Ist jetzt auch mal gut? Manche User sollten echt an ihrer Impulskontrolle arbeiten...
Ist halt ein junges Mädel ohne Erfahrung, draufhauen und sich lustig machen ist nicht die feine Englische.
Ein Welpe ist anfangs fast wie ein Baby. Es muss alles lernen. Das Beibringen von Alleinsein, Stubenreinheit, draußen frei laufen können, sich benehmen, das dauert alles insgesamt 2-3 Jahre.
Wer will dir denn bitte deinen Welpen komplett erziehen, hat selbst Lust auf Kot und Urin in der Wohnung und hat die ganze Verantwortung, während du abends nur den Spaß hast? Das geht leider nicht. Und was ist, wenn die Person plötzlich nicht mehr möchte oder kann? Dann stehst du da.
Einen Welpen aufzunehmen, bedeutet sehr viel Verantwortung und vor allem Zeit. Ich hätte auch gern wieder einen Welpen, aber das ist aktuell einfach nicht möglich. Ich muss warten, bis ich die Zeit wieder dafür habe. Alles andere wäre für alle unfair und nicht schön.
Davon ab, sollte kein Hund regelmäßig den gesamten Tag über alleine sein. Dafür sind Hunde nicht gemacht. Du musst auch bedenken, dass du in dieser Zeit nicht auf deine Hunde im Zusammensein einwirken kannst und dass dein Finn sich schlecht fühlen kann mit einem dazu gesetzten Hund. Es kann zu Konflikten zwischen den Hunden kommen.
Und wenn man arbeitet, dann muss man auch Zeit für alle Hunde haben. Jeder muss seine Bedürfnisse erfüllt bekommen. Hat man Hunde mit extrem unterschiedlichen Größen, dann kann schon ein Missgeschick oder eine Spielaufforderung ganz böse enden. Dazu die Beschäftigung, getrennt rausgehen usw. In der Zeit, in der du den einen Hund beschäftigst, ist der andere ja noch obendrauf alleine. Je unterschiedlicher die Hunde sind, desto mehr musst du dich selbst zerreißen.
Bei mir ist das gerade so, ich arbeite sehr viel und habe zwei aktive Hunde, die bewegt und gefördert werden wollen, und einen alten, der auch seine Liebe und Aufmerksamkeit braucht. Manchmal mache ich nach meinem Feierabend den ganzen Abend nichts mehr als Hunde. Das ist anstrengend und da geht auch Zeit drauf, die ich sonst mit meinen Freunden oder anderen Hobbys verbringen würde.
Ich würde an deiner Stelle erstmal mit Finn eine schöne Zeit haben. Vielleicht möchtet ihr doch nochmal einen Kurs in der Hundeschule besuchen und zusammen etwas neues lernen. Mit 11 Jahren ist ein Chihuahua noch lange kein Opa.
Und wenn der Finn dann vielleicht in einigen Jahren nicht mehr ist, dann kannst du nochmal auf deine zeitliche Situation gucken und dir ganz genau überlegen, was du für Bedürfnisse an deinen Hund hast und was er für Bedürfnisse an dich stellen kann. Wie schon gesagt, ist ein Border Collie zwar super gelehrig, aber durch seine ursprüngliche Aufgabe so gezüchtet, dass er nicht so einfach zu halten ist. Man muss sehr viel aufpassen und ihn bremsen und immer ein Auge drauf haben. Mir würde das keinen Spaß machen, ich hab lieber Hunde, die lustig sind und Lust auf alles haben, was ich ihnen anbiete oder wo ich auch mal auf der Couch liegen kann und normales Spazierengehen reicht. Wo ich nicht ständig aufpassen muss, dass er in Zwangsverhalten fällt, sondern ich nach einem Arbeitstag auch mal durch die Gegend laufe und den Spaziergang genieße. Und wenn ich Lust auf Hundesport hab, geh ich hin.
Da gibt es durchaus Rassen, die vielleicht mehr zu dir passen. Aber erstmal genieße die Zeit mit deinem Finn. Man schätzt manchmal gar nicht, wie schön so ein einfacher Hund ist, der alleine bleiben kann und erzogen ist... Dann hat man nämlich auch die Zeit, um zusammen neue Dinge zu lernen. Da lernt man sich nochmal ganz anders kennen.
Aber vor allem braucht ein Welpe und Junghund deine Zeit. Und die willst ja auch du mit ihm verbringen und nicht ihn abschieben und andere den Hund erziehen lassen, wie du es vielleicht gar nicht möchtest. Ist doch ein schönes Ziel, darauf hinzuarbeiten und sich irgendwann diesen Wunsch zu erfüllen. Bei mir dauert das leider auch noch paar Jährchen und ich freu mich jetzt schon mächtig drauf