Und dann noch die Geschichte vom "netten" Mitbewohner:
Ich hatte damals schon meinen Hund. Den hab ich mir im Juli geholt, weil ich noch vor dem Abitur zu meinem damaligen Freund gezogen bin (meine Mutter wollte keinen Hund mehr nach unserem schwierigen Kuvasz-Jagdmix). So, im August ging die Wohnungssuche los - find mal was in einer fremden Großstadt. Allein, pleite, mit Welpen. Nach etlichen Fehlanzeigen (90 Anrufe, 40 Besichtigungen, 2 Zusagen) kam ich in eine Art WG mit 3 anderen Leuten. Jeder hatte sein eigenes Zimmer mit Küche, Bad wurde geteilt. 2 von 3 Mitbewohnern hab ich kennengelernt, fand sie nett und hab zugesagt. Nr 3 war ein Typ Ende 40, der in seinem Zimmer hockte, nur nachts raus kam und meine Nachbarn haben ihn "T-Pak" genannt, weil er immer diese 80Cent-1L-Tetrapacks Wein gesoffen hat. Gut, dass ich das alles nicht wusste. Mein Hund wollte nie an diesem Zimmer vorbei und hat ängstlich geknurrt. Als ich ihn das erste Mal sah, begrüßte mich Tpak mit "Viel Spaß beim Überleben hier". Suuuuper... Netter Mitbewohner.
Der Typ hat einem das Leben zur Hölle gemacht. Er kam nachts um 4 Heim, schmiss alle Türen, warf Mobiliar durch das Zimmer, einmal seinen PC zum Fenster raus, rief "Lasst mich in Ruhe!" "Ich will nicht mit euch reden!", zertrat seine Zimmertür und noch vieles anderes. Der Vermieter bekam ihn nicht raus (Zimmer wurde vom Amt bezahlt), es half nur regelmäßig die Polizei zu rufen und sich gut einzuschließen. Polizei kann nichts tun, denn er tut ja keinem weh. Ich hatte zeitweise Angst aufs Klo zu gehen, ehrlich.
Nun war die Polizei schon öfter da, er hängte im Flur Drohbriefe auf, dass er herausfinden wird, wer immer die Bullen ruft. Inzwischen waren die anderen zwei wegen Tpak gar nicht mehr nachts da und ich wollte dann auch schon ausziehen und hatte eine Wohnung mit meinem Freund in Aussicht. Dann fand er heraus, dass ich die Polizei gerufen hab nach einem Einsatz. Er polterte gegen meine Tür und hat gedroht mich umzubringen und "seine Freunde sagen es ihm schon die ganze Zeit". Ohne Scheiß, das war nicht gruselig oder paranormal, ich hatte Todesangst und ich hätte es ihm zugetraut. Polizei gerufen (die hat ihn endlich nach 7mal Anrufen abgeschleppt), ich wollte da keine Sekunde mehr sein.
Mein Hund hat bis heute bei Personen, die sich so bewegen, nen Knacks weg und knurrt. Letztendlich hab ich noch 7 Wochen mit Hund und Kegel bei meinem Freund gewohnt auf 27qm. Und dann sind wir endlich ausgezogen und in unsere super Wohnung mit super Nachbarn (und heiraten nächstes Jahr). Hätte mein Hund hier auch nur einmal schlecht auf eine Person reagiert, ich wäre hier nicht eingezogen. Heute verlasse ich mich immer auf seinen Spürsinn.