habe mich grade nochmal in die Physik des Ziehens eingelesen und die Fachleute der Zugtierarbeit sind sich einig, dass man allein am Gewicht der Zuglast die zu erbringende Zugleistung nicht festmachen kann.
Bodenreibung (hier wieder: der flach aufliegende Reibung hat erheblich mehr Reibung als der A) rollende und b) gleichzeitig deutlich schmäler aufliegende aufrechte Reifen)
Untergrund
Steigung (pro 10% Steigung kann man grob 10% Steigerung der benötigten Zuglast ansetzen)
Zugwinkel
Geschwindigkeit (je höher die Zuglast und/oder Steigung und/oder Bodenreibung und/oder schlechter die Bodenqualität umso geringer die Geschwindigkeit, wenn die zu erbringende Zugleistung beibehalten werden soll)
Zu den Punkten Luftdruck, Reifendicke und Profil gibt es ja bereits eine interessante Studie, die dieses Jahr erschienen ist im Bezug auf Mountainbikes.
Dann muss man unterscheiden zwischen der Zugleistung, die kurzzeitig erbracht werden kann (z.B. beim Anzug) und der Zugleistung, die langfristig gehalten werden kann (für das in Bewegung halten des gezogenen Objektes). Auch hier gibt es eindeutige Studien und Richtlinien aus der Zugtierarbeit, was man einem Tier hier auf Dauer zumuten darf.
Für eine Dauerleistung = kontinierlicher Zug ohne Pausen wird eine Zuglast von 12 - 15% des Eigengewichtes des Zugtieres empfohlen. Zuglast von mehr als 20% benötigen bereits beträchtliche Pausen und über 22% kann die gleiche Zugleistung nur mit deutlich verlängerten Pausen und einer verkürzten Arbeitszeit erbracht werden.
Diese Betrachtungen sind deutlich komplizierter als das vereinfachte "Doppelte des Eigengewichtes" (was sowieso nur für leicht rollende Gefährte auf ebenem, nicht ansteigendem Untergrund gilt, sobald es bei einem der drei Punkte Einschränkungen gibt, geht das recht schnell auf "Einfaches Körpergewicht" herunter), dafür aber deutlich exakter, was die Beurteilung der für ein Tier möglichen Arbeit angeht.