Ich hole mal diesen tollen Thread wieder hervor. Er hat tolle Beiträge und macht einfach nur Spaß zu lesen 
Mein erster eigener Hund ist ein Mischling aus zwei angeblich reinrassigen Hunden und war ein Ups Wurf, weil die Leute gelinde gesagt zu doof waren mal aufzupassen. Und das war das beste, was mir passieren konnte 
Ich wollte damals, blauäugig wie ich war, die beste Mischung aus zwei völlig unterschiedlichen Rassen. Und unbedingt nur einen Welpen. Außerdem hatte ich damals weder die Geduld auf meinen Rassewelpen aus Idealverpaarung zu warten, hätte damals wahrscheinlich eh keinen bekommen (und hatte such gar keine Lust mich den pieksigen Fragen eines Züchters zu stellen), noch hatte ich das Geld dafür bzw sah den Sinn darin 1000-1500Euro dafür auszugeben.
Ein Tierheimhund oder einer aus dem Tierschutz kam damals für mich aus verschiedenen Gründen nicht mehr in Frage. Dazu gehört, dass ich viele Tierheimmitarbeiter als ziemlich unfreundlich erlebt habe, dass ich damals nicht "meinen" Hund in verschiedenen Tierheimen gefunden habe, dass ich keine Lust auf Vor- oder Nachkontrolle oder eine Bewertung meiner Lebensumstände durch fremde Personen haben wollte, die darüber entscheiden, ob ich meinen "Traumhund" kriege und wegen einiger Gründe noch mehr. Außerdem wollte ich einfach von Beginn an selbst die Erziehung übernehmen und deswegen unbedingt einen Welpen, den man einfach auch schwierig kriegt.
Mein Hund war ein echtes ü-Ei, obwohl ich beide Rassen kannte. Er hat eine Patellaluxation, die aber viele andere Kleinhunde auch haben, sowie einen fetten Unterbiss, der von der Hundepaparasse stammt. Sein Fell ist eine elende Mischung aus rerrierrauhem Haar und weichem Begleithundeflusel.
Und trotzdem hatte ich riesiges Glück, denn er ist ansonsten immer noch kerngesund, er hat einen soooo tollen Charakter, er stellt sich so wunderbar auf mich ein. Aber das war auch ein hartes Stück Arbeit, denn der Hund erbt ja nicht automatisch nur die guten Seiten und mit einigen hatte ich auch echt zu kämpfen. Das hab ich mir halt "idealer" vorgestellt.
Was mich wurmt, ist, dass ich im Nachhinein nie wieder was von den Vermehrern gehört habe (oh Wunder.. ) und nicht mal weiß, was mit den Geschwistern passiert ist. Es war ein Griff ins Blaue und ich hatte großes Glück und mein Hund hatte mit mir großes Glück.
Den zweiten Hund, den ich hier kurzfristig hatte und der hier leider nicht zurecht kam, war ein Rassehund mit Papieren, Stammbaum, Preisen etc. Da war aber einfach die Halterin schwer krank geworden und der Hund hat charakterlich gepasst und war auch 6 Jahre alt.
So etwas kann auch passieren, Privatabgaben gibt es viele und es muss nicht immer der Bullimix sein, wo man plötzlich merkt, dass man (oh weh!) ganz plötzlich nach 1 Jahr für den Hund keine Zeit mehr hat. Einen Hund aus einer vernünftigen Privatabgabe würde ich heute trotzdem nicht mehr nehmen, aber auch nur, weil ich persönlich damit so schlechte Erfahrungen gemacht habe und ich doch einfach der Typ bin, der mit Welpen gut zurechtkommt. Prinzipiell glaube ich aber, dass viele Menschen über einen privaten "Gebrauchten" sehr glücklich werden können.
Heute, ein paar Jährchen reifer, würde ich deswegen nur noch einen Hund aus einer Zucht nehmen. Die Gründe dafür wurden ja vielfach genannt.
Trotzdem lobe ich die Hundezucht nicht über den grünen Klee. Nicht jeder Züchter ist das Gelbe vom Ei, möchte seine Rasse voranbringen usw. Ich hab die letzten Jahre so einige Züchter besucht, die sich und ihre Hunde als das Nonplusultra angesehen haben, und in der Zucht läuft je nach Rasse so einiges schief.... Hauptsache Papi hat nen Championtitel, HD ED alles egal, alles halb so schlimm, sind doch im Sport geführt usw. Diese ganze Argumentation eines "schlechten Züchters" aus einem Verein kann ich ewig fortführen.
Nicht umsonst macht man sich ja die Mühe und sucht ewig, bis man "seinen" Züchter gefunden hat.