Beiträge von Elzbeth

    Das mit den unterschiedlichen Rassen und Verwendungzwecken finde ich total spannend....


    ... Jules ist Breton, Jagdhund . Sie ist mit unserem grossen Hütehundmix aufgewachsen und die beiden waren sich total einig und passten toll zusammen. Aber er war ein souveräner Altrüde und sie 6 Monate alt, sie kannte ja einfach nix anderes als dem Hütehund hinterher zu laufen.


    Das hat aber nix daran geändert, dass sie jetzt, erwachsen und ohne ihren "Ziehvater", komplett Jagdhund ist von ihrer ganzen Art her. Und nun hat sie ja das Junghund Ding neben sich - der ist schräger Mix mit Rottweiler und sonst noch was - aber es überwiegen die Begleithundeigenschaften. Mit etwas Schutztrieb, aber kaum Jagdtrieb und auch nix vom Hütehund.


    Wie beschrieben, sie verstehen sich super, spielen sehr viel, aber es sind schon Unterschiede da. Sie stöbert Spuren - er hält es für ein Spiel, ob da ne Spur ist merkt der nicht mal :roll: , das nervt sie.


    Er ist der " Streber", der bei einem halben leisen Piff neben mir steht - mit ihr muss ich den Abruf vom Vorstehen oder Stöbern trainieren. Drinnen hat sie auch gerne mal ihre Ruhe von uns und ihm - Kontaktliegen muss nicht sein - und dann fällt er mal kurz auf sie. Oder robbt sich blödelnd näher... echt lästig. Im Moment ist da noch viel pubertäres Junghund gehabe dabei, bin gespannt, wie es ist, wenn er erwachsen ist.


    Hat hier noch jemand Jagdhund + Begleithund?


    Lg, Elzbeth

    Hormone haben tatsächlich einen Einfluss auf das Verhalten. Aber die Anwesenheit von Testosteron in einem Körper allein sagt noch nichts über das Verhalten aus, das dann gezeigt wird. Da spielen diverse Wechselwirkungen eine viel grössere Rolle.

    So halb off topic - aber schon zum Thema besonders "rüdige" Rüden: Wir hatten lange einen Hütehundmix aus dem TS, der sehr früh, bevor er zu uns kam, mit 10 monaten kastriert wurde. Nix was ich gut finde, war nicht unsere Entscheidung.
    Erstaunlicherweise und gegen vieles, was ich zu dem Thema gelesen habe, hat er sich sein Leben lang sehr "unkastriert" benommen.


    Klar, zum einen charakterliche Merkmale, unabhängig von Hormonen, er war ranghoch, eher dominant, souverän - wurde daher auch von anderen Rüden nicht als "unterwürfiger" Kastrat wahrgenommen.


    Aber auch mit Interesse an läufigen Hündinnen, er hat sie auf Entfernung gerochen, mit kompletter aufregung, fiepen, winseln, lecken er hat versucht zu decken (ist ihm einmal gelungen,als mir das einfach noch nicht klar war). Wir haben ihn so erzogen, dass er das nicht durfte, aber der Ansatz war immer da.


    Für das Verhalten hab ich nie eine gute wissenschaftliche Erklärung gefunden, irgendwo gab es mal eine These mit dem Testosteron Gehalt der Mutter. Ach ja, Hoden innenliegend hatte er definitiv nicht.


    Widerspricht das der These der extra "rüdig" gezüchteten Zuchtrüden? Wie passt das zu dem Hormonhaushalt?Kann ein starker Geschlechtstrieb auch ein so starkes Wesensmerkmal sein, dass er auch bei einer (viel zu) frühen Kastration bestehen bleibt??


    Lg, Elzbeth

    Diese Woche musste ich ziemlich viel arbeiten, hatte viel im Kopf... daher wenig Hundetraining und nicht so viel Beschäftigung. Dabei hab ich sie ja fast immer, bei der Arbeit, am Stall... aber es gibt halt mal Zeiten, wo sie einfach so mit laufen.


    Schön finde ich, dass sie sich dann automatisch mehr miteinander beschäftigen. So nach dem Motto " Frauchen ist echt grad langweilig, dann haben wir halt Spass". Sie gehen zusammen bei Spaziergängen schnüffeln, traben nebeneinander und am Stall toben sie über das ganze Gelände, da fliegt dann nur was weiss-rotes und braun-schwarzes an mir vorbei, während ich Stallarbeit mache.
    Zuhause fangen sie allerdings an, zusammen Spielzeuge in kleine Einzelteile zu zerlegen, wenn ihnen langweilig ist, da muss dann dochmal eine Ansage kommen. Und etwas Kopfarbeit, und sei es nur "jeder wartet anständig und ruhig auf seinem Platz" :ops:


    Aber generell finde ich es super schön, dass sie so ihr eigenes Ding miteinander haben, wenn ich mal weniger mit ihnen arbeite. Wie ist das bei Euch?


    Lg, Elzbeth

    unser Jungrüde sammelt und apportiert alles, von dem er merkt, dass es uns wichtig ist.


    Neulich morgens waren beide Hunde schon im Spiel modus und ich hab versucht, sie zu ignorieren und weiter zu dösen... ich hörte es schon rascheln und wuseln. Er war an dem Stapel mit den abends ausgezogenen Klamotten... egal.. er macht eigentlich nix kaputt. Wochenende, weiter dösen.


    Irgendwann stupste mich unser Jungrüde vorsichtig an... ich mach die Augen auf und bekomme mit spitzen Hundelippen einen 20 Euro schein apportiert. Der war in meiner hinteren Jean Hosentasche. Es war nicht mal ein Zahnabdruck dauf, er hat ihn vorsichtig aus der Tasche gezogen und mir gebracht.


    Als Taschendieb wäre er wirklich brauchbar :hust:


    Lg, Elzbeth

    Ich lese und schreibe hier ja gerade wegen meinem Jagdhibbel auch mit...


    Hummel, geht mir genauso - hast du mal ein paar ganz profan praktische Beispiele :roll: ? Wie sieht das genau aus, wenn du mit deinen Jagdhunden im Alltag an dem Erregungslevel arbeitest?


    Bei der Geschichte mit zuviel anregen, wenn jagen teilweise erlaubt ist gehe ich auch nur teilweise mit. Ich kann das nicht alles so wunderbar theoretisch belegen, aber in der Praxis schildern:


    1 Bedingung: Vorstehhund, der den Willen zum anzeigen und zurückkommen hat und sich darüber schon ganz viel positive Bestätigung holt


    2. Bedingung: Bekanntes Gelände. Für Hibbel-Jagdhund und mich. Ich kenne jedes Gebüsch, jede Ecke und die Zeiten der Rehe und Kaninchen. Sie kennt die Spuren noch von der letzten Runde und liest sozusagen nur noch die "neuesten" Nachrichten.


    Dann darf sie stöbern, Spuren verfolgen, ein bisschen Mäuse vorstehen. Sie ist dabei durchgehend ansprechbar und abrufbar. Erregungslevel ist für ihre Verhältnisse mittel. Zuhause braucht sie dann noch so ca 10 minuten, in denen sie sich entweder an einem Spielzeug abreagiert - oder an unserem Jungrüden - der trägt es mit Fassung und freut sich über jedes Spiel . Danach ist sie komplett entspannt und schläft. So ist es für uns beide ok.


    In neuem Gelände, ganz besonders in Wassernähe, bei allem wo Wasservögel sind, sieht es anders aus. Dann ist die Hormonausschüttung zu stark, ihr Trieb zu hoch, da hilft nur anleinen und Konzentrationsübungen auf mich.


    Ihr das Jagen da zu erlauben, wäre komplett kontraproduktiv.


    Lg, Elzbeth

    Mach dir nicht zuviel Vorwürfe. Ist nicht toll, kann aber einfach passieren, wenn der Alltag schon gut klappt und man nicht mit ungewohnten Situationen rechnet.


    Unser erster Spanier war kein Angsthund, aber sehr eigenständig und auch schnell in seinen Reaktionen. Da hatten wir vor Jahren eine Begegnung mit einem Doggenrüden, der ihn sehr deutlich verscheucht und in die Schranken gewiesen hat. Ging alles schnell, ich stand ganz blöd hinter dem anderen Rüden, deswegen klappte der Abruf nicht - und er hat sich kurz entschieden auch ca 1,5 km nach hause zu laufen - die hälfte davon an einer viel befahrenen Strasse. Horror pur, wir standen auch beide zitternd und ich heulend dann wieder zuhause.


    Und peinlich genug - vor ein paar Monaten ist es mit nochmal mit neuen unserem kleinen unsicheren Spanier meinem Mann passiert... Hundebegegnung, er konnte nicht rechtzeitig abrufen, der kleine etwas unsicher mit meinem Mann - das waren nur 500 meter, aber die gleiche Geschichte - durchgestartet und alleine nach Hause gelaufen. Garnicht gut. :/


    Positiv daran finde ich, dass die Hunde offensichtlich so weit "angekommen" sind, dass das ihr zuhause ist, wo sie Sicherheit und Schutz suchen. Gibt ja auch Horrorgeschichten von Tierschutzhunden, die weglaufen und tage oder wochenlang durch die Gegend irren und keinen Bezugspunkt haben.


    Konsequenz? Würde ich immer situationsabhängig entscheiden. unser Jungrüde läuft bei meinem Mann jetzt erstmal wieder an der Schleppleine. Ich lass ihn freilaufen, nehme ihn aber bei allem, was irgendwie neu ist, an die Leine. Zb grösser Menschengruppen, viele Fahrräder, Kindergruppen oder auch mehrere fremde Hunde, die frontal von vorne kommen. Alles, was er kennt, macht er grossartig, auf unserer vertrauten Hundewiese können auch 5 neue Hunde und 10 Leute kommen und er ist entspannt .. aber wenn ich mir nicht ganz sicher bin, ob er mit der Situation umgehen kann, nehme ich ihn an die Leine.


    Viel Glück und liebe Grüsse,
    Elzbeth

    Sowas nervt mich ehrlich gesagt auch mit 2 Tut-nixen - Hundebegegnung mit einem angeleint und einer kommt offline angerannt. Wenn ich meine dann ableine muss ich bei zwei temperamentvollen Hunden im Sekundentakt abrufen, damit sie nicht zu dem angeleinten Hund rennen.. nervig.


    Und wenn meine anleine, hab ich trotzdem den anderen offline Hund um uns herum. Da meine beiden eigentlich angeleint nicht mehr dürfen als kurz schnuppern, ist das für sie schlecht zu verstehen. Gibt auch leicht Leinengetüddel. Muss einfach nicht sein.


    Wir waren gestern auf unserer Lieblings- Tut-Nix Riesen Hundewiese. Das ist ein grosser Park, in dem ein grosser Teil für Freilauf freigegeben ist. Da läuft alles frei, vom Chi bis zur Dogge - und immer stressfrei. Einfach nur nett.


    Ehrlich gesagt wissen meine beiden schon, dass es da immer Spass gibt ... und stellen die Ohren schon mal etwas auf Durchzug. Sie haben gleich zwei grosse DSH Hündinnen gesichtet, die sie schon kannten und sind mal kurz 100meter durchgestartet :ops: . Als ich dann auch in der Nähe war hab ich mich kurz entschuldigt für den "Überfall" - und der Besitzer grinste nur entspannt " Alles gut, hier geht das ja, machen meine auch mal" Seine beiden sind richtig klassische Deutsche Schäferhunde, sehen aus wie echte Schutzhunde - und sind komplett entspannt und freundlich. Verstehen sich als Hündinnen zu zweit auch mit meiner kleinen Bretonin-Ziege völlig problemlos. Danach ist Jules noch mit zwei Retrievern zusammen an der Badestelle geschwommen und der Jungrüde hat solange mit einer jungen Labradorhündin Rennspiele veranstaltet, bis seine Zunge auf dem Fussboden hing.


    Hinterher einen pitschnassen und eine völlig erschöpften Hund ins Auto geladen und mit breiten Grinsen nach Hause gefahren. Nein, es sind nicht alle Hundewiesen schrecklich :D


    Lg, Elzbeth

    Pf, der muss sich entfalten können! Artgerechte Auslastung und so. Und außerdem will ich nicht auch noch Futter für den Köter kaufen müssen :roll: :p

    Ok, Bilder und Text perfekt, ich bin komplett beruhigt und arbeite daran, auch Fotobeweise liefern zu können. Die kleine Bretonin - Prinzessin ist ein Mogel-Paket. Sieht aus wie ein Barbie-Hund, der Traum aller kleinen Mädchen, die wir so kennen. Kommt eigentlich gleich nach Einhorn .


    Und dabei ist sie ein getarnter Kampfhund, der jederzeit bereit ist für die nächste Runde . So eine Art Gremlin... Kopfkino :smile:


    Lg, Elzbeth

    Leinen: Wenn mein Jungrüden Känguruh mal irgendwann nur drauftritt, sind wir schon gut.. :hust:
    Neulich war er frei und die Hündin angeleint, da ist er mit einem riesen Satz frontal in die 3 meter Leine reingesprungen - einfach nicht gesehen- hat einen Salto rückwärts gemacht und ich hab das Ende der leine nur noch weggeworfen, damit meine arme Hündin nicht stranguliert wird.
    Beide angeleint geht allerdings gut, da hat das Känguruh in ihm dann Pause.


    Andere Frage an alle:
    Raufe eure auch so richtig wild und körperbetont? Auch Hündin und Rüde?
    Ich weiss, war schonmal Thema, gab auch ein Video von Dobermannfan, dass sah auch schon handfest aus... aber im Moment frag ich mich manchmal, ob das hier noch ok ist.


    Sie ist Bretonin, die sind dafür bekannt, laut und körperbetont zu spielen. Er ist pubertär aufdringlich, fast immer in Spiellaune und nervt sie manchmal. Beide sind temperamentvoll und werden aufgestaute Energie durch toben los. Mal fängt er das Spiel an, etwas öfters sie.
    Sie nimmt seine gesamte Schnauze ins Maul, oder seine Pfote, zwickt ihn in die Ohren, in den Hals... Er wehrt sich, zwickt zurück, sie rollen über und untereinander, Zähne klappern. Sie ist laut, hört sich an wie ein mittelschwerer Kampf. Oft wird es ihm irgendwann zuviel und er geht. Dann lässt sie ihn in Ruhe. Und nach einer Minute will er weitermachen.


    Hat nie einer auch nur einen Kratzer dabei, jault auch keiner vor Schmerzen, es möchte aber schon keiner aus der Familie von uns dazwischen sitzen. :roll: Sie sind beide fröhlich danach, machen eine Pause ... schlafen... und irgendwann reicht es. Dann wieder am nächsten Tag. Ich tendiere zu laufen lassen aber beobachten, wie seht ihr das??


    Lg, Elzbeth mit den beiden Kampfhunden ;)

    Bei uns war das mit den Kampfhunden vor einigen Jahren sehr extrem. Problemviertel der Grosstadt, am besten noch IM Einkaufszentrum, junge, schmale, aufgestylte Mädchen mit einem Pitbull oder Staff an der Leine. Da stand sozusagen "Problemfall" schon dran.


    Jetzt sind in der Gegend Chi's gerade "angesagt". Eine Sozialarbeiterin, die dort arbeitet, hat es mir neulich mal sehr passend beschrieben: Für alle anderen drum herum ist es so unkomplizierter und harmloser. Die Chi's sind keine Gefahr für ihre Umwelt, keine Beissereien, keine Angriffe. Für die Hunde ist es nicht besser, die werden oft nicht mal Gassi geführt, sondern gehen auf ein Katzenklo auf dem Balkon.


    Wenn die Sozialarbeiterin die im örtlichen Treffpunkt vor sich hat, schneidet sie den Kleinen erstmal die viel zu langen Krallen und versucht die Leute, dazu zu bringen, mit den Hunden zu laufen ! :( :


    Insgesamt sind es bei uns immer mehr "Kleinsthunde". Ist schon so, dass die Leute zu meiner kleinen Jagdhund dame sagen " Na ja,sie ist ja nicht klein." Sie hat 47 cm Rückenhöhe und 15 kg. Ich finde sie ziemlich handlich :hust:


    Lg, Elzbeth