Beiträge von meerhexe

    Entspannung!


    Nach einer fast schlaflosen Nacht haben mein Mann und ich gestern mehrere Telefonate geführt:


    Als erstes haben wir nochmals die Pension angerufen, aus der wir Lia holten.


    O-Ton der Inhaberin: Sie müssen Lia zeigen, wer das Sagen hat - wenn Sie ihr keinen Klaps mit der Hand geben können, nehmen Sie die Leine oder einen Stock und der Schlag muss sitzen! Notfalls auch braucht der Hund auch zwei oder drei!


    Ich war verunsichert, mehr noch entsetzt ... DAS kann doch nicht die Methode sein, um gut mit einem Hund klar zu kommen?! - und mit einem Herdenschutzhund schon zweimal nicht! Ich bin nach wie vor der Überzeugung, dass diese Methoden sich böse rächen werden. Abgesehen davon gehe ich mit keinem Lebewesen so um!


    Bevor wir Lia holten hatten wir mit einer Auslandstierschutzorganisation mehrmals Kontakt - 2. Telefonat. Die Dame war KLASSE! Obwohl wir nun keinen Hund von ihr hatten, war sie sofort bereit uns zuzuhören, gab uns viele Tips, erklärte einiges und vor allem bestärkte sie uns. Lia hat zwei Jahre lang völlig falsche Erziehung genossen: 1,5 Jahre durfte sie alles, dann erlebte sie 6 Monate Druck und Schläge. Es ist ein Wunder, dass so lieb und vor allem auch schon Vertrauen und Sicherheit geschenkt hat, auch wenn sie noch unschlüssig ist, ob wir sie wirklich beschützen können. Mein Mann war klasse, nachdem er jetzt Lias Verhalten nachvollziehen kann, ist vom Tierheim keine Rede mehr! Ganz im Gegenteil, er arbeitet ganz geizielt am Vertrauensaufbau.
    Die Dame vom Tierschutz telefonierte auch noch mit iherer Vorsitzenden, die sich ganz speziell mit HDS auskennt, und auch von dieser Seite kamen nochmals Ratschläge.


    Trotzdem sind wir nun dabei Lia an einen Maulkorb zu gewöhnen. Ich hab mich dagegen gewehrt, aber letztendlich wurde ich überzeugt. Es dient zur Sicherheit von Lia, irgendwann auch uns oder anderen. Hunde unter Schmerzen reagieren oft heftig und man weiss nie, mit welchen Gegebenheiten wir mal klar kommen müssen. Lieber jetzt den Maulkorb angewöhnen und mit etwas positiven Verbinden als ihn irgendwann zu brauchen und dann immer als Negativ zu empfinden. Wir haben gestern nur ganz kurz mit ihm geübt - wobei der Maulkorb für Lia wohl eher Nebensache war - die leckeren Goudawürfel hatten ihre gesamte Aufmerksamkeit. So konnten wir den Maulkorb sogar gestern anpassen. Ich muss dazu sagen, Lia bekommt nichts vom Tisch, manchmal Leckerlies für Hune, aber die findet sie nicht so toll, die verschmäht sie oft - ihr sind Streicheleinheiten lieber. Aber der Gouda war gestern echt der Hit!


    Wie sind auf dem Weg, kein einfacher Weg, aber ein Weg, den wir gut zu dritt gehen können - und das ist wichtig.

    Heute war der schwärzeste Tag ...


    Ich bin immer noch ganz durcheinander, vor allem aber hilflos, wütend und traurig.


    Lia hat sich heute morgen schon beim Spaziergang wie "Kleinrambo" aufgeführt. Eigentlich ging es gestern Abend schon los: sie meinte Toilettenpapier in der Wohnung verteilt sei toll. Heute Morgen zerbiss sie - als sie ca. 30 Min. alleine im Wohnzimmer war, die Brille von meinem Mann. (Zum Glück nur die 3,99€ Aldi-Brille zum "genauer" gucken.) Der Vormittag und Nachmittag war ok, wir waren draußen ...


    Am späten Nachmittag saßen wir beim Kaffee - ich beim Tee, denn mich hat der Magen-Darm-Virus erwischt, als plötzlich "Kaugeräusche" im Flur zu hören waren: Lia hatte sich Futter aus dem Futtersack geklaut! Hat sie noch nie gemacht ... Mein Mann ging in den Hauswirtschatsraum, machte den Sack und wollte zurück gehen. Lia drohte, fletsche die Zähne und bellte wie verrückt, kanpp vorm Beißen! Schnell wurde sie von mir zur Ordnung gerufen. Sitz funktionierte, mit "bleib" hatte sie ihre Schwierigkeiten, funktionierte aber nach mehrmaligen Aufstehen dann auch. Nach dem Kaffeetrinken waren wir im Wohnzimmer, jeder ging seiner Arbeit nach, gegen halb 7 auf zur abendlichen Gassigehrunde, allerdings nicht mit der langen Schleppleine wie die letzten Tage, sondern mit der normalen Leine.


    Der Spaziergang war ok, nichts auffälliges ... selbst eine Hundebegegnung, bei der der andere Hund in die Leine warf und sich gebärdete, meisterte sie völlig überraschend. Wir blieben stehen, sie setzte sich sogar völlig entspannt hin!!!! Ich war beeindruckt.


    Zu Hause gab es dann Futter - nach der Erfahrung von heute Nachmittag, hatten wir beschlossen, sie erst in Sitz zu rufen und erst dann den Napf hinzustellen und freizugeben. Hat nach zweimaligem Versuchen auch sofort geklappt! Toller Hund, lernt super schnell .... Den zweiten Teil fütterten mein Mann und ich aus der Hand. Alles prima!


    Dann kam die Eskalation: Wir sind in die Küche, mein Mann sah etwas auf Lias Kopf krabbeln: Zecken! Wie so oft nach dem Spaziergang, sie kennt es eigentlich inzwischen - geht seit gut 3 Wochen so. Da diese kleinen Blutsauger sich so in den Haaren festkrallen, hält mein Mann sie, ich nehm sie ab und töte sie ... Hat leider dieses Mal nicht sofort geklappt, dauerte etwas länger und plötzlich geht Lia völlig aggressiv auf meinen Mann los. Fletscht die Zähne, drängt ihn zurück, bellt - und zwickt/beißt ihn in den Bauch. Kein Blut, aber doch ein heftiger Bluterguss. Ich doofe Kuh, schnapp mir die Leine, um sie weg zu holen, in dem Moment dreht Lia sich um und schnappt/beißt mit in die Hand. Nicht schlimm, aber ein Zahn geht tiefer, ich blut. Ich weiche nicht zurück, fordere "sitz" ein - macht sie auch nach einem kurzem Zögern.


    Lia gewöhnt sich immer mehr ein, zeigt immer mehr ihr wahres Gesicht ...


    Zwei Trainer haben uns bereits gesagt, dass der Hund nicht einfach ist, die erste Trainerin meinte auch, dass sie komisch in Bezug auf Leckerlie reagiert. ... Vom zweiten Trainer habe ich ja bereists berichtet ...


    Nach dem Vorfall habe ich erst mal meinen Mann beruhigt, der bisher nie Angst vor Hunden hatte - Lia ist auch nicht der erste große Hund für ihn. Jetzt hat er Angst und meint, sie sei nicht berechenbar. Er denkt auch, dass uns einiges bei der Übernahme verschwiegen wurde. Wir haben Lia aus einer Tierpension geholt, in der sie seit August war. Sie sei ein "lieber Hund" - laut Pension, die Besitzer erzählten, dass sie die Frau bereits 2x gebissen habe. Lia war wohl der Liebling von Mann, der aber im August einen Herzinfarkt hatte und seither im Krankenhaus liegt. Deshalb war sie seit August in der Pension.


    Für meinen Mann geht ein bissiger Hund gar nicht, er ist felsenfest entschlossen sie ins Tierheim zu geben.


    Ich war am Samstag von ihrem Verhalten mehr schockiert als heute ... aber im großen und ganzen beides nicht. Wir haben hier Nachbarn mit kleinen Kindern, leben leider nicht auf einem großen Hof und ein Hund, der beißt geht definitiv nicht.


    Beim Abendessen erzählte mein Mann, Lia ging letztens auf eine Spaziergängerin los ... die ging normal, grüßte normal, trug nichts in der Hand ... völlig normal aus seiner Sicht.


    Lia wegzugeben ist für mich keine Lösung - wir telefonierten heute nochmal mit der Besitzerin, sie beschichtigte, meinte, Lia habe bei ihnen nur 2x gebissen, sonst nie ... aber wenn sie aggressiver geworden sei, dann sollten wir sie im Tierheim abgeben!


    Ich bin so wütend! Der Hund ist nicht aus heiterem Himmel so! Es ist doch keine Lösung ihn einfach ins Tierheim abzuschieben! Jedoch gehe ich im Regelfall den ganzen Tag arbeiten, mein Mann ist die meiste Zeit zu Hause, aber wenn er nicht Lia klar kommt, hilft das relativ wenig.


    Wir wohnen hier auch zu dicht, wir können uns keinen aggressiven Hund leisten ... Ich weiß nicht mehr weiter ...


    Ich werde versuchen morgen die Pension nochmal zu erreichen und versuchen Kontakt mit Mirjam Cordt aufzunehmen - aber ob das so einfach ist???


    Ich will nicht, dass Lia im Tierheim landet!

    Nochmals kurz Neugigkeiten ...


    Die letzten Tage waren recht kopflastig, einerseits der Trainer, der uns - meinen Mann und mich, vor allem aber mich, sehr verunsichert hat. Er stellte von Anfang an die Herdenschutzhunde als "ganz große Nummer", kaum händelbar hin. So in der Reflexion schien er riesigen Respekt, fast schon Angst vor unserer Hündin zu haben. Wir mussten sie sogar wegsperren. Die Reaktion war entsprechend: Eine geschlagene Stunde gab Lia lautstark ihren Unmut kund. Jetzt im Nachhinein finde ich es total bescheuert! Lia wollte bei uns sein, wir haben sie ausgesperrt - ein totaler Vertrauensbruch. Sie war danach auch fix und fertig - und ich auch.


    Beim Spaziergang am nächsten Tag trafen wir wieder auf Hundehalter, die uns für unseren so sozialisierten Hund bewunderten. Sie sei so entspannt - egal ob Gruppen von Leute entgegen kommen, oder ein anderer Hund.


    Ich verstand die Welt nicht mehr ... einerseits eine Bestie - dann wieder einen klasse Hund????


    Inzwischen haben wir viel gesprochen ... der Trainer scheint nicht der richtige für uns zu sein. Lia reagierte weder auf anderen Besuch, den wir nicht wirklich oft haben, nie so extrem, andererseits reagierte auch kein Besuch so verschreckt auf die Hündin.


    Wir haben nun die Bücher von Mirjam Cordt bestellt, einfach um nochmal mehr Infos zum Herdenschutzhund zu bekommen und überlegen, ob wir unseren Sommerurlaub nicht in der Nähe von ihr verbringen, um evtl. einen Termin bei ihr zu kommen.


    Ich denke, wir sind auf einen guten Weg - der Spaziergang heute morgen war nur positiv geprägt:


    Wir hatten zum ersten Mal Kontakt zum direkten Nachbarshund, einen Border, der mit anderne Hunde enorme Schwierigkeiten hat - aber mit unserer Lia scheint es gut zu klappen.


    15 Min später trafen wir auf eine Deutsche Dogge - ohne Leine, der Hundehalter ging mit Krüken neben ihr ... Wir sind kurz stehen geblieben, der Mann winkte und die Hunde begrüßten sich - unsere war an einer langen Schleppleine ... und das Verhalten war so klasse, dass wir es sogar wagten, sie los zu machen. Und wir erlebten zwei glückliche Hunde, die über die Wiese fetzten und so richtig spielten. Das Beste aber: egal wann ich sie rief, sie kam sofort!


    Orientierte sich immer wieder an uns, der ganze Spaziergang war so etwas von entspannt. Als sie sich dann auf dem Nachhauseweg auch noch glücklich auf der Wiese wältze, danach zu uns kam und einfach so kurz Pfote gab, um danach lässig neben uns nach Hause zu traben, war ich der glücklichste Mensch der Welt!


    Mal sehen, wie es weiter geht ...

    so ... vor ner Stunde ist der Hundetrainer wieder weg ... wir hatten ein Erstgespräch hier zu Hause - fast 3 Stunden lang.


    Wir leben hier sehr für uns, haben sehr wenig Besuch, aber so wie sich Lia, unsere Kuvasz-Hündin, aufgezeigt hat, war ich schon sehr überrascht. Sie hat extremes Revierverhalten gezeigt, dabei ist sie erst 2 Wochen bei uns.


    Das Gespräch hat uns vieles klar gemacht, eines ist aber sicher: Lia sieht sich wohl im Moment noch auf Posititon eins. Es wird eine große Aufgabe sein, sie davon zu überzeugen, dass sie nicht die Aufgabe hat uns zu schützen und hier die Führung übernehmen muss. Im Gespräch wurden wir auf unseren bisherigen Weg immer wieder bestätigt, auch wenn wir nicht alles richtig gemacht haben, aber allzuviel falsch auch nicht. Wir haben zumindest die richtige Einstellung, denken oft aber zu menschlich, zu wenig hündisch. Vor allem rede ich wohl zu viel mit ihr, gebe ihr zu viel Aufmerksamkeit.


    Ich schau ein wenig mit gemischten Gefühlen in die Zukunft.


    Wenn ich sie jetzt so neben mir liegen sehe, Stress ist wieder abgebaut, Lia ist der liebste Hund der Welt - keine reisende Bestie wie heute um 10:00 Uhr - als Besuch kam.

    Ich melde mich auch mal zu Wort :winken:


    Wir sind seid knapp 2 Wochen stolze Besitzer einer Kuvasz-Hündin. Lia ist Ende Februar 2 geworden und war seit August in einer Tierpension, der Besitzer hatte gesundheitliche Beschwerden ist seither auch im KH.
    Lia ist unser erster gemeinsamer Hund, ich bin eher mit Hütehunden und/oder Schäferhunden aufgewachsen, mein Mann hatte Schäferhund, Neufundländer und einen Goldie - alles keine Herdenschutzhunde.
    Wir sind gespannt, wie sie sich entwickelt - im Moment sind wir eher positiv überrascht! Lia hat sich sehr schnell eingewöhnt, akzeptierte schnell, dass der Tisch nicht Ablage für die Schnauze ist und das Sofa für Menschen gemacht ist - allerdings testet sie diese Grenzen seit ca. 5 Tagen mehrmals täglich.
    Sie ist unheimlich verschmust, sucht viel Köprer- und Augenkontakt, immer wieder Bestätigung. Scheinbar hat sie uns als "Führer" angenommen, sie bellt auch nicht mehr, wenn Nachbarshund rausgelassen wird und den nächtlichen "Ich-bin-auch-noch-da-Beller" los lässt, ein Blick zu uns, ein paar beruhigende Worte und Lia kann sich wieder hinlegen.
    Auch die Sparziergänge klappen überraschend gut, Lia zeigt soziales Verhalten, den Collierüden findet sie klasse und wenn es morgens Zeit wird, dann warten die beiden an der Ecke bereits aufeinander. Wir wohnen im Aischgrund, d.h. viele, viele Karpfenteiche und jede Menge Vögel sind unsere täglichen Begegnungen - sie zeigt zwar Aufmerksamkeit, aber keinen Jagdtrieb, auch die erste Begegnung mit Reh und Wildscheinen war problemlos - wobei ich vor den wilden Schweinen großen Respekt habe und ich grad im Frühjahr diese Begegnungen nicht öfter haben will.
    Ich bin froh, dass der Anfang so unkompliziert war, bin gespannt, wie es sich weiter enwickelt. Der erste Besuch in der Hundeschule war für uns nicht so überzeugend ... mal sehen, was der Hausbesuch am Freitag zeigt.


    Viele Grüße und ein paar Sonnenstrahlen aus Franken :winken:

    Wir wohnen in der Nähe von Erlangen und hatten letzte Woche fast täglich Zecken - 1 davon hatte sich schon festgesaugt, aber meist habe ich unterwegs schon 2 - 3 Stück abgenommen und zu Hause dann nochmal 2 - 4 Stück.