Moin,
bedenken solltest du bei der Welpenwahl, dass ein Welpe ein Hundekind ist - dann nach ein paar Monaten ein Teenie - dann irgendwann in 2-4 Jahren (hoffentlich) ein erwachsener, in sich ruhender, gefestigter Hund. Also die ersten Jahre werden anders verlaufen, als du es mit den von dir bekannten Hunden kennst.
Einen Welpen beim Aufwachsen zu begleiten kann eine tolle Erfahrung sein - man darf bloß nicht mit falschen Erwartungen rangehen.
Zu viele Leute Menschen denken tatsächlich "Jor, 4-8 Wochen Erziehung, und dann ist der Hund schon so wie ich ihn haben will" ...
Ich finde deine Haltungsbedingungen sehr ansprechend und Hundegerecht - und deine Vorstellungen vom Zusammenleben mit Hund sehr angenehm.
Gleichzeitig aber auch sehr unspezifisch, so dass ich dir den "second-Hand-Hund" durchaus ans Herz legen wollen würde.
Sehr viele Mischlinge aus zweiter Hand (Tierschutz/Privatabgabe) würden da passen.
Bei einem erwachsenen Tier (so ab 3 Jahren) kann man auch das Wesen, den Charakter, die Eigenarten, die Prägung, den Trieb, den WTP etc. sehr gut einschätzen.
Oft gibt es auch die Möglichkeit, einen Hundetrainer zum kennen lernen mit zu nehmen, der dann fachkundiger beurteilen kann ob der Hund zu deinen vorstellungen passt.
Denn auch ein Welpe kann - gerad beim Anfänger (wobei, so "Anfänger" bist du ja gar nicht) eine Wundertüte sein.
Gene, Prägung (ersten 8 Lebenswochen) und manchmal auch eigene Anfängerfehler wirken sich auf den Charakter des Hundes nachhaltig aus.
ABER wenn dein Bauch sagt "eher nicht" - ist das auch OK.
Ich bin meist eh mehr "pro second-hand-Hund" eingestellt und habe selber sehr gute Erfahrung mit meinem Ersthund (damals war er 2.5 Jahre alt) gemacht - so dass ich die Empfehlung einfach mal als Überlegung da lasse.
Schwer erziehbar ist sone Sache.
Passt das Wesen des Hundes zu den Vorstellungen des Halters, ist kein Hund schwer erziehbar.
Das Schwierige für Ersthundehalter ist tasächlich erstmal zu wissen, welcher Typ Hund denn zu ihnen passt.
Klar kann man man sich unter Begriffen wie "Jagdtrieb, Schutztrieb, sensibel, WTP, sehr intelligent, selbständig, ..."
etwas vorstellen, sie einordnen.
Aber man weiß erst wie es den eigenen Alltag wirklich beeinträchtigt/bereichert wenn der Hund dieses oder jenes Wesen zeigt.
Denn gewisse Eigenschaften, Triebe, Instinkte ... lassen sich nicht wegerziehen.
Und wenn man dann nach 8 Wochen feststellt "Boar, Sensibilität beim Hund ist ja irgendwie schon anstrengend für mich ..." ist das etwas, was man nicht wegerziehen kann ...
Daher der Tip für Ersthundehalter:
Keine Rasse, die auf einem "Gebiet/Arbeitsfeld" spezialisiert ist.
Dazu würden Border Collies, Cattle Dogs und vielleicht auch der Gordon Setter fallen (da bin ich gerade nicht ganz sicher).
Wenn man im Hundehalter-leben mekrt "Ok, Selbständigkeit, ein Sturkopf oder Sensibilität sind genau mein Ding - DAMIT möchte ich leben und arbeiten - dann kann der zweite Hund ja durchaus ein "Spezie" auf diesem Gebiet sein. Aber das weiß man halt mMn erst wenn man wirklich eine weile mit einem solchen Typ zusammen gelebt hat.
Einen Golden Retriever fände ich durchaus passend bei dir.
Einen Collie auch
Den Kurzhaarcollie könnte ich mir noch besser vorstellen, wenn dich das Fell nicht stört - wobei ich glaube KhC und Cattle Dog haben dieselbe Fellänge?
Auch die Wasserhunde könnten passen (spanischer oder portugisischer Wasserhund, Pudel)
Schnauzer und Airdale Terrier würde mir auch einfallen (wobei ich nicht genau weiß wie es da mit der "Kernigkeit" aussieht - ich habe festgestellt dass Terrier eher nicht so mein Ding sind ...)
Vielleicht ein Boxer? (kurze Haare, ich weiß - aber die machen soooo lustige Gesichter^^)
Weißer Schweißer Schäferhund fiele mir auch noch ein bei sportlich, WTP, nicht "zu" spezialisiert, mittelgroß, langhaar, aufmerksam
naja, das waren jetzt erstmal ein paar die mir so spontan einfallen.
Passen könnte da tatsächlich Vieles (allen voran second-hand-Mischlinge )
Ein letzter Tip:
Wenn du dich für eine rasse interessierst, google mal nach "Rassebeschreibung ungeschönt".
Da liest man nicht nur die Friede-Freude-Eierkuchen Seiten - sondern die Charaktereigenschaften und wieso sie bei falschen Vorstellungen zum Problem werden könnten.
Viel Spass bei den weiteren Vorbereitungen.
(Und wenn der Plan ist in ca. 6 Monaten einen Hund aufzunehmen, musst du dich bald entscheiden. Bei seriösen Züchtern sind die Wartelisten oft lang - nicht selten wartet man länger als ein halbes Jahr)