Beiträge von charly2802

    Wir haben einen Labrador aus der Show-Linie und sind so froh, dass er braun ist ... Er ist quasi täglich (manchmal mehrmals) und ganzjährig schmutzig, weil er gerne im nahen Fluss schwimmt und sich dann noch ordentlich in jeder Pfütze einsaut ... ein absolutes Erdferkel.


    Wenn wir mit befreundeten Goldies unterwegs sind, weiß ich, dass die Besitzer weitaus mehr Arbeit haben, das plüschige Tier wieder einigermaßen wohnungstauglich zu kriegen ...


    Bei uns ist das relativ einfach. Bevor das Haus betreten wird, gehts ab in den Garten - er steht in seinem kleinen Pool, zwei, drei Gieskannen drüber und dann ordentlich abrubbeln. Das vollkommene Trocknen des Fells danach in der Wohnung von ganz alleine braucht echt Zeit - aber wenigstens ist danach kein Ausbürsten (wie bei einem Goldie) notwendig. Manche Goldies müssen auch noch gefönt werden, damit sie nicht alles nass machen.


    Also käme für uns immer wieder nur ein Labrador in Frage - alleine schon deshalb. Abgesehen davon sind es tolle Wesen - von Jagdinstinkt haben wir noch bei keinem Retriever was mitbekommen. Wenn entsprechend erzogen wird, glotzen die Hasen und Rehe nur an und das wars ...

    Das ist irgendwie nun nicht mehr "unser" Hund - sondern ein anderes Wesen. Diese Aussage entwischt uns - also meinem Mann und mir laufend. Nähere Bekannte meinen, er ist auf einmal irgendwie "soo lieeb und zart, der klebt ja an Euch wie Kaugummi" - obwohl sie nicht mal wissen, dass der Chip drin ist. Es ist eine totale Wesensänderung.


    Ich finde das sehr erschreckend - immerhin ist Charly fast zwei Jahre ein richtiger Rüde gewesen und der Unterschied ist wahrlich enorm. Wie eine gespaltene Persönlichkeit ...


    Am letzten WE haben wir zwei bereits mit acht Monaten kastrierte Labbirüden kennengelernt ... ja, es waren zwei Engel - drei und fünf Jahre alt. Die Besitzerin fand eine Kastra okay ... aber sie kennt das ja gar nicht anders. Ihre Tiere sind einfach irgendwo Babys geblieben - unbeschwert, zutraulich, null aggressiv, brav ... absolut gehorsam.


    Meine Katzen und Kater kastriere ich nun schon seit über 30 Jahren - eine Haltung von potenten Katern und intakten Kätzinnen ist wirklich gar nicht möglich. Der Sexualtrieb bzw, der Fortpflanzungstrieb ist einfach zu groß.


    Aber bei einem Hund kann man das in den Griff bekommen ... liest man immer wieder. Wir wollen und werden das hinkriegen.

    Unser intakter Rüde hat auf manche aber sehr sehr wenige aggressive (Bellen, Zähnezeigen) Rüden auch extrem reagiert - weiß nicht, was passiert wäre, wenn einer der beiden oder beide sich hätten losreißen können.


    Mit Kastrations-Chip ist sein Verhalten leicht gemäßigt, aber immer noch gut, dass er in fremder-Hund-in-Sicht-Situation an die Leine kommt (jaaa, man muss vorausschauend spazieren), denn die Klappe hält er nach wie vor nicht, wenn er vom Gegenüber angemacht wird - da wird unser eigentlich total sozialer Labrador schon mal zum Rottweiler. Im Freilauf geht er dominanten Rüden nun eher aus dem Weg ... hält respektvoll Abstand. Davor wäre er eher mal gucken gegangen, warum der andere so muckt ... und hätte Charme und Friedfertigkeit eingesetzt, um den anderen vielleicht zu einem Spiel zu ermuntern.


    Wir haben dominante und herrische Rüden in unserem Bekanntenkreis - da hat sich dieses Verhalten auch nach der Kastration (die deswegen ausgeführt wurde) NULL geändert, eher wurde der Hund noch angriffslustiger und hat auch viel schneller zugebissen - also nicht erst gedroht.


    Charlys ehemals prallle große Hoden sind nach sechs Wochen Chip auf ein Viertel geschrumpft ... Abgesehen davon ... ist das wohl wirklich keine Erziehungsmethode - die löst ja nicht das Grundproblem. Und solange man in solchen Situationen den Hund nicht im Griff hat, MUSS er eben an der Leine bleiben, wo andere Hunde sind.


    Ja, und es gibt Rüden, die nie verträglich werden mit anderen Rüden (ob kastriert oder nicht). Aber man kann sie so erziehen, dass sie ... wenn auch zähneknirschend - andere Hunde nicht anfallen, sondern an Deiner Seite bleiben.


    Arbeite daran, schau, dass Du ein sicheres Geschirr samt Halssicherung bekommst ... und lass die Hoden von Deinem Hund in Ruhe.

    Um mal kurz Rückmeldung zu geben ... Der Kastrations-Chip ist nun sechs Wochen drin und wir müssen sagen, unser ehemals so stolzer und selbstbewusster Rüde ist in vielen Situationen draußen und vor allem Zuhause zu einem total anhänglichen "Es" geworden ... kein Kerl, kein Weib - sondern irgendwas merkwürdiges dazwischen. Ständig hängt er an einem - früher fast nie auf dem Sofa ist das mittlerweile sein ein und alles, an meiner oder meines Mannes Seite zu liegen und sich betüddeln zu lassen.


    Das gefällt uns gar nicht. Es ist, als hätte er seine Persönlichkeit verloren. Er wirkt insgesamt "unsicher" und devot.


    Manche Besitzer (wir haben mittlerweile eine Menge Gespräche geführt) finden gerade diese Eigenschaften an Kastraten so "toll" - sie sind eben unkompliziert und wenig bis gar nicht mehr dominant.


    Eine echte Kastration kommt nach dieser Entwicklung für uns absolut nicht mehr in Frage - maximal noch einmal im nächsten Frühjahr nochmal ein 6-Monats-Chip, wenn er sich nicht beruhigen und nicht mehr fressen will - wobei wir dieses Mal viel länger abwarten, bevor wir diesen Schritt noch mal gehen.


    Ganz ätzend ist, dass er nun laufend von intakten Rüden angerammelt wird - mit bisher guten Gassifreundschaften können wir gar nicht mehr gehen. Hat Charly sich früher nur für intakte Hündinnen sexuell interessiert - berammelt er nun kastrierte Mädels die sich nicht wehren (gucken diese weiblichen "Ese" dabei auch noch ganz verträumt) - auch hier leiden Gassifreundschaften enorm.


    50 Mal in einer Stunde den eigenen oder einen fremden Hund "abpflücken" - nee danke.

    die erste Klinik wird ja Gründe für ihre Einschätzung gehabt haben

    ... oder, sie haben sich dann doch diesen Eingriff nicht zugetraut. Es gibt genug Tierkliniken, die Tierärzte haben, die eine solche Operation nie und nimmer ordentlich hinbekämen, da ist der gute Ruf schnell dahin ... oder der fähige "Chef" ist meist ausgebucht ... oder behandelt nur "Edel-Patienten" ...


    Der kleinen Maya alles Gute ... und ihrer Besitzerin natürlich auch -- sie hat nun eine Menge Arbeit vor sich und muss auch drauf achten, den Rest der Tierfamilie nicht zu vernachlässigen - das geht schnell, wenn man solch ein pflegeintensives Tier hat.


    Wäre schön zu erfahren, wie es weitergeht mit dem kleinen Dreibeiner ... hübsch ist sie, und diese wachen Augen ... ich hätte sie auch nicht einfach umgebracht, wenn ein Hoffnungsschimmer da gewesen wäre.

    Bei Retrievern wird die Stressproblematik ja leider oft verkannt, weil sie scheinbar immer "spielen" wollen.

    Da hast Du recht, sie steigern sich schnell hinein und reagieren dann über ... Seinen Menschen anzuspringen findet ein so verspielter und quirliger Hund dann total "lustig" ... wenn der Mensch dann nicht entsprechend harsch reagiert, wird das zum Selbstläufer. Charly ist mir einmal von hinten in den Rücken gerannt, da hatte er schon über 30 Kilo - da gabs einen ordentlichen Anschnauzer - ich lag in voller Länge im Batsch ... genau so wie bei meinem Mann, Charly sprang ihm mit voller Wucht gegen die Brust ... ich glaube, den verbalen Anschiss hat man bis ins nächste Dorf gehört - geht ja gar nicht. Dieses Verhalten hat Charly nie mehr gezeigt - er hat genau gemerkt, dass wir jetzt echt sauer sind ...


    So ein Verhalten zu ignorieren, halte ich für nicht richtig reagiert.

    Vor allem ist das Springen und Landen sehr kritisch wegen der Gelenke ... Ich kenne Labbis, da waren die Besitzer zu beratungsresistent/unerfahren und nun hat ihr 3, 4 Jahre alter Labrador schon mit Gelenkschäden zu kämpfen. Dauergast beim Tierarzt und Physiotherapeuten ... gar nicht schön - auch nicht für den Geldbeutel ...


    Habt Ihr kein Abbruchkommando eingeübt? Wir sagen zu allem NEIN! was unser Labbi nicht tun soll ... hat zwar gedauert, aber nun, mit fast zwei Jahren, kapiert er schnell, das seine Aktion sofort beendet werden muss, sonst kommt er an die Leine bzw. zuhause muss er auf seinen Platz.


    Ich würde die Ziege eine Zeitlang nur noch an der Leine führen und sämtliche Hüpfaktionen mit einem scharfen Kommando stoppen.

    Dein Beitrag gibt vieles zu bedenken - Du hast vollkommen recht - es sollte an vieles gedacht werden, was man anfänglich erst einmal total verdrängt ...


    Ich würde mir die Frage stellen: Möchte ich an Stelle des Hundes so leben wollen ?


    Aber stell Dir auch die Frage, wie Du damit umgehen kannst, wenn Du Dich gegen das Leben entscheidest und so ein offenbar doch lebenshungriges Tier einschläferst. Ich stand schon mehrmals vor dieser Frage und obwohl es wirklich sein MUSSTE, weil das Tier litt und es keine Hoffnung gab ... kam ich mir immer vor wie ein Mörder. Die einzige Rechtfertigung für mein Seelenheil war wirklich die Hoffnungslosigkeit auf Besserung oder gar Heilung ...


    Jeder muss seine Entscheidungen im Herzen treffen ... denn so etwas endgültiges wie der Tod lässt sich nicht mehr rückgängig machen und man muss ewig damit leben, daran "schuld" zu sein. Das ist für manche Menschen unerträglich ... also, kann hier niemand wirklich raten, was die TS am besten tun sollte oder ... abschätzen, was man selber tun würde, in gleicher Situation.


    Wie gesagt, ich beneide die TS nicht ... egal wie sie sich entscheidet.

    Ich möchte gar nicht groß darauf eingehen, was Du und das Hundchen mitmacht - eine grausame Situation. Sein Leben liegt in Deiner Hand - ich beneide Dich nicht.


    Ansonsten habe ich nicht den ganzen Thread gelesen - hast Du erwähnt, wo Du die Operation durchführen lässt?


    Ich kann Dir nur raten, eine Tierklinik zu wählen, die solche Operationen schon vielfach durchgeführt hat, auch wenn sie weiter weg liegt. Dort würde ich mich auch beraten lassen. Vor allem über die Nachsorge und die Zeit, die es zum heilen braucht, da muss eventuell lange geschont und vernünftig aufgebaut werden - damit auch alles gut wird. Dies ist auch keine leichte Zeit für Hund und Halter. Aber wenn man Bescheid weiß, kann man sich besser richten.


    Hier bei uns fahren Leute bis 250 Kilometer um z.B. einer Katze mit gebrochener oder zertrümmerter Hüfte wieder auf die Beine helfen zu lassen. Es ist die beste Tierklinik weit und breit für solche OPs, die ja wirklich nicht ohne sind. Immerhin soll die OP zu einem schmerzfreien Leben führen und nicht nur lebenserhaltend sein. Das OP-Team muss also ganz genau wissen, was es da tut - also entsprechende Erfahrung haben.


    Ich wünsch Euch Glück ... ob auf Erden oder im Himmel ...

    Unser Labrador, mittlerweile fast 2 Jahre, hat die auch, eigentlich täglich - die gägischen fünf Minuten - dann rast er wie ein Blitz, leicht irrer Ausruck in den Augen - vollkommen ausgelassen. Als Welpe auch mal drinnen im Haus, mittlerweile nur noch draußen, einfach so zwischendurch.


    Ich finde das normal und nicht besorgniserregend. Charly ist ein ganz aufgeweckter gesunder Hund, gelehrig und ( meistens ;-) ) brav und gehorsam. Da können auch noch mal die fünf Minuten kommen ... ;-)


    Das einzige was man raten kann, ist mit dem Welpen im Haus nicht in dem Sinne zu spielen, dass er rumrast. Im Haus werden nur ruhige Such-/Kopfspiele uä gemacht.


    Denn ein Labbi wird recht groß, der wirft irgendwann alles um - von daher: Piano in der Bude. Das lernt ein Welpe schnell ... wenn er genug draußen toben darf (nicht zu verwechseln mit stundenlangem Gassigehen). Zum Ausklang einer Gassirunde gehts bei uns immer noch kurz in den Garten - zum "Abtoben" ...