Ich les hier schon eine Weile mit und versuche es für mich einzusortieren, vielleicht könnt ihr mir dabei helfen. Ich hab die ersten Seiten quergelesen, sorry, falls ich was übersehen habe
Wir haben jetzt den 3. Junghund aus dem TS, Spanien. Er ist jetzt 11 Monate, seit 4 Monaten bei uns, davor 3 Monate ein sehr gutes deutsches privates Tierheim, davor wohl Perrera. Im Tierheim ist er als Welpe mit Geschwistern angekommen, und keiner von den Welpen kannte wohl positiven Menschenkontakt.
Unsere andere beiden TS Hunde, ein grosser Schäfer mix, der leider nicht mehr lebt und die kleine verrückte Jaghündin waren/sind beide Glückshunde.Beide sind auch als Welpen aus Spanien hier in Pflegestellen gekommen, aber was auch immer bei denen vorgefallen ist, es war nichts negatives, sie hatten weder Ängste noch Verhaltensprobleme und sind fröhlich unbeschwert durch ihre Junghunde zeit gehüpft.
Unser kleiner Chaos Junghund jetzt ist anders. Er hat in wenigen Monaten unglaubliche Fortschritte gemacht, Auto fahren, ins Büro mitkommen, Freilauf mit anderen Hunden, neue Menschen kennen lernen, alles Dinge, die er schon gut und auch entspannt mitmacht.
Aber jedes noch so kleine negative Erlebniss wirft uns um Tage zurück.
Mein Mann musste ihn in den ersten Tagen einmal greifen und gegen seinen Willen festhalten, weil er seine Schleppleine durchgebissen hatte - und auf das Verhältniss der beiden hat das bis heute Auswirkungen, er ist extrem vorsichtig bei meinem Mann.
Er ist sehr neugierig und interessiert an allem um ihn herum, er fordert Aufmerksamkeit und Streicheleinheiten, ist gerne mittendrin -aber dann kommt eine Situation, wo ich ein lautes Wort sage ( zu einem der drei Teenager), mein Mann eine Mütze aufhat, einer der Jungs mit der Jagdhündin rauft , irgendwas, was ihm komisch vorkommt und was sich sehr schwer vorausahnen lässt. ... und vorbei. Es kann sogar sein, dass er selber beim Toben sich an einerTischkante stösst und dann mit Angst auf den reagiert, der unbeteiligt am nächsten dabei sass... der war es, der ihm ganz sicher mit Absicht weh tun wollte.
Am Anfang ist er panisch bellend weggerannt, jetzt weicht er nur ein Stück zurück, geht aber in Abwehrhaltung und knurrt leise. Wir haben schon einen guten Weg gefunden, ihn da rauszuholen, erstmal ignorieren und jedes Näherkommen aus der Abwehrhaltung sofort belohnen.... aber ich denke schon drüber nach, ob diese Fehlverknüpfungen jemals aufhören werden. Ob das nun Angst oder Deprivation oder Charakter ist, egal, wie man es nennen will, aber gibt es eine Chance, das zu überwinden? Gibt es ein Zeitfenster dafür bei Junghunden? Ich hab ein bisschen Sorge, dass sich aus seinem Schutzmechanismus " Ich bringe mich in Sicherheit und halte die Stellung" als erwachsener Hund Aggression entwickeln könnte.
Das wollen wir unbedingt vermeiden - aber ich finde es sehr schwer einzuschätzen. Gerade weil er auf der anderen Seite auch ein alberner Junghund sein kann, der uns zum Spielen auffordert , Schuhe durchs ganze Haus trägt und sich auf dem Rücken grunzend vor Freude auf dem Sofa wälzt.
Sorry, lang geworden.
Lg, Elzbeth