Es ist auch ein fleißig weiter verbreiteter Irrtum, dass Menschen mit - ich sags mal so - wenig Geld, Probleme damit haben, qualitativ hochwertige Nahrung einzukaufen bzw sich gesund zu ernähren. Ein gutes Beispiel: Pizza selber machen oder Fertigprdukt? Die selbst gemachte ist nicht teurer als die Durchschnitts-Fertigpizza, dafür fehlen ihr viele Konservierungsstoffe, ein Haufen Zucker und Fett.
Für eine Fertigpizza zahle ich 2,50€. Für eine selbstgemachte Pizza 4,75€. Weiß ich, da ich jede Woche Pizza selbst backe - mit "nur" Tomate-Mozzarella.
Und warum ist das ein weit verbreiteter Irrtum? Es geht mir nicht darum, dass ich für das selbe Geld einkaufen kann, sondern, dass ich von den Produkten, die in der Masse weniger sind, auch satt werde. Und gesund bleibe. Mal fernab von den Mitmenschen, die sich wochenlang ausschließlich von Müsli und Wasser (statt *Milch) ernähren.
Mal ein Beispiel, was nicht der Wahrheit entspricht: Mein Partner und ich hätten 150€ monatlich für Lebensmittel übrig, weil wir finanziell nicht so gut gestellt wären.
Davon brauchen wir meist: Seife, Shampoo, Zahnpasta, Hygieneartikel, Deo (am besten ohne Aluminium), Waschpulver (ggf. + Feinspüler), Küchenrolle, Toilettenpapier, Schwammtücher, Spüli, Reiniger für die Bude, Taschentücher, Wasser, Kaffee (ggf. + Tee), Brot, Müsli/Cornflakes, Margarine, Aufstrich, Nudeln/Reis/Kartoffeln, Banane/Apfel/Birne/Trauben/Melone, Salat/Möhren/Tomaten/Gurke/Zucchini/Kohl, Gewürze (Salz, Pfeffer), Zucker und Kräuter, einige Milchprodukte (Milch, Joghurt, Käse), höchstens mal eine Scheibe Salami für das Brot.
Das wäre ein ausgewogener Einkauf für mich (plus/minus Salami), je nach Artikel für eine Woche oder einen Monat. Mal ohne Haribo oder Chips. Wie bekomme ich für das breite Sortiment im selben Preisrahmen alles, um satt zu werden? Und mit satt meine ich 1(-3) Mahlzeiten am Tag, wenn der Magen schon schmerzt.
Der Liter Reismilch kostet 1,80€. Der Schokoaufstrich fürs Brot 4,50€. Reduziere ich mich beim Frühstück auf Cornflakes/Müsli (weil günstiger) sind es sicherlich für 2 Personen 5l Reismilch die Woche. Mit Kaffee (ggf. + Cappucchino) und Kochen sind wir vielleicht bei 7l die Woche. Sind 12,60€ in der Woche und 50,40€ im Monat. 1/3 des Geldes = weg. Für Frühstück. Die Billigmilch von der hochgezüchteten Milchkuh mit 0,50€/l würde im Monat mit nur 14€ ins Budget fallen. Gesundes (O/G) muss ich gar nicht erst nachrechnen, mit Nudeln kommt man zum Glück eine Weile hin. Möchte dann aber vielleicht lieber Vollkornprodukte, wenn man eh auf die Ernährung achtet. Und dann gibt es noch eine Brotmahlzeit. Frisches Brot beim Bäcker oder im Markt schwankt heftig im Preis. Aber vegane Margarine und Aufstrich sind dann entweder teurer oder kleiner abgepackt. Hängt natürlich mit der Herstellung zusammen. Aber wenn ich jetzt mit einem Glas Nutella (Hälfte des Preises und mehr Inhalt) 1 Monat hinkomme, geht es mit einem kleineren veganen Glas vielleicht nur noch 3 Wochen, wenn ich sparsam bin. Und Wasser habe ich auch noch nicht nachgerechnet. Abgesehen von der "Bad- und Haushaltabteilung".
Natürlich muss man dann lernen noch aktiver zu kalkulieren, keine Frage, aber einfach zu behaupten, dass es keinen finanziellen Unterschied macht, was man kauft, gefällt mir nicht so.
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Ich begebe mich dann mal an den ersten Testlauf mit der Sojamilch