Liebes Forum!
Wir haben seit nun etwas über 3 Wochen einen Golden Retriever Welpen. Er ist jetzt knappe 15 Wochen alt.
Anfangs war er sehr ängstlich. Er kannte nichts, keine Autos, Geräusche, Tiere usw. Bei der Züchterin hat er nur den Garten kennengelernt.
Deswegen hat ihm die ersten Tage das Vor-die-Tür-gehen auch nicht sonderlich viel Spaß gemacht. Schnell sein Geschäft verrichtet und dann eigentlich am liebsten wieder rein.
Mit viel Geduld und habe ich ihn überredet doch mal 10 Meter die Straße nach links oder rechts mit mir zu gehen.
Nach und nach wurde es besser, wenn nicht sogar sehr gut. Er hat sich an die Geräusche und Situationen gewöhnt, ist mir frei gefolgt und hat in 99% der Fällen auch sofort auf mein Rufen reagiert. Es hat richtig Spaß gemacht.
Nun haben wir seit ca. einer Woche das Phänomen, dass er den Spaß am Welt erkunden entdeckt hat - und ich komplett uninteressant für ihn geworden bin.
Ist er an der Leine und findet einen tollen Stock/Stein/Maulwurfshügel bleibt er stehen oder liegen und beschäftigt sich damit solange er Lust hat. Dann kann ich rufen, mit Leckerlies winken, mich zum Affen machen, wie ich will - der Hund kommt erst, wenn er meint nun fertig zu sein.
Ich habe es mit zügig weglaufen probiert, das stört ihn aber herzlich wenig. Eine Schleppleine habe ich auch gekauft, das ist aber die gleiche Geschichte.
Ihn an der Leine hinter mir her ziehen will ich nicht, aber so langsam gehen mir die Ideen aus? Irgendwie muss er doch lernen, dass er nicht jeden Stock auf dem Weg zerlegen kann und ich geduldig auf ihn warte.
Das zweite Problem ist das Jagen, wenn man das bei einem Welpen schon so nennen kann. Tritt auch seit ca. einer Woche auf. Vögel, Katzen, Blätter - alles was "wegläuft", wird gejagt bis es unerreichbar (Katze und Vogel) oder gefressen (wehende Blätter) ist. Mauselöcher, Kaninchenbauten und Maulwurfshügel werden aufgebuddelt, bis der Hund kaum noch zu sehen ist.
Wie verhalte ich mich da richtig? Abrufen kann ich ihn in solchen Situationen absolut null. Selbst wenn ich dann zu ihm hingehe, beachtet er mich nicht.
Noch mal allgemein: wir gehen jeden Samstag zur Hundeschule in die Welpenstunde. Ich werde die Themen nächstes mal dort ansprechen, aber es sind ja noch ein paar Tage und ich dachte bis dahin kann ich mir hier schon ein paar Tipps von euch holen.
Noch etwas: allgemein würde ich sagen, wir haben eine gute Bindung zueinander. In ablenkungsarmen Gegenden hat er viel Spaß mit mir zu spielen (andersrum natürlich genauso :) ), er lernt schnell und hört zuverlässig. Er apportiert und trägt sehr gerne Dinge.
Es ist als wäre vor einer Woche ein Schalter in seinem Kopf umgelegt worden. Habe ich mich anfangs noch gefreut, dass er ein bisschen Selbstbewusstsein entwickelt hat, nimmt das jetzt Ausmaße an, die gefährlich sind. (Er ist beispielsweise einem Vogel hinterher, über eine Straße (zum Glück sogut wie nicht befahren) und unter einem Stromzaun durch. Ist nichts passiert, aber hätte...)
Ich danke schon mal für eure Einschätzungen!