Ich würde der Halterin nicht ermöglichen, den Hund einfach bei dir zu "entsorgen" und sich aus der Verantwortung zu stehlen.
Ganz ehrlich, die holt sich am Ende vermutlich einfach den nächsten Hund, weil sie glaubt, sie hatte ein "Mängelexemplar
Man sollte sich den Hund um des Hundes willen holen wollen. Die moralische Instanz zu spielen, enttäuscht einen meistens nur selbst.
Wenn die Leute irgendein Verständnis für das Tier aufbringen würden, würden sie den Hund wenigstens mal kurz ausführen und nicht auf den Balkon sein Geschäft verräumen lassen.
Ich hatte so einen Fall einmal selbst, ich hatte hier als Sitterhund und evtl zum Übernehmen einen Pumimix. Der war total durch und ich hab ganz viel mit ihm geübt und trainiert und bin weit gependelt und habe dem Hund versucht irgendwie eine schöne Zeit zu machen und Erziehung angedeihen zu lassen. Er war so ein süßer armer überdrehter Tropf.
Dann hieß es, entweder du nimmst den jetzt oder wir suchen ein Zuhause. Wir sind eine Nacht in uns gegangen und haben dann festgestellt, dass er nicht das ist, was wir die nächsten 10+ Jahre bei uns haben möchten. Noch am Telefon wegen dieses für mich sehr schweren Gesprächs meinte die Besitzerin, kein Problem, den hat vorhin jemand mitgenommen. So viel zu Mühe und Arbeit und Mitleid und Dankbarkeit für die Hilfe oder Kümmern um das Schicksal des Hundes.
Man kann nicht jedes Problem zu seinem machen. Auch wenn es ein Lebewesen ist, was da dran hängt.
Die Frage ist, ob man selbst Lust und Kapazitäten auf genau diesen Hund hat. Nicht aus Mitleid oder aus moralischer Instanz heraus. Sondern, ob man genau diesen Hund lieb gewonnen hat und ihn behalten möchte.
Nach meiner Erfahrung klappt so ein Trainingsmodell nie, da die Leute selbst ja gar keine Lust haben davon irgendwas für sich mitzunehmen. Also ganz übernehmen oder Abstand nehmen.