Der Messereinsatz empfiehlt sich logischerweise nur, wenn der Angreifer sich festgebissen hat und im Rausch ist. In dieser Situation ist der Kopf schon mal durch den gebissenen Hund beschwert und der "Mund voll". Das Messer sollte ausreichend groß sein (min. 8cm Klingelänge, ohne Erfahrung sind 10-12 besser) und eine fixierte Klinge haben, also kein Klappmesser. Es wird außen an der Hose in einer Kydex-Scheide getragen. Ganz wichtig ist, dass Messer und Scheide so konstruiert und angebracht (Rechtshänder tragen es entsprechend rechts) sind, dass man das Messer einhändig ziehen kann - z. B. durch einen Druckpunkt für den Daumen am Scheidenrand. Wenn man sich von oben auf ein großes Tier setzt, und es möglichst fixieren will (Schüttelgefahr!), steht und fällt der Erfolg mit der einhändigen Benutzung. Wenn man ein Messer erst aus der Hosentasche holen und aufklappen oder aus einer einfachen Lederscheide ziehen muss, braucht man beide Hände und das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht, weil man in dem Moment alles andere loslassen muss.
An die Kehle geht man nicht dran. Da ist das Verletzungsrisiko für den eigenen Hund zu groß. Mit der einen Hand versucht man möglichst den Angreifer im Nacken (Halsband?) festzuhalten und nieder zu drücken und das Schütteln soweit möglich zu verhindern. Mit der dominanten Hand Messer ziehen und hinter dem Schulterblatt seitlich rippenparallel in den Brustkorb stechen und um ca. 45° drehen. Für den Fall, dass man die Aorta nicht trifft, erhält man so zumindest einen Pneumothorax, der ebenfalls schnell zum Tod führt. Wenn der Hund auch nach dem Stich nicht loslässt, kann man das Messer noch ein paar Sekunden gedreht festhalten, um die Wunde offen zu halten. Es gibt sogar Messer mit durchbrochener Klinge, damit noch mehr Luft durchgeht.
Demnächst kommt eventuell eine Novellierung des Waffengesetzes, das die erlaubte Klingenlänge für Messer, mit denen man grundlos herum laufen darf, von 12 auf 6 cm beschränken soll. Aus leidlicher Erfahrung kann ich sagen, dass man auch mit einem solchen Messer Tiere in Boxermixgröße töten kann, aber es ist nicht empfehlenswert, weil absolute Tierquälerei und aufgrund der Dauer für den angegriffenen Hund wahrscheinlich auch nicht mehr hilfreich. Wenn das Gesetz kommt, kann man auf einen langen Schraubenzieher umsatteln.
Ich bitte um Entschuldigung für diese steinzeitliche Beschreibung, aber wer sich mit der Thematik "Hundeabwehr in letzter Instanz" beschäftigen will, sollte halbwegs wissen, was da auf einen zukommt. Das kann man nicht mit schönen Worten erklären.
PS.: Luftabschnüren kann länger dauern, als so mancher denkt und man läuft Gefahr, dass der Hund kurz loslässt und nachfasst oder sich in den Menschen verbeißt. Rate ich von ab. Dann eher mit einem dicken Stein KO schlagen.