Hallo Laura,
danke, danke, danke für diesen Beitrag und die treffende Beschreibung meines Lebens...
Es tut gut zu lesen, dass es anderen genauso geht wie uns. Fühl dich also erst mal gedrückt & Kopf hoch, in ein zwei Jahren haben wir dank unserer Konsequenz super Hunde (sagt unsere Trainerin immer).
Wir haben ja gleich zwei solche Pubertäter, die uns aber mit unterschiedlichen Methoden in den Wahnsinn treiben...
Während Luis seine Jagdlust entdeckt und dafür seinen Namen vergessen hat und plötzlich an der Leine zerrt wie ein Irrer, leidet Paul mit seinen 10 Monaten an Altersdemenz und beginnender Taubheit. Entweder hört er Kommandos wie Sitz & Platz erst gar nicht, oder er hat vergessen was sie bedeuten. Wenn sie doch ausgeführt werden, dann eher angedeutet, d.h. beim Sitz schwebt der Po überm Boden und Platz ist dann eher eine Mischung aus Sitz & Platz, weil wir vorne nicht ganz runter gehen...
(Mensch Frauchen, leg dich doch selber mal auf die Fliesen, dann siehst du mal, wie hart und kalt die sind...)
Und durch die Taubheit merkt man natürlich auch nicht, wie laut man bellt, zumal ja jetzt jeder Passant ein potentieller Verbrecher ist, der durch Gebell vertrieben werden muss...
Dann ist auch unser Kater, den sie die ganze Zeit so schön in Ruhe gelassen haben, plötzlich wieder in den Mittelpunkt des Interesses gerückt, sie stürmen zwar nicht auf ihn zu, aber sie drängen ihn ab, verfolgen ihn, lecken ihn ab (das hasst er wie die Pest, warte nur auf den Tag, wo er sich vor Ekel erbricht), dabei hatten wir das alles schon so toll im Griff!!
Bei uns gibt es nix ohne Gegenleistung, kein Futter ohne Leistung, kein Spiel ohne Leistung, was, du willst raus in den Garten, dann erst mal Platz und zwar so lange (bei bereits offener Haustür) bis ich dich freigebe...
Begegnungen mit anderen Hunden kosten mich leider jede Menge Kraft, weil sie sich aufführen wie die Irren, mit rumdrehen und in Gegenrichtung Fuß laufen hat das die ganze Zeit auch prima geklappt, aber jetzt haben sie eine neue Taktik und laufen mir ständig vor die Füße oder springen an mir hoch, vorallem Paul...
Apropos: Das Anspringen hatten wir schön abgewöhnt, es ist zurück in alter Stärke...
Es gibt noch viele Beispiele, die ich hier aufzählen könnte, aber trotz allem geht's mir wie dir: Ich würde sie um nix in der Welt mehr hergeben, auch wenn sie mich den letzten Nerv kosten.
Und ein Positives hat's auch noch: mittlerweile bin ich selbst erstaunt, zu welcher Ruhe und Gelassenheit ich fähig bin, da prallen Nervattacken an mir ab, da werden in aller Ruhe Kommandos durchgesetzt, da kann ich minutenlang stehenbleiben und warten, bis Luis merkt, dass er mit Ziehen nicht weiter kommt, da lauf ich Winkel durch den dicksten Schlamm, nur damit er merkt, dass er auf mich achten muss und nicht umgekehrt...
Glaub mir, wir wachsen an unserer Aufgabe...
Liebe Grüße
Nadine
Paul & Luis