Beiträge von Moiraine

    Also als jemand, der in einer 7köpfigen Familie (mit Hund) aufgewachsen ist, halte ich es für illusorisch, dass man immer und jederzeit Kinder und Hund auseinanderhalten kann.


    Und ich würde es auch gar nicht immer wollen.


    Natürlich lasse ich mein Baby nicht unbeaufsichtigt mit einem Hund im Raum und würde keinen 4-jährigen mit dem Hund auf den Gassigang schicken. Aber später? Im Kindergarten, in der Grundschule? Will ich jedesmal den Hund wegsperren, wenn mein Kind im Sandkasten spielen will und ich gerade in der Küche Kartoffeln schälen muß?


    Das ist doch einfach weltfremd.

    Ich sagte doch aber nicht, dass große Hunde eher beißen. Ich sagte, dass ein Kleinkind, dass von einem Dackel im Spiel aus Versehen angerempelt wird, sich weniger leicht weh tun wird, als wenn eine Dogge mit Vollspeed in das Kind rauscht.


    Klar kann man jedem Hund beibringen, vorsichtiger mit Kindern zu sein. Aber es gibt einfach Rassen, die deutlich wilder spielen als andere.
    Und mit einem Kleinkind wäre mir ein solches Risiko zu groß.


    Nein, das Kind wird nicht davon sterben, dass es mal umgerannt wird. Aber es kann sich weh tun, auch verletzten oder im schlimmsten Fall Angst vor Hunden entwickeln. Das muß doch nicht sein.


    Natürlich gibt es total tolle liebe Labradore, aber wenn ich auf der Hundewiese mal wieder über den Haufen gerannt werde, war das in den seltensten Fällen ein Pudel und in 80 % der Fälle ein Labrador.


    Und deshalb finde ich, dass wilde Spieler mit einer gewissen Körpermasse einfach nicht in Familien mit Kleinkindern gehören.


    Damit will ich die Rassen nicht schlechtreden. Aber nicht jede Rasse ist für für jeden in jeder Lebenslage geeignet. Wären die Kinder schon aus dem Grundschulalter heraus, hätte ich auch überhaupt keine Bedenken bei den Retreiver-Arten angemeldet.
    Dazu kommt, dass Kinder mit einem kleineren Hund deutlich früher mal eine Runde Gassi gehen können, oder den Hund beim gemeinsamen Spaziergang mal halten dürfen.

    Bei zwei Kleinkindern einen Hund mit Schutztrieb und groß?


    Das halte ich für eine wirklich unverantwortliche Entscheidung und bei einigen Vorschlägen hier klappen sich mir die Fußnägel hoch.


    Letzt haben in der Hundeschule ein paar Labradore (5 Monate bis 1 Jahr) miteinander gespielt und sind im wilden Getobe von hinten in mich reingerascht. Ich wiege über 100 kg und habe einen niedriegen Schwerpunkt, trotzdem hats mich wortwörtlich umgehauen und mich hätte es nicht gewundert, wenn ich meine Kniescheibe 10 Meter weiter wieder hätte einsammeln dürfen. Solche Hunde gemeinsam mit KLEINkindern zu halten finde ich total gefährlich.


    Nicht, weil ein Labrador oder ein Schäferhund oder ein Boxer nicht ein total netter, wohlerzogener Hund sein kann. Sondern weil sie einfach beim Toben ein kleines Kind ganz unbeabsichtigt verletzten können.


    Wichtig finde ich bei Kleinkindern
    a) eine hohe Reizschwelle
    b) geringes Gewicht
    c) eine gewisse Ruhe


    Einen Berner Sennenhund würde ich trotz der Größe vielleicht noch so gerade durchgehen lassen, weil die wahnsinnig gelassen und gemütlich sind. Hundesportgeeignet natürlich eher für Zughundesport, aber das wäre mit Kleinkindern natürlich obercool. Ansonsten würde ich auf jeden Fall einen leichteren, kleineren und ruhigeren Hund mit Kleinkindern bevorzugen.


    Liv's Vorschlag mit dem Collie finde ich schon besser. Hohe Reizschwelle, eher etwas ruhiger, leichtführig, nicht zu massig und sie schlagen zuverlässig an, ohne aggressiv zu sein. Vielleicht auch ein Bearded Collie, aber die sind pflegeintensiv.


    Noch besser fände ich kleinere Hunde: Pudel, Elo, Zwergschnautzer, Mittelspitz...


    Da gibts genug kinderfreundliche Hunde, die zuverlässig melden, aber auch im Familienumfeld gut händelbar sind.

    Mo hihi ok, habe einfach Arbeitstiere im Kopf und kenne im Umfeld ein Exemplar von Langhaarcollie was total hibbelig/nervös ist, kaum runterzufahren ist, tlw. andere Hunde "hütet", aber ist halt 1 Hund und nicht alle Collies. Optisch gefallen sie mir ebenfalls, aber nicht diese Sorte die mehr Fell als sonstwas hat (gibts da Zuchtziele in die Richtung? Die Collies die ich kenne haben nicht soviel Fell).

    Klar gibts da Zuchtziele. Natürlich auch in den einzelnen Linien, aber auch schon in der ganz groben Unterteilung Amerikanisch vs. Britisch.


    Die britischen Collies haben deutlich (und ich meine DEUTLICH) mehr Fell als ihre amerikanischen Verwandten. Die Amis sind auch ein paar Zentimeter größer als die Briten und neigen etwas weniger zur Nervosität.


    Ich persönlich bin ein Fan der britischen Fellkugeln, aber bei deinen Vorlieben wäre ein Ami sicher sinnvoller :dafuer:


    Lustige Nebeninfo:
    Habe nen online-Hundetest gemacht, 1. Platz -> Kurzhaarcollie, sorry aber gefällt mir optisch sowas von garnicht, und Collies waren für mich bis jetzt immer die Arbeitstiere. Dann kam ein Setter (ähm ja sollte nicht jagen ist aber ein Jagdhund), dann Boxer (Molosser gefallen mir optisch gut, aber Boxer sollen wohl extrem sportlich sein)..

    Das ist ja lustig, ich hatte bei deiner ganzen Beschreibung immer wieder gedacht: "Die Frau brauch nen Collie".


    Kurzhaar- oder Langhaar ist ja nun in erster Linie Geschmackssache. Guck dir ruhig die Langhaarcollies mal an.


    Collies (wenn nicht aus speziellen Arbeitslinien) sind längst keine Arbeitstiere mehr. Gerade bei den Briten gibt es sehr viele Show-Linien, die sich zum Arbeiten auch gar nicht mehr eignen würden. Und selbst arbeitende Collies wären noch kein Vergleich zu Bordercollies.


    Collies sind zwar gesprächig aber keine Kläffer. Sie laufen gerne, brauchen aber nicht jeden Tag die Super-Action-Einheit. Sie sind sensibel, einfühlsam und treu. Dazu intelligent und leichtführig.


    Kein oder kaum Jagdtrieb. Kein ausgeprägter Schutztrieb.



    Keine Riesensportler. Mantrailing oder Obedience würde ein Collie sicher gut und gerne machen und wäre damit auch gut ausgelastet.


    Geht freundlich mit Menschen um. Aber ein Collie ist im Umgang mit Menschen wesentlich vorsichtiger als ein Labrador, der ja erstmal fast jeden toll findet und damit auf der Arbeit auch durchaus mal anecken kann, weil ja nicht jeder Kollege vom Hund beschlabbert werden will :D Collies halten sich da eher mal zurück und nehmen vorsichtiger Kontakt auf, sind aber trotzdem freundlich, sanft und eher ruhig (Klar, wir reden hier in Klischees, es gibt auch ruhige Labradore und überschwängliche Collies).


    Und wenn du den Hund mit auf die Arbeit nehmen willst, ist es vermutlich besser, wenn die erste Assoziation von Hunde-Angst-Kollegen die hilfreiche Lassie und nicht Cujo ist :D Mir war damals ein Hund wichtig, der einfach "nett" aussieht und keine Angst bei Mitmenschen inspiriert - sei sie nun begründet oder nicht.



    Und wenn es trotzdem kein Collie sein soll: wie wäre es mit einem Landseer?
    Der könnte auch gut zu dir passen.

    Was das Haaren bei Tibet-Terriern betrifft: Unserer hat früher quasi gar nicht gehaart. Das ganze tote Haar ist halt im Deckhaar hängen geblieben und wurde regelmäßig rausgekämmt und das wars. Die beste Freundin meiner Mutter ist eigentlich eine heftige Hundehaar-Allergikerin, aber zu uns konnte sie trotzdem kommen und hatte nur ganz selten mal überhaupt was gemerkt (im Fellwechsel).


    Aber man sollte nicht unterschätzen, was so ein Langhaar-Wuschel an Dreck ins Haus schleppt. Anders als bei einem Kurzhaar, der ja recht flott trocknet und der schnell mal abgebürstet ist, kann sich in so dichtem Fell gut was festsetzen. Und wenn sich unser Tibet in Gülle gewältzt hatte, war das schon immer ne Mordsaktion, sie abzuduschen und zu fönen bis der Gestank raus war.


    Ansonsten sind Tibet Terrier tolle Anfängerhunde. Sehr treu und lieb und pfiffig aber halt nicht überaktiv.


    Da du über Kromfohrländer nachgedacht hattest, zitiere ich hier mal von der Seite des Rassezuchtvereins der Kromfohrländer


    Zitat

    Rassetypisch ist das reservierte Verhalten gegenüber Fremden. Ist der Kromfohrländer als Welpe noch “offen und frei” im Umgang mit fremden Personen, entwickelt sich im zweiten Lebensjahr bei fast allen Kromfohrländern eine gewisse Reserviertheit. Das bedeutet nicht, dass er keine Menschen außerhalb seiner Familie mag. Er ist nur wählerisch. Das sollte man wissen, wenn man sich für diese Rasse entscheidet.


    Viele Kromfohrländer sind ein typischer Einmann-Hund. Das heißt, eine Person ist für sie der wichtigste in der ganzen Familie. Ist diese Person nicht da, hat man den Eindruck der Kromfohrländer wurde gänzlich verlassen. Er wartet, hält Wache, mag nicht spielen, kann nicht schlafen bis seine Hauptbezugsperson wieder da ist. Diese wird stürmisch begrüßt und die Welt ist wieder in Ordnung. Das kann für die restlichen Familienmitglieder sehr enttäuschend sein, zeigt ihnen der Hund, dass sie momentan nur nettes Beiwerk im Rudel sind.

    Wenn du also jede Menge Hundesitter und Betreuer für den Hund benötigst, was ja im Studium durchaus sein kann, würde ich eher auf eine andere Rasse setzen.


    Versteh das nicht falsch, Kromfohrländer sind absolut tolle, geniale und liebe Hunde. Aber in deiner Situation könnten andere Rassen vielleicht besser passen.

    Puuh,


    in anderen Themenbereichen fand ich Ratschläge bisher ganz toll, aber wenn ich hier einige Namensvorschläge höre, bekomme ich glatt das Grausen, der arme Hund, Herrchenund Frauchen beschütze ihn bitte.


    [...]
    Desmond, Coogy, Danny, Rocko, Blues, Domino, Shack, Kongo, Sam, Dakka

    Jemand, der den Namen "Desmond" für einen Schäferhund promotet sollte sich mit dem Urteil über andere Namen ruhig bedeckt halten :headbash:

    Porthos
    Plato
    Sherlock
    Boomer
    Apollo
    ...


    Hach... meine Liste für Rüdennamen war damals so lang. Bei einer Hündin ist mir überhaupt nix eingefallen :lepra:

    Wow. Von einem Malinois zum Papillon ist eine ganz schöne Entwicklung xD


    Aber ich finde den Papillon gut für dich. Der ist zwar winzig, aber du sagtest ja an anderer Stelle schon, dass dir ein Collie zu groß wäre. Und so ein Zwerg hat natürlich absolute Vorteile beim Reisen.


    Andere Rassen, die vielleicht gut zu dir passen:
    Generell glaube ich, dass du mit Gesellschaftshunden (FCI Gruppe 9) ganz gut fahren dürftest.


    Näher an der ursprünglichen Größe wäre vielleicht noch ein Kromfohrländer. Der würde in meinen Augen auch gut zu dir passen. Sehr sensibel, sehr treu. Weder ängstlich noch aggressiv. Und recht pflegeleicht.


    Oder vielleicht ein Tibet-Terrier? Die Rassen mit doppeltem Fell brauchen zwar eine gewisse Pflege, aber da sich die Unterwolle im Oberfell verfängt, hat man eigentlich kein Problem mit dem Haaren. Man zupft die toten Haare einfach bei der Fellpflege raus. Der Tibet-Terrier hat übrigens keinerlei Verwandtschaft zu Terriern :-) Ein großartiger, lebhafter und kinderlieber Hund, der sehr treu und lieb ist.


    Oder, wenn du auf Spitzohren Wert legst, der Boston-Terrier? Die sind total klug und man kann denen allerlei Schabernack beibringen. Außerdem sind sie treue und freundliche Begleiter.


    Rassehund vs. Mischling
    Ich muß den anderen hier recht geben. Entweder ein ordentlicher Hund vom Züchter oder einer aus dem Tierschutz. Selbst bei bester Absicht und auch wenn der Mischlings-"züchter" sich alle Mühe gibt, kann bei einem Mischling niemand vorhersagen, welche Gene die Überhand haben werden.


    Es gibt sehr wenige Mischlingszuchten, die tatsächlich gut zueinander passende Hunde auswählen. Und da rede ich nichtmal von Krankheiten. Sondern davon, dass Fellstruktur, Charakter, Größe etc zusammenpassen. Sonst hat man hinterher einen total lauffreudigen Hund, bei dem aber der Körperbau diese Präferenz gar nicht unterstützt. (Nur als Beispiel). Oder einen Hund, der die enorme Ausdauer von Hütehunden mit dem Arbeitseifer von Jagdhunden kombiniert und damit ein vollkommen unerträglicher Hausgenosse wird. Es gibt leider enorm viele sogenannte Züchter, die einfach wild Hunderassen mischen, die sie toll finden, sich aber wenig Gedanken darum machen, ob das Resultat überhaupt sinnvoll ist.


    Der Vorwurf, dass Rassehunde prinzipiell überzüchtet und daher viel kränker sind, stammt aus einer Zeit, als die Reinzucht der Hunderassen begann. Ohne das passende Wissen um Genetik wurden da Krankheiten und Eigenschaften eingezüchtet, die einige Rassen zu echten Qualzuchten oder zumindest Risikozuchten machten. Und natürlich hat die Zucht von bestimmten Rassen wie dem Mops das Image der Hundezucht nicht gerade verbessert.


    Heutzutage ist das anders. Züchter in Vereinen müssen vor der Zuchtfreigabe Seminare besuchen, in denen sie etwas über Genetik und über die rassespezifischen Krankheiten lernen können. Und so kann man bei diversen Zuchten beobachten, dass bestimmte Krankheiten langsam aber sicher aus dem Genpool verschwinden, da die Rassezüchter das Wohl der Rasse im Blick haben. (Ausnahmen bestätigen die Regel). Die Züchter kennen ihre Rassen in der Regel aus dem Effeff und können daher bestimmt Risiken ausschließen. Bei Collies ist zum Beispiel die Verpaarung von Merle-Hunden miteinander verboten, da das resultierende Doppel-Merle-Allel die Gefahr von einseitige oder sogar beidseitiger Taubheit exorbitant ansteigen lässt. Sowas weiß dann der Züchter und kann entsprechend vorsorgen, um das Risiko zu minimieren.


    Bei Designerhunden ist das meist anders. Oft sind die Züchter nur auf Äußerlichkeiten fixiert und züchten irgendwelche Hybriden, die dann zwar toll antiallergen (oder so) sind, aber dafür trägt das arme Tier dann die Erbkranheiten beider Eltern in sich.


    Das MUSS nicht so sein. Man kann natürlich auch Glück haben. Da man aber bei einem Wurf dann vielleicht bei 50% der Welpen das gewünschte Ergebnis erhält, die restlichen 50% aber mit diversen Problemen zu kämpfen haben, sollte man die Hybridhundezucht ganz allgemein ethisch fragwürdig finden.


    Daher wenn MIschling, dann aus dem Tierschutz. Da ist das Unglück dann eh schon passiert und man unterstützt zumindest nicht die Vermehrer, die das Unglück verursacht haben. Alles eine Frage der Ethik. =)

    Das ist ja schön für deine Eltern. Dem TE scheint es doch aber anders zu gehen.

    Also da der TE mit einem guten Freund zusammen wohnt, scheint er doch wohl in der Lage zu sein, Sozialkontakte zu pflegen.


    Dass er sich etwas "mehr" wünscht ist völlig legitim und in meinen Augen nicht im Geringsten problematisch.