Hi,
habe nur so quer gelesen, aber das Gefühl, dass es hier in manchen Diskussionen auch nur schwarz und weiß gibt, entweder leinelose Hunde, die jagen oder angeleinte Hunde. Nicht jagende, bzw hörende freilaufenden Hunde scheint es nicht zugeben.
So bin ich zB schon von einem alten Jäger (da frage ich mich, ob es eigentlich eine Altersgrenze gibt, um ein Gewehr zu führen, denn ich kenne da den ein oder anderen, da würde ich schauen, dass ich möglichst weit weg bin, wenn diese auf Jagd gehen) angemacht worden, weil ich meine Hunde im Feld nicht an der Leine hatte. Diese liefen brav Fuß neben dem Fahrrad in einer Gegend, wo es schon mal schön ist, überhaupt mal ein Kaninchen zu sehen. Da war kein höflicher Ton oder ein Guten Tag. Da wurde im Fahren das Fenster runter gemacht und in einem Ton losgebrüllt, dass ich nur Tonfolgen verstehen konnte, aber keine Worte. Hätte er mich in einem normalen Ton angesprochen, hätte man auch über das ein oder andere reden können, so habe ich ihn ignoriert und bin weiter. Beide meine Wuffis sind abrufbar. Allerdings muss ich sie meistens gar nicht ins Kommando nehmen, da sie einfach nur dem Wild hinterherschauen.
Von daher dürfen sie auch im Wald laufen. Verständnis für nicht hörende Hunde habe ich keines. Und wenn ein Hund von einem Jäger wirklich als Wiederholungstäter gesichtet wird, hätte ich auch mit einem Abschuss kein Problem.
Sollte ein Hund einmalig ausbüchsen (was in den jungen Jahren auch bei meiner Maus passiert ist), dann gehört er nicht gleich erschossen, sondern daran gearbeitet.
Würde es im Feld und Wald nur diesen prozentualen Anteil an jagenden Hunde geben, würde das vermutlich garnichtgroß ins Gewicht fallen und sich auch keiner darüber aufregen.
Denn wenn man sich darüber aufregen würde, dann müsste man auch mal betrachten, dass es gerade in der Winterzeit die ganzen Treibjagden gibt, in welcher Wild gezielt aufgestöbert und gehetzt wird. Auch wenn zB nur Sauen und Füchse geschossen werden sollen, wird auch alles andere aufgestöbert. Ganz davon zu schweigen, dass viele in der Jagd eingesetzten Hunde nicht mehr kontrollierbar und abrufbar sind.
Zusätzlich wird mehr Rehwild überfahren, als von Hunde gehetzt - soll keine Entschuldigung sein. Aber letztens kam meinn Mann nach Hause und erzählte von einem Jagdkollegen, der gerade eine tragende Ricke (stand kurz vor dem Setzen) von der Straße gekratzt hatte, dass er sich wünschte es würden sich ein paar mehr Leute auch mal über das ganze überfahrende Wild aufregen. Es wird totzdem in Wildreichengebieten gerast und sich nicht an Geschwindigkeitsbegrenzungen gehalten. Ebenso habe sie einen seltenen weißen Bussard durch den Zug verloren und letztens noch einen.
Wie oft ist es schon vorgekommen, dass durch solche Treibjagden ganze Rudel, sei es Rehe oder Wildschweine auf der Autobahn landete und es dort zu Massenunfällen kam. Selbst wenn im Januar die Ricken schon tragend sind, gibt es noch Treibjagden. Bei uns sogar durch den Forst angesetzt, obwohl eigentlich kurz vorher eine Schutzzeit aufgrund der massiven Schneefälle ausgerufen wurde.
Wir hatte hier vor vielen Jahren den Fall, das zwei Jagdhunde einer Jägerin ein Reh sehr grausam zu Tode gehetzt haben, da sie ihre Hunde nicht unter Kontrolle hatte. Das ganze ging bis nach oben und durch die Presse, trotzdem hat die Gute ihren Jagdschein noch, da sie hoch genug in der Hierarchie gesessen hat. Und dann soll ich mir von solchen Leuten androhen lassen, dass sie meinen Hund erschiessen, wenn sie ihn ohne Leine erwischen. Mit welchem Recht frage ich mich da?
Dann nochmal das Thema Katzen. Ich bezweifle mal ganz stark, dass Katzen eine Vogelart ausrotten können.
Aber ich weiß, wer es tut, nämlich der Mensch. Vor ca 15 Jahren gab es bei uns richtig viele Kiebitze, eine riesige Kaninchenpopulation, Fasane und brütende Enten.
Kiebitze gibt es keine mehr, Fasane nur noch vereinzelt, Kaninchen auch nur noch wenige und Entenküken kaum noch.
Dieses liegt aber weder an den vielen wildernden Katzen oder Hunden, sondern an der Bewirtschaftung der Felder und an den wenigen Rückzugsmöglichkeiten und Nahrungsangeboten, die es durch unsere heutige Landwirtschaft gibt und zusätzlich an Leuten, die die Nester aufstöbern und die Eier klauen.
Man kann das nicht so einseitig sehen, man sollte prinzipiell alle Gegebenheiten betrachten und da geht es nicht nur um Hunde und Katzenhalter.
Soviele Katzen halten sich nicht mitten im Wald oder Feld auf, sondern befinden sich meistens in der Nähe der Häuser.
Und gäbe es eine Kastrationspflicht für Freigänger (welches ich absolut befürworte) würde sich das ganze um ein vielfaches minimieren.
Bei Katzen mitten im Wald, muss man sich immer auch mal die Frage stellen, wie diese denn dahin kommen - bestimmt nicht freiwillig. Dann hat vermutlich irgendein toller Mensch sich irgendwann seines Pflegeobjektes entledigt. Ggf würde ein Kontakt zu dem ansässigen Tierschutzverein eine Möglichkeit bieten, die Katzen dort einzufangen. Und sollte wirklich mal eine Katzen im Wald leben, so wird diese eine Katze nicht das im Wald lebende Kleingetier ausrotten. Selbst wenn einen kleine Population dort leben sollte, so wird sich diese im Winter ebenso drastisch wieder verringern, da das Nahrungsangebot dort dann auch nicht so groß ist (da diese ja dann auch nicht gefüttert werden) - das ist selbstregulierende Natur.
Leider habe ich bei manchen Jägern (nicht bei allen) das Gefühl, dass das Abschießen von Wild vor der Erhaltung der Natur steht. Wäre doch schön wenn Wolf und Bär wieder heimisch werden könnten. Aber auch da steht die Schießwut vorne an und die Angst vor Konkurrenz, denn dann bräuchte man ja evtl das Reh-, Rotwild, etc nicht mehr regulieren.
Sorry ist jetzt ggf auch OT, aber ich kriege da immer einen Hals, wenn wir hier immer mal Diskussionen mit der hier ansässigen Jägerschaft haben. Es sind ja auch nicht alle so, ein schönes Beispiel, eine Jägerin rief bei uns an, weil sie Katzenbabies im Revier hatte und fragte nach, ob wir die Mutter mit den Babies fangen könnten(bzw die Babies brachte sie bei uns vorbei, da ihr Hund schon an den Babies dran war), welches wir dann auch getan haben. Da hatte halt auch mal wieder jemand seine Katze entsorgt, man hätte sie auch erschiessen können und den Hund die Babies reißen lassen, aber die Katze hat sich auch nicht freiwillig in diese Situation gebracht.
Gruß
Nadine