Also ich hab keine Vorurteile gegenüber Terriern, aber ein paar Erfahrungswerte. Kenne zwei Terrier, die im Haus die absoluten Schmuser sind. Bei der Jagd kam uns aber schon mal ein Hirsch entgegen - der hatte einen der beiden vorne an der Nase hängen. Der andere wurde mal von einer Sau aufgeschlitzt. Auch auf dem Streckenplatz lasse ich meinen Hund nur ungern nach vorne, wenn da Terrier sind. Häufig sind das nämlich genau die, die urplötzlich ordentlich zulangen, weil sie noch nicht genug an der Sau bekommen haben. An letzterer hängen sie meist auch am Streckenplatz noch dran. Mein erster Hund wurde als 9 Wochen alter Welpe total grundlos und ohne Vorwarnung von einem Terrier übelst gebissen - das war ein JRT von einer Friseuse, also mal kein jagdliches Beispiel. Ein anderer JRT hier in der Gegend hat alles gebissen, was nicht bei drei auf den Bäumen war.
Der Spruch, man sei wie ein Terrier, bezieht sich ja beim Menschen oft darauf, dass dieser nicht so leicht aufgibt und bis zum bitteren Ende für seine Sache kämpft. Und genau da sehe ich die Stärke der Terrier. Dass es dann auch mal was rauer zugeht ist sicherlich normal. Ich persönliche stehe mehr auf Weicheier und Sensibelchen - liegt mir in der Ausbildung einfach mehr. Meine Hunde hätten sich aber bei der Sau und dem Hirsch auch schon längst hinter Mama versteckt. Das ist aber eben auch nicht die Lösung. Wer Terrier händeln kann, hat bestimmt viel Spaß mit denen. Aber viele Leute können das nicht - und deren Hunde sind dann wohl die Auslöser von "Vorurteilen".
Damit will ich nicht sagen, dass es nicht auch sensible Terrier gibt, aber allein der Verwendungszweck vieler Terrierrassen lässt die nunmal oft etwas ruppiger daher kommen. Ist ja auch OK - sie brauchen das ja für ihren ursprünglichen "Beruf". Aber deine Stichprobe ist mit nur einem Hund etwas klein (meine mit mehreren sicher auch noch). Da kann man sicher nicht draus schließen, dass alle Terrier zwangsläufig total ruhig und lieb sind und alle Leute, die bisher anderes erlebt haben, Vorurteile haben.