@pinkelpinscher: Alles gut, klassisches Missverständnis
Ich finde auch, dass Doppelsicherung bei ängstlichen/angstaggressiven Hunden (und Ausbrecherkönigen) eine sehr gute Sache ist. Gerade bei frisch eingetroffenen Kandidaten aus dem Ausland finde ich das unerlässlich.
Mir war's tatsächlich immer zu heikel, Zug auf dem Halsband zu riskieren, wenn Marley sich mal erschreckt, weil ich immer Sorge hatte, dass er dann alles noch negativer verknüpft. Deshalb läuft er nur am Geschirr. Er ist aber weit davon entfernt, unkontrollierbar zu sein, hatte nie eine Vorwärtstendenz und rennt auch nicht kopflos einfach weg, sondern bringt Abstand rein und bleibt dann stehen. Ein Restrisiko bleibt natürlich trotzdem, aber ich halte das Restrisiko eines ungünstigen Leinenrucks am Halsband in einer Schrecksituation bei uns für größer. Er ist halt auch ein Sensibelchen, das schnell Fehlverknüpfungen erstellt. Das ist also wohl immer total individuell, welchem Hund mit welcher Methode am besten geholfen ist und welche Sicherung man bei welchem Hund verantworten kann.
Für Betti fände ich, Wattebauschwerfer, der ich bin, es tatsächlich sinnvoller, das Halsband erstmal separat wieder positiv zu verknüpfen. Jedenfalls wenn es keine akuten Befürchtungen gibt, dass sie ausbrechen könnte oder nicht zu halten wäre - Stichwort Restrisiko und "kann man das verantworten". Ich würde da wirklich in der Wohnung ganz in Ruhe ins Halsband greifen üben und später drinnen Leine dran und Umorientierung mit leichtem Zug am Halsband trainieren. Sie scheint da doch, auch wenn sich das erst jetzt zeigt, eine ordentlich negative Verknüpfung zu haben. Was kein Wunder ist, wenn sie sich im Tierheim oft selbst fast stranguliert hat. Ich hätte da aktuell, so wie der Fall sich hier darstellt, einfach Sorge, dass auch eine dauernde Doppelsicherung die ersten Trainingserfolge der letzten Wochen wieder zunichte macht, wenn eben dann doch mal häufiger versehentlich (oder beim Austicken) Zug aufs Halsband kommt.
Letztlich kann aber natürlich nur BettiFromDaBlock entscheiden, was ihr sinnvoll/machbar/am besten für den Hund erscheint. Ich kenne Betti ja nicht.