Beiträge von EverytimeOn

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    Japp, genauso isses.




    das ist das übliche Gejammere über die Marktriesen. der Buchhandel zB jammert nach wie vor über Amazon. Zwar haben wir in deutschland buchpreisbindung, aber Amazon geht/ging es ja auch nicht in erster Linie um Gewinn, sondern um Wachstum. Wenn Amazon dein Buch nicht ins Programm aufnimmt, kannst du also beim Absatz schonmal Probleme haben. Zalando macht das Gleiche bei Klamotten/Schuhen/Lederwaren, hauptsache Umsatz. Aber auch diese Unternehmen schaffen Jobs, bieten weiterbildungen an und zahlen Steuern.
    Letztlich reguliert sich doch der Markt selbst und andere Branche profitieren auch davon...ich arbeite zB in einer Branche, die regelmäßig von den Marktriesen profitieren - der TE könnte sich die dienstleistung meiner Firma höchstwahrscheinlich nicht leisten, die Marktriesen allerdings schon...somit wird zB mein Arbeitsplatz gesichert - SO muss man das auch mal sehen ;-)


    Jessica, was Zalando und Amazon betrifft, da hast du recht, das kann man in der Tat vergleichen.
    Ansonsten bin ich sicher, dass du deine Meinung früher oder später ändern wirst.

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    Ich verstehe noch immer nicht, was daran verwerflich ist, zooplus "hinterherzurennen". Nur weil sie eine andere Geschäftsstrategie haben. Der Tenor hier ist doch, dass die meisten bereit sind für spezielle Dinge mehr Geld auszugeben ( => Nische) als für die Standardwaren.


    Das sollte gar kein Anti Zooplus Treat werden. Und dennoch behaupte ich, dass es verwerflich ist, eine seit Jahrzehnten gewachsene Branche mit viel Kapital gezielt kaputt zu machen, statt selbst Geld zu verdienen.
    Das hat mit Markwirtschaft nichts zu tun, auch wenn diese Vorgehensweise nicht neu ist.
    Und nochmal, ...soviele können gar nicht in die Nische flüchten. Was sollen die verkaufen? ... alle selbst gemachte Halsbänder und Strickpullover?


    Was verstehst du daran nicht?
    Ich werde hier aber zum Thema Zooplus nichts mehr sagen, wie gesagt das sollte kein Anti Zooplus Treat werden.

    Weil hier leider teilweise vorgehalten wird, ich hätte seltsame Motive für diesen Treat, nur nochmal kurz wie dieser Treat entstanden ist. Ich stieß gestern auf den 323 Seiten starken "aktuelle Gutscheine Beitrag" und war erstaunt, wie gut organisiert ihr seid, wenn es darum geht die günstigsten Angebote zu verbreiten.
    Erschüttert hat mich einiges zum Thema Zooplus. Gedacht habe ich, wenn die wüßten wem sie da hinterher rennen...
    Dann hab ich mich angemeldet und das hier geschrieben:

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    Das ist ja ein interessanter Treat!
    Ich betreibe selbst einen Hundeshop, nicht klein aber auch nicht ganz groß. Mehr werde ich dazu nicht sagen, ist unwichtig und soll keinesfalls Werbung sein, sonst werde ich eh gekickt :-)
    Vielleicht kann ich euch zum Thema Rabattaktionen als jemand der die meisten Lieferanten und die Konditionen kennt, sozusagen "von der anderen Seite der Ladentheke" den einen oder anderen Tipp geben.
    Was hier zum Thema Zooplus steht, macht übrigens die meisten Shopbetreiber noch besorgter, als sie ohnehin schon sind.
    LG Frank


    Daraufhin wurde ich gebeten dazu doch bitte mehr zu erzählen. Ich brauche keine klugen Tipps, um unser Geschäft erfolgreich zu betreiben. Echt nicht. Lerne aber selbstverständlich gerne dazu.

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    Also, mir ist jetzt hier aufgefallen, dass das für die Meisten gar nicht so schlimm ist - hast du mal gemerkt, dass du in den meisten Posting derjenige bist, der das überdramatisiert?


    So wie ich das hier lese, ist doch die einhellige Meinung, dass sich Qualität, Kompetenz, Freundlichkeit und Nische immer durchsetzen wird, auch gegen die Internetriesen.
    Mein Beispiel mit meinem Händler vor Ort: den gibts im kleinen Gewerbegebiet eines 4000-Seelenkaffs seit über 25 Jahren, ist Premiumpartner bei vielen Haustiermessen und ich bin sicher, dass es die in 25 Jahren auch noch geben wird, die nehmen das Internetgeschäft als Plus mit.


    Ich finde es ehrlich gesagt auch langsam peinlich, über die Großen der Branche zu jammern. Es zwingt dich niemand im Heimtiereinzelhandel tätig zu sein. Wenn du nur aufgrund der Konkurrenz nicht den (finanziellen)Erfolg hast, dann kann man auch einfach mal über einen Branchenwechsel nachdenken.


    Jessica, du hast immernoch nicht verstanden, dass es uns/mir gar nicht mal schlecht geht. Warum soll ich dann die Branche wechseln??

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    Weil die Wirtschaft eben knallhart ist.


    Ich kenne das selbst sehr genau, ich bin von Beruf Bankkauffrau bei einer Volksbank. Uns sterben die Kunden weg - die jüngeren gehen lieber zur Onlinebank, weil das Konto da eben nix kostet.
    Dann gibt es die Mitbewerber, die mit Wahnsinns-Konditionen auf dem Markt unterwegs sind. Teilweise haben die in der Finanzkrise großen Schaden erlitten, wurden vom Steuerzahler (überspitzt gesagt) aufgefangen - und machen 5-6 Jahre später den Mitbewerbern das Leben schwer.


    Was ich sagen möchte: es ist halt so, da muss man sich als Marktteilnehmer anpassen, wenn man überleben möchte. Wenn man es nicht macht, geht man zugrunde. Egal, wie unfair andere Wirtschaften - wenn das ihre Strategie ist, muss man das akzeptieren.


    Das sehe ich auch so. Wir sollten nur wenigstens darüber reden, damit hinterher niemand sagen kann: hätte ich das gewußt.
    Letztlich ist das ein Problem der Politik, die erstmal begreifen muss, das Wettbewerb nicht mehr so wie vor 20 Jahren funktioniert. D.h. grenzenloser Wettbewerb wird die Verbraucher in die Hände einiger Weniger treiben.


    Ich bin davon überzeugt, dass das langfristig sehr schädlich ist. Besonders für das Steueraufkommen und damit für die Sozialsyteme. Über die Tatsache das die ganz großen kaum Steuern zahlen, wird ja bereits hinreichend diskutiert. Eine Lösung fällt aber wegen des Wettbewerbs der Länder sehr schwer.
    Was aber viel zu wenig bedacht wird ist, dass das auch eine sehr wettbewerbsverzerrende Komponente hat.
    Wenn wir das Geld, was wir an Steuern zahlen für Investitionen und Personal zur Verfügung hätten, dann hätten wir wenig Probleme. D.h. wir müssen permanent zusätzlich unseren Steuernachteil erarbeiten.

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    Das ist jetzt nicht so garstig gemeint, wie es klingt: Aber wenn so viele Leute von Deinem Shop leben können, dann hast Du Dich mit den Marktbedingungen doch prima arrangiert!


    Du weißt doch auch, welche Strippen man ziehen muss, um den preisbewussten Käufer in den Laden zu bekommen. Du weißt, welche Produkte sich lohnen und welche man gar nicht erst ins Sortiment nimmt. Na klar zahlst Du hier und da mal drauf und wahrscheinlich wirst Du auch nicht stinkreich, aber mit ziemlicher Sicherheit bist Du nicht derjenige, der den Preis zu zahlen hat für die Billigheimermentalität der Verbraucher.


    Stimmt genau, du hast es durchschaut!
    Ich beschäftige mich eigentlich dauernd mit den Strippen und das ist ziemlich hilfreich um zu Überleben.
    Leider will ich aber immer auch die Welt verbessern :smile:


    Einverstanden! ... nur dann musst du in Kauf nehmen, dass es den Händler vor Ort bald nicht mehr geben wird.
    Das hat weniger mit Dummheit, Nische oder Beratung oder ausruhen zu tun. Das hat damit zu tun, das der Händler vor Ort eine ganz andere Kostenstruktur hat. Der kann gegen das Hochregallager gar nicht ankommen, egal wie gut der ist. Schau dir Media/markt Saturn an, das auch keine Deppen in Sachen verkaufen und die haben trotzdem ganz erhebliche Probleme, weil zu wenige Kunden die Ladenflächen und die Ausbildung des Personals bezahlen wollen. So einfach ist das.

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    Was ich bei dem ganzen nicht verstehe.. Zooplus hat ja wohl das Gleiche Problem, oder? Nur dass ihr eben eine höhere Marge an den Produkten hat als Zooplus - es funktioniert aber ja trotzdem, der Geschäftsbericht der Zooplus Ag ist online einsehbar ;) dann muss man als kleinerer Anbieter eben versuchen die Nischen zu besetzen - Differenzierungswettbewerb ist das Stichwort.
    So funktioniert halt die Marktwirtschaft, aber da muss man nicht sauer auf Zooplus sein.


    Ich bin dir dankbar für die Frage:
    Wenn du die Geschäftsberichte der Zooplus AG regelmäßig liest, dann stellst du fest, dass bei denen Wachstum (jedes Jahr um 30%) unbedingt vor Ertrag geht. Das bedeutet, die wollen gar kein Geld verdienen, die wollen nur zugunsten der Aktionäre den Firmenwert steigern. Sobald du ein Unternehmen in einer Branche hast, das mit einer solchen Zielsetzung in den Markt geht, hindert diese eine Unternehmen alle anderen daran, auch die die schon Jahre dabei sind, Geld zu verdienen. Geschuldet ist das der Verbrauchermentalität und der Transparenz des Internets.
    Warum sollen sich hunderte/tausende seriös wirschaftender Unternehmen in die Nische verziehen?
    Nur damit das Geschaäftsmodell eines Einzelnen aufgeht?

    Thema Retouren:
    Abschließend, wie schon geschrieben sind Retouren kein Problem, so lange es sich nicht um spezielle Artikel handelt, Kunden mit der ihnen überlassenen Ware verantwortungsvoll (ich würde sagen wie geliehen) umgehen und die Ware zügig zurück geschickt wird.
    An der Geschwindigkeit der Erstattung arbeiten wir permanent. Leider ist es so, das Bestellungen weitgehend automatisiert versendet werden können. Retouren aber bei uns sehr viel Handarbeit erfordern, weil da Menschen permanent drüber gucken müssen. Wie wurde zurück geschickt? Wie ist der Zustand? Wurden Gutscheine verwendet? Müssen Verkaufsgebühren erstattet werden? Wie wurde bezahlt? Will der Kunde einen Ersatz? usw.
    Da sind viele Mitarbeiter eingebunden, die das der Reihe nach abarbeiten müssen.
    Das können die Großen mit der technischen Ausstattung sehr viel schneller und besser. Wenn dem Händler hier also bewußte Verzögerung unterstellt wird (die arbeiten mit meinem Geld!! ), dann ist das meistens unberechtigt und liegt halt an den vielen Arbeitsschritten die notwendig sind.


    Genau so war das von mir gemeint, danke.
    Um beurteilen zu können, ob etwas teuer oder billig ist, muss man schon mit offenen Augen durch die Welt laufen und ein bisschen nachdenken wie wichtig einem z.B. ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit ist. Über Letztere unterhalten wir uns hier.