Beiträge von Achtfastneun

    Meine Hündin hatte keinerlei Jagdtrieb, aber wenn man sie ließ, einen riesigen Radius und keinerlei Interesse an Interaktion. Rückruf war auch bis zuletzt ein Thema. Wir haben uns dann auf ein "Warte wenigstens, bis ich dich eingeholt hab" geeinigt. Darauf bin ich immer noch stolz wie Oskar, weil selbst davon am Anfang keine Rede sein konnte. Ich hätte die auch ausm Auto lassen und dort mit nem Buch warten können. Nach beendeter Runde wäre sie auch wieder gekommen, aber MIT mir spazieren? Pfui, war ihr anscheinend peinlich mit mir gesehen zu werden.
    Durch dieses ständige Bestätigen durch Leckerli und immer wieder gemeinsame Aktionen anbieten, konnte ich doch ein bisschen was erarbeiten, so dass ich mich nicht mehr ausschließlich als Kotbeutelträger gefüht hab :ugly: .


    Falls du das noch nicht an der Schlepp hast: ich lege dir einen Ruckdämpfer ans Herz. Das Ding war bei meinem letzten Hund, der auch gerne volle Möhre in die Leine geknallt ist, jeden Cent wert.

    Ist nicht böse gemeint gewesen, lese den Thread nur seit Beginn an.
    Dein Hund macht stetig Fortschritte, nur du trittst irgendwie immer noch unentspannt auf der Stelle, filmst und nimmst ihn auf und sprichst immer noch direkt von "Rückschritt", wenn er 3 mal "miep" macht.
    Ich würde einfach wirklich langsam mal drüber nachdenken, die Kamera einzumotten und einen Schritt weiter zu gehen :smile: .

    Das erinnert mich so sehr an die Zeit, als meine Queeny gehen musste. Leider hatten wir keine Zeit uns darauf vorzubereiten. Wenn ich sie gehabt hätte, hätte ich es genauso gemacht wie ihr (wir hätten allerdings nicht unterm Kirschbaum gelegen und keine Prustefensterfahrten gemacht, sondern beim Feuerwehrgerätehaus abgehangen und jeden zum Zwangskuscheln abkommandiert und vom Balkon aus die Nachbarn ausspioniert - so hat jedes Tierchen sein Pläsierchen :ugly: ).


    Die erste Woche ohne Queeny war wirklich schwer, ich kann es euch so gut nachempfinden. Man hat so viel zu tun und weiß gar nicht, was eigentlich. Und wo man anfängt. Und wieso eigentlich. Alles ist ausm Tritt gebracht und jeder sagt, es wird besser und eigentlich glaubt man das gar nicht und vielleicht will auch ein kleines Stück ganz Tief drinnen gar nicht, dass es besser wird. Wie auch?


    Meine erste Woche ist sehr verschwommen, weil ich jede wache Minute geweint hab. Selbst wenn ich es aktiv gar nicht mitbekommen hab, liefen die Tränen, als wäre eine Dichtung kaputt. Seit dieser ersten Woche ohne Queeny haben wir in der Küche nen abgefahrenen Kaffeevollautomaten (der Mann sagt sogar, ich habe beim Einrichten geholfen :???: ), ich schwöre, der war einfach da und ich habs nicht mitbekommen.


    Irgendwann wurde es besser. Irgendwann haben wir sogar aufgehört, aus Gewohnheit Speckschwarten oder Wurstreste über die Schulter zu werfen. Sie fehlt trotzdem immer noch so sehr.
    Aber (und ich denke, das hilft euch bestimmt auch) der Gedanke zu wissen, dass man den geliebten Wegbegleitern so viel Schmerz, so viel Not erspart hat und alles möglich gemacht hat, dass sie glücklich gehen können.. das macht, dass man einfach viel mehr schöne Erinnerungen hat und es wirklich "einfach" besser werden kann.


    Für mich ist meine Trauer und die Gedanken an Queeny wie das Meer (was 'n bisschen bescheuert ist, da Queeny Wasser abgrundtief gehasst hat). Sie kommen in Wellen, manchmal ist Ebbe, manchmal ist Flut. Anfangs war das Meer stürmisch, der Himmel tiefschwarz, die Wellen meterhoch und die Strände verlassen.
    Irgendwann hat es sich ein bisschen beruhigt. Das Meer war unruhig, es war eine steife Priese und der Himmel wurde etwas freundlicher. So ein Wetter, in dem man dick eingemummelt am Strand vorbei spaziert - immer gebeugt um dem Wind standzuhalten.
    Mittlerweile, wenn ich an Queeny denke, ist mein Meer meist ruhig, die Sonne strahlt, Wellen schwappen in beruhigender Stetigkeit an den Strand und Schäfchenwolken stehen am Himmel. Man sieht Leute zusammen Spaß haben, alles ist friedlich und einfach schön. Ein perfekter Tag am Meer :herzen1: .
    Ich drücke euch fest die Daumen, dass euer Himmel bald aufklart und das Meer sich beruhigt.


    Ursprünglich wollte ich eigentlich keinen langen Text schreiben, vorallem nicht so gespickt von "mir" und "Queeny". Ich hoffe, ich trete dir damit unbekannterweiße nicht zu Nahe und du verstehst, was ich meinte.


    Im übrigen haben wir bei Queeny mit dem ältesten und teuersten Whisky angestoßen, den wir extra dafür geöffnet haben. Bei eurem Opi habe ich auf meinen Lieblingswhisky (den ich nur "Hottentotten nenne, da ich mir den Namen nicht merken kann) zurück gegriffen. Bei dem anderen hats mir nämlich die Fußnägel hochgerollt :lepra: .

    Meine alte Hündin wurde auch sehr penetrant, wenn es um Futter ging. Aber das war auch zeitgleich die einzige Möglichkeit, sie iiiirgendwie zum Mitmachen zu bewegen. Ein lobendes Wort, Spiele oder Streicheln als Bestätigung? Also bitte, verar***en kann sich der Hund auch alleine :ugly: . Dafür ist die definitiv nicht aufgestanden und hat mich dann halt lieber ignoriert.


    Ich habe das Futter genutzt. Am Anfang sah es so aus, dass sie wirklich gegeiert hat, sobald die Hand nur Richtung Tasche ging. Sie rannte mir vor die Füße, hopste rückwärts vor mir her um ja meine Hand in der Tasche im Blick zu haben. Hat sich fast überschlagen und alle Register gezogen und alles abgespult, was sie jemals gelernt hatte, nur damit sie ja was zu futtern bekommt. Das zog sich anfangs gut und gerne auch mal 10 Minuten und wir sind nur wenige Meter vorwärts gekommen.
    Trotzdem hab ich das einfach ignoriert. Solange sie sich so aufgeführt hat, bin ich einfach stumpf weiter gelaufen, zur Not auch "durch sie durch". Kein Wort, kein Blick, kein Schimpfen. Einfach weitergehen, mit der Hand in der Tasche. Irgendwann wurde es ihr selbst zu doof und sie hat sich mir abgewandt und irgendwo geschnüffelt. Und genau in dem Moment bekam sie was von mir.
    Dann hat dasselbe Spiel wieder von vorne angefangen. Sie geiert, weil es gab ja was und wo ein Leckerli ist MUSS es weitere geben! Per Gesetz! Also ignoriert man wieder.
    Meine Hündin war definitiv auch nicht der hellste Stern am Abendhimmel. Und es hat laaaaaaaaaaaang gedauert, bis sie begriffen hat, dass sie mit ihrem "Speed-Hasi"-Verhalten nicht weiter kommt. Aber irgendwann hat es Klick gemacht und sie konnte sich nach einem erhaltenen Leckerli selbst recht zügig runter regulieren.
    Wir waren am Ende soweit, dass sie immer wieder nach mir geschaut hat, sie war aufmerksam weil sie wusste, dass ich ne ziemlich coole Socke bin, die tolle Sachen mit ihr macht. Ich hab sie bis zum Schluss immer gerne mit Leckerlis belohnt weil ich genau wusste, was die Alternative ist: Ich geh alleine mit der Leine spazieren, während der Hund desinteressiert ihr Ding macht :lepra: .
    Man muss es sich ja nicht schwerer machen, als es manchmal eh ist.

    Also es ist schon spät, ich weiß, da kriegt man manches nicht mehr auf die Kette...
    Aber ich kann nirgendwo eine Bemerkung bzgl Auslastung lesen? Niemand prangert das doch an, geschweige denn dass hier irgendjemand ein böses Wort über Listenhunde verloren hätte.
    Vllt fährst du mal einen Gang runter und versuchst es morgen hier noch mal :fear: ...

    Ich finde es teilweiße mal wieder ganz schön "besonders" hier. Na schön, die TE ist sich vielleicht nicht sicher, was sie wirklich möchte. Es ist vielleicht alles nicht optimal. Aber hallo? Keiner ist doch hier nach Anmeldung dazu verpflichtet, eure Tips umzusetzen. Also wirklich. Immer dieses "Was will die hier eigentlich, damit verschwende ich meine Zeit nicht"-Gesabbel. Dann geht halt raus spielen und vielleicht kommt dann irgendwann mal die Erkenntnis, dass nicht alles im Leben geradlinig ist und nach einem (eurem) Schema läuft. Ich denke, niemand (inkl der TE) bestreitet, dass es für Udo alles gut ist. Aber da geht es nicht NUR um Udo. Manche Sachen brauchen halt auch einfach Zeit und man muss mal brainstormen und vielleicht(!) kann die TE dann was von hier mitnehmen. Wenn nicht, wird es Udo bestimmt auch überleben und sie werden alle eine Lösung finden.


    @Cairnkraftwerk Was mich angeht.. ich hatte bis Anfang des Jahres noch einen 3jährigen Hund. Ich wollte nach dem Tod meiner Hündin wirklich dringend wieder einen Hund. Und ja, Robbie war bzw ist ein toller, neuer Hund in meinem Leben gewesen. Aber es hat für uns einfach nicht gepasst. Er konnte nicht wirklich alleine bleiben, ohne dass er wirklich litt ohne mich. Es war wirklich traurig immer wieder gehen zu müssen und zu wissen, dass er jetzt auf sich gestellt ist und es einfach nicht kann, obwohl wir wirklich trainiert und geübt haben. Er hat es, wenn überhaupt, an guten Tagen ausgehalten, aber gut fand er es nie (er findet es jetzt auch mit Hundegesellschaft in der neuen PS nicht gut).
    Das hat uns wirklich sehr eingeschränkt, da er auch sehr lautstark kund tat, was er davon hielt und die Nachbarin widerum hat uns sehr lautstark IHRE Meinung dazu kund getan :ugly: . Wenn ich zuhause war, war alles super. Wir hatten eine tolle Zeit zusammen. Aber sobald ich mit meinem Partner mal was unternehmen wollte..Pustekuchen. Geht nicht. Selbst mitnehmen war mit Robbie schwer, da er sich auch bei neuen Sachen und Umständen schwer tat und eigentlich gerne nur weg wollte und sich nur um meinetwillen durchgekämpft hat.
    Ich bin jetzt auch nicht der Mensch, der jeden Tag stundenlang in Gesellschaft sein will, aber mit Robbie war noch nicht mal das Bier trinken mit Freunden im Biergarten entspannt möglich, da das für ihn ein Graus war. Man KONNTE ihn mitnehmen, aber ich persönlich finde es nicht fair, einen Hund irgendwo reinzwängen zu müssen, wo er einfach partout nicht rein passt. Das war für uns alle wirklich nervenaufreibend.
    Deswegen verstehe ich dich da schon gut. Auf der einen Seite ist mit dem Hund SELBST alles wirklich toll. Aber alles darum leidet. Für mich war es das allerbeste, den Hund abzugeben. Seitdem fühle ich mich einfach "befreit" und nicht mehr eingeengt. Robbie ist in der PS nicht schlechter dran als hier, im Gegenteil. Wir stehen in Kontakt und es geht ihm gut. NUR deswegen konnte ich ihn "leicht" abgeben, da ich genau wusste, er WIRD es gut haben. Wir beide wären auf Dauer so nicht klar gekommen, da es einfach Rahmenbedingungen in meinem Leben gibt, die ich so nicht abstellen kann aber genau wusste, dass ich sie für Robbies absolutes Wohlbefinden abstellen MÜSSTE.
    Bei dir hängt auch noch das Wohlbefinden des Mannes mit dabei; das war bei mir nicht der Fall. Mein Partner hat unter der Abgabe von Robbie gelitten, aber er hat es selbst für das Beste gesehen und mich unterstützt. Wäre das nicht der Fall gewesen, hätte ich mich bestimmt nicht über ihn hinweggesetzt und den Hund abgegeben, obwohl er dagegen ist (und ICH Hauptversorger des Hundes war). Was ich aber gemacht hätte, wäre ihm ein Ultimatum zu setzen. Wenn es bis Datum X keine gescheite Lösung gibt, mit der ALLE glücklich sind, muss ein Schritt her. Das finde ich persönlich fair, zumal ihr ja noch 2 andere Hunde habt, es somit nicht der komplette Verlust der tierischen Begleiter wäre. Aber das müsst ihr für euch selbst entscheiden.
    Vielleicht findet ihr noch einen Weg gemeinsam, ansonsten ist es bei euch bzw dir ja wie bei mir. Trennung ist auch manchmal sehr erleichternd. Auch wenn ich die Zeit mit Robbie nicht missen wollen würde und er ein wirklich toller Kerl ist, aber einfach nicht für mein Leben.