Hallo,
wir haben drei Hunde, eine unkastrierte Hündin, einen intakten Rüden und einen frühkastrierten Rüden (er war ca. 4 Monate alt bei dem Eingriff) aus dem Tierschutz.
Der frühkastrierte Rüde ist ein sehr unsicherer Hund, der bei Begegnungen mit anderen Hunden angstaggressiv reagiert. Er verhält sich - entgegen dem Klischee - ansonsten altersentsprechend normal für seine knapp drei Jahre.
Körperlich hat er sich wie erwartet entwickelt: die Proportionen stimmen nicht, er ist sehr hochbeinig (die Wachstumsfugen bei frühkastrierten Hunden schließen sich später), der Kopf im Verhältnis zum Körper zu klein. Sexuell bedrängt wird er hin und wieder auch von anderen Rüden, das unterbinde ich natürlich.
Für mich ganz klar: Hier zieht kein Hund mehr ein, der so früh kastriert worden ist, da ich nicht ausschließen kann, dass seine Unsicherheit mit der frühen Kastration im Zusammenhang steht.
Ich hatte schon mehrere Rüden, die erst im Alter ab drei Jahren aufwärts kastriert werden mussten, da konnte ich keine Nachteile feststellen, würde es aber grundlos auch nicht machen lassen.
Einen intakten Rüden und eine intakte Hündin zusammen zu halten geht natürlich, praktiziere ich seit 8 Jahren so, ist aber unglaublich stressig, insbesondere für den Rüden.
Balou hat bei der letzten Läufigkeit zwei Tage gar nicht und fünf Tage nur halbe Portionen gefressen. Ich habe mich deshalb jetzt entschieden die Hündin kastrieren zu lassen, bei dem Rüden ist keine Narkose mehr möglich und den Kastrations-Chip lehne ich ab.
Ich würde in diesem Fallversuchen eine Läufigkeit mit der Hündin durchzustehen, und sie dann ca. drei Monate später kastrieren lassen. Den Rüden würde ich ohne Notwendigkeit gar nicht kastrieren, und wenn dann erst frühestens mit drei Jahren.
Viele Grüße Bettina