Beiträge von Sus.scrofa

    Die zweitschönste Zeit des Jahres in der Eifel hat begonnen. Leider hatte ich nur das Handy zum Fotografieren dabei, weil ich statt der DSLR lieber das Fernglas mitgenommen hatte (war perfektes Flugwetter für den Schwarzstorch). Aber die Eifel ist so schön, dass es egal ist, womit man fotografiert. :cuinlove:


    Grad in Bezug auf Hundekrallen herrscht aber (zumindest in meinem Umfeld) immer noch die Überzeugung vor, dass sich ein Hund die Krallen grundsätzlich abläuft und die nicht geschnitten werden müssen. Zu lange Krallen bekommt ein Hund nur,wenn man zu wenig spazieren geht :ka:

    Das scheint aber auch echt rasseabhängig zu sein. Bei meinen Settern habe ich nie Krallen geschnitten - die liefen sich völlig problemlos ab. Bei Frieda bin ich auch alle 8 Tage am Knippsen. Hab mich vorher immer über nen Freund lustig gemacht, der sagte, er würde alle zwei Wochen schneiden. Konnte ich damals gar nicht nachvollziehen.


    Liegt das vielleicht am Gewicht? Also nutzen sich die Krallen von großen Hunden stärker ab als von kleinen?

    Hat irgendjemand so etwas schon mal bei seinem Hund erlebt?

    Ja ich. Meine Hündin hatte nach Entfernung der Milchleiste und Gebärmutter einen multiresistenten Keim, der ebenfalls dazu führte, dass die OP-Wunden aufgingen. Jetzt weiß ich, woher der Name "fleischfressendes Bakterium" kommt. Ausgehend von den infizierten Wunden verweste die Haut quasi am lebendigen Hund. Zuvor hatte man der Hündin aufgrund einer Autoimmunerkrankung das komplette Immunsystem medikamentös abgeschaltet, daher wohl auch die Infektion.


    Nach Identifizierung des Erregers bekam sie ein spezielles Antibiotikum, dass nur für diesen Erreger eingesetzt werden darf (weil es eins der letzten ist, die dagegen noch wirken). Danach verwandelten sich die rohen Stellen in getrocknete Fleischplatten, die im Ganzen ab fielen. Das war wirklich eklig, weil teilweise wirklich großflächig (ca. Untertassengröße). Darunter war aber schon neue Haut und alles ist wieder verheilt. Ich weiß gar nicht mehr, ob das wie beim Menschen MRSA war oder ob es davon eine spezielle Hundeversion gibt. Das AB war sehr teuer, hat sich aber gelohnt.

    Ich frag mich wie schwer es ist, sich im Vorfeld über eine Rasse zu Informieren :wallbash:


    Lesen ist schwer scheinbar

    Das ist doch in den ganzen Fernseh-Reportagen über Vermehrer-Welpen auch immer so, dass die schluchzenden Billigwelpenkäufer als die Opfer dargestellt werden, während sie Fotos ihres verstorbenen Hundes in die Kamera halten und darüber lamentieren, wie schlimm die ganze Geschichte auch ihre Kinder getroffen hat. Die eigene Verantwortung setzt offenbar niemand mehr voraus. Es gibt Internet, es gibt jede Menge Infos, die für jeden Deppen leicht erreichbar sind, es gibt für Billigwelpen sogar massenweise Info-Kampagnen. Und die Leute rennen trotzdem sehenden Auges in ihr Unglück. Er wurde als Familienhund verkauft und basta. Verkäufer ist schuld. Thema erledigt. Vermutlich könnte man heutzutage auch Leute finden, die einem für 4000 Öcken ein Meerschweinchen als Teacup-Rosetten-Dogge abkaufen, wenn man nur dazu sagt, dass das eine ganz seltene, hypoallergene, selbsterziehende und gesunde Familienhundrasse ist.

    Meine Tierärzte (Gemeinschaftspraxis) reden mit dem Hund, lassen sich vom Hund abknutschen und legen sich auf den Boden, um unter dem Hund am Bauch nach einer Verletzung zu gucken. Finde ich alles toll, würde mich aber auch nicht stören, wenn sie das nicht machen würden, so lange sie fachlich das beste für den Hund wollen und bieten können. Zumindest würde ich lieber einen kompetenten Tierarzt wählen, der den Hund wie einen Gegenstand behandelt, ihm aber letztlich optimal helfen kann, als einen, der am Hund rum daddelt bis zum Abwinken, aber fachlich ne Niete ist. Letztlich zählt für mich, dass der Hund gut behandelt wird und ich als Besitzer das auch nachvollziehen kann.


    Was für mich daher gar nicht ginge, Kompetenz hin oder her, wäre ein TA, der nicht mit MIR redet, bzw. mir Behandlungsschritte nicht erklärt / erklären kann. Ich will schon verstehen, was da gerade in den Hund kommt und wogegen das wirkt. Tierärzte, die dem Hund eine "Spritze" oder "Tablette" geben und gar nicht drauf eingehen, was da drin ist und wozu das gut ist, kämen für mich nur im absoluten Notfall in Frage, egal wie kompetent die sind. Wenn ich das gar nicht beurteilen kann, weil ich als "Laie" außen vor gelassen werde, fühle ich mich sehr unwohl.


    Fazit: Kommunikation mit dem Besitzer kommt bei mir ganz klar vor Kommunikation mit dem Tier.


    P.S.: Ein TA, der meinen Hund dagegen anschreit oder unverhältnismäßig feste anpackt, ihm unnötig weh tut oder ähnliches, wäre dagegen sofort unten durch. Aber sprechen braucht der mit meinem Hund wegen mir definitiv nicht.

    Meine letzte Hündin hatte auch den Bauch voller Tumoren, nachdem sie schon viele andere Krankheiten bezwungen hatte. Das wurde bei einem Ultraschall festgestellt. Es waren kaum noch die Organe zu erkennen. 3 Wochen ging es ihr dann noch richtig gut. Eines Tages fraß sie nicht, am nächsten hat sie ihr Wasser sofort wieder erbrochen. Ich habe am selben Tag noch die TÄ ins Haus kommen lassen. Man hatte mich schon drauf eingeschworen, beim kleinsten Symptom zu handeln.


    Wenn mir einer heute anbieten würde, mein Hund würde wieder genau so sterben: Ich würde sofort unterschreiben. Ich wusste, was im Hund los ist und konnte daher sofort handeln. 1 Tag Übelkeit, mehr Leid war da nicht. Für den Hund war das optimal. Ich bin sehr dankbar, dass sie nach vielen schweren Erkrankungen mit quälenden Behandlungen am Ende so unkompliziert gehen durfte.


    Das Wissen der Besitzer um den Ernst der Lage kann für den Hund ein großartiges Geschenk sein - und danach auch für die Besitzer, denn sie müssen den Hund nicht lange leiden sehen.