Also jetzt muß ich mal meinen Mann in Schutz nehmen.
Ich werde zwar die hauptsächliche Bezugsperson für den Hund sein, aber er soll ja auch ein Familientier werden. Und ich finde es absolut richtig und fair von ihm, wenn er sagt "sorry Schatz, aber der Hund war es noch nicht". Und er hätte sich doch sogar mir zuliebe darauf eingelassen, wenn ich drauf bestanden hätte.
Mir selber ist es wichtig, dass mein Mann sich mit der gleichen Begeisterung auf unseren gemeinsamen Hund freuen kann wie ich.
Wären die Rollen verteilt und mein Mann wäre Hauptbezugsperson, dann würde ich mir auch wünschen, dass er meine Wünsche berücksichtigt. Wenn er dann mit einem Dackel ankommen würde, weil das für ihn der optimale Hund ist, dann hätte ich daran auch erstmal zu knacken, weil es für mich halt eben nicht der optimale Hund wäre. Und für meinen Mann lag es halt auch nur zum Teil an der Optik. Zum anderen Teil war es halt einfach nicht der Hund, mit dem er sich selber immer gesehen hat.
Es ist nichts Schlimmes daran, wenn wir nicht gleich den erstbesten Hund nehmen, der mir gefällt sondern nach einem Hund suchen, den wir beide großartig und toll und wunderbar finden.
Sprunghaft? Vielleicht ein bisschen
Das liegt aber auch ein bisschen daran, dass in unserer Situation halt tatsächlich viele Hunde in Frage kommen würden. Wir haben keine kleinen Kinder, wir haben einen Garten, leben quasi auf dem Land. Wir können den Hund fast 24/7 betreuen und wir haben Lust mit ihm aktiv zu werden, aber das kann für uns auf verschiedene Arten passieren. Das sind Vorrausetzungen, bei denen halt viele Hunde passen würden. Sowohl ein Welpe als auch ein Alttier. Sowohl ein gemütlicher Bernhardiner als auch ein quirliger Sheltie.
Daher können wir uns halt auch viele Hunde vorstellen. Im Endeffekt wird es aber unser gemeinsamer Hund und wir werden ihn beide lieben und er wird Teil unserer Familie.
Nachdem mein Mann übrigens mal selber angefangen hat, fleißig nach Hunden zu suchen, ist er dem Collie gar nicht mehr so abgeneigt. (Vor allem nachdem er Welpenbilder gesehen hat ) Er sieht halt selber, dass die Rasse verdammt gut zu uns passen würde.
Bei mir war es ja auch ein Prozess von mehreren Wochen, dass ich mich innerlich von "ich will eigentlich einen Bernhardiner, der nicht sabbert" zu "ich bin total verliebt in Collies" bewegt habe.
Wir lassen uns weiter alle Zeit der Welt, gucken uns weiter Hunde an, denken über Welpen nach, denken über Althunde nach, besuchen Tierheime... Und irgendwann werden wir dann UNSEREN Hund treffen. Bei dem wir beide von Herzen "Ja" sagen können. Das kann morgen sein oder erst in 2 Monaten. Aber dann kommt es auch von Herzen.