Beiträge von Jadra

    @physioclaudi: Wenn's bei euch die Möglichkeit gibt, wäre vielleicht Degility was für Emil. Da darf er auch langsam und konzentriert über Hindernisse klettern, aber nicht schnell durch den Parcours sausen. Also das Positive aus dem Agi ohne das Negative dazu.


    Ihr macht mir echt Hoffnung mit eurem "dritten Jahr" :gut: Marley wird auch bald 2, macht insgesamt schon ganz gute Fortschritte, und es freut mich, dass die Aussicht besteht, dass es im dritten Lebensjahr weiter bergauf gehen kann :smile:

    Wir hatten dieses Jahr auch schon die ersten beiden Zecken am Hundi :lepra: Aber immerhin nicht so früh wie letztes Jahr; durch den fehlenden Winter hatte er da die erste Anfang Januar... Mittlerweile trägt er auch wieder ein Scalibor, das aber meist kaum richtig sichtbar ist, weil es in seinem Kragen verschwindet. Letztes Jahr war's damit ganz ok, mal gucken, wie es dieses Jahr läuft.


    Maaaaaann, Zecken sind aber auch mit die nervigsten Mistviecher auf diesem Planeten. Ich finde die Biester wahnsinnig eklig

    Also wenn er meldet, wenn er jemanden draußen hört? Bei uns hilft es schon viel, die Wohnzimmertür zuzumachen, dann sind die Geräusche gedämpfter. Bei uns reicht das meist schon. Wenn er mal im Flur an der Wohnungstür steht und meldet, schicke ich ihn dort weg (wenn das noch nicht klappt, kann man ihn auch gut über die Hausleine einfach abholen) ins Wohnzimmer und schließe dann die Tür. Da müsst ihr aber wahrscheinlich ausprobieren, was bei ihm am besten wirkt; den Abstand zwischen Auslöser ( = Hausflur) und Hund würde ich aber eben auch hier wieder vergrößern.
    Manchmal hilft es übrigens auch, für den Hund deutlich sichtbar nach dem Rechten zu sehen. So mache ich es bei Marley auch oft: wenn er an der Wohnungstür wufft, schicke ich ihn weg und schaue dann durch den Türspion oder zur Wohnungstür raus, während Marley mir vom Wohnzimmer aus zusieht. Dann sage ich ihm "alles gut" oder was ähnliches, gehe mit ins Wohnzimmer und schließe die Tür.
    Wie gesagt, da muss man ausprobieren; ich würd's aber nicht einfach verbieten, dass er meldet, sondern ihm deutlich sichtbar zeigen, dass ihr dann übernehmt und er sich nicht weiter darum kümmern braucht.

    Das ist relativ typisch, dass ein Tierschutzhund erst nach und nach seine "Baustellen" auspackt. Am Anfang sind die meisten Hunde sehr ruhig und unauffällig, weil sie erstmal einordnen müssen, was am neuen Wohnort normal ist und nicht unangenehm auffallen wollen. Erst, wenn sie ihre neue Umgebung besser einschätzen lernen, werden dann solche Probleme sichtbar. Möglicherweise hatte er also die ganze Zeit Angst und hat durch das Streicheln lassen nur die Konfrontation vermieden.


    Wir wohnen in der Stadt, ich kann also nachvollziehen, was für ein Spießrutenlauf es mit einem Hund mit Angst vor Menschen sein kann, wenn man nicht immer den Platz zum Ausweichen hat. Da muss man sehr oft managen. Was euch da helfen kann, ist, eine Weile immer die gleiche Gassirunde zu laufen; vielleicht gibt's da eine Strecke, bei der meist doch etwas Platz ist bzw. auf der man nicht so viele Menschen trifft. Der Hund weiß dann nach einiger Zeit, was in etwa auf ihn zukommt und kann mit eventuellen Abweichungen durch Begegnungen besser umgehen. Wenn ihr eine Begegnung absolut nicht vermeiden könnt, weicht wenigstens so weit wie möglich aus und sorgt dafür, dass ihr zwischen dem Hund und den fremden Menschen seid. Die Straßenseite wechseln oder auch mal ein Stück zurückgehen, um an einer anderen Stelle besser ausweichen zu können ist übrigens auch keine Schande und macht euer Problem sicher nicht schlimmer. Eine weitere Möglichkeit ist auch, den Hund hinter euch zu bringen und kurz abzuwarten, bis die Menschen an euch vorbeigegangen sind.

    Gegen die Laterne ist Marley bisher nur mal gerannt, weil irgendwo eine Hündin unheimliche gute Duftspuren hinterlassen hat und der Kopf plötzlich beim Joggen mit meinem Freund, von der Nase geleitet, die Richtung geändert hat :hust: Aber ja, dieses ständige Umdrehen kenne ich von ihm auch gut. Hatte er zu Beginn des Spaziergangs auch gemacht. Umso schöner, dass es am Ende nicht nötig war :smile:
    Hach, dieser Austausch ist immer so schön, weil die Leute hier nachvollziehen können, dass man sich so über "Kleinigkeiten" freut, die für die meisten Hundehalter selbstverständlich sind :smile:

    Als erstes vorne weg: schön, dass ihr dem Hund ein neues Zuhause gebt :) Es wird allerdings noch einige Zeit dauern, bis er wirklich richtig bei euch angekommen ist. Zeit ist auch das, was er in Bezug auf all diese gruseligen Dinge/Menschen braucht.


    Allgemein würde ich raten, ihm fremde Menschen so weit wie möglich "vom Hals zu halten". Draußen also enge Situationen durch Ausweichen meiden. Drinnen würde ich im Moment ein Geschirr mit Hausleine an den Hund machen, damit ihr ihn im Fall des Falles besser lenken könnt, ohne ihm durch zu große Nähe die Situation vielleicht noch unbewusst zu erschweren. Besucher sollten die klare Anweisung bekommen, den Hund komplett zu ignorieren: nicht anschauen, nicht ansprechen, nicht anfassen. Außerdem würde ich auch im Haus einen größtmöglichen Abstand zwischen Hund und Besuchern halten und ihm einen festen Platz an einem strategisch möglichst ungünstigen Ort (also weit weg von Türen/Flur etc.) zuweisen, dem Besucher sich nicht nähern dürfen und der ein sicherer Rückzugsort für ihn wird. Das sollte man natürlich erstmal ohne Ablenkung trainieren und den Platz positiv aufbauen, sodass der Hund gern dort ist.


    Sollte es doch mal vorkommen, dass der Hund sich Besuch nähert und diesen anknurrt oder anbellt, könnt ihr ihn an der Hausleine kommentarlos wegführen; ihm dabei ein Kommando wie "aus" zu geben, bringt, wie er ja selber merkt, gar nichts; der Hund versteht wahrscheinlich auch noch gar nicht, was ihr damit meint. Bringt ihm also lieber durch ruhiges Wegführen bei, dass er die Situation verlassen kann und nicht mit Angriff regeln muss.


    Wahrscheinlich wäre für euch aber auch ein positiv arbeitender Trainer empfehlenswert; Angstaggression ist jetzt nicht unbedingt etwas, bei dem ich ohne fachlichen Rat lange rumprobieren wollen würde. Ich hab zwar auch einen Schisser hier sitzen, aber der geht von selbst weg und ist nicht aggressiv, was Vieles einfacher macht. Daher sind meine Ratschläge auch eher als "Erste-Hilfe-Management" zu sehen, aber keine endgültige Lösung.


    Als Lektüre kann ich euch übrigens "Der ängstliche Hund" von Nicole Wilde empfehlen, das hat mir anfangs sehr geholfen.

    @Michi69: Danke :ops: Voll schön, wenn sich andere Leute so mit einem freuen =)
    Marley ist wirklich ein Held :herzen1: Ich bin so froh, wie er sich entwickelt. Die letzten Wochen haben wir viele recht angenehme Runden, aber es ist natürlich, sowohl bei Hund als auch bei mir, immer tagesformabhängig. Insgesamt hab ich aber den Eindruck, Marley lässt sich immer besser führen. Er ist ja ein kleiner Kontrolletti und will immer gern alles im Blick behalten, aber ich merke immer mehr, dass er meine Hilfestellungen zunehmend gern annimmt. Ich hab aber wirklich heute nicht damit gerechnet, dass er sich so gar nicht nach dem Menschen umdreht, den wir überholt haben. Das war mein persönliches Highlight! :respekt: für meinen heldenhaften Schisser! xD

    Ich freu mich heute =) Wir hatten vorhin einen echt angenehmen Spaziergang. Gleich zu Beginn erschreckte Marley sich zwar, weil ein großer Mann und seine Tochter in seinem Blickfeld auftauchten und gleichzeitig eine Chips-Tüte laut raschelnd über den Boden geweht wurde, aber obwohl er im Reflex erstmal lossprintete, knallte er mir nicht in die Leine! Er bekam sich also rechtzeitig wieder ein, um sich selbst zu bremsen. Ich habe dann die böse Tüte erlegt (wenn ich auf solchen Sachen rumtrampele, werden sie sehr schnell uninteressant) und wir haben den beiden Menschen hinterhergeguckt. Danach hat es zwar noch ein bisschen gedauert, bis er wieder einigermaßen runtergefahren war, aber er war eben auch nicht panisch.
    Im Park ließ er sich überreden, ein paar Käsestückchen zu suchen, die ich an einem Baum versteckt habe, obwohl auf der einen Seite in einiger Entfernung ein Mann saß (an der Stelle sitzen selten Leute) und auf der anderen Seite, ebenfalls in einiger Entfernung, Kinder spielten.
    Auf dem Rückweg haben wir dann noch einen Mann überholt. Ich habe erst überlegt, ob ich es überhaupt mache, aber ich hatte keine Lust, ewig hinter ihm herzuschleichen. Straßenseite wechseln war keine Option, weil der andere Bürgersteig schmaler war und dort ebenfalls jemand unterwegs war. Also bin ich einfach dran vorbei und war innerlich schon drauf vorbereitet, die Leine fester zu nehmen, sollte Marley beschleunigen; das macht er ja häufiger, wenn wir an Leuten vorbei sind. Diesmal: nichts! :shocked: Kein Zug auf der Leine, kein "Können wir nicht schneller gehen?", nicht einmal umgedreht hat er sich. Richtig klasse! :dafuer: Ich war so stolz auf ihn!

    Ich habe nie behauptet, dass alle Mischlinge "Unfälle" seien. Mir ist schon klar, dass da meist freier Wille der Halter hintersteckt. Nicht zuletzt weil sie sich die von mir aufgelisteten Punkte, die man vor einem Deckakt bedenken sollte, nicht vor Augen führen bzw. sie ihnen einfach nicht bewusst sind. Welpen sind ja niedlich, der eigene Hund ist so nett und der Nachbar hat so einen hübschen Rüden... Klar läuft's oft so. Und klar muss man das nicht gut finden. Es werden aber sicher nicht weniger Welpen auf diese Weise "produziert", bloß weil Einzelpersonen bei Gelegenheit die Moralkeule über den Kopf gezogen wird. Stichwort Aufklärung eben. Und zwar auf Vermehrer- und auf Käuferseite.
    Und im speziellen Fall wird eine Hündin nicht besser ernährt und die Welpen nicht besser sozialisiert, weil dem zur Hündin gehörenden Menschen in einem Forum mehr oder weniger deutlich zu verstehen gegeben wird, dass man ihn für einen schlechten Menschen hält. Und es muss niemand hier auf einen gestellten Thread antworten. Deinen Einwand mit dem Ausnutzen von Gutmütigkeit kann ich daher nicht nachvollziehen.