Beiträge von Sus.scrofa

    Hach ist das schön, hier zu lesen, dass es im Moment vielen so geht. Frieda war auch im März läufig und schlurft jetzt so vor sich hin. Depressiv ist sie nicht, im Haus ganz normal, hat aber null Bock sich zu bewegen. Die Wärme kommt verstärkend dazu. Das ist zwar jedes Jahr nach der Läufigkeit für ein paar Wochen so, aber dennoch denkt man immer wieder, der Hund würde krank.


    Frieda hilft Schwimmen. Sobald sie ordentlich nass ist, verhält sie sich wieder völlig normal und läuft auch wieder vorneweg.

    Magst du mehr erzählen?

    Ich habe auf Drückjagden erlebt, dass gestresste Hirsche gern mal "nach vorn" flüchten. Wir hatten einen getöteten Pudelpointer (Hirsch mit alter Laufverletzung), einen schwer und einen leicht verletzten Treiber, sowie diverse "gerade noch mal gutgegangen" Situationen, weil der entsprechende Treiber sich im letzten Moment in die richtige Richtung geworfen hat. Vor Jahren, als ich noch nicht in dem Gebiet aktiv war, gab's auch mal einen toten Treiber (Aortenabriss), sowie vor 2 oder 3 Jahren in einem benachbarten Revier in den Ardennen einen toten Jäger. Ebenso wie Schweine, beschließen Hirsche ab und zu, bei der Flucht, absichtlich einen Menschen umzurennen. Beim Schwein sitzt man dann auf dem Hintern, beim Hirsch liegt man mit gebrochenen Knochen und Stichverletzungen da. Und bei der Brunft gibt's häufiger mal Missverständnisse, wenn der Hirsch bis unters Dach voll Testosteron steckt und einen zu spät als Mensch erkennt. Manche greifen dann sogar absichtlich Menschen an, was aber ziemlich selten ist.


    Ich gehe seit 6 Jahren mit zur Jagd. Ernsthafte Verletzungen bei Menschen gab es immer nur durch Hirsche, nie durch Schweine. Bei den Hunden liegen dagegen die Schweine vorn - das lag aber in allen Fällen an der Einstellung der Hunde, die eben nicht abgelassen haben. Sollen sie ja auch nicht. Nur der übliche Spaziergänger-Hund ist dadurch eben weniger gefährdet. Angriffe durch Hirsche auf Hunde habe ich nur einmal erlebt - da war aber dann das Ergebnis im Vergleich zu Schweineangriffen deutlich schlimmer (Hund sofort tot).


    Möglicherweise liegt diese Tendenz hier auch an unserer speziellen Hirschpopulation? Jägerkollegen aus anderen Gegenden Deutschlands erzählen mir regelmäßig, dass bei ihnen trotz gutem Rotwildbestand noch nie was mit Hirschen passiert ist und wundern sich, wenn ich beim Herannahen eines Hirsches hinter dem nächsten Baum stehe. :ka:

    @Querida


    Auch in der von dir beschriebenen Situation tippe ich auf einen unglücklichen Zufall - am ehesten auf ein verletztes Schwein oder aber auf eine ganz blöde Situation (Hund bekommt Schwein nicht mit, Schwein bekommt Hund nicht mit, zum Zeitpunkt der Entdeckung stehen beide schon quasi aufeinander, Schwein erschreckt sich, haut zu und trifft unglücklich). Das Schweine in Ausnahmesituationen durchaus tödlich für Hund und Mensch sein können, möchte ich gar nicht bestreiten. Sehr oft bemerkt man aber eine unverhältnismäßige Angst der Menschen insbesondere vor Schweinen. Wahrscheinlich auch, weil die ganz krassen Fälle oft in der Zeitung landen. Mich hat zumindest noch nie jemand gefragt, ob ich so ganz alleine im Wald nicht Angst vor Hirschen hätte. Über Schweine wurde ich das schon ganz oft gefragt. Schweine haben eben das nötige Werkzeug, Hund und Mensch umzubringen. Ich wollte nur mal anmerken, dass sie in den allermeisten Fällen nichts davon haben und ein absolut faires Verhalten an den Tag legen. Extremfälle sind Ausnahmen. Jeder, der öfter Schweinen begegnet, wird das mit der Zeit bestätigen können.


    Ganz entscheidend ist natürlich dann auch noch das Verhalten des Hundes. Lässt der sich abrufen oder nimmt die Warnung des Schweins ernst, passiert in der Regel nichts. Hunde, die drauf springen, die Sau stellen oder hartnäckig verfolgen, sind auch dann stark gefährdet, wenn sie an ein gesundes Schwein geraten.

    Wildschweinbegegnungen habe ich ganzjährig mindestens einmal monatlich. Dort wo Wildschweine nicht an Menschen gewöhnt sind, ist das überhaupt kein Problem. Ich hab schon Bachen erlebt, die haben sowohl meinen Hund als auch mich ohne jeden Mucks auf wenige Meter an sich vorbei gehen lassen, obwohl gerade stehfähige Frischlinge bei ihnen waren. Auf eine Bache , die wohl gerade im Geburtsprozess steckte, bin ich mal fast getreten - hier gab es ein Warngrunzen. Warngrunzer gibt's auch in Südfrankreich, wo die Tiere wirklich dreist sind (werden dort gefüttert und sammeln Müll in der Nähe menschlicher Behausungen). Da ist es mir schon passiert, dass ich mitten am Tag zu Fuß auf einer öffentlichen Straße umdrehen und einen Umweg laufen musste, weil die Leitbache Scheinangriffe startete. Dort hab ich mich auch mal nachts mit einer Rotte Schweine im wahrsten Sinne des Wortes um den Hausmüll geprügelt. Das endete damit, dass ich mit Müllsäcken beladen im Kreis um ein Auto gerannt bin. Das ist aber schon das extremste, was mir je passiert ist.


    Grundsätzlich würde ich sagen: Jedes normale Schwein warnt dich deutlich, bevor es Energie in einen ernsthaften Angriff steckt. Das fängt mit Warngrunzen an. Wenn das nicht hilft, gibt's auch schon mal einen Scheinangriff. Dann tritt man den kontrollierten Rückzug an (ob man dabei rennt oder geht, sollte man von der Geschwindigkeit der Sau abhängig machen). Wenn ein Schwein bei einem Scheinangriff schon sehr nah ist, bitte nicht dem Schwein den Rücken zudrehen, sondern nach Möglichkeit rückwärts zurück weichen. Wenn man den Eindruck bekommt, dass der Angriff nicht mehr nur Schein ist, sollte man sich dagegen groß machen und wieder nach vorn gehen (Arme hoch, ggf. Jacke wie Flügel ausbreiten usw. - Ich glaub Rüdiger Nehberg hat das bei Raab in Gefahr mal sehr schön demonstriert. :D Kann man bei Youtube suchen.).


    Ein verletztes Schwein wird dagegen mega aggro - gleiches gilt manchmal für Schweine, die auf Drückjagden durch die Hunde massiv in Bedrängnis geraten sind. Davon liest man ja manchmal in der Zeitung, das die in Dörfern in Ladengeschäfte, Banken etc. reinlaufen. Da hilft nichts mehr. Wer auf einen Baum klettern kann, möge das tun. Ansonsten hilft nur Rennen, was das Zeug hält. Einse solche Situation ist aber so selten, dass man sich da eigentlich kaum Gedanken drum machen muss.


    Insgesamt bin ich immer wieder erstaunt, wie auch auf Drückjagden Treiber, die zum ersten Mal dabei sind, immer wegen Wildschweinen besorgt sind. Klar, wenn die sich bedrängt fühlen, rennen sie dich in seltenen Fällen vielleicht mal kurz um, nehmen sich aber nie Zeit, dich da weiter auseinander zu nehmen. Schweine sind sehr faire Tiere. Sie warnen dich mit ganz klarer Körpersprache und geben dir ausreichend Möglichkeiten, die Message zu verstehen. Wenn die Leute wüssten, wozu so mancher Hirsch aus heiterem Himmel und ohne jede Vorwarnung fähig ist, würde kein Mensch mehr über Schweine reden. Das sind die Tiere, die mir auf Drückjagden die größten Bauchschmerzen machen, wo ich dann auch hinterm Baum steh... :flucht:

    Mein Hund läuft tagsüber abseits bebauter Gebiete auf dem Weg frei. Abseits vom Weg und ab Sonnenuntergang leine ich an. Das händle ich in allen Ländern und Bundesländern so, beispielsweise auch in Belgien, wo überall Leinenpflicht herrscht. Wird man erwischt, gibt's nen (milden) Anschiss. Das sofort fällige Bußgeld (in Belgien haben Förster Polizeigewalt) wurde mir noch nie abgenommen - wohl auch WEIL Frieda offensichtlich brav in meiner unmittelbaren Nähe mitwackelt.


    Ich will nicht die Anarchie, ich will meine Freiheit bis zu der Grenze genießen, wo die Freiheit der anderen (einschließlich der Wildtiere) anfängt. Und so lange es für meine Umwelt keinen Unterschied macht, ob Frieda mit oder ohne Leine auf dem Weg läuft, wähle ich die Option, die für mich am angenehmsten ist. Und ich kann aus mehrmaliger Erfahrung sagen: Da können Rehkitze über den Hund springen - der wird niemals hinterher gehen.


    Sobald wir abseits vom Weg sind, würde sie schon mal 50 Meter hinterher hoppeln, wie bei der Drückjagd. Daher wird sie dort eben angeleint (muss beruflich oft abseits vom Weg rumlaufen).


    Diese Regelung gilt nur für diesen einen individuellen Hund. Meine Setter habe ich anders geführt, weil die anders drauf waren und es können auch wieder Hunde kommen, die ich ebenfalls schon früher anleine. Aber Frieda hat im Wegemodus absolut null Interesse an Wild. Die guckt maximal etwas irritiert, wenn ein Hirschrudel direkt vor ihr über den Weg läuft. Dann kommt sie schwanzwedelnd angerannt (Hast du das auch gesehen!? Die ganzen leckeren Tiere! Können wir nach Hause gehen und so ne Dose aufmachen?!). Und ob wir im NSG sind oder BUS-Zeiten haben ist ihr auch sowas von egal.


    Dem Förster sage ich das nicht. Der würde mir das eh nicht glauben ("Wenn jetzt ein Reh über den Weg springt, dann ist Ihr Hund weg."). Aber Frieda bei normalem Gassi anleinen ist als ob man einem Meerschweinchen einen Maulkorb verpasst, bevor man es ins Löwengehege steckt.

    Manchmal klappt das auch um drei Ecken, ohne dass der Hund sucht. Als der Terrier eines Freundes samt Schleppleine in einem unübersichtlichen Waldgebiet verschwunden war und sich dort irgendwo mit der Leine verhängt hatte, kam der Besitzer glücklicherweise auf die Idee, dass sein Hund immer antwortet, wenn er andere Hunde heulen hört. Da Frieda auf Kommando heult, haben wir es tatsächlich geschafft, kurz vor Einbruch der Dunkelheit den Hund zum Antworten zu bewegen. Hundegeheul vom Handy war dagegen nicht laut genug. Der Hund war in einem Dickicht abseits jeden Wegs mit der Schleppleine hoffnungslos im Farnkraut gefangen. Hab 30 Minuten gebraucht, um den wieder frei zu schneiden.


    Manchmal muss man einfach nur um die Ecke denken und auf die richtige Idee kommen. Frieda hatte keinen Schimmer, was sie da macht, trotzdem hätten wir den Hund ohne sie - speziell an dieser Stelle - niemals gefunden (war mehrere Kilometer entgegen der Entlaufrichtung).

    Also ernsthaft angegriffen, in dem Sinne, dass ich echt zutreten muss, werden wir so ca. 1 Mal jährlich, würde ich schätzen. Ich habe jetzt seit 19 Jahren Hunde und ich denke, das kommt ungefähr hin. Dazu zähle ich jetzt auch die Angriffe, bei denen mit einem Tritt das Thema erledigt ist. Das ist für mich das Hauptmerkmal eines ernsthaften Angriffs, dass ich echt körperliche Gewalt anwenden muss. Wenn das übliche Anbrüllen/Blocken reicht, werte ich das nicht als ernsthaft. Wir hatten auch schon Angriffe, wo es mit einem Tritt nicht getan war.


    Ursache sind immer Besitzer, die ihr aggressives Tier nicht gehalten bekommen (Besitzer umgerissen, aus dem Halsband gedreht, Leine losgelassen etc.) oder die meinen, dass
    1.) ihr Hund nichts tut (vorher) und
    2.) er das "vorher noch niiiie gemacht" hat (nachher). :fear:


    Ich denke, über die ernsthaften Angriffe spricht/schreibt man mehr. Man erzählt ja nicht von den tausenden Hundeleuten, mit denen es keine Probleme gibt, die man abseits der Angriffe trifft. Und ich denke, dass ich sowas anziehe, weil ich gerne zu komischen Uhrzeiten und in abgelegenen Gebieten laufe, wo sonst keiner geht. Das zieht natürlich die Halter unverträglicher Hunde ebenfalls an.

    Finde die Brust wirklich sehr nackig. Für mich sieht das aus, als ob da jemand den falschen Aufsatz verwendet hat. Auf der Brust nehme ich z. B. immer 6mm. Dann sieht man auch diese extreme Schnittkante zum Brustfell nicht so. Hier sieht's mir eher nach 3mm aus (verwende ich an den Ohrenansätzen und auf dem Kopf). Aber zum Gück wächst das ja nach.


    Vom Prinzip her ist das so jedenfalls richtig und wird mit etwas Zeit auch am Hals wieder super aussehen. Viele Hundefriseure können keine Cocker und lassen das Fell da stehen, wo es beim Pudel stehen sollte (auf dem Kopf z.B.). Genau da soll es beim Cocker aber weg. Ich würde einfach drum bitten, beim nächsten Mal am Hals ein paar Millimeter mehr stehen zu lassen. Ansonsten ist es doch prima geworden.


    Und Respekt zu der Abspeckleistung! :gott:


    „Das macht man nicht! Das ging viel zu schnell, der Vorgänger war ja noch nicht mal kalt! Man muss warten, ehe man einen neuen Hund holt“

    So sehe ich das auch. Zumindest dachte ich das.


    Nach dem ersten Hund hab ich deshalb 3 Monate aus Anstand gewartet. In der Zeit war ich ständig krank, was ich sonst nie bin. Als dann der Welpe kam, dachte ich, alles würde besser, aber stattdessen bekam ich den großen Welpenblues und hätte die kleine Kröte in den ersten zwei Wochen echt fast wieder zurück gebracht.


    Nach dem zweiten Hund wollte ich gar keinen Hund mehr, bin dann durch einen ganz bekloppten Zufall über meine jetzige gestolpert und hab sie 4 Tage nach Verlust des Vorgängers abgeholt - wohlwissend, dass mich der Welpenblues diesmal vermutlich wieder umhauen würde. Ich hatte nicht mal die Sachen vom alten Hund weg geräumt.


    Das Ergebnis war für mich völlig verblüffend. Alles war gut. Der Alltag mit dem neuen Hund ging einfach so weiter wie mit dem alten (abzüglich der psychischen Belastungen durch die langwierige Erkrankung des letzten Hundes).


    Ich finde es nach wie vor schlimm. Es ist, als ob man einfach ein neues "Gerät" kauft, nachdem das alte "kaputt" ist. Aber für mich total unerwartet funktioniert es scheinbar. Ich würde es wieder so machen, auch wenn ich es eigentlich moralisch bedenklich finde. Andererseits finde ich es wichtiger, zu Lebzeiten für den kranken und/oder alten Hund da zu sein, als nach seinem Tod aus Anstand lange zu warten. Ich denke, die Vorgängerhündin hat mein Schritt nicht mehr gestört.