Ich finde, dass Lio ein gutes Gleichgewicht hat zwischen "Ich-bin-der-flippige-Eumel" und "die-Ruhe-in-Person".
Als wir das erste DummySeminar hatten, war ich meeeggaa nervös. Dadurch hatte ich natürlich erst Recht Schiss, das Lio sich das annimmt und wir alles "versauen" . Aber der hat mich echt überrascht an dem Tag. Die Leute waren alle total nett und ich hab mich direkt wohl gefühlt, aber das Herzrasen verschwand erst nach der ersten Aufgabe, was den Leuten nicht unbemerkt blieb. Aber Lio war Top. Ein wunderbar ruhiger Hund ,der höchstens mal ein bisschen gefiept hatte, da er zu den anderen Hunden mal hin wollte (2 Hündinnen waren auch noch läufig). Ich war so begeistert. Die anderen Teilnehmer hatten alle Golden Retriever aus AL. Keiner von denen war so ruhig wie Lio (alle dasselbe Alter). Ich war die einzige, die MIT Hund den anderen zugucken konnte. Die anderen haben ihre teilweise im Auto dann warten lassen. Klar kann man die Rassen jetzt vielleicht nicht vergleichen, aber für mich persönlich waren mir die Hunde schon zu hibbelig. Ich war an den Tag das erste Mal richtig dankbar, dass der so ein "gechillter" Typ ist :)- trotz neuer Situation. Sind auch oft gelobt worden, was wir für ein tolles Team wären.
Laute Geräusche, (schussfest ist er auch.) Silvester Gewitter - Lio die Ruhe in Person.
Wir leben ja auf dem Land, muss ich mal in die "Stadt" mit ihm, oder an einer viel befahrerenen Hauptstraße entlang, was nicht oft vorkommt, orientiert sich Lio ganz stark an mir. Keine Wildes Gezerre ,Schnüffeln oder sonstiges an Gegend erkunden wollen. Ist ihm eine Situation unwohl, sucht er meine Nähe.
Falls er doch mal vor etwas Schiss hat, zb. irgendwelchen Gegenstände die er nicht kennt, wird sich vor Angst erstmal auf geplustert und wie ein blöder das Teil angebellt. Dann geht er mit mir zusammen hin, ich fasse es an oder stelle mich drauf, er schnüffelt kurz- alles gut. So machen wir es in Jeder Situation, wenn möglich.
Ich kenne meinen Hund mittlerweile aber so gut, dass ich sofort merke, wenn was ist - ob vom weiten sich was "unbekanntes" auftut,oder es kommt ein Hund ( ja der ist gut ,da mag ich gern hin oder der ist mir nicht geheuer ich komm freiwillig zu dir), und wenn die Nase in der Luft hängt, Ich erkenne ganz genau, ach da wird mal kurz geschnüffelt oder "oh jetzt hat er was ganz tolles in der Nase" und kann rechtzeitig eingreifen.
Oft weiß ich im vorraus schon, wie er in bestimmten Situationen reagieren wird. Das macht es mir unheimlich leicht, mit ihm umzugehen.
Trotz allem, haben wir einiges an Erziehung hinter uns. Ich habe immer konsequent das durchgezogen,was mir wichtig war. Gerade deshalb glaube ich, fallen uns jetzt so viele Dinge leichter. Auch das AJT , ich hätte nicht gedacht, dass der so schnell lernt und begreift , dass er quasi nicht jagen soll, sondern dass es viiieeelll besser ist beim Frauchen zu bleiben. Nach nur 3 Monaten kann der rein theoretisch wieder frei im Wald rum laufen. Nichtsdestotrotz - ich lasse nichts schweifen, es wird weiter trainiert, es werden noch andere Pupertäts-Macken kommen
Für das Dummytraining übt man ja auch einiges an Impulskontrolle. Fängt ja schon im Welpenalter mit kleinen Warte Übungen an, wenn es zb. ums Futter geht. Der Grundstein war also schon gelegt. Genauso wie Rückruf, Leinenführigkeit. Vorbeugung ist besser als Nachsorge :)
Dann gibt es wieder so Momente, da dreht er dann mal kurz ab, oder wir beide zusammen Gestern zB. nach dem spazieren gehen, das "hund abtrocknen" ist eine kleine Baustelle bei uns. Daaa bleibt er zb nicht ruhig stehen, das ist immer ein Akt den sauber zu machen. Manchmal balgen wir dann auch dabei rum. ( Ja es ist meine Schuld, aber ich steh dazu )
Danach rannte der mit seinem Hundi durch die Bude, hin und her. schmiss sich ins Bett - wollte mich anspringen.
Manche denken jetzt vielleicht : OH Zu Hause soll man Ja Ruhe bewahren und nicht spielen und toben usw. ,sonst hat man später einen aufgedrehten Hund zu Hause.
Ja mag bei vielen stimmen, bei uns geht das aber :) Der hatte gestern dann seine 5 Minuten , ich hab etwas mit gealbert und das Spiel dann irgendwann abgebrochen. Das hat nicht mal eine Minute gedauert, da hat der sich hingelegt und war nach einer weiteren Minute am Pennen. Für mich ist also Toben in der Wohnung absolut in Ordnung, weil der sich so schnell wieder runterfahren kann und das ist das okay. Er hat auch jederzeit Zugang zu seinem Spielzeug. Mal gehe ich auf eine Spielaufforderung ein, mal nicht. Je nachdem wie es mir passt. Und auch das ist okay, es funktioniert einfach gut so.
Wie gesagt, für mich das perfekte Mittelmaß. Mal ist er der durchgeknallte Eumel, der mich in manchen Situationen (Staubsaugen) echt wahnsinnig macht und zum Lachen bringt und dann wieder der absolut aufmerksame, wissbegierige und trotzdem ruhige Streber Labbi, der mich jedes Mal überrascht ,wie schnell der die Dinge ,trotz neuer Situation annimmt oder lernt.