Beiträge von HaFuSh

    Ja stimmt Struktur im Alltag fehlt sicherlich. Regeln... Hmmm... Also er darf zB nicht ins Bett und muss nachts in seine Box, bekommt nichts vom Tisch und bevor er an den Napf darf, muss er warten bis ich das Okay gegeben habe. Das fällt mir so spontan ein. Ich denke mal auch das die ganze momentane Situation nicht gut ist. Ich gehe täglich 4 Stunden arbeiten. Da er noch nicht alleine bleiben kann und noch nicht stubenrein ist, muss ich ihn zu meiner Ma geben. Er ist dort gerne und bleibt auch ohne zu fiepen da. Wenn sie nicht da ist, schaffe ich ihn auch mal zu meiner Oma oder Onkel. Ich denke das verunsichert ihn auch. Denn es ist unmöglich, dass alle gleich "erziehen" und gleiche Regeln aufstellen. Wenn er soweit ist, muss ich ihn nicht mehr woanders hinbringen und lasse ihn zuhause.


    Entspannung. Naja also die hat er schon, aber nur weil ich mich nach ihm richte. Also wenn ich zb den ganzen Vormittag den Haushalt gemacht habe, dass setze ich mich hin, damit er erstmal etwas schlafen kann, obwohl ich vielleicht noch viel mehr im Haushalt machen wollte. Oder ich überlege immer, ob ich irgendwelche Dinge im Sitzen machen kann, damit er Ruhe findet. Das zermürbt einen aber nach ner Zeit. Das ständige Überlegen. Jetzt zum Beispiel sitze ich neben dem Sofa am Tisch und bin am Lapi. Er schläft ein paar Minuten, steht auf, guckt mich an, fiept und bellt manchmal. Dann kommt er kratzt an meinen Beinen, weil er hoch will usw. Das versuche ich zu ignorieren. Aber ich denke jetzt schon wieder nach, wie lange ich noch hier sitzen bleiben kann und wann ich mich auf das Sofa setze, damit er zur Ruhe kommt. Wenn dann setze ich mich erst zu ihm, wenn er nicht um Aufmerksamkeit gebettelt hat, damit er nicht denkt, dass er es immer machen kann und ich dann gleich springe.


    Kleine Geschäftskunde hab ich von Patricia McConnell.


    Bellen tut er vieles an. Anfangs war es noch schlimmer, da hat er alles und jeden angebellt. Das haben wir schon gut hinbekommen. Ich muss auch sagen, dass er anscheinend draussen total unter Stress steht. Er schüttelt sich nämlich in einer Tour. Nach meinen Erkenntnissen schütteln sie damit Stress ab. Es sind manchmal Gegenstände, die ihn verunsichern. Aber auch Menschen. Zb mag er keine stehenden Menschen. Wahrscheinlich (so denke ich als Unerfahrene) denkt er, dass sie vielleicht auf der Lauer liegen oder so. Jedenfalls ist es für ihn auch ne Bedrohung. Am Schlimmsten finde ich eben die Radfahrer. Er knurrt, bellt und hetzt hinterher. Wenn man da nicht die Leine kurz hält, dann springt er ins Fahrrad. Hab da auch immer Angst, dass was passiert, wenn meine Oma oä mit ihm draussen sind. Meine Freund meinte allerdings, dass er es bei ihm nicht macht. Da guckt er nur. Gestern hatte er ihn an der Leine und ich lief nur nebenher, da hat er es auch wieder gemacht. Aber er macht es eben auch nicht immer. Wenn er zb schnüffelt und total beschäftigt ist, macht er nichts. Es ist auch nicht jeder Tag der Gleiche. Die Woche irgendwann war ich mit ihm im Park spazieren und er bellte alles an, was er sah. Andere Tage wieder nicht. Das muss doch eine Ursache haben, oder? Auch wenn Menschen etwas "komisches" machen. Vorhin haben welche Ball gespielt, da hat er auch wieder geknurrt. Kinder sind auch nicht seins. Am Anfang waren mal Bekannte mit Kinder zu besuch. Da war alles okay. Nach 2/3 Monaten kamen sie wieder und er knurrte und zwickte sogar einmal zu. Wenn allerdings die Freunde meiner 10jährigen Schwester zu Besuch sind, macht er nichts. Weis nicht, ob das mit dem Alter zusammen hängen könnte.


    Finde eben auch, dass erst die Ursache gefunden werden muss. Gucke ja gerne Martin Rütter. ;-) Der kommt ja auch sagt zb dass er Fahrräder hinterher rennt weil er gerne jagt und dann werden eben Jagdspiele aufgebaut. Also jetzt mal so daher gesagt. Aber sowas wird in der HS eben nicht herausgefunden. Daran müsste doch gearbeitet werden.

    Naja er kam nicht als Welpe zu mir. Er war vorher bei einem anderen Mann, der ihn wohl wegen psychischen Problemen immer wieder zurück zur Züchterin brachte. Bis diese sagte, dass er ihn ich mehr bekommt und ich ihn holte. Er war da schon ein halbes Jahr.


    Dass ich so unzufrieden bin habe ich der Trainerin gesagt. Sie sagte, dass jeder so eine Phase durch macht. Und ich soll mich mal mit anderen Besitzern in der HS unterhalten. Sie sagte auch, dass ich mich zu sehr unter Druck setze und mich mit anderen vergleiche. Sie sagte in den ersten 1,5 Jahren ist weniger mehr.


    Wir trainieren mit dem Clicker. Also nehmen wir mal das Problem mit dem Anbellen draussen. Ich soll dann nicht schimpfen, sondern dann clicken, wenn er ruhig ist. Und das eben auch mit allen anderen Situationen. Also nur positives clickern.


    Schlafen tut er in einer Box neben dem Bett. Hab ich eingeführt, weil er anfangs nachts immer in die Wohnung gepinkelt hat. Wurde auch sofort von ihm angenommen. Das Bett ist von Anfang an Tabu.

    Naja ich setze mich da immer selber so unter Druck.


    Und jeder sagt was anderes...


    Wenn ich selber schon nervös an einem Fahrrad vorbei laufe, weil ich jeden Moment damit rechne, dass er los pirscht, dann überträgt sich das sicher auch auf ihn.

    Es tut mir leid für den langen Text, den ich jetzt schreiben werde. Aber ich möchte so viele Informationen wie möglich geben.


    Ich fang mal ganz von vorne an. Als ich 10 Jahre war, hat sich mein damaliger Stiefvater einen Hund (Golden Retriever) geholt. Ich fand das Zusammenleben mit ihm einfach nur toll. Er war total lieb und machte uns keine Probleme. Als sie sich dann trennten und ich auszog wollte ich dann mal einen eigenen Hund. Also sammelte ich jahrelang Erziehungsbücher und lies sie alle auswendig. Wenn ich andere unerzogene Hunde sah, dachte ich nur: "Wenn ich mal nen Hund habe, dann übe ich mit ihm bis er richtig hört usw.". Naja nach jahrelangem Warten kam nun der Tag, an der ich meine Ausbildung abgeschlossen habe und ich "Zeit" für einen Hund hatte. Er sollte klein sein, denn ich wohne im 4. Stock und Welpen sollen ja nicht Treppen steigen. Außerdem wollte ich ihn überall mit hinnehmen. Ich wurde auf die Rasse "Prager Rattler" aufmerksam und verliebte mich in einen Rüden. Die Züchterin war total begeistert von ihm, weil er so lieb war usw. Naja dann hab ich ihn geholt und er sollte sich ja bei mir wohl fühlen. Also hab ich alles für ihn getan. Ich bin von Beginn an in eine Hundeschule. Ich weiß nicht, ob es überall so ist. Jedenfalls machen wir in der HS jede Woche andere Übungen. So habe ich bis jetzt keinen "Plan" im Training. Mal kurz gefasst: In der einen Woche üben wir Sitz und ich trainiere es die nächsten Tage weiter. Doch plötzlich in der nächsten Woche üben wir in der HS Platz und da vernachlässigen wir das Sitz. So ging es immer weiter. Ich bin total frustriert, weil ich einfach nicht weiter komme beim Training. Ich habe 50 verschiedene Übungen angefangen, aber können tut er nichts bzw nur wenig. Ich bin der Meinung, dass der Grundgehorsam sitzen sollte bis sie ein Jahr alt sind. Aber er kann gerade mal Sitz und das auch noch nicht unter verschiedenen Bedingungen. Naja so richtig geht die Trainerin auch nicht auf mein Problem ein. Genauso mit der Stubenreinheit. Wir gehen aller 4 Stunden raus und es klappt bei ihm auch mal so 2 bis 3 Wochen und dann plötzlich macht er mehrere Tage hintereinander wieder in die Wohnung. Dann klappt es mal wieder usw. Naja jedenfalls half mit die Trainerin auch nicht weiter. Die Regeln (aller 2 Stunden raus usw.) aus den Büchern treffen auch nicht bei mir zu, denn eigentlich schafft er es ja auszuhalten. Jedenfalls hatte ich dann letzte Woche ein Telefonat mit der Züchterin. Und die meinte, dass er es macht, weil er momentan der Chef ist und es einfach macht, wenn er will. Seitdem überprüfe ich jedes Verhalten von ihm und überlege, ob es auch daran liegen könnte. Ich versuche mal sein Verhalten ein bissel zu beschreiben. Von Anfang an klebt er an mir wie ne Klette. Er verfolgt mich überall hin. Er schläft nur mit Körperkontakt zu mir. Er heult, wenn ich weg bin (egal ob andere Personen mit bei ihm sind). Alleine bleiben klappt gar nicht (Er jault 3 Stunden durch.). Ich denke mal, weil er mich dann nicht unter Kontrolle hat. Wenn ich mit den Katzen schimpfe, schimpft er auch mit ihnen und "schnappt". Weil er vielleicht denkt, dass er als Rudelchef erziehen muss. Draussen an der Leine knurrt er andere Menschen, Radfahrer usw an. Heute meinte mein Freund, dass er es bei ihm nicht macht. Manchmal wenn er neben mir liegt und mein Freund ihn anleinen will, knurrt er ihn an. Richtig schlimm war es am Sonntag. Meine Schwiegereltern waren bei uns zu Besuch. Sie haben ihn nur einmal gesehen. Er hat sie angeknurrt und gebissen. Nicht blutig, aber muss schon wehgetan haben. Mehr Situationen fallen mir im Moment nicht ein. Naja jedenfalls hat die Züchterin gesagt, dass ich härter durchgreifen muss und deutlich zeigen sollte, wer der Chef ist. Wenn ich allerdings an meine Trainerin denke... Die verstärkt nämlich nur positiv. Für sie würde sowas nicht in Frage kommen. Was ich auch nicht verstehe, wenn es an der Rangordnung liegt, müsste es nicht die Trainerin dann auch gemerkt haben? Habe ihr ja alle Situationen beschrieben. Nur viel kommt immer nicht zurück. Nur Buchempfehlungen. Ich habe sage und schreibe schon 34 Hundebücher. Und überall steht es anders drinne. Ich verzweifle bald. Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Anfangs hat es noch mit ihm Spaß gemacht, aber im Moment empfinde ich keine Freude mehr. Ich dachte mit einer Hundeschule würde die Erziehung leichter fallen, tut es aber nicht. Oder brauche ich dazu Einzelstunden? Ich weiß nicht mehr weiter. Habe ich mir echt einen Giftzwerg anerzogen? Mit dem Golden Retriever war alles so einfach. Und bei ihm klappt gar nichts. Ich glaube es liegt auch daran, dass ich selber so unsicher bin. Ich handle dann oftmals nicht aus Angst etwas falsch zu machen. Denn nach meiner Trainerin sollte ich ja keine Konsequenzen folgen lassen. Deshalb bin ich so vorsichtig. Er muss ja irgendwie kapieren, wenn er etwas nicht machen soll. Wie würdet ihr die Situation einschätzen? Denkt ihr auch, dass es an der Rangordnung liegt? Er ist auch nur bei mir so. Das muss doch einen Grund haben. Was kann ich tun? Ich wäre euch so dankbar, wenn ihr mir helfen könntet. Denkt ihr, dass ich eine andere HS suchen sollte? verstehe mich aber mit der Trainerin gut und will sie nicht verletzen. Ist ein Gespräch hilfreich. Oder soll ich einfach um Einzelstunden beten? Ich bin total am Ende. Es macht keinen Spaß mehr. Alle Gedanken drehen sich nur noch um die Erziehung von ihm. Ich bin auch wütend auf mich selbst, weil ich es einfach nicht hinbekomme. Ich möchte ja auch nicht durch irgendwas unüberlegtes die Beziehung stören. So schwer hab ich mir das alles nicht vorgestellt. Ich wusste, dass mit der Erziehung viel auf mich zukommen wird, aber das mir die HS nicht helfen wird, wusste ich nicht. Hab das Gefühl, dass sie alles nur noch schlimmer macht...


    Danke schon mal für eure Ratschläge.