Hunde sind dem Menschen im Sozialverhalten unglaublich ähnlich.
Nicht umsonst sind sie die besten Freunde des Menschen. Sie passen sich unserer Art miteinander umzugehen unglaublich gut an.
Keine andere Art kann so enge emotionale und soziale Bindungen zu uns Menschen eingehen, wie der Hund (Einzelexemplare ausgenommen)
Es ergibt also Sinn den Hund so zu behandeln, wie einen menschlichen Sozialpartner.
Ein faires, harmonischen Miteinander ist geprägt von Respekt, Kompromissen und Rücksicht.
Auf beiden Seiten.
Wollt ihr dass der Hund eure Grenzen achtet, achtet seine.
Wollt ihr, dass der Hund euch respektvoll behandelt, begegnet ihm mit Respekt.
Wollt ihr, dass er euch als "Rudelführer" vertraut und folgt, dann benehmt euch wie welche.
Bei Hunden wird man Rudelführer nicht, indem man andere schikaniert, sie unterdrückt, Seine Macht und Stärke missbraucht und auf seine Rechte pocht.
Ein echtes Alphatier hat die Bedürfnisse seiner Schützlinge im Blick, es sorgt dafür das es allen gut geht, alle fair behandelt werden, alle in Sicherheit sind, es schlichtet Streit anstatt ihn zu provozieren. Ein Rudelführer steht souverän auch mal über den Dingen und macht nicht aus nee Mücke einen Elefanten.
Generell werden "Rudelführer" sehr selten laut.
Ein ständig blaffender Boss, der nur damit beschäftigt ist seine Macht zur Schau zur stellen und stets Ansgt hat seine Position zu verlieren - den kann man nicht ernst nehmen. Bei Menschen und bei Hunden.
Es gibt viele Parallelen.
Und weil es die gibt, fahre ich immer sehr gut mit dem Kind-Hund-Vergleich.
Eine harmonische Beziehung zwischen Hund und Halter, die auf Vertrauen und Respekt beruht, wo der Hund den Menschen als "Ranghöher" anerkennt, ihm folgt und es allen dabei gut geht.
Eine solche Beziehung ist am ehesten mit einer Eltern-Kind-Beziehung zu vergleichen.
Auch Eltern müssen ihre Kinder erziehen, Treffen Entscheidungen für sie, bestimmen den Alltag und die Regeln, haben Macht und sind "Ranghöher".
Aber das erreichen sie nicht durch Gewalt, Druck, Ungerechtigkeit, Unterbuttern ...
Das erreichen sie, indem sie die Bedürfnisse des Kindes erkennen und erfüllen, indem sie dem Kind einen Rahmen vorgeben indem es sich, seiner Entwicklung entsprechend, entfalten und lernen kann. Indem sie nicht erwarten, dass es in zwei Monaten die Grundregeln des gesellschaftlichen Zusammenlebens gelernt haben.
Das erreichen sie, indem sie es mit Respekt behandeln, Seine Grenzen wahren, Seine Persönlichkeit achten und sich anpassen.
Fang an den Hund nicht als Untergebenen, sondern als Schützling zu sehen.
Kinder und Hunde sind Spiegel unserer Verhaltens.
Wenn wir uns rücksichtlos, respektlos, machgierig und gewalttätig zeigen, brauchen wir uns nicht wundern wenn unsere Hunde und Kinder dies auch tun.
Die Einstellung zum Lebewesen Hund zu überdenken, ist der erste Schritt auf eurem Weg.
Umgang im Alltag und realistischer Blick auf den Hund sind meiner Meinung nach wichtiger als Training und Methoden. Die sind auch wichtig - aber ihr müsst überzeugt von dem sein was ihr tut. Vor allem dein Freund sollte sein jahrelang geprägtes Bild vom Hund überdenken. Das wird nicht leicht.
Ich wünsche euch alles Gute für den Weg.