Beiträge von traumjaeger

    Hallo Tierfreunde!


    Ich heiße Veysel (m), bin 23 Jahre alt und wohne in Wien. Meine Freundin und ich wollten schon vor einiger Zeit einen Hund zulegen, aber bis dato blieb dieser Wunsch unerfüllt. Wir haben uns überlegt, ob wir einen Hund kaufen (bei einem Züchter) oder eher einen Hund aus Tierheim retten. Letztendlich haben wir uns für einen Hund aus dem Tierheim entschieden, sind auch schnell fündig geworden.
    Nachdem wir den Antrag für einen Hund ausgefüllt haben, war jemand von der Tierschutz Organisation bei uns zuhause und hat sich alles genau angeschaut, ob dieser Platz geeignet ist. Soweit hat auch alles super geklappt, aber wir mussten 3 weitere Wochen warten, bis die Hündin in Österreich war. Ursprünglich kommt sie aus Serbien, war wahrscheinlich ein Straßenhund - man kann es nicht genau sagen, da viele Hundebesitzer genug von ihren Vierbeinern haben und einfach aussetzen.


    Laut Tierheim heißt unsere Hündin Kriket, ist ca. 1 Jahr alt und 33 bis 35 cm Hoch. Sie macht einen sehr guten Eindruck, was wir nicht erwartet haben. Sie ist sehr zutraulich, lässt sich liebend gern streicheln und will am liebsten nur bei uns sein. :cuinlove:
    Leider ist Sie körperlich in sehr schlechten Zustand, sie hat Probleme beim gehen, auf der Straße wirkt sie sehr ängstlich bzw. reserviert. (weiter Infos folgen)


    Abholung und Problematik:
    Bei der Abholung haben wir fast geweint, am liebsten würde ich runter fahren und diese Menschen etwas Verstand und Mitgefühl reinprügeln...
    Da dieser Heim nicht nur wegen einen Hund rauf zu uns fährt, haben Sie weitere 9 Hunde mitgenommen - sie werden nach Deutschland gebracht. Die Hunde waren alle in zu kleinen Käfige eingesperrt und waren voll mit Kot und Urin, manche von Ihnen hatten auch Verletzungen im Gesicht oder am ganzen Körper verteilt. Ich wollte am Anfang sowenig Informationen haben, wie die Hunde gehalten werden, da ich schnell wütend werde, was das betrifft, aber ich musste die Infos haben, damit wir bestmöglich auf unsere Hündin eingehen können.
    Die Dame aus Linz war nur einmal in Serbien unten und hatte einen Herzinfarkt erlitten, weil die Zustände so schrecklich sind. 4-5 Hunde werden in 3-5 m² Käfige gehalten, kein Ausgang, Schläge, Misshandlungen, teilweise werden die Hunde gegessen, etc.
    Ich verschone euch mit den Details... :rotekarte:


    Nun ja, wir haben Sie abgeholt, sie war sehr ängstlich (kann man ihr auch nicht übelnehmen), wir hatten einen Transportbox sowie Hundegurt mit. Damit die Hündin nicht so ängstlich bleibt, haben wir sie lieber mit einem geeigneten Gurt angeschnallt.
    Zuhause angekommen wurde sie mal sauber gemacht, sie stank fürchterlich und wurde höchstwahrscheinlich nie gereinigt. Eigenartigerweise hatte Sie keine Parasiten am Körper, trotzdem haben wir sie mit Hunde-Shampoo gegen Parasiten/Zecken etc. abgeduscht - sicher ist sicher (!) In den nächsten Stunden haben wir gemerkt, dass mit Ihre Hüfte was nicht stimmt. Sie blieb von Anfang an, an unsere Seite und hat uns genau beobachtet, was wir machen. Nach paar Stunden später hat man ihr angesehen, dass sie sich wohler fühlt. Gegessen hat sie sehr schnell und unkontrolliert, aber wie schon erwähnt wollten wir sie am Anfang nicht stressen. Am Abend wurde sie richtig zutraulich und fühlte sich zuhause super wohl. Sie schaute die ganze Wohnung an, wenn wir in die Küche oder WC gegangen sind, wollte sie gleich mit. Dabei hat sie sich zum erstenmal aus eigener Kraft bewegt (wir haben sie Großteils getragen) und uns ist schnell aufgefallen, dass sie leicht humpelt - ihr rechtes Bein war steif und nicht ganz beweglich.


    Am nächsten Tag waren wir gleich beim TA und wurde komplett untersucht, da die meisten Impfpässe aus solchen Ländern gefälscht sind. Ihr fehlte soweit nichts, bis auf das Problem mit den Beinen. Nach einer Röntgenaufnahme hat uns die Ärztin genauer informiert:
    1. Sie wurde eventuell angefahren und ein Hinterbein wurde gebrochen und schlecht verheilt oder...
    2. wurde geschlagen oder...
    3. in der Welpenphase hatte sie Mineralmangel und die Knochen sind nicht richtig gewachsen.


    Die Ärztin vermutet eher, dass ihr Oberschenkelknochen gebrochen ist und schlecht verheilte. Anscheinend stimmt was mit der Kniescheibe und Hüfte auch nicht, eventuell hat sie einen Bänderriss. Zwar müssen wir noch zum einen Spezialisten, aber ich wollte euch mal fragen. Wir gehen davon aus, dass Sie operiert werden muss, sie tut uns unheimlich Leid, weil sie kaum gehen will. Die Ärztin hat bei der Kontrolle ihr eine schmerzlindernde Spritze gegeben, sie war dann etwas aktiver, aber Ewig kann es nicht so weiter gehen. Die Ärztin sagte uns auch, wenn sie in den nächsten 2-3 Jahren icht operiert wird, kann es viel schlimmer werden...


    Mittlerweile geht sie auch auf der Straße, mit Mühe, aber man sieht ihr an, dass sie kämpfen will. Sie ist nach wie vor auf der Straße reserviert und beobachtet alles genau, am Anfang hatte sie sogar Angst vor andere Menschen oder Räder, Autos etc.
    Wir wollen sie unbedingt behalten, aber sie muss auf jedenfall mit Stadtleben zurecht kommen. Da wir im 4ten Stock wohnen, tragen wir sie die Treppen hoch, wir wollen die Beine nicht unnötig belasten. Zusätzlich ist sie nicht stubenrein, wir würden ihr das auch angewöhnen, draußen ihr Geschäft zu verrichten. Doch wir wollen nicht, dass sie dauernd unter Schmerzen steht und wissen nicht weiter :( :


    Meine Frage:
    Welche Erfahrungen habt Ihr mit Oberschenkelbrüche gemacht, wie teuer sind solche OPs, wie kann man am besten damit umgehen ? Wie lange darf ich mit ihr Gassi gehen, was kann ich zusätzlich machen, damit sie weniger Schmerzen hat ?


    Ich bedanke mich im voraus für eure Bemühungen!!


    Liebe Grüße