Ich glaube, es kommt nicht ganz rüber, was ich meine. Aber egal.
Ich werde bei mir über die Jahre meine Hasspflanzen dezimieren. Es ist ein großes Grundstück und wenn ich da mal hier und da was verändere, werden die hier lebenden Tiere ausreichend Zeit haben, in den nächsten Unterschlupf zu krabbeln.
Ich denke, es kommt wie immer auch auf die Relation an. In einem 100 qm Garten macht es natürlich mehr aus, wenn ich die immergrüne Thujahecke auf einmal entferne und neue Sträucher setze, als in meinem 3.300 qm großen Garten, wo ich mal hier und da einen Kirschlorbeer entferne oder die Riesenthuja vorm Haus fälle.
Ich würde beispielsweise nie meinen alten Baumbestand fällen, um mehr Sonne im Garten zu haben und alles mit Magerflächen zu gestalten. Diese Umgestaltungen wundern mich immer sehr. Dadurch heizt doch alles auch noch mehr auf, wenn alle nur Magerstandorte schaffen.
Hier gibts um den alten entfernten Pool herum Magerstandorte. Und es gibt viele moosige und feuchte Bereiche, die auch so bleiben werden. Ich arbeite gern mit dem, was da ist und suche dazu passende Pflanzen. Und aktuell zumindest gibt es bei mir in NRW für jeden Standort die richtige Pflanze. Hier siedelt sich Zeug selbst an, es gibt kaum nackte Erde. Spricht doch für sich.
In meinem alten Garten dachte ich immer, da summt und brummt es doch so schön. Wie toll, habe hier was richtig gemacht.
Es gab zwar auch mal Taubenschwänzchen, viele Schwebfliegen, ein paar verschiedene Wildbienen und Hummeln, aber halt auch sehr viele Honigbienen.
Ich habe da aus Unwissenheit Forsythien, Kirschlorbeer, Flieder, mehrere Schmetterlingsflieder gepflanzt. Und Weigelien, Brautspiere, Bauernjasmin, Kartoffelrosen, Beerensträucher. Manches davon hat mehr geschadet als genutzt. Manches war sicherlich ok. Ökologisch wertvoll war davon nichts. Stauden waren alle gezüchtete Varianten, dafür stand doch aber Brennnessel wild hier und da herum. Ich hatte einen Blühstreifen mit Schafgarbe, Kornblumen, Klatschmohn und Co. Und Gemüse auf der Terrasse.
Und so habe ich mir schöngeredet, ich hätte da die einzige grüne Oase in meiner Betonumgebung geschaffen.
Ich kann also gut nachvollziehen, wenn man für sich selbst immer wieder sagt: ist doch nicht so schlimm, wenn ich hier den Holunder Black Lace gepflanzt habe anstatt der Wildform. So habe ich auch immer gedacht. Aber es macht nun einmal einen großen Unterschied und wenn die wilde Variante genauso in den Garten gepasst hätte (manchmal geht es größentechnisch ja gar nicht beispielsweise), finde ich es immer schade, wenn es dann die züchterisch veränderte Variante wird. Oder etwas Invasives.
In meinen Wäldern hier sehe ich Mahonien und Kirschlorbeeren wild wachsen. Natürlich will ich da diese Mistviecher aus meinem Garten raus haben, damit zumindest meine Exemplare nicht weiter dafür sorgen, dass diese Pflanzen sich weiterhin so sehr ausbreiten.
Meine immergrüne Magnolie hingegen tut ja niemandem was. Die bringt auch kaum was bis nichts. Aber sie schadet halt auch nicht.
Mal was anderes:
Man soll ja nicht Zwiebelgewächse neben Zwiebelgewächse setzen. Ich habe aber in meinem einen Beet Schnittlauch und hätte daneben noch Platz. Nur 6 m lang Schnittlauch war mir zu viel. Wäre es wirklich so übel, wenn ich da meine Winterheckenzwiebeln säen würde? Habe es nie versucht, nur lese ich überall, dass das mein Weltuntergang sein würde.