Ich bin da ganz bei @Cattlefan. Wenn per Gentest bestimmt werden muss, wie viel "Ursprungsrasse" in einem Hund steckt, mit dem man züchten will, dann hört sich das komisch an. Dabei geht es nicht um die Einkreuzung an sich. Sondern darum, dass man da eine Zucht mit einem Hund aufbauen will, von dem man augenscheinlich nicht viel weiß. Ja, man weiß jetzt vielleicht, welche Rassen zu welchen Anteilen mitgemischt haben. Aber wie es um das Wesen und die Gesundheit der einzelnen, beteiligten Vertreter der Rasse stand, das weiß man ja nicht.
Vielleicht stelle ich mir das aber auch zu rosa-rot vor, so als Nicht-Züchter. Ich stelle mir unter Einkreuzung und Begründung einer "gesünderen" Zucht einfach etwas anderes vor. Dass man anhand von Ahnentafeln nachvollziehen kann, was das für ein Hund ist. Dass man Linien begutachten oder recherchieren kann. Sieht, welche Probleme Nachzuchten hatten, ob es da Tendenzen gab, die weitergegeben wurden. Und das auf beiden Elternseiten.
Vor ein paar Jahren, als wir noch keinen Hund halten konnten/durften, haben wir immer wieder auf einen Nachbarshund, einen Franzosen, aufgepasst. Er wurde von uns liebevoll Fledermaus genannt, wobei das für Fledermäuse schon beleidigend war. Er war ein ganz lieber Kerl, aber wenn ich ihn mir angesehen habe, da hab ich mich schon für die Menschheit geschämt. Ein junger Hund, voller Energie in einem Körper eines 80-Jährigen. Er hat so laut geröchelt/geschnarcht/gegrunzt, dass man den Fernseher lauter stellen und er besuchsweise vor der Schlafzimmertür nächtigen musste, weil das nicht auszuhalten war. Auf einem Auge hatte er einen Nickhautdrüsenvorfall und das andere Auge tränte eigentlich immer. Dazu war er super Magen-empfindlich (etwas, was ich jetzt schon mehrfach gehört habe). Und da haben wir uns dann schon gefragt, was einen Menschen reiten muss, einen quasi-behinderten Hund haben zu wollen. Und als wären sie gesundheitlich nicht schon genug gestraft, haben sie unter anderen Hunden gar nicht mal selten keinen leichten Stand.
Aber grds. finde ich die "Rassewahl" auch gar nicht so einfach, obwohl es ja so viele Rassen gibt, dass eigentlich für jeden etwas dabei sein müsste. Ich beneide da so manchen, der für sich ganz klar sagen kann "Das ist meine Rasse!".