Beiträge von Jadra

    @RafiLe1985: Hättest du weitergelesen, hättest du gesehen, dass wir das Thema Zimmerkennel hier schon hatten. Wenn 6qm Platz zur Verfügung stehen, ist das vielleicht ne Empfehlung, wenn es weniger sind, ist es ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz :ka:
    Die Lösung sollte vernünftiges Alleinbleibentraining heißen, nicht Management. Dadurch wird vielleicht die Verletzungsgefahr minimiert, aber vermutlich nicht der Stress. Abgesehen davon, dass ich Hunde kenne, die zumindest handelsübliche Boxen in ihre Einzelteile zerlegen. Das ist dann ein neues Verletzungsrisiko - und sicher nicht weniger gefährlich als eine zerlegte Couch.

    Ich packs mal in den Spoiler, da es auch wieder um Zwinger/Kennel geht

    Ach, die @CH-Troete tut doch nix, die will nur spielen... |)


    Ich denke auch, dass der Husky noch nie richtig entspannt allein geblieben ist. Allerdings kann es halt auch altersbedingt immer mal Rückschritte geben, das ist nicht so ungewöhnlich.


    Um einen neuen Trainingsaufbau werdet ihr wahrscheinlich nicht drumrum kommen. Welche Trainingsvariante ihr dafür nehmt, ist eine individuelle Entscheidung. Zu schauen, wie es bei der Hündin geklappt hat, ist ein guter erster Ansatzpunkt. Es kann trotzdem sein, dass das für euren Husky so nicht funktioniert. Hunde sind eben auch Individuen, und was für den einen passt, muss noch lange nicht für den anderen richtig sein. Sie brauchen auch durchaus unterschiedlich lange, bis sie entspannt allein sein können.


    Wenn du "Lonely Barkers" in die Suchfunktion eingibst, findest du übrigens die foreninterne Alleinbleib-Selbsthilfegruppe, da gibt's vielleicht den ein oder anderen Gedanken, der dir weiterhelfen kann. Abseits von dem, was in diesem Thread hier jetzt noch geliefert werden wird.

    Was du von Bella schreibst, vor allem ihre Reaktion auf fremde Menschen, erinnert mich sehr an meinen Marley. Inkl. das Hinterherschnüffeln, wenn die Menschen vorbei sind ;)


    Es ist total super, dass Bella von sich aus Schutz bei euch sucht! Da könnt ihr drauf aufbauen. Wir machen es so: Wenn uns ein Mensch entgegen kommt (oder sich von hinten nähert), bringen wir Marley auf die abgewandte Seite, weichen so weit wie möglich aus und bleiben stehen, bis die Person vorbei ist. Wenn wir dabei weitergehen, verliert Marley nämlich öfter mal den Kopf und will dann nur noch flüchten. Dabei lernt er aber nichts. Wenn wir stehen bleiben, kann er beobachten und mitdenken - auch wenn das natürlich für ihn nicht immer leicht ist. Wenn wir an einem Ort sind, an dem wirklich viel Platz ist, weichen wir auch sehr weiträumig aus und machen dann Zeigen und Benennen. Dafür muss im Moment aber der Abstand noch groß sein, sonst kann Marley keine Belohnungsleckerli annehmen.


    Übrigens haben wir die Erfahrung gemacht, dass Marley ängstlicher reagiert, wenn wir die "Zivilisation" zu lange meiden. Das kann aber von Hund zu Hund variieren. Wichtig ist, dass Bella nach (besonders) stressigen Situationen auch genug Zeit bekommt, in denen es möglichst wenig neue Stressoren gibt. Die Stresshormone brauchen eine Weile, bis sie wieder abgebaut sind.


    Hilfreich kann auch sein, in belebteren Gegenden erstmal immer die genau gleiche Strecke zu gehen. Dann weiß Bella, was auf sie zukommt. Hier hat uns das ein großes Stück vorangebracht. Nach einiger Zeit kann man dann auch mal dosiert einen Schlenker in unbekanntes Gebiet machen.


    Zum Thema Angst gibt's auch ein sehr umfangreiches Buch, das ich sehr hilfreich fand: "Der ängstliche Hund" von Nicole Wilde.
    Wichtig finde ich in jedem Fall, dass ihr genau hinschaut und versucht, ein Gefühl dafür zu entwickeln, was Bella hilft. Kann sie im Angesicht der "Gefahr" stehen bleiben oder hilft es ihr, weiterlaufen zu können? Wie viel Abstand braucht sie? Wie früh müsst ihr anfangen, die "Ausweichmanöver" einzuleiten, damit sie gar nicht erst in Panik gerät, sondern weiß, ihr lasst sie damit nicht allein? Möchte sie dann nur gucken und ihr steht neutral daneben oder hilft es ihr, wenn ihr sie währenddessen lobt (ich kann Marley durch viele Situationen "durchloben")? Fühlt sie sich sicherer, wenn sie sich hinter eurem Rücken versteckt oder findet sie es angenehmer, wenn ihr ihr zugewandt seid? Oder was dazwischen?
    Ich für mich fand es übrigens auch wichtig zu verstehen, dass ich Marleys erste Reaktion, den kurzen Schreck, nicht beeinflussen kann. Der läuft in der Amygdala ab, und die reagiert viel schneller als das Bewusstsein. Was ich aber ändern kann, ist seine Reaktion auf den Schreck, sein Umgang damit. Dabei kann ich ihn unterstützen und ihm Lösungsstrategien abseits von "Fluuuuuuuuuuuuuuuuucht!" zeigen. Und dann erschreckt er sich vielleicht auch irgendwann nicht mehr so arg, weil er weiß, was er tun kann.


    Thema Alleinbleiben: Wenn es bisher mit eurer Methode gut geklappt hat, würde ich es auch nochmal so neu aufbauen. Eventuell braucht sie nur eine kleine Erinnerung, dass das eigentlich nicht so schlimm ist.
    Ansonsten gibt es hier auch eine Alleinbleiben-Selbsthilfegruppe: einfach mal in der Suche "Lonely Barkers" eingeben. Da gibt's ganz viele, deren Hunde sich mit Alleinsein schwer tun.


    Übrigens auch dazu noch der Hinweis auf das Individuum Hund: Wir haben damals die Variante mit "zig mal raus und wieder rein" probiert. Das hat Marley wahnsinnig gemacht. Wir haben ihn auch immer ignoriert dabei, aber es war für alle Beteiligten nur frustig. Also haben wir andere Stellschrauben ausprobiert und jetzt bleibt er gut allein.
    Wichtige Punkte waren bei uns (gerade zu Anfang): er brauchte Zeit, nach etwas Aufregendem (z.B. Spaziergang) wieder runterzukommen. Anfangs hat er also immer mindestens eine halbe Stunde Entspannungszeit mit uns bekommen. Dann ist er auf das Wohnzimmer beschränkt. Wenn er den Flur mit zur Verfügung hat, beunruhigen ihn die Geräusche aus dem Hausflur. Da kommt er nicht gut runter. Und zu guter Letzt hat uns ein Abschiedsritual sehr geholfen. Ich weiß, alle sagen, das soll man nicht... Marley und ich haben's gebraucht xD Vielleicht auch ich mehr als er, aber das ist ja auch wichtig. Wenn ich mich mies fühle, einfach so zu gehen, spürt er das - und dann muss das ja was Schlimmes sein.
    Das nur mal so als Hinweis, worauf man noch achten kann, wenn's mit dem Alleinbleiben nicht klappt. 0815 passt auch da nicht für jeden Hund. Aber wie gesagt, wenn's bei euch schonmal gut geklappt hat, bleibt ruhig bei eurer Methode.


    So, sorry für den Roman, ich kann mich einfach nicht gut kurzfassen |)

    Dein Max erinnert mich an meinen Dicken. Der ist auch ein Schisserchen, schon immer gewesen. Aber es wird besser.


    Ganz wichtig finde ich auch Ruhe und Geduld. Und @CH-Troetes Beitrag finde ich richtig gut. Es gibt zwar auch Hunde, die auf Berührung oder körperliche Nähe in Angstsituationen nicht gut reagieren, aber ich erlebe es hier auch oft umgekehrt. Wir haben hier von anderen Hundehaltern auf der Straße öfter den "Tipp" bekommen, Marleys Angst zu ignorieren, um sie nicht zu bestärken. Hat Null geholfen, eher im Gegenteil. Hier ist es immer noch so, dass er besser reagiert, wenn er merkt, wir haben den Angstauslöser auch bemerkt und nehmen seine Angst ernst. Wenn er kopflos flüchten will (kommt zum Glück nicht mehr so häufig vor), bleibe ich oft stehen und lege ihm die Hand an die Flanke. Hastiges Streicheln und "Oh Gott, es ist ja alles soooo schlimm" würde ich auch nicht empfehlen, aber ein ruhiges "Hey, ich bin da, du bist nicht allein, wir kriegen das hin" hilft ihm ungemein. Beobachte deinen Max da ganz genau, dann wirst du bald feststellen, was ihm hilft.


    Ich persönlich würde übrigens auch zum Sicherheitsgeschirr raten. Marley hat leider ratzfatz gelernt, sich aus seinem Geschirr zu winden. Zum Glück ist das nur in Situationen passiert, in denen wir weit genug weg von Gefahren waren. Das Risiko war uns dann aber zu hoch. Und in Panik passiert sowas schneller als einem lieb ist.


    Entstressende Runden in reizarmer Umgebung helfen hier auch immer noch sehr. Auch Routine gibt Marley Sicherheit. Wir gehen hier eigentlich für kleine Pinkelrunden fast immer die gleiche Strecke. Auf dieser Strecke fühlt Marley sich auch recht wohl und ist wesentlich weniger gestresst als in neuen Umgebungen.


    Füttern würde ich ihn vorerst nur drinnen. Futter ist eine lebensnotwendige Ressource; wenn er die nur in "gefährlicher" Umgebung bekommt, kann ihn das zusätzlich stressen. Du kannst aber z.B. den Futterbeutel in der Wohnung verstecken und ihn suchen lassen. Marley hat da immer großen Spaß dran - nur jeden Tag und zu jeder Mahlzeit würde ihm und mir das auf Dauer zu öde werden ;) Draußen setzen wir den Beutel im Moment nur in der Pampas ein. Da sind dann besonders tolle Leckerlies drin, auf die wir aber fütterungstechnisch nicht angewiesen sind. Wenn's halt mal einen Tag nicht so klappt wie geplant, muss Hundi deswegen dann trotzdem nicht hungern.


    Ansonsten übe ich mit Marley zu Hause auch gern verschiedene Sachen. Kleine Tricks und sowas machen ihm sehr viel Spaß und sorgen für Glückshormone. Das finde ich nämlich auch immer wichtig zu wissen: Stresshormone werden sehr viel schneller ausgeschüttet als abgebaut. Daran sollte man gerade mit Angsthund immer denken. Wenn also ein Tag besonders gruselig war, braucht der Hund mehrere Tage, bis die Hormone wieder abgesunken sind. Wenn in der Zwischenzeit neue Stresssituationen auftreten, steigt auch der Stresshormonpegel wieder. Daher auch die Empfehlung, mal eine Weile nur in reizarmer Umgebung mit Max spazieren zu gehen. Und Pausentage einplanen.


    Das hier fand ich übrigens in Marleys Welpen- und Junghundzeit auch sehr hilfreich: spooky periods (klick). Altersbedingt werden noch ein paar Unsicherheitsphasen auf euch zukommen, die bei vielen Hunden zu finden sind. Es kann also sein, dass es, auch wenn ihr Fortschritte macht, nochmal schlechter wird. Marley hat so ziemlich jede dieser Phasen mitgenommen... und ja, das war trotz seiner generellen Unsicherheit spürbar.


    Ich wünsche euch viel Geduld und Erfolg!


    Edit: Noch vergessen: das mit dem Spaß kann ich nur unterstreichen! Ich hab am Anfang vieles zu verbissen gesehen, weil ich es unbedingt richtig machen wollte. Inzwischen gehe ich lockerer mit vielen Situationen um und schaue vor allem, dass der Spaß mit Hund dann zumindest zu Hause nicht zu kurz kommt. Ist unheimlich wichtig für euer beider Entspannung und Bindung :smile: Und schön noch dazu :D

    @foleyjeremy Ich weiß zwar nicht, ob du noch mitliest, aber guck mal hier: trainieren statt dominieren
    Die Seite wurde vor einigen Stunden mal erwähnt, aber ich vermute, das ist untergegangen. Die wird hier gern empfohlen. Da gibt's auch eine Umkreissuche für Trainer und Hundeschulen, dann musst du niemandem hier deine PLZ nennen, das möchtest du ja offenbar nicht. Vielleicht ist ja was in deiner Umgebung dabei.


    Ansonsten kann ich dir auch nur die Bücherliste empfehlen, die hier zweimal aufgetaucht ist. Da hast du dann genug Lesestoff bis der Welpe einzieht. Außerdem, wie gestern schon erwähnt, würde ich dir die Forensuche empfehlen, denn da gibt's ganz viele Threads zu typischen Welpenproblemen. Das Unterforum "Welpen und Junghunde" hast du ja wahrscheinlich schon entdeckt? Und vielleicht hat ja inzwischen auch die Freischaltung im Pfoto-Talk geklappt, dann kannst du da auch noch ganz viele nützliche Dinge lesen.


    Übrigens geht's hier unterm Strich allen in erster Linie um den Hund. Und wie du selbst merkst, sind Hunde eben ein leidenschaftliches Thema, da kochen die Emotionen schonmal hoch, bei dir wie bei den Usern. Du hast dich u.a. darüber beklagt, dass nur so wenige dich verstehen wollen. Versuch bitte aber umgekehrt auch, die User hier zu verstehen. Die E*ay Kleinanzeigen sind voll mit Hunden, die als niedliche Welpen angeschafft wurden und abgegeben werden, wenn sie in die Pubertät kommen; viele haben aus dem Hundeverein, als Trainer oder aus ihrer (ehrenamtlichen) Tierschutzarbeit unschöne Erfahrungen mit Hunden, die unbedacht angeschafft wurden. Das muss nicht heißen, dass du den Hund in einem Jahr oder so abgibst, aber die Befürchtung ist halt bei vielen da. Und deine Rassekombination ist da halt auch häufiger mal dabei. Da kommen dann einfach Bedenken, denn du hast, nett ausgedrückt, nicht gerade den Eindruck erweckt, als seien dir die Unterschiede der beiden Rassen und die Probleme bewusst, die daraus resultieren können. Das kannst du aber ändern, indem du viel liest. Das Lesen abnehmen kann dir aber niemand und eine 0815-Welpen-Bedienungsanleitung gibt's halt nicht.


    Mal noch ein Hinweis zum Thema Alleinbleiben: Du schreibst, dein Hund müsse das nicht, weil deine Mutter immer zu Hause ist. Ich würde das trotzdem rechtzeitig vernünftig aufbauen. Ich finde, entspannt ein paar Stunden allein bleiben zu können ist enorm wichtig. Denn was ist, wenn deine Eltern mal gleichzeitig zum Arzt müssen? Oder einer von beiden - was ich natürlich nicht hoffe - für einige Zeit ins Krankenhaus muss? Es ist manchmal erstaunlich, welche Szenarien plötzlich und unerwartet zustande kommen können.
    Abgesehen davon: Weißt du jetzt schon sicher, dass du die nächsten 12-15 Jahre bei deinen Eltern wohnen bleiben wirst? Oder so in deren Nähe, dass du den Hund jederzeit rüberbringen kannst? Es ist oft wesentlich einfacher, einen jungen Hund schrittweise ans Alleinbleiben zu gewöhnen als einen erwachsenen Hund, der das noch nie musste. Behalt das vielleicht einfach mal im Hinterkopf. Es ist echt entspannter, wenn ein Hund das mal gut aushält, weil man im Fall des Falles dann nicht überlegen muss "Kann ich jetzt einkaufen gehen oder muss ich warten bis XY zu Hause ist?"


    Ich hoffe für dich und vor allem für den Hund, dass der Großteil der hier geäußerten Befürchtungen nicht eintritt. Aber bitte verabschiede dich von dem Gedanken, dass man einem Welpen ansieht, wen oder was er mal mögen/nicht mögen/beißen/nicht beißen wird. Der Aussie, der damals mit uns in der Welpengruppe war, war anfangs auch ein niedliches Plüsch. Mit 2 Jahren wollte der sich auf jeden Hund stürzen, der ihm zu nahe kam. Zum Glück hat seine Halterin ihn entsprechend geführt. Ein Hund ändert im Laufe des Heranwachsens durchaus einige seiner Wesenszüge, und auch bei viel Hundekontakt und grundsätzlich guter Sozialisierung kann es passieren, dass ein erwachsener Hund Artgenossen irgendwann nicht mehr um sich haben will.


    Ich wünsche euch viel Glück und hoffe, dass wir alle Unrecht haben werden. Das wäre für deinen Hund nämlich das beste.

    Nein ich triggere nicht, ich wohne innerorts, er sollte also vor dem Haus an die Leine weil da Autos sind und ich nicht möchte, dass er beim ersten Ausflug eins mit dem Asphalt wird...

    Naja, wenn du solche Sätze schreibst, weil du meinst, wir würden "auf solche Antworten warten", dann triggerst du doch ;) Ich zumindest hab da auf nichts gewartet, höchstens auf tief durchatmen und die nützlichen Posts sorgfältig lesen. Sonst schaukelt sich das hier nur immer mehr hoch.


    Deinen Wunsch, dass deine Kleine nicht eins mit dem Asphalt werden soll, kann ich übrigens gut nachvollziehen. Ich könnte mir vorstellen, dass ein Teil des Theaters aber auch daran lag, dass sie zurück nach Hause wollte. Da wird sich sicher was ändern, wenn sie erstmal bei dir wohnt. Wo du weitere Infos zum Leinentraining finden kannst, hab ich dir ja schon im letzten Post geschrieben. Kleiner Tipp noch: viele Welpen mögen anfangs nicht gern von der sicheren "Höhle" (= Zuhause) weg und weigern sich, mitzugehen. Da Spaziergänge mit Welpen anfangs sowieso nur recht kurz sein sollten (kennst du die 5-Minuten-Regel, so als Richtwert?), kannst du sie auch ein Stück tragen und dann mit ihr zurück nach Hause laufen. Das fällt manchen Welpen leichter.

    Ich glaube manchmal hilft nur die harte Hand!

    :verzweifelt: Bitte nicht schon gleich von Anfang an diese Einstellung! Es gibt sooooo viele Wege der Hundeerziehung, da muss nicht schon beim Welpen die "harte Hand" kommen. Viele Hunde brauchen die übrigens nie und manch ein Sensibelchen (vergiss nicht, du hast da einen Border Collie-Mix) kommt damit gar nicht gut zurecht. Damit kannst du viel Vertrauen zerstören.


    Wann ein Welpe angeleint werden sollte, ist übrigens davon abhängig, wo ihr wohnt und euch bewegt. Auf einer Wiese im Nirgendwo, weit weg von Straßen und anderen Gefahren, ist die Leine weniger nötig als innerorts. Hier war sie von Tag 1 an dran und es hat recht schnell einigermaßen geklappt. Wirklich in die Leine gebissen hat mein Hund nie. Ist aber eine Typfrage.
    Bemüh doch einfach mal YouTube, da gibt's einen Haufen Erklärungen, wie man einem Hund die Leinenführigkeit beibringen kann. Die Suche im Forum kann übrigens auch helfen, das Thema ist hier auch ein Dauerbrenner.



    Bei dem zitierten Satz kann ich mich übrigens auch nicht so ganz der Befürchtung erwehren, dass es doch ein Mensch mit zu viel Langeweile ist, der hier einfach mal ein paar Triggerworte in den Ring schmeißt... hoffen wir es für den Hund und freuen uns, wenn andere User von unseren Beiträgen profitieren können xD

    Puuh, ich hab jetzt wirklich lang überlegt, ob ich was dazu schreibe oder nicht. Aber es ist ja Samstagabend und ich hab grad nichts zu tun...


    Ich gehe jetzt mal nicht davon aus, dass du dir diesen Hund ausreden lässt. Ich würde die Mischung zwar auch nicht geschenkt haben wollen, aber letztlich kann dich hier ja niemand zwingen, auf diesen Hund zu verzichten. Wir können dir nur dazu raten.


    Es geht übrigens gar nicht darum, dass der Hund "asozial" wird. Klar kann es auch gut gehen. Dann freuen wir uns alle mit dir und dem Hund, dass du das große Los gezogen hast.
    Wahrscheinlicher ist aber, dass da einige rassetypische Themen auf dich zukommen werden, die nicht so einfach zu händeln sind. Tu dir selbst und dem Hund einen Gefallen und rechne damit! Wenn es besser kommt: super! Aber stell dich lieber auf den schlimmsten Fall ein. Das heißt: überleg dir vorher, ob du mit diesem schlimmsten Fall leben könntest. Ein schwieriger Hund, der z.B. andere Hunde blöd findet, Besucher nicht in der Wohnung duldet, bei Fremden allgemein ausflippt und evtl. wegen Jagdtrieb nicht ableinbar ist... das kann echt anstrengend werden und sehr einsam machen. Sei dir dessen einfach bewusst! Und lass, um Himmels Willen, die Finger von Ballspielchen (o.ä.) mit dieser Mischung! Hast du zwar auch nicht erwähnt, aber wenn der Hund nur noch Augen für's Bällchen hat, ist das nur für den Menschen "lustig" und "angenehm", für den Hund dagegen der pure Stress. Gerade Boder Collies haben so einen Hang, Neurosen und Suchtverhalten zu entwickeln.


    Ich glaub übrigens nicht, dass irgendjemand es hier schlimm findet, wenn ein Welpe bei jemandem auf dem Arm einschläft. Im Gegenteil, da bekommen wir doch alle Herzchen in den Augen :herzen1: Bewerte es nur nicht über. Bindung entsteht über Zeit und über gemeinsame Erlebnisse. Ich bezweifle, dass die Kleine in dem Alter schon eine besondere Bindung zu dir hat.


    Unter "Qualzucht" versteht man übrigens gemeinhin nicht die Aufzuchtbedingungen (die können natürlich auch quälend sein), sondern rassebedingte Eigenarten, die dem Hund das Leben (sehr) schwer machen. Ganz klassisch gehören dazu z.B. die brachycephalen Rassen wie der Mops, der durch die extreme Plattnase nicht vernünftig atmen kann. Es kann aber für einen Hund eben auch quälend sein, wenn zwei sehr unterschiedliche Rasseveranlagungen in ihm zum Tragen kommen, also z.B. wenn eine Rasse mit großer Individualdistanz mit einer gepaart wird, die immer sofort auf Tuchfühlung geht. Den Stress, den das verursacht, merken viele Halter ihren Hunden aber gar nicht an.


    Die "Züchter" deiner Hündin würde ich übrigens auch unter "Vermehrer" fassen. Zumindest ist mir das Zuchtziel nicht klar, wenn man eine Mischung produziert. Vor allem, wenn man auch die Wahl gehabt hätte, eine passende Rassehündin decken zu lassen. Für mein Verständnis heißt das übrigens nicht, dass die Besitzer der Elterntiere ihre Hunde nicht lieben können. Ich glaube, es gibt sehr viele Leute, die Mischlingswelpen produzieren und ihre Hunde lieben. Sind ja nicht gleich böse Menschen. Aber seriöse Züchter sind es eben auch nicht, weil hinter Zucht eben weitaus mehr steckt - auch mehr als bloße Gesundheitsuntersuchungen. Ein Zuchtverband hat ein Auge darauf, dass seine Mitglieder bestimmte Auflagen erfüllen und Kenntnisse haben, die z.B. auch mit der Sozialisierung und einem Bewusstsein für die Bedürfnisse der Welpen zusammenhängen. Dass du mehrfach mit dem sieben Wochen alten Welpen allein losziehen durftest, lässt dieses Bewusstsein bei deinen "Züchtern" vermissen. Das ist einfach zu früh.
    Und bevor du wieder auf die Idee kommst, hier gäbe es nur Hunde aus "Schönheitszuchten": meinen habe ich als Welpen aus dem Tierschutz geholt. Bunte Mischung. Liebevoll aufgezogen, aber leider nicht so sozialisiert, wie er es gebraucht hätte und vermutlich genetisch vorbelastet. Wenn hier nochmal ein Welpe einzieht, dann nur einer aus seriöser Zucht - obwohl ich viele großartige Mischlinge kenne. Aber der richtige Start ins Leben ist einfach enorm wichtig. Das mag ich nicht nochmal dem Zufall überlassen - dem Hund zuliebe.


    Zu deinen Wiesenausflügen haben die anderen ja schon viel geschrieben. Du hast die Kleine damit echt überfordert. Zurück zum sicheren Heim zu wollen und nicht zu können hat sie bestimmt in Panik versetzt... mach das bitte nie wieder. Abgesehen davon gehört eine Schleppleine, auch wenn sie "nur" fünf Meter lang ist, nicht ans Halsband. Die Verletzungsgefahr ist viel zu groß, auch beim erwachsenen Hund. Schleppleine (und Flexileine) bitte nur am Geschirr. Und: schlafende Welpen nicht wecken! Die brauchen den Schlaf dringend! (Und die meisten Welpenbesitzer sind froh, wenn die kleinen Monster auch mal pennen... :ugly: ) Gerade die Mischung aus Aussie und Border Collie braucht oft Hilfe beim Ruhe finden (die Rassen an sich übrigens auch). Da ist es sehr kontraproduktiv, die selbst gesuchte Ruhe auch noch zu stören.


    Nach wie vor halte ich es für keine gute Idee, wenn du diesen Welpen zu dir holst, weil dir da einfach eine Menge Wissen fehlt und die Mischung Potenzial hat, sehr schwierig werden zu können. Wenn du also diesen Entschluss partout nicht aufgeben willst, such dir ganz schnell sachkundige Hilfe, am besten bei einem positiv arbeitenden Trainer mit Rasseerfahrung. Bei einer Welpenstunde kommt es ganz drauf an, wie sie geführt wird; eine gute kann sehr hilfreich sein, eine schlechte kann viele Probleme verursachen.


    Übrigens, freu dich mal nicht zu früh über die bereits vorhandene "Beißhemmung". Eine gewisse wird sicher da sein, aber spätestens im Zahnwechsel werden viele Welpen nochmal echte Schnappschildkröten... gibt hier einen Haufen Threads dazu ;)