Was sind denn typische krankheitsbilder bei Boxer ?
Erblich bedingte Krankheiten, die beim Zuchtverband oft soweit möglich durch Gentests und eine sorgfältige Auswahl der Elterntiere so weit wie möglich vermieden werden, vor denen ich besonders Bammel hätte, sind HD und DCM (Wenn die auch beim Boxer nicht so häufig ist wie beim Dobermann: Ich kannte einen Dalmatiner, der damit mit 4 Jahren aus heiterem Himmel tot umgefallen ist und hab seitdem wirklich einen Graus vor der Krankheit).
Hier sind ein paar rassetypische Krankheiten aufgelistet.
Deutscher Boxer Krankheiten, Erbkrankheiten
Auch hier steht übrigens mal wieder extra drin:
Zitat
Viele Erkrankungen werden mittlerweile durch eine gute Zuchtauslese und Gesundheitskontrollen der Zuchttiere stark eingedämmt. Darum ist es immer von Vorteil, einen Deutschen Boxer von einem seriösen Züchter zu kaufen, der beispielsweise im VDH züchtet. Billigwelpen und Hunde aus unkontrollierter Hobbyzucht neigen eher dazu, früher oder später an gewissen Krankheiten zu leiden.
Muss jeder selber wissen. Bei meiner Rasse ist beispielsweise die erblich bedingte progressive Retinaatrophie weit verbreitet. Betroffene Hunde erblinden bereits in jungen Jahren. Im VDH müssen die Elterntiere einen Gentest haben, der sicherstellt, dass sie keine Überträger der Krankheit sind. Natürlich findet man auch gesunde Hunde beim Hobbyzüchter oder Vermehrer - die sind ja nicht grundsätzlich alle krank. Das ist aber eben ein Pokerspiel. Ebenso können Hunde aus VDH-Zucht an was komplett anderem erkranken, was nicht erblich ist oder vom Bus überrollt werden. Das ist dann Pech. Jeder muss für sich selbst entscheiden, welches Risiko man eingehen will. Mein letzter Hund war sehr krank und hat mich in 18 Monaten über 15.000€ gekostet. Der war auch vom VDH, aber die Krankheiten waren eben nicht erblich. Angenommen, mein Cocker wäre nicht vom VDH und die Eltern hätten keinen Gentest und der würde jetzt wirklich mit 4 Jahren erblinden, hätte ich nicht nur die psychische und finanzielle Belastung, sondern als Kirsche auf der Sahne auch noch das Wissen, dass ich das hätte umgehen können.
Grundsätzlich ist es nicht gut, Vermehrer zu unterstützen. Selbst die, die wirklich tierlieb sind und nur das beste für die Hunde wollen. Die meisten davon haben schlicht keine Ahnung von Genetik. Nur weil beide Elterntiere gesund und schön sind, heißt das nicht, dass ihre Gene das auch sind und dass die Gene speziell dieser beiden Hunde auch zueinander passen. Im Verband werden rezessiv vererbbare Krankheiten über Generationen hinweg beobachtet. Das sind die Krankheiten, die gerne mal eine Generation überspringen - das heißt, aus gesunden Eltern kommen kranke Nachkommen raus. Nehmen wir mal als Beispiel HD. Sind die Elterntiere deines Welpen geröntgt und von einem entsprechenden Tierarzt beurteilt worden? Die Groß- und Urgroßeltern auch? Ist über die anderen Krankheiten in der Linie was bekannt? Gibt es überhaupt Infos über die bisherigen Generationen und deren Gesundheitszustand? Wenn nicht, dann ist dort im besten Fall ein Mensch am Werk, der es gut meint, zwei schöne gesunde Hunde miteinander verpaart, von den tiefer liegenden Prozessen aber nichts weiß und so möglicherweise eine Generation erzeugt, die in irgeneiner Form krank sein wird. Und wenn diese Krankheiten erst nach ein paar Jahren auftreten, hat er vielleicht sogar bis dahin schon mehrfach kranke Tiere mit den Eltern produziert. Und darunter leiden wiederum die Hunde. Deshalb sollte man sowas grundsätzlich nicht unterstützen.
Das ist aber nur die Moral dahinter. Ich gebe offen zu: Ich persönlich kaufe aus rein egoistischen Gründen meine Hunde beim Verbandszüchter. Manche Krankheiten finde ich echt widerlich und ich habe einfach keine Lust, mir den Welpengenuss mit Hintergedanken an Erbkrankheiten vermiesen zu lassen, wenn ich genau so gut durch einen simplen Gentest oder ein paar Untersuchungen der Eltern, Großeltern und Urgroßeltern, diese Gefahr ausschließen kann. Bei meiner Rasse liegen übrigens nur 300 € zwischen Vermehrer-Pokerspiel und "abgesichertem" VDH-Welpen. Bei einer ernsthaften Erkrankung entspricht das ein bis zwei durchschnittlichen Tierarztbesuchen. Man spart also nur ganz am Anfang. WENN der Hund Erbkrankheiten entwickelt, schlägt der schöne Deal mit dem Biligwelpen schnell ins Gegenteil um.