Hallo!
Ich benötige mal Rat von erfahreneren Hundehaltern!
Joshi (Chihuahua) kam Ende März zu uns, etwas über ein Jahr alt, Frühkastrat, war und ist unsicher im Verhalten fremden Hunden gegenüber, vorallem große Hunde haben ihm Angst eingejagt.
Aber auch kleine Hunde, wenn sie hektisch und schnell auf ihn zu kamen. Alles, was er nicht richtig einschätzen konnte eben.
Seine Reaktion war nach vorne gerichtetes Bellen und Knurren.
Er ist auch manchmal gleich seitlich gegangen, es sah ein wenig aus wie bei einer Katze die einen Buckel macht, dabei seine Ohren zwar nach vorne, aber weiter seitlich am Kopf, dabei Zähne fetschend.
Das vorallem wenn er überrascht wurde, er sich nicht vorbereiten konnte und die Distanz zu knapp war.
Auf größere Abstände war es nicht wirklich problematisch.
Nun haben wir das geübt, vorbeilaufen, Blickkontakt, schönfüttern, dass er es aushält den anderen Hund anzuschauen aber nicht ausflippt.
Das hat geklappt, wir waren soweit, wieder an großen, dunklen Hunden in kleinerem Abstand vorbei zu gehen, ohne dass er einen Totalaussetzer hatte. Ein kurzes Blaffen oder Knurren war ok, es sah aus, als ob es dahin tendiert, dass auch das bald Geschichte ist.
Dazu haben wir die Selbstkontrolle etwas geübt, mit Leckerchen und Spielzeug, wo er warten musste. Auch Absitzen und Abliegen bis zum Auflösen - klappt gut!
Selbstbewußtsein versuche ich von Anfang an etwas aufzupolieren, z.B. auf den Steg gehen und dabei viel Zuspruch und Lob. Hat er alles gut angenommen, macht Fortschritte.
Nun, leider verhält er sich jetzt wieder ganz anders.
Vielleicht ist es auch nur eine kurze Phase, aber er wirkt einfach total anders als bisher. Es reicht ein Klimpern von Marken an der Leine zu hören, oder gerufene Kommandos, ein Auto das am Weg zum Wald steht - er pöbelt sofort los! Auf größere Entfernung, was ja bisher kein Problem war.
Dabei hat er eine Bürste, geht richtig nach vorne, läßt sich dabei leider null Abrufen oder Ablenken wie sonst, regt sich auch beim Absitzen lassen weiter auf.
Seine Körpersprache ist einfach anders als vorher, ich hab das Gefühl dass es viel mehr Machogehabe und Geprolle ist, als das vorherige "Hau-bloß-ab-geh-weg-von-mir-Gekeife".
Weil das jetzt heute auch wieder so war, und das bisherige Ablenken nicht geklappt hat, bin ich zum rigorosen "Nein" und an der Brust festhalten, hinter mir Absitzen lassen übergegangen. Das hat ihn dann auch tatsächlich rausgerissen, er ist kurz runtergekommen und war ruhig, bis es nach zwei Schritten wieder losging. Es gab noch zweimal das gleiche Prozedere, dann waren wir anscheinend aus der schlimmen Zone draußen, und er war ruhig.
Dazu noch sein Verhalten bei Hunden auf seiner Augenhöhe, die er mag:
Wenn er sie trifft, fiept er gerne, es wird geschnuppert, gespielt wenn der andere mag, und bisher ausnahmslos wurde dem anderen die Pfote auf den Rücken gelegt, was die auch bisher alle immer geduldet haben und sich unterwarfen. Er kratzt während einer Begegnung mittlerweile auf öfter auf dem Boden und markiert auch so immer mal. Nur einmal hab ich eingegriffe, als er einem anderen Chi die Schnauze aufs Genick gelegt hat - es wirkte auf mich wie kurz vor Knall. Eine verbale Ermahnung hat aber gereicht, danach wars wieder entspannt.
Einmal kam am Garten bei uns ein fremder junger Kleinhund vorbei, kleiner als er, und er ist sofort auf ihn los, hab ihn aber gleich wieder gehabt- Weiß nicht, was passiert wäre, ob er zugeschnappt hätte :/
Seitdem ist er nicht ohne Leine im Garten, da er da einfach nicht sicher abrufbar ist.
Kurz: Ich versteh ihn grade nicht, und weiß nicht richtig, wie ich genau damit umgehen soll, wie trainieren - reicht geduldig bleiben und weiter wie bisher, ist es eine Phase/die Pubertät, hab ich was falsch gemacht und was, und vorallem warum macht er das und wohin kann sich das entwickeln?
Ich möchte einfach nur, dass er nicht jedesmal ausrastet, wenn wir in der Nähe andere Hunde haben.
Mir ist klar, dass es erst eine kurze Zeit ist, erwarte ich schon zuviel?
Danke schonmal!