Alles anzeigenIch würde mir einen Trainer suchen, der nach Hause kommt und mit euch ein paar Einzelstunden macht. Wenn du schreibst, wo du wohnst, kann man dir evtl einen Tipp geben.
Sitz und Platz und all das brauchst du nicht so dringend. Ich würde schauen, dass er lernt, auf einem Schlafplatz zu bleiben (und nicht dir hinterherläuft), Leinenführigkeit und Rückruf.
Positiv arbeiten (wie genau?) ist eine gute Sache, aber Sinn muss es schon haben. Und Konsequenz.
Rangordnung klingt immer so einleuchtend - aber worum geht es denn? Dass dein Hund dich versteht, dass er motiviert ist, zu tun was du möchtest, dass er sich bei dir sicher fühlt und dich respektiert.
Das erreicht man eben nur mit Geduld und Arbeit - man kann sich nicht mittels irgendeiner Methode über Nacht zum Chef machen und dann wuppt alles. Wär ja nett, wenns so einfach wär.
Die Rasse ist auch nicht vergleichbar mit einem Golden Retriever. Die erziehen sich zwar auch nicht von alleine, aber es sind einfach extrem kooperative Hunde...
Es wäre noch interessant zu wissen, was ihr so den Tag über macht. Oft fehlt es den jungen Hunden an Struktur im Tagesablauf, Regeln, die ihnen Orientierung geben, und vor allem genug Entspannungsphasen. Wenn er das nicht hat - was ich nach deinen Schilderungen annehme, denn er ist ja den ganzen Tag beschäftigt, hinter dir herzulaufen? - dass kann er Gelerntes gar nicht verarbeiten. Im Dauerstress werden Hunde blöd.
Welche Bücher hast du denn? Evtl kann man dir eins empfehlen?
Mal Patricia McConnell gelesen?
Ja stimmt Struktur im Alltag fehlt sicherlich. Regeln... Hmmm... Also er darf zB nicht ins Bett und muss nachts in seine Box, bekommt nichts vom Tisch und bevor er an den Napf darf, muss er warten bis ich das Okay gegeben habe. Das fällt mir so spontan ein. Ich denke mal auch das die ganze momentane Situation nicht gut ist. Ich gehe täglich 4 Stunden arbeiten. Da er noch nicht alleine bleiben kann und noch nicht stubenrein ist, muss ich ihn zu meiner Ma geben. Er ist dort gerne und bleibt auch ohne zu fiepen da. Wenn sie nicht da ist, schaffe ich ihn auch mal zu meiner Oma oder Onkel. Ich denke das verunsichert ihn auch. Denn es ist unmöglich, dass alle gleich "erziehen" und gleiche Regeln aufstellen. Wenn er soweit ist, muss ich ihn nicht mehr woanders hinbringen und lasse ihn zuhause.
Entspannung. Naja also die hat er schon, aber nur weil ich mich nach ihm richte. Also wenn ich zb den ganzen Vormittag den Haushalt gemacht habe, dass setze ich mich hin, damit er erstmal etwas schlafen kann, obwohl ich vielleicht noch viel mehr im Haushalt machen wollte. Oder ich überlege immer, ob ich irgendwelche Dinge im Sitzen machen kann, damit er Ruhe findet. Das zermürbt einen aber nach ner Zeit. Das ständige Überlegen. Jetzt zum Beispiel sitze ich neben dem Sofa am Tisch und bin am Lapi. Er schläft ein paar Minuten, steht auf, guckt mich an, fiept und bellt manchmal. Dann kommt er kratzt an meinen Beinen, weil er hoch will usw. Das versuche ich zu ignorieren. Aber ich denke jetzt schon wieder nach, wie lange ich noch hier sitzen bleiben kann und wann ich mich auf das Sofa setze, damit er zur Ruhe kommt. Wenn dann setze ich mich erst zu ihm, wenn er nicht um Aufmerksamkeit gebettelt hat, damit er nicht denkt, dass er es immer machen kann und ich dann gleich springe.
Kleine Geschäftskunde hab ich von Patricia McConnell.
Bellen tut er vieles an. Anfangs war es noch schlimmer, da hat er alles und jeden angebellt. Das haben wir schon gut hinbekommen. Ich muss auch sagen, dass er anscheinend draussen total unter Stress steht. Er schüttelt sich nämlich in einer Tour. Nach meinen Erkenntnissen schütteln sie damit Stress ab. Es sind manchmal Gegenstände, die ihn verunsichern. Aber auch Menschen. Zb mag er keine stehenden Menschen. Wahrscheinlich (so denke ich als Unerfahrene) denkt er, dass sie vielleicht auf der Lauer liegen oder so. Jedenfalls ist es für ihn auch ne Bedrohung. Am Schlimmsten finde ich eben die Radfahrer. Er knurrt, bellt und hetzt hinterher. Wenn man da nicht die Leine kurz hält, dann springt er ins Fahrrad. Hab da auch immer Angst, dass was passiert, wenn meine Oma oä mit ihm draussen sind. Meine Freund meinte allerdings, dass er es bei ihm nicht macht. Da guckt er nur. Gestern hatte er ihn an der Leine und ich lief nur nebenher, da hat er es auch wieder gemacht. Aber er macht es eben auch nicht immer. Wenn er zb schnüffelt und total beschäftigt ist, macht er nichts. Es ist auch nicht jeder Tag der Gleiche. Die Woche irgendwann war ich mit ihm im Park spazieren und er bellte alles an, was er sah. Andere Tage wieder nicht. Das muss doch eine Ursache haben, oder? Auch wenn Menschen etwas "komisches" machen. Vorhin haben welche Ball gespielt, da hat er auch wieder geknurrt. Kinder sind auch nicht seins. Am Anfang waren mal Bekannte mit Kinder zu besuch. Da war alles okay. Nach 2/3 Monaten kamen sie wieder und er knurrte und zwickte sogar einmal zu. Wenn allerdings die Freunde meiner 10jährigen Schwester zu Besuch sind, macht er nichts. Weis nicht, ob das mit dem Alter zusammen hängen könnte.
Finde eben auch, dass erst die Ursache gefunden werden muss. Gucke ja gerne Martin Rütter. ;-) Der kommt ja auch sagt zb dass er Fahrräder hinterher rennt weil er gerne jagt und dann werden eben Jagdspiele aufgebaut. Also jetzt mal so daher gesagt. Aber sowas wird in der HS eben nicht herausgefunden. Daran müsste doch gearbeitet werden.