Wie ist denn die Meinung der Fachleute hier zu den Bretonen ??? Hab hier doch gerade in einem Avatar gesehen, oder?
Ja, ich liebe Bretonen. Nein, ich suche sie irgendwie nie freiwillig aus. Die erste war eine alte Hospiz Pflegehündin mit Krebs, ausgebildete Jagdhündin sozusagen " in Rente", wir hatten 3 schöne Jahre und sie hat mir viel beigebracht.
Meine kleine Bretonin -Prinzessin hab ich als Notfall -Pflegehund aus Spanien mit 6 Monaten übernommen ... und sie dann doch behalten.
Als sie noch Welpe war hat mich eine ehemalige Jagdhundzüchterin aus der Nachbarschaft komplett zusammengestaucht. " So ein Hund können sie nicht halten und führen, ist kein Familienhund, das geht garnicht, gehört nur in Jägerhand". Ich bin kleinlaut nach hause gegangen und hab mich dann wieder aufgerappelt . Ich bin mit Dackeln und Terriern aufgewachsen und unser grosser hütehundmix hatte mehr jagdtrieb als alle Hunde, die ich kannte, einschliesslich einiger reinrassiger Jagdhunde. Muss doch möglich sein .Abruf üben, üben, üben.
Wir haben die Jaghund züchterin ein Jahr später wieder getroffen, die Frau ist Jules grösster Fan. Jules entspricht wohl so allen Rassestandards, da wird wohl nix anderes gemixt sein, auch wenn sie keine Papiere hat. Und sie sass offline vor uns. Mitten in der Feldmark. Abrufbar, zufrieden und artig. Die Züchterin war super nett und hat zugegeben, dass es möglich ist mit einem Jagdhund im Alltag als Familien/Begleithund. Wenn man viel Arbeit und Zeit investiert und nie vergissst, wofür dieser Hund eigentlich mal gezüchtet wurde.
Klar gibt es bestimmt auch Tage, an denen meine Bretonin nicht genug "Arbeit" als ALternative zum Jagen hat, aber mal ganz ehrlich - haben alle Hütehunde jeden Tag in ihrer Familie genügend Auslastung als Alternative zum Hüten? Sind alle Schutzhunde in einer Familie, die nicht Alles in der Nähe des Gartenzauns endlos verbellen dürfen, immer zufrieden? Ganz viele Hunderassen wurden mal für viel mehr Arbeit gezüchtet, als sie jetzt noch haben.
Ich denke, man muss mit den meisten "Gebrauchshunderassen" den Spagat schaffen, zwischen dem, wofür sie gedacht sind, und dem was man selber machen kann.
Ich kenne einige Jäger, mit denen ich mich gerne über Hunde unterhalte. Gerne widersprechen, wenn ihr nicht der Meinung seid: Von vielen habe ich gehört, dass es mit reinen Vorstehhunden etwas einfacher ist. Und es passt zu meiner Erfahrung.
Wenn ich Jules Spuren verfolgen lasse, bis gerade eben ans aufscheuchen heran, und sie dann abrufe , hat sie einen Teil ihres Jobs getan und ist dann mit einer Belohnung sehr zufrieden. Erfordert aber volle Konzentration von meiner Seite. Wenn ich weiss, dass ich das gerade nicht hinbekomme,wird sie angeleint oder muss frei bei Fuss gehen.
Lg, Elzbeth