Ich deute dieses Verhalten auch als Protest/Frust in dem Moment - der Junghund ist im altersgemäßen Prozess, seine Grenzen zu erkunden.
Du hast Dich richtig verhalten, Deine Hündin hat gelernt, dass Du nichts abgibst und Dich schon gar nicht dazu drängen lässt.
Mag sein, dass sie es noch ein paar Mal versucht, aber wenn Du konsequent deutlich ablehnend reagierst, wird sie das akzeptieren und respektieren. Da brauchste auch nicht tätscheln oder säuseln - sie soll abhauen, wohin auch immer und fertig.
Unser beiden Labradore liegen auch schon mal auf den Sofas während wir am Couchtisch essen ... die sind anfänglich ein paar Mal laut und recht unfreundlich angeblasen und vom Sofa verwiesen worden, wenn ihre Nase in Richtung Speisen ging ... die haben das schnell verstanden.
Entweder sie pennen und gucken uns nicht das Essen aus dem Mund bzw. vom Tisch oder sie müssen mit erbostem Kommando verschwinden. Basta.
In fast vier Jahren hat sich noch keiner der Hunde gewagt, auch nur einen Krümel vom Tisch zu klauen. Man kann bedenkenlos kurz den Raum verlassen, selbst wenn rohes Fleisch auf dem Tisch steht, wenn wir Fondue machen, um zB noch was aus der Küche zu holen. Vor kurzem vergass ich nachts ein halbes Leberwurstbrötchen auf dem WZ-Tisch ... das lag am nächsten Morgen noch da, obwohl beide Hunde es leicht hätten stehlen können.
Da war ich schon stolz auf sie.
Wenn ich manchmal lese, dass Hunde die Küche durchstöbern, Mülltüten zerfetzen, Schränke öffnen und verwüsten und sich mit allem möglichen vollfressen bis zum Anschlag ... dann frage ich mich echt, wie das kommen kann. Das kann doch nur damit zusammen hängen, dass Halter sich nicht zweifelsfrei ihren Hunden gegenüber verhalten.
Unsere dürfen nicht in die Küche - die steht immer auf. Die Grenze wurde nur ein paar Mal überschritten, sie wurden energisch und auch mal grob korrigiert und dann war für immer Ruhe.