Am Samstag dachten wir dann, er stirbt.
Das wässrige Blut ist ihm teilweise hinten rausgelaufen und er konnte es nicht mehr halten.
Ebenso begann er zu erbrechen. Erbrochen hatte er bis dahin eigentlich nie, wenn man von den Spulwürmern im Oktober absieht.
Auch hat er zum ersten Mal nix mehr gefressen.
Bei so viel Panacur und sonstigen Medikamenten und Nahrungsexperimenten, könnt Ihr froh sein, dass Eurer Junghund überhaupt noch lebt ...
Es ist mir rätselhaft, warum manche TIerärzte, die Tiere regelrecht tottherapieren und immer und immer wieder reinkippen.
"Mein Rezept": nur einmal Panacur (für Euren Hund natürlich nicht mehr Muppet12345) , ab sofort kohlenhydratfrei (Reinfleischdose/Frischfleisch(Geflügel/Rind/evtl. noch Hase)/grüner Pansen gekocht oder roh - einfach das, was dem Tier am besten schmeckt - sehr sehr wenig Karotten, laaange gekocht) und mit gutem Tierfett (rohes Rinderfett) füttern, eine (eine, keine drei) gute Darmsanierung zufüttern und dann Nerven behalten. Der Kot braucht, bis er fester wird ... Kohlenhydrate (am besten gekochte Kartoffeln) nach etwa einem Monat bis auf max 5% steigern. Keine Trofu, keine handelsüblichen Leckerlis! Keine Ausnahmen! Und kein Tierarzt-Stress mehr für das Tier.
Heilerde ist äußerst sparsam anzuwenden, max zweimal die Woche eine Teelöffelspitze, wenn der Kot nochmal dünner zu werden scheint - es ist als kleine Hilfe zu sehen, den Darminhalt zu binden und den Enddarm zu entlasten - Dünnschiss ist anstrengend, der After wird wund!, aber dauerhaft verhindert es den Ausstoss der Giardien - die müssen eben raus, in allen Entwickungs-Stadien, das dauert Wochen bis Monate. Denn bis die Darmschleimhaut sich wieder aufgebaut hat und sich selbst wehren kann und die Darmentzündung ausgeheilt ist, dauert es auch seine Zeit. Dabei kann anfänglich immer wieder Darmschleimhaut abgestoßen werden, das ist dann der Schleim und das Blut. Nerven behalten! Das Tier soll ordentlich fressen und sich erholen ... das ist das wichtigste.
Das Tier kann bei dieser Ernährung natürlich nicht zunehmen, selbst wenn man wirklich viel füttert - seid großzügig in der Menge. Und keine Sorge .... das kommt dann später, der Gewichtsaufbau. Wenn der Output dauerhaft fest ist, kann man die Kohlenhydrate leicht erhöhen. Ausscheidungen immer im Auge behalten ... Schleim/Dünn = KH wieder verringern.
Unser Charly hatte Giardien ... ich habe sicher zwei Monate zu dem Thema alles gelesen was ich auftreiben konnte, war bei drei Tierärzten, die nur reinhauen wollten - damals war Charly erst 7 Monate alt und wurde immer schwächer, bis es mir reichte und mich gründlich informierte - gar nicht so einfach, zugegeben - es ist nicht leicht, die Infomationen die wirklich wichtig sind, von Standardempfehlungen zu trennen.
Kein Tierarzt mehr, keine Tests, kein nix - nur eine angepasse Ernährung - es ist schließlich bekannt, dass Giardien zum überleben Kohlenhydrate brauchen, entzieht man diese dauerhaft, sterben sie. Es ist also recht einfach. Die erste Tour tötet mn durch Panacur, der Nachwuchs, der im Körper verbleibt wird ausgehungert.
Zum Schluss wollte man mir übrigens noch eine Darmspiegelung und ein Kontraströntgen des Magens andrehen ... Neee, es reichte! Dabei war es bei uns nur einmal Panacur - in zwei Etappen. Mittendrin plötzlich auch noch Kotzen und Nahrungsverweigerung, als der Tierarzt Antiobitika gab und ich das auch noch geben sollte, weil der Darm sich entzündet hatte. Bei mir schrillten die Alarmglocken, nach zwei Tagen Antibiotika war mein Hund nur noch ein Häufchen Elend. Da lief was schief mit dieser Behandlungsmethode.
Und so bin ich zu "meinem Rezept" gekommen ... es hat gedauert, Charly hat nach fünf Monten wieder langsam angefangen zuzunehmen und sein Output ist bis heute normal. Die Ernährungweise hab ich beibehalten. TroFu gibts bei uns nicht. Wir füttern nach wie vor kohlenhydratarm (ca. 10%) und fast getreidefrei.
Unterm Strich machen die wiederholten Medikamentengaben wie Panacur, Antibiotika, Cortison usw. alles noch viel schlimmer. Das Tier bekommt gar nicht die Chance, selbst mit den Giardien fertig zu werden, geschweige denn, den Darm neu aufzubauen, damit die dafür notwendigen körpereigene Abwehrkräfte und Bakterienkulturen gebildet werden können.
Und ein gesunder Hundedarm kann das, er ist schlau und unser fähigstes Organ.In ihm leben immer ein paar Giardien (neben zig anderen Darmparasiten) - Giardien gehören zu den 10 häufigsten Darmbewohnern. Viele Hunde und Katzen, ca ein Viertel, haben Giardien in leicht erhöhter Menge, zeigen aber keine Krankheitssympstome wie Durchfall. Die Umwelt ist voll von den Überlebenskünstlern Giardien, ein Hund nimmt sie oft automatisch auf, wenn er draußen rumschnüffelt. Das macht aber nix. Ein gesunder Darm und ein gesundes Imunsystem werden damit fertig.
Wenn man beides durch Medikamente kaputt macht, kann auch nix mehr heilen. Und je jünger das TIer ist und je weniger Reserven es hat, desto schneller kann es dann auch wirklich sterben, bestenfalls bleiben chronische Magen/Darmerkrankungen zurück.
Ich hoffe, Ihr und Euer Hund bekommt noch die Kurve ...