Dann bin ich wohl eine der HH, vor der man Angst hat, sie könne die Hunde mal nicht halten und wo man sich fragt, warum um Himmels Willen es zwei große Hunde und dann noch ein Kind sein müssen 
Balou ist neun Jahre alt und seit fünf Jahren kastriert aus Stressgründen, die seine IBD getriggert haben. Bei Hunden ist er von Welpenbeinen an angespannt bis gestresst. Teils sicherlich selbst verschuldet. Als junger Hund hat er extrem gepöbelt - auch bei Menschen. Es gab eine Zeit, die sehr extrem war. Das alles ist bei ihm reine Unsicherheit und in Hausnähe Territorialverhalten.
Wir lebten aber so, dass ich super ruhig spazieren konnte. Mit Bögenlaufen hatten wir einen Stand erreicht, der für mich ok war.
Er wurde über die Jahre so oft angefallen (zweimal ernsthaft mit größeren Verletzungen), dass er einfach nur Angst hat vor (freilaufenden) Hunden.
Dann zog Nelli ein. Sie wuchs die ersten Monate städtisch in Bremen auf und kam dann zu uns. Von Anfang an ließ sie sich super umorientieren und bis heute (sie wird bald vier) läuft sie im Freilauf zu keinem Hund hin und hat eigentlich kein Interesse an Kontakt.
Leider konnte ich irgendwann nur noch mit beiden gleichzeitig spazieren (gesundheitliche Gründe und dann weil ich Mutter wurde und nicht mehr die Zeit für getrennte Runden habe) und dann sind wir auch noch umgezogen. Balou hat einen grauen Star und motorische Anfälle. Dadurch hat er noch weniger Lust auf Hunde und Nelli ist dadurch ebenfalls unsicherer geworden.
Hier ist außerdem eine deutlich höhere Hundedichte und nun habe ich unterwegs echt ein Problem. Innerorts geht’s meistens noch, da sind andere Hunde angeleint und wir können gut in Einfahrten ausweichen, es ist eine Straße zwischen uns usw.
Aber im Feld oder Wald ist es echt teilweise sehr sehr belastend. Oft habe ich Glück und wir treffen niemanden, aber genauso oft treffen wir mindestens dreimal andere Hunde und wenn mir dann teilweise noch nicht einmal die Zeit gegeben wird, mich zu sortieren, wenn man auf einer Ecke aufeinander trifft, ist das mehr als grenzwertig. Beide hängen dann pöbelnd in der Leine und ich kann sie schwer halten.
Die meisten Leute warten einen Moment, ich kann ein Stück an die Seite fahren, Bremse in den Buggy hauen und beide Hunde an einer Leine befestigen, Futter verstreuen usw. Dann ist es ruhig und ich habe Diskussionen, dass meine Hunde ja so lieb sind. Warum ich denn so einen Aufriss mache.
Die wenigen anderen Leute laufen halt stumpf weiter und reagieren nicht auf meine Bitte, mir gerade zehn Sekunden Zeit zu lassen.
Das ist der Grund dafür, warum ich nicht mehr zwei Hunde halten möchte und der nächste Hund deutlich kleiner und leichter werden wird. Ich habe da keinen Nerv mehr für.