Beiträge von Jadra

    Willkommen im Forum und herzlichen Glückwunsch zum Fellzwerg :smile:


    Ich kann durchaus nachvollziehen, dass euch das nicht so wirklich recht ist, wie es bei der Sitterin läuft. Aber: die Alternative, nämlich den Welpen relativ bald 8 Stunden täglich allein zu lassen, finde ich noch unglücklicher, auch mit Unterbrechung. Manche Hunde lernen das Alleinbleiben recht schnell, andere brauchen dafür sehr lang. Deshalb lässt sich auch pauschal schwer sagen, ab wann man welchen Hund wie lange allein lassen könnte.


    Solange ihr nicht das Gefühl habt, dass der Welpe bei der Sitterin leidet oder nach den Sittertagen total gestresst ist, würde ich ihn erst einmal weiter dort unterbringen. An den Tagen, an denen er mit euch zu Hause ist, könnt ihr dann ganz in Ruhe das Alleinbleiben aufbauen. Ich würde übrigens davon abraten, gleich mit zwanzig Minuten anzufangen. Lieber ganz kleine Schritte, erstmal nur, indem ihr den Raum verlasst. Dann könnt ihr auch besser kontrollieren, ob er dabei entspannt bleibt. Die wenigsten Hunde bleiben nämlich entspannt ganz allein in der Wohnung, wenn sie noch nicht einmal entspannt allein in einem Raum sein können. Investiert anfangs lieber etwas mehr Zeit in das Training als dass ihr übertreibt und dann ein Problem wegtrainieren müsst, dass gar nicht erst hätte aufkommen müssen.


    Übrigens, Hunde sind durchaus in der Lage zu verstehen, bei wem sie was dürfen und bei wem nicht ;) Wenn ihr freundlich-konsequent bleibt mit euren Regeln, wird Welpi relativ schnell verstehen, dass er bei euch andere Sachen darf als bei der Sitterin. Ist vielleicht immer noch nicht die Ideallösung, aber in meinen Augen allemal besser als den Knirps (zu) schnell allein zu lassen.


    Dass er bei der Sitterin noch in die Wohnung macht, könnte übrigens auch an den anderen Vierbeinern liegen: er ist da evtl. aufgeregter und tobt mehr. Das fördert den Harndrang bzw. ist er davon evtl. so abgelenkt, dass er erst merkt, dass er muss, wenn es schon läuft. Mir wäre es als Halter nur wichtig, dass der Zwerg auch genug Ruhephasen und Rückzugsmöglichkeiten hat, wenn er bei der Sitterin ist. Zu wenig Schlaf führt sonst zu Stress und kann krank machen. Darauf solltet ihr unbedingt achten.

    Ich war auch ein Weilchen Gassigängerin in einem Tierheim und fand es dort relativ durchmischt. Es gab einige Langzeitinsassen, die dann aber auch größtenteils echte Kaliber waren. Da war es gut, dass das Tierheim sehr genau hingeschaut hat. Die unkomplizierten "Scheidungskinder" gab es auch, wurden aber meist sehr zügig wieder vermittelt. Vielleicht entsteht ein stückweit auch dadurch der Eindruck, dass viele TH-Hunde eher schwer vermittelbar sind: das sind die, von denen man bei regelmäßigem Tierheimkontakt einfach mehr mitbekommt.


    Ich bin ja nicht sehr bewandert, was den Bereich Hundesport angeht, aber ich finde es manchmal auch schade, dass der Rütter diesen sehr vielfältigen Bereich so wenig auf dem Schirm zu haben scheint. Er kann ja gern erstmal auf seine altbewährten Mittel zur Alltagserziehung zurückgreifen (über die kann man dann immer noch reichlich diskutieren), aber ich fände es nett, wenn er dann an der einen oder anderen Stelle mal den Hinweis geben würde, was man mit diesem Hund noch machen könnte. Und dabei auch offen für die Möglichkeit wäre, dass manche Hunde die UO zum Beispiel wirklich lieben. Würde er sich keinen Zacken mit aus der Krone brechen.

    Also, wenn die Geschichte ein Fake wäre, dann wäre @Hannahlein der sympathischste, kreativste und konstruktivste Troll, den ich hier im Forum je erlebt hätte ;)


    Ich halte die Geschichte aber nicht für erfunden. Jerry ist ja kein ängstlicher Hund, sondern einer, der mit klarer Führung offenbar ganz gut zurechtkommt. Das wird dem Züchter auch klar gewesen sein - immerhin scheint er ja zu wissen, was für eine Linie er da züchtet. Und wenn ein Fremder souverän auftritt, backen doch viele Hunde erstmal kleine Brötchen, um die Lage einschätzen zu können. Da Jerry kein von Grund auf aggressiver Hund zu sein scheint, kann ich mir seine Reaktion durchaus vorstellen.
    Spekulationen über das Verhalten von Hannahs Eltern lasse ich jetzt einfach mal bleiben. Ich finde, das geht uns nichts an und gehört nicht hierher. Auch wenn ich für mich schon Vorstellungen hätte, warum sie vielleicht manches getan oder nicht getan haben. Ist einfach nicht unsere Angelegenheit.

    "Verflixt, ich hab sooo Hunger! Aber ich kann doch nicht fressen, was DIE mir hinstellt! Dafür bell ich sie zumindest nochmal an! So!" :lachtot:
    Ich lach mich gerade scheckig über diesen cleveren, frechen Arschkeks. Aber ich glaube, ihr habt da heute einen großen Schritt vorwärts gemacht :bindafür:

    @Buddy-Boots: Ich kann deine Bedenken und Einwände durchaus verstehen. Ich greife auch nicht zur Methode "Futterentzug". Aber: ich habe auch keinen Hund, der mich, sobald ich zum Napf greifen will, aktiv bedroht und mich dabei sogar schon gebissen hat.
    Das soll jetzt nicht heißen, dass Jerry eine besonders strenge "Strafe" verdient hätte, aber darum geht es auch nicht bei der Methode. Ob er es auf diese Weise kapiert oder nicht, wird sich zeigen. Ein Tag ist nach einer so langen Zeit des Rituals nun wirklich keine lange Dauer und der Hund wird nicht verhungern. Falls Jerry in drei Tagen noch immer das genau gleiche Verhalten zeigt und der Lösung nicht näher kommt, kann @Hannahlein sich ja überlegen, die Trainerin anzurufen und um Rat zu fragen. Aber ich finde, so viel Zeit sollte einem so radikalen Wechsel im Zusammenleben zwischen Hund und Frauchen gegeben werden. Und es gibt ja durchaus HH, die ihren Hund regelmäßig einmal die Woche fasten lassen, ohne dass das Tier gleich vom Fleisch fällt. Vielleicht fällt bei Jerry ja morgen schon der Groschen, dann wäre der eine Tag nicht viel anders gewesen als so ein verordnetes Fasten. Ich könnte mir vorstellen, dass Jerry gerade dieses ganz deutliche Schwarz-Weiß braucht. Auch wenn es also nicht meine absolut bevorzugte Methode wäre, finde ich es zu früh, jetzt die Pferde scheu zu machen.


    @Hannahlein: Ich kann mich vielen anderen Usern hier nur anschließen. Ich finde es bewundernswert, wie hartnäckig du bleibst. Vor allem bewundere ich dich dafür, dass du Jerry offenbar immer noch so gut leiden kannst. Ich muss zugeben, mir fällt es schwer, Hunde (oder allgemein Lebewesen) zu mögen, die mir Angst machen :ops: Jerry und dein Freund können wirklich von Glück sagen, dass sie so eine tolle Frau an ihrer Seite haben. Ich wünsche euch dreien alles Gute und lese gespannt hier weiter mit.

    Apportierspiele funktionieren ja auch noch anders als mit "ich schmeiß was und Hund wetzt hinterher" ;) Zum Einen kann ein Hund auch die Impulskontrolle lernen, dass er erst auf Freigabe überhaupt loslaufen darf - dann schießt er sich auch nicht hirntechnisch gleich so ins Aus. Würde ich aktuell bei euch aber von abraten, weil mir das Risiko zu groß wäre, dass der Hund sofort wieder ins alte Verhaltensmuster kippt. Und das tut, so sehr es auch nach Spaß aussieht, dem Hund tatsächlich nicht gut, wenn er da schon als Junkie einzustufen ist.
    Sinnvoller fände ich es, z.B. den Futterbeutel zu verstecken und den Hund suchen zu lassen. Suchspiele drehen nicht so hoch, machen den allermeisten Hunden sehr viel Spaß und machen schön müde, wenn die Nase mal zum Einsatz kommen darf.


    Reizangel würde ich ebenfalls nicht empfehlen, ich hätte da die gleiche Sorge wie du, dass er sofort wieder ins Junkie-Verhalten fällt. Das Problem ist halt, dass "Junkie" hier wirklich ähnlich zu verstehen ist wie bei einem Menschen: es ist eine Sucht - in diesem Fall nach bestimmten Botenstoffen wie eben Adrenalin, die durch das Hetzen ausgeschüttet werden. Und wie bei menschlichen Süchtigen ist das Risiko einfach sehr groß, wieder in alte Muster zu verfallen, wenn der "Stoff" nach dem Entzug auch nur einmal wieder "konsumiert" wird.


    Ich würde wirklich dazu raten, dass ihr euch mal im Bereich Such- und Nasenspiele umschaut und da was Hübsches mit ihm macht. Den (versteckten, nicht geworfenen!) Futterbeutel zu apportieren, ist da ja nur eine Möglichkeit, da gibt's noch andere tolle Sachen. Eventuell könnt ihr irgendwann in vielen, vielen Monaten noch einmal darüber nachdenken, ein wirkliches Appotiertraining ohne Hetzerei aufzubauen, aber für's Erste würde ich nichts tun, was den Hund wieder zum Junkie machen könnte.

    Bei starkem Wind ist Marley gerne mal ein wenig durch selbigen. Kommt etwas auf die Umgebung an, in der Pampa stört ihn das weniger, da ist er "nur" ein bisschen aufgeregt. Auf belebteren Strecken an Orten, an denen Pappe durch die Gegend weht oder Plastiktüten rascheln, gruselt er sich bei Wind gern mal (noch) mehr als sonst.


    Regen dagegen kümmert ihn gar nicht. Nieselregen, Starkregen, alles egal. Er hat reichlich Unterwolle, das scheint er gar nicht so zu merken. Und manchmal hab ich das Gefühl, er weiß inzwischen, dass wir bei Regen weniger Leuten begegnen und geht vielleicht sogar ein bisschen lieber raus. Aber vielleicht bilde ich mir das auch nur ein |)


    Auf einer Gassirunde sind wir mal von einem Hagelschauer überrascht worden. Dummerweise bei halber Strecke, umkehren oder weitergehen war daher egal xD Marley hat erstmal seine fünf Minuten bekommen, weil er die "Angriffe" der Hagelkörner nicht einordnen konnte - war sein erster Hagel draußen :ugly: Nach ein paar Minuten hat er aber gemerkt, dass das höchstens ein bisschen zwiebelt und nichts weiter passiert, danach hat er den Hagel wie Regen behandelt.


    Ich muss also definitiv immer für gute Kleidung sorgen, denn der Hund hat gutes Fell... xD

    Marley hat das auch schon ein paar Mal gemacht, wenn er irgendwie zu zügig zu viel TroFu auf einmal intus hatte (bei Nassfutter oder Barf ist das noch nie passiert). Normalerweise schlingt er nicht, deshalb kommt das nur ausgesprochen selten vor. Aber wenn doch, spuckt er das halt postwendend wieder aus und frisst es dann nochmal mit mehr Ruhe. Beim ersten Mal hab ich mich etwas erschreckt, aber fand's jetzt nicht groß ekelig, weil das Futter ja nicht anverdaut war oder so.
    Wenn er aus Krankheitsgründen kotzt, rührt er das auch übrigens nicht mehr an.

    Willkommen im Forum :winken:


    Das liest sich schon nach relativ viel Programm für einen fünf Monate jungen Hund. Hast du mal beobachtet, wie viel er täglich ruht/schläft? Hunde sollten eigentlich ruhig 18-20 Stunden täglich dösen oder schlafen oder zumindest Ruhe halten. Kommt deiner annähernd auf die Zeit? Muss natürlich nicht jeden Tag genau diese Anzahl sein, und natürlich gibt's da auch bei Hunden individuelle Unterschiede, aber sie sind halt nicht annähernd so lange munter und aktiv wie wir Menschen.


    Das, was du so von seinem "Ungehorsam" berichtest, klingt für mich auch eher nach ziemlich normalem Junghund. Der nähert sich langsam aber sicher der Pubertät. Da finden reichlich Umbauten im Kopf statt. Oft können die Hunde dann gar nicht wie wir das gern hätten. Außerdem finden viele (gerade junge) Hunde es draußen bzw. in ungewöhnlichen Situationen (Besuch, andere Hunde etc.) so spannend, dass sie ganz aufgeregt werden. Wer aufgeregt ist, kann aber nicht mehr gut denken, und wer nicht gut denken kann, kann auch keine Kommandos ausführen ;) Viel von seinen "Spinnereien" wie in die Leine beißen oder Sachen klauen und damit fangen spielen können von der Aufregung kommen bzw. Übersprungshandlungen sein. Gerade dieses Knurren und Schnappen, wenn du versuchst, ihn von bestimmten Dingen abzuhalten, klingt danach. Mit "Boss sein wollen" hat das aber nichts zu tun. Und auch dein Eindruck, er würde in Anwesenheit anderer Leute gern "das Kommando übernehmen" wie so ein kleiner halbstarker Angeber ist sehr menschlich gedacht ;)
    Hab einfach Geduld, sorg für ausreichend Ruhe, nimm manche Sachen mit ein bisschen Humor und üb die Kommandos nach und nach auch unter stärkerer Ablenkung. Erwarte nur nicht, dass der Hund, der gerade quasi auf Grundschulniveau ist, in wenigen Wochen schon das Abi macht ;) Das wichtigste ist: habt Spaß zusammen!

    :streichel: Man liest total, dass dir der Hund am Herzen liegt und ich wünsche euch wirklich, dass ihr einen Weg findet.


    Wenn er grundsätzlich auf der Arbeit willkommen ist, würde ich das tatsächlich ausprobieren, zumindest als Übergangslösung. Ich könnte mir vorstellen, dass er sich daran schneller gewöhnt als daran, ganz allein daheim zu bleiben, weil er dich in der Nähe hat.


    Das Thema Box sehe ich, zugegeben, etwas kritisch, zumindest wenn es um längere Aufenthalte darin geht; als Rückzugsorte/Höhlen finde ich sie toll. Sind halt eigentlich von der Grundfläche her zu klein (Tierschutzgesetz; will ich gerade nicht näher ausführen, weil das Thema kürzlich erst einen anderen Thread etwas gesprengt hat). Gäbe es auch die Möglichkeit, einen etwas größeren Bereich im Serverraum anzusperren, also z.B. ein Trenngitter zwischen Server und Hund? Oder ist der Raum dafür zu klein? Eine andere Möglichkeit wäre noch, ihn unter deinem Schreibtisch zu "parken", wenn er Platz es zulässt. Oder eben so in deinem Büro.
    Was ich mit Box vertretbar fände, wäre, wenn er da nur reinkäme, während du Kunden bei dir im Büro hast. Kannst du bei deinem Büro auch die Tür schließen oder ist das ein offener Raum?


    Auch das wäre anfangs mit Sicherheit anstrengend, weil er erst lernen muss, dort Ruhe zu halten. Aber ich denke, wenn ihr das regelmäßig macht, gehört das für ihn einfach irgendwann zum Tagesablauf. Gerade bei Lösungen mit Auslauf/Box musst du aber auch immer bedenken, dass er sich auch daran gewöhnen muss. Also bitte auf keinen Fall einfach eine Box kaufen, aufstellen und Hund reinstecken! Dann kann es dir passieren, dass er randaliert/bellt/jault/sich verletzt und die Box/den Auslauf letztlich nur noch hasst.


    Diese Platz-Bleib-Übung braucht ihr meiner Meinung nach zur Zeit nicht. Die nimmt nur Hirnkapazität weg, die der Jungspund gerade für andere Dinge besser verwenden könnte. Evtl. könnte ein Deckentraining (oder "Ruheplatztraining") im Moment sinnvoller für euch sein, vor allem, wenn er mit ins Büro kommt. Das kann man auch schön positiv über Belohnung aufbauen und muss den Hund nicht so ins Platz zwingen. Wenn man dem Hund einen guten Grund für sein Verhalten liefert, ist das nämlich häufig zielführender ;)
    Schau mal hier: trainieren statt dominieren. Da gibt's eine Umkreissuche, vielleicht ist da ja ein Trainer aus deiner Nähe dabei und du könntest dir mal eine zweite Meinung holen.