ich lebe mit meinem Freund zusammen, der noch keine Hundeerfahrung hat, aber der Idee grundsätzlich positiv gegenübersteht unter der Prämisse, dass ich die Hauptverantwortung übernehme (d.h. ich würde die meisten Spaziergänge übernehmen, Hundeschule/-training usw., er würde aber auch ab und zu Gassi gehen und natürlich zu Hause für den Hund da sein). Mein Freund schließt gerade sein Studium ab und - jetzt kommt der Haken - weiß noch nicht ganz wie es jetzt weiter gehen soll. Aber hier wohnen bleiben möchten wir auf jeden Fall.
Vielleicht hast Du auch irgendwo unbewusst die Befürchtung, dass Deine Beziehung wegen dem Hund leiden könnte?
Für mich persönlich ist das schon immer so gewesen: entweder stehen beide voll hinter der Anschaffung und sind bereit alle Pflichten zu teilen oder man verzichtet noch auf die Anschaffung eines Tieres. Dabei ist es fast egal, ob es sich um eine Katze, einen Hund, einen Papageien handelt - wobei der Hund bei diesen Beispielen ganz klar, das größte Pflichtenheft hat. Erziehungsarbeit und Verhaltensauffälligkeiten lassen sich auch nicht so einfach ausblenden, da ein Hund auch draußen dabei ist und man ihn nicht ständig zu Hause lassen kann, um sich zu entspannen.
So richtigen Hundeverrückten ist das zwar egal, sie kümmern sich dann tatsächlich auch um alles selbst, aber es kann bei einem Hund schon deutliche Einschränkungen geben, die auch der Partner zwangsläufig mittragen muss, was z.B. die Spontanität betrifft, Freizeitaktivitäten, Urlaube usw. müssen auch ganz anders geplant werden, Ausschlafen wird uU zum Luxus, Tierarztkosten können die Kasse total plündern usw. Der Dreck und die Haare erfordern auch eine gewisse Akzeptanz, die nicht jeder leisten kann, der eigentlich keinen Hund will.
Ich würde an Deiner Stelle, die unbequemen und aufwendig werden könnenden Seiten eines Lebens mit Hund zusammentragen und sie meinem Partner vorlegen. Kann er damit wirklich umgehen oder macht er mir am Ende Frechheiten, weil ich unbedingt dieses "Viech" ins Haus holen wollte? Das wollte ich eindeutig geklärt haben.
Und ich würde abwarten, wie sich die Wohnsituation entwickelt. Wenn das Studium Deines Freundes bald abgeschlossen ist, ist es ja nicht ganz unwichtig, was danach passiert - eventuell muss er in eine andere Stadt ziehen.
Und ich würde sicher sein wollen, dass ich den Hund auch alleine durchbringen kann. Falls die Beziehung zum Herzblatt nicht hält, was sie verspricht.
Was mir persönlich im Nachhinein auch total wichtig ist, ist die hundefreundliche Umwelt. Wir hatten da zufällig Glück, haben uns aber vorher gar keine so großen Gedanken darüber gemacht: hier herrscht kein Leinenzwang, viel Wald und Flur, viel Platz für jeden Hund, viele Leute haben Hunde und sind locker drauf - auch was die nervigen Seiten von Hunden betrifft: bellen, mal ausbüchsen usw. und alles ist gut - auch auf Vermieterseite gibts ortsbedingt eine hundefreundliche Einstellung - man ist großzügig in vielen Bereichen. Aber in einer Großstadt sieht die Lage deutlich anders aus ... da ist Hundehaltung deutlich stressiger und längst nicht so entspannend.