@Myheidi
So, jetzt geht's weiter
" Ich würde das niemals neben all den anderen Trainingsdingen schaffen und tüftel auch zu gerne an anderen Dingen bzw. schaue, was ich verbessern möchte als das ich ständig an die Prüfung denke. "
Ich tüftle auch sehr gerne an Details. Ich glaub, dass ist als Obe-Fan unumgänglich, was meinst du?
Ich wechsel das unter der Woche mit dem Prüfungstraining ab.
Mir hift das An-die-Prüfung-denken dabei strukturiert zu trainieren und alle Übungen im Auge zu behalten. Ohne ein Ziel mit Termin würde ich mich vielleicht verzetteln und verbummeln.
Hihi ja, tüfteln ist wohl einer der Dinge, die wir Obeleute gemeinsam haben. Wir trainieren auch strukturiert, aber ich denke, wir haben einfach eine andere Ansicht was Prüfungen angeht.
"Und darf ich ganz wertfrei fragen, warum du 11mal die Klasse 1 innerhalb von einem Jahr gelaufen bist?"Ich wäre sogar noch drei 1er mehr gelaufen, wenn ich an den Terminen Zeit hätte
Also ich bin 11 Turniere gelaufen, weil es Mulder und mir Spaß macht.
Und es war 11 mal die Klasse 1, weil wir erst einmal ein G, dann viermal ein Sg und erst dann die Vs bekommen haben. Nach den ersten Vs habe ich gesehen, dass es in der Kreismeisterschaft und in den Landesmeisterschaften auch eine Klasse 1 gibt, und dass wir dafür die Qualis schon geschafft haben.
Die waren im Sommer. Ich wollte sie mir gerne anschauen/teilnehmen, hätte es aber bis Sommer nie und nimmer geschafft, Klasse 2 aufzubauen und uns zu qualifizieren.
Also blieben wir bis dahin in der Klasse 1.
Tatsächlich laufe ich nur das notwendigste an Prüfungen.
Ich laufe jede Prüfung, die ich zeitmäßig unterkriege, die nicht zu weit weg ist - und halt wenn der Hund gut drauf ist und will.
Das wichtigste ist, dass es beiden Spaß macht. Wenn jemand gerne nur an einzelnen Übungen tüftelt, oder wenn jemand Turniere nicht gern mag, dann ist das doch völlig in Ordnung.
Mir würde eine Hälfte von Obedience fehlen. Das der Hund die "Tricks" macht, ist schon mal sehr cool. Aber richtig abgefahren ist es, wenn ein Hund sich auf einem fremden, wuseligen Prüfungsplatz souverän bewegt, Freude an der Sache hat und wie selbstverständlich sein Ding durchzieht.
Obwohl er dort nicht zuhause ist und obwohl das Frauchen nervös ist.
Wie gesagt, ich tüftel wirklich gerne, muss mich oft selber zurücknehmen um nicht zu sehr im Detail zu versinken und wurde am Seminar auch als noch perfektionistischer als der Seminarleiter bezeichnet. Allerdings ist mir wirklich der Spaß das aller aller wichtigste. Und nicht falsch verstehen, ich liebe es wirklich Turniere zu laufen, mir fehlen sie seit Mai auch total, aber Lya war einfach nicht so weit für die Klasse 2 und die Klasse 1 macht für mich eben einfach nicht nochmal einen Sinn.
Das kann ich schon verstehen, aber ich frag mich halt, ob man dafür immer ganze Prüfungen laufen muss, die dem Hund ja nicht so viel geben wie manches Training in die Richtung.
Ich finde das kann man nicht vergleichen.
Verkettungen, mal mit Steward laufen, Auswärtstraining, Ablenkungstraining, -- das übt man besser schon vor dem ersten Start. Da bin ich ganz bei dir.
Aber ein *echtes* Turnier ist immer etwas anderes. Allein schon weil der Mensch *weiß*, dass es etwas anderes ist und sich die Körpersprache verändert.
Dann sind lange Anfahrt, das eventuelle Warten und überhaupt der längere Aufenthalt auf dem fremden Platz Dinge, die doch sonst niemand zum Training nachspielt.
Für mich ist es auch schwierig an eine größere Menge fremder Hunde und fremder Menschen zu kommen, die sich neutral verhalten.
Klar, könnte ich für 90€ ein Prüfungsseminar buchen. Dann machen wir die Erfahrung aber nur einmal.
Oder - wenn es denn zustande kommt - könnte ich einmal im Sommer an einem Übungsturnier teilnehmen. Mit entsprechend Vitamin B kann man auch mal nach einem Obe-Turnier auf dem Prüfungsplatz ein paar Übungen mit Steward absolvieren.
Das finde ich auch alles gut.
Aber für letzteres muss man auch den ganzen Tag dort sein. Da kann ich auch genausogut das Turnier regulär nennen. Und Lernen bedeutet doch meistens, dass man etwas öfter als nur 1-2 mal macht.
Wenn bei einem Turnier eine Aufgabe nicht klappt, dann sagen die Richter in unserer Gegend immer "Mach eine Übung draus!" Dann läuft man halt zusammen mit dem Hund fröhlich zur Pylone, oder zum Apportel und lobt ihn dann ganz dicke. Dann ist die Stimmung wieder aufgelockert und der Hund sieht auch, dass alles nicht so tragisch ist.
Ich glaube, wir haben halt einfach unterschiedliche Ansichten diesbezüglich. Ich kann deine Argumentation echt nachvollziehen, meine Herangehensweise ist es aber irgendwie nicht. Ich möchte einfach, das mein Hund so sicher ist in den Übungen, das er gar nicht erst in den Stress kommt, wenn eine Übung nicht funktioniert. Klar, wenn mein Hund Hilfe braucht, bekommt er die in der Prüfung definitiv, ich finde nichts schlimmer als seinen Hund dann im Regen stehen zu lassen. Und mir sind die Punkte da tatsächlich total egal. Ich möchte halt mit meinem Hund zusammen in die Prüfung gehen und nicht denken ''Oh, hoffentlich klappt dies oder klappt das?''. Und ich möchte auch nicht, dass sie in irgendeiner Form negativen Stress mit der Prüfung verbinden. Das kann man natürlich nicht komplett verhindern, Prüfungen sind eben tatsächlich was anderes, aber ob da eine Prüfung nach der anderen die richtige Lösung ist, ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Vom Gefühl her bei mir definitiv nicht und Lya war bisher am Turnier immer 100% bei mir und sicher in ihren Aufgaben, auch wenn ich gerade in der Klasse 1 im Mai doch etwas neben der Spur war. Trotzdem war einfach diese Freude, Vertrauen und Teamgefühl genial.
Ich finde über Verkettungen, Übungen kombinieren, Ganze Übungen trainieren, Ablenkungstraining, Stewardtraining, generell Training bzgl. Stressresistenz helfen schon sehr viel.
Was meinst du denn mit "Kernelementen"?
Kernelemente sind für mich eben die grundlegenden Dinge einer Übung. Ein paar Beispiele: Beim Kegel ist das Kernelement, dass mein Hund sicher das Kommando versteht, um die Pylone herum zu laufen. Was dann dazu kommt ist das Ankündigen, das richtige Aufstellen, das enge umrunden, das schöne Tempo auf Hin- und Rückweg, der saubere Abschluss, Ablenkungen ... Aber der wichtige Kern ist ja trotzdem das Umrunden. Oder zum Beispiel beim Abrufen mit Steh. Für mich ist das Kernelement, dass sie versteht, wie der Bewegungsablauf für das richtige Stoppen ist, das ich gerne eine rückwärtgerichtete Bewegung hätte. Und dann kommen die Dinge dazu, die du eh immer wieder brauchst und die Übung eben vervollständigen: Ankündigen, Aufstellen, schönes Tempo, Abschlüsse... Weißt du was ich meine? Und ich kann mir aus meinen Basics und den Kernelementen der Übungen eben auch Verbindungen schaffen. Abstoppen, dann eine Distanz, mit dem Apportel eine Distanz machen oder irgendwo rumlaufen, Abschlüsse usw. Finde ich unfassbar praktisch um auch gerade nicht immer denselben Ablauf zu haben, den Hund zu überraschen und somit, wie sagt man so schön, ''offen'' zu halten.