Beiträge von Luna70

    Für den Fall, dass du, liebe Hummsel, doch hier noch liest, erzähle ich dir gerne, wie es mir ging. Unser Hund ist kein Welpe, sondern kam als erwachsener Hund aus dem Auslandstierschutz zu uns. Ich habe mich wahnsinnig auf ihn gefreut, die Tage gezählt, mir mehrmals am Tag die Fotos und Videos angeschaut. Aber irgendwie lief der Anfang nicht so, wie ich mir das vorgestellt hatte. Wir hatten vorher schon einen Hund, der war so völlig anders gewesen.


    Und schon in den ersten Stunden kam mir Gedanke: was haben wir uns und dem Hund nur angetan? Wie soll ich das nur schaffen? Wäre der woanders nicht besser aufgehoben gewesen? Und so weiter und so fort. Bei mir gab es auch schlaflose Nächte und Tränen.


    Vielleicht bist du auch jemand, der gerne alles geordnet und im Griff hat bzw. dessen Seelenheil davon abhängt, dass alles passt? Der neue Hund bringt das alles durcheinander, benötigt viel Aufmerksamkeit und es dämmert einem sehr schnell, dass das Leben nun eben anders als vorher sein wird. Mich haben die ersten Wochen wirklich an die Grenze der Belastbarkeit gebracht und wäre zwischendrin eine "gute Fee" aufgetaucht und hätte gesagt sie hat das optimale-super-klasse Zuhause für ihn gefunden, hätte ich ihn womöglich hergegeben.


    Unser Hund ist jetzt 11 Wochen da und das ganze Gefühlschaos längst vergessen. Wir wachsen jeden Tag ein Stück zusammen und er ist Teil der Familie genauso wie es vorher unser Pudel war. Gib dir und dem Hund doch noch ein bisschen Zeit und habe kein schlechtes Gewissen, dass du momentan so zweifelst.

    Ich habe Borderline und mein Freund hat gedacht das mich das psychisch beruhigt. Denn jetzt habe ich die Verantwortung fuer ein Lebewesen und mache keine Dummheiten mehr.


    Ich würde euch auch vorschlagen, einen eigenen Thread zu eröffnen. Wenn du in verschiedenen fremden Threads das selbe Problem schilderst, ist das unübersichtlich und das hilft dir nicht so richtig. Mache ein eigenes Thema und schildere mal ein bisschen genauer, was das Problem ist.


    In meinen Augen ist also die Idee, ohne je nen Hund gehalten zu haben, als Hundesitter aufzutreten, von Anfang an zum Scheitern verurteilt.... Da bringt kein Theorie-Lehrgang was ohne die Praxis. Das ist, wie wenn ich als Maler auftrete, hab aber keine Ahnung, was n Pinsel ist *gggg Die Aussage "Aber ich weiß doch, wie man das Wort Farbe schreibt" wird einem da net weiterhelfen... Da sieht man doch meilenweit die entsprechende (Nicht-)Eignung..... :-)


    Ich möchte keine Grundsatz-Diskussion über die Sinnhaftigkeit des Vorhabens oder die Eignung führen. Ich habe auch nicht geschrieben, dass es keine Praxis gibt, nur dass es momentan keinen eigenen Hund gibt. Ich will die genauen Umstände nicht schildern, weil es ja nicht um mich geht und ich nicht so gerne im Internet persönliches von anderen preisgebe. Da bin ich eher vorsichtig. Bin aber von seiner Eignung überzeugt, vielleicht soviel dazu.


    Das Thema Hundeführerschein wird ja gerne immer mal öffentlich diskutiert, aber scheinbar gibt es gar keinen richtigen Angebote dazu. Zumindest keine, die man vor Anschaffung des Hundes annehmen könnte. Tierheim ist eine gute Idee, vielen Dank dafür. Wir haben eines in der Nähe für Hunde mit Handicap oder besonderer Vorgeschichte, das mit einer Tiertrainerin zusammenarbeiten. Die freut sich vielleicht über einen Assistenten wenn sie mit den Tierschutzhunden dort arbeitet.


    Auch für die anderen Ideen vielen Dank.

    Vielleicht hat jemand eine Idee, an wen man sich wenden könnte. Wir suchen für einen jungen Mann aus unserem Bekanntenkreis eine "Ausbildung", einen Kurs oder ähnliches zum Thema "Richtiger Umgang mit dem Hund". Also so eine Art Grundkurs, der ja eigentlich auch sinnvoll wäre für Leute die sich erstmals einen Hund anschaffen möchten (bevor der Hund da ist). Ich finde alle möglichen Angebote, die sich aber wohl mehr an Hundebesitzer + Hund richten. Hier ist aber kein Hund vorhanden und es soll auch kein eigener angeschafft werden. Es geht darum, dass er als Hundesitter arbeiten möchte und dafür gerne ein Qualifikation hätte.


    Hat einer eine Idee, wie man da vorgehen könnte?

    Vielen Dank, Karin. Inzwischen geht es mir ein bisschen besser und ich schaue momentan halbwegs zuversichtlich in die Zukunft.


    Der Termin mit der Trainerin war gut. Die Chemie zwischen uns stimmt und vor allem stimmt sie zwischen ihr und dem Hund. Wir haben Hundebegegnungen in verschiedenen Konstellationen ausprobiert und sie hat wie schon die andere Trainerin bestätigt, dass er kein grundsätzliches Problem mit anderen Hunden hat. Es war auch kein Unterschied über Hündin oder Rüde, es scheint so zu sein, dass er sich für meinen/unseren Schutz zuständig fühlt und sich daher an der Leine so verhält.


    Sein komisches hohes Bellen schätzt sie als fordernde Geste ein. Praktischerweise hat er das life demostriert, als ich mich hingesetzt habe, um die Anmeldung auszufüllen. ;)


    Wir trainieren jetzt den Maulkorb an, weil ihr auch aufgefallen ist, wie uns auch, dass er empfindlich reagiert, wenn man ihn am Rücken angreift. Wir sollen erstmal zum Arzt um auszuschließen dass er ein körperliches Problem hat. Aber für Tierarzt werden wir den Maulkorb brauchen.


    Unser Hund kam auch mit dem Transporter, aber traumatisch ist so ein Transport wahrscheinlich immer egal auf welchem Weg er stattfindet. Ideal ist das sicher nicht für die Hunde, in ein Auto gepackt zu werden und dann nach zwölf Stunden Fahrt an wildfremde Menschen übergeben zu werden.

    Vielen Dank, BieBoss.


    Den Maulkorb habe ich schon zuhause und auch schon angefangen mit dem "Schmackhaft-Machen". Kämmen habe ich erstmal komplett eingestellt. Wenn er an den Maulkorb gewöhnt ist, werde ich eventuell das Fell bei unserer bewährten "Friseurin" kürzer schneiden lassen, dann ist es leichter mit der Fellpflege.


    Mir ist schon klar, wir haben in den zwei Situationen einen Fehler gemacht. Aber wir haben ihn vorher schon mehrmals ohne Probleme gekämmt. Mit dem Klicker und Leckerchen ganz langsam angefangen. Nur nie in Richtung Bauch, da hat er große Angst. Das war diesmal wohl das Problem. Genauso wie ich ihm auch schon Sachen abgenommen habe. Ich hätte vorher wirklich geschworen, dass er uns bereits vertraut. Ich war richtig euphorisch, wie gut das alles klappt.



    So fertiggelesen: habt Ihr denn der Trainerin genau geschildert, wo Euer Problem liegt, oder an was Ihr arbeiten möchtet? Denn immerhin seid Ihr ja die Kunden, und Ihr müßt wissen, wo für Euch jetzt mal die größte Baustelle im Zusammenleben liegt. Und die würde ich angehen.


    Ja, wir haben recht ausführlich am Telefon gesprochen. Ich habe ihr "unsere drei Probleme" beschrieben und sie meinte, es würde wohl das Vertrauensverhältnis und die Kommunikation zwischen uns noch nicht stimmen und dass wir daran arbeiten werden.


    Ich bin auf jeden Fall erst mal sehr froh, dass noch keiner der Meinung war, dass das Ganze ein "hoffnungsloser" Fall ist. Wenn es an uns liegt, ist es ja gut, weil dann kann man daran arbeiten.

    Den Baskerville hatte ich mir schon mal online angeschaut, der sieht so globig... fast kastenförmig aus?!


    Ich habe ihn schon da. Er ist tatsächlich so globig wie auf den Bildern, allerdings ist er sehr leicht. Die Trainerin meinte man kann ihn in 80 Grad heißes Wasser legen und den Korb dann formen wie man ihm möchte. Das habe ich aber noch nicht versucht, das Ding kam gerade erst an.

    Fahrradkorb werde ich ganz vorsichtig aufbauen, wenn das irgendwann funktioniert und er sich da sicher fühlt, würde uns das die ganze Sache sehr erleichtern. Egal ob zum Wald oder an den Fluss, wir müssen immer ein ganzes Stück durch den Ort, weil wir mittendrin wohnen. Unser Pudel liebte Fahrradfahren, allerdings durfte man bei ihm das Gitter nicht drauf machen. Musste man auch nicht, er blieb immer sitzen. Er war überhaupt der unkomplizierteste Hund der Welt, wie wir jetzt merken. :smile:



    Erstmal finde ich es super, dass du mit ihm in den Garten gegangen bist :-) Klar wundert er sich erstmal, das ist ganz normal, heißt aber nicht, dass es ihm nicht gut tut. Hast du ihm denn sich selbst überlassen im Garten, oder ihn zwischendurch beschäftigt? Futter in der Wiese versteckt oder so?

    Gestern habe ich ihn nicht beschäftigt. Mein Schwiegersohn hat draußen auf der Straße am Auto was repariert, dem hat er am Zaun zugeschaut, fand er spannend. Aber gute Idee mit Futtersuche im Garten. Ich werde mich mal mit dem Thema beschäftigen.


    Ich habe bei der Trainerin eigentlich schon ein gutes Gefühl und ihre ganze "Philosophie" sagt mir zu. Sie arbeitet auch mit Homöopathie und mein Mann und ich sind große Anhänger von Homöopathie (wenn sie angezeigt ist natürlich nur). Es gibt Empfehlungen aus dem Bekanntenkreise für genau diese Probleme, die wir haben. Die Hundeschul-Inhaberin hier im Ort, die ich schon kennengelernt habe ist mir zwar auch sympathisch aber irgendwie fehlt mir da das Vertrauen. Sie ist gerade mal Mitte Zwanzig und hat zu Kindergarten-Zeiten mit meiner Tochter gespielt. Mit einem unkomplizierten Junghund, der einfach was lernen soll, würde ich mich da gut aufgehoben wissen. Aber jetzt ist mir jemand in meinem Alter mit langer Erfahrung viel lieber.

    Der Termin ist am Freitag Nachmittag bei ihr auf dem Gelände. Sie hat selbst vier Hunde, alle aus dem Ausland und wird dann erst vor Ort entscheiden, welchen sie dazu holt. Daher soll der erste Termin auf jeden Fall dort stattfinden. Leider muss ich da mit dem Auto hinfahren, Autofahren mag er gar nicht. Aber er hat sich ganz gut an die Transportbox gewöhnt, die stand jetzt vier Wochen in der Küche und er legt sich immer mal rein. Vielleicht funktioniert das mit der Box besser.


    Der Tag gestern lief ganz gut und auch heute morgen war alles okay. Ich bin nach der Arbeit nicht mit ihm raus, sondern bin mit ihm in den Garten, ein bisschen Gartenarbeit machen. Er hat zwar blöd geschaut nach dem Motto "wie, wir gehen nicht Gassi?", hat sich dann aber damit abgefunden und am Zaun zugeschaut was draußen passiert. Er geht ja gerne raus, freut sich wenn er die Leine sieht. Wenn wir im Wald unterwegs sind, wenig los ist und er an der Schleppleine mit der Nase auf dem Boden durch den Wald brummt, ist er glücklich. Nur der Weg dahin ist stressig. Ich habe von unserem Pudel ein Fahrradkörbchen, für das wir auch ein Gitter haben. Das Gitter haben wir für unseren Sammy nie gebraucht, das muss aber noch irgendwo sein. Theoretisch würde er in den Korb rein passen. Vielleicht frage ich mal die Trainerin, ob nicht der Weg zum Wald im geschlossenen Fahrrad-Körbchen stressfreier für ihn wäre.


    Ich werde berichten, wie der Termin war.