Beiträge von Jadra

    Ach, was gibt es schöneres als am späten Abend Hundekotze aufzuwischen... :muede: Waren vorhin beim Longieren, da hat Marley sich in seiner Gier ein paar Mal an den Leckerlies verschluckt und musste sie hochwürgen. Keine Ahnung, ob das seinen Hals so gereizt hat oder woran es jetzt genau liegt, jedenfalls würgt und spuckt er seitdem immer wieder *seufz* Hauptsächlich Wasser, ein paar Minuten nach dem Saufen, aber auch Schleim. Ich hoffe, das beruhigt sich wieder, sonst geht's morgen ab zum Tierarzt. Das letzte Mal hatte er sowas bei seiner Erkältung im Schwedenurlaub letztes Jahr. Da gab's tagelang Schongang und Hühnersuppe - und viel Wischerei. Die muss ich in der Ausführlichkeit so bald nicht nochmal haben...


    Und, gerade den Putzlappen weggeräumt, den Post halb getippt, da spuckt er schon wieder... ich geh dann mal wischen... :| Armes Kerlchen.

    Nach 2,5 Wochen hat eure Süße sicher auch noch nicht begriffen, wie das alles bei euch so läuft und was es mit diesen komischen fremden Leuten auf sich hat, die plötzlich da sind. Einmal tief durchatmen. Sie kann es noch gar nicht verstanden haben. Dass ihr aber deswegen sozial vereinsamt, glaube ich nicht. Übe weiter, sie auf ihren Platz zu schicken, immer kurze Einheiten und ganz geduldig. Als Management-Maßnahme bei Besuch würde ich übrigens noch eine leichte Hausleine empfehlen, am besten am Geschirr. Dann kannst du sie im Zweifelsfall leichter wieder von A nach B verfrachten, also z.B. auch sie wegführen, wenn sie gerade auf Besuch zuschießt und diesen verbellt. Es kann sein, dass sie einfach noch nicht weiß, dass "weggehen" auch eine Möglichkeit ist, dem Konflikt zu entkommen; im Moment klingt es, als würde sie eher denken, Angriff sei die beste Verteidigung. Dass du in den Situation ruhig geblieben bist, ist übrigens sehr löblich; schimpfen hätte die Kleine tatsächlich eher noch verunsichert.
    Halte dir auch ab und an mal vor Augen, dass Mia ja gerade erst bei euch eingezogen ist. Sie ist bestimmt noch nicht wirklich angekommen und kennt euch und euren Alltag noch kaum. Kein Wunder also, dass Besuchssituationen sie noch ziemlich überfordern. Gebt ihr Zeit, richtig bei euch anzukommen; das kann durchaus einige Wochen bis Monate dauern. Du musst Besuch deswegen nicht völlig vermeiden, nur eben die bereits genannten Regeln beachten und ruhig und konsequent weiterüben. Wenn du dich aber damit besser fühlst, kannst du natürlich auch einen Trainer hinzuziehen. Aber denk halt auch immer dran: 2,5 Wochen sind wirklich noch ein sehr, sehr kurzer Zeitraum. Nur Mut, das wird schon!

    Nicht mir passiert und nicht mit meinem Hund, aber hab's aus erster Hand: der Hund meiner Schwiegereltern ist ein Border Collie-Mix. Bei ihr kommt auch durchaus der Hütetrieb durch. Eines Tages waren also die Schwiegereltern mit der Hündin in Feld und Wald unterwegs, sie rannte ein Stück vor und plötzlich kam eine Rotte Wildschweine auf meine Schwiegereltern zu - hinten dran das hütende Hundetier... :shocked: Alle Beteiligten hatten wahnsinnig Glück, weder dem Hund noch den Schwiegereltern noch den Schweinen ist etwas passiert. Nur die Hündin guckte entsetzt zwischen den Schwiegereltern hin und her, warum sie denn die Schweine nicht aufhielten, die sie ihnen doch so schön in die Arme getrieben hatte :headbash:


    Und wo wir gerade bei Geschichten von Schwiegerelterns Hunden sind (mein erster Hund ist noch nicht ganz 2 Jahre alt, da hab ich noch nicht so viele schöne Geschichten xD ) : Die Vorgängerin der Border-Mix-Hündin war eine Dackeldame. Eines Tages war das Tier allein in der Küche. Als sie schabende Geräusche vernahmen, gingen die Schwiegereltern mal kontrollieren. Da hatte das Dackelchen sich einen Stuhl zurecht geschoben (daher das Geräusch), war auf den Tisch gesprungen und tat sich an den für das Mittagessen vorbereiteten rohen Frikadellen gütlich. Als sie nun ihre Menschen in die Küche kommen sah, ergriff sie nicht etwa die Flucht, sondern beschleunigte den Fressvorgang, um noch so viel wie möglich zu erwischen :lol:

    @Dogs-with-Soul: Also, ich fand Marley damals so mit ca. 8-10 Monaten rum fast am schlimmsten :lol: Wenn man die bisherige Entwicklung betrachtet zumindest, ich weiß ja nicht, was noch kommt (hoffentlich nicht allzu viel... xD ). Kurz vor dem ersten Geburtstag hat er einen guten Entwicklungsschub gemacht. In rund einem Monat wird er 2, und wenn ich ihn mir so angucke, braucht er danach noch mindestens ein Jahr, bis er einigermaßen (oder vielleicht dann auch ganz) erwachsen ist. Aber man sieht doch auch schon deutliche Fortschritte. Gerade neulich, als wir in einem Beschäftigungskurs waren, bei dem auch einige andere Junghunde mitgemacht haben. Da waren drei Golden Retriever von ca. 7 Monaten dabei. Marley war definitiv nicht der hibbeligste Hund auf dem Platz, obwohl er ja sehr schnell aufdreht und Geduld und ruhiges Abwarten noch immer nicht seine größten Stärken sind |)
    Also, nicht verzweifeln ;) Die Chancen stehen nicht schlecht, dass ihr noch die ein oder anderen Höhen und Tiefen mitnehmen werdet. Aber es wird besser, auch wenn man in manchen Momenten den Hund am liebsten zum Mond schießen oder doch zumindest an den nächsten Baum binden möchte :headbash: Und gerade zur Zeit versprühen haufenweise Hündinnen köstlichste Düfte - da stehen den jungen Herren schonmal die Augen quer, vor allem, wenn sie ohnehin anfangen, sich für die Damenwelt zu interessieren.

    Ich beobachte das mit der kurzen Leine bei uns auch sehr genau. Ja, es hat den Nachteil, dass er mehr Zeit zum Scannen hat, weil er sich ja nicht mehr mit Gerüchen o.ä. ablenken kann. Es hat aber auch den Vorteil, dass er sich, wenn ich z. B. stehen bleibe, sehr viel schneller wieder an mir orientiert. Bei langer Leine kann ich auf einen Blick von ihm doch um einiges länger warten. Und inzwischen läuft er auch an der kurzen Leine in bekannter Umgebung recht gut. Erst neulich ist mir auch in einer stressigen Situation wieder aufgefallen, dass er es sehr gut angenommen hat, als mein Freund ihn kurz genommen hat (wir haken dann auch die Leine um, er merkt also einen deutlichen Unterschied). Manchmal braucht er, gerade bei Überforderung, auch einfach jemanden, der ihm sagt, was er machen kann/soll. Er ist dann nicht tiefenentspannt, aber irgendwie scheint er inzwischen doch begriffen zu haben, dass es direkt neben uns gar nicht so übel ist, auch wenn die Bewegungsfreiheit vielleicht eingeschränkt ist. Wir werden es mal noch eine Weile weiter machen; zumindest schlimmer wird es (seit ich die anfängliche Taktik geändert habe...) nicht.

    Danke nochmal für eure Antworten. Ich hab heute auch tatsächlich "einfach mal ausprobiert". Vom Absetzen bin ich ohnehin abgekommen; das wäre auch teils kaum möglich, weil Marley sich bei Aufregung gar nicht drauf konzentrieren kann. Da ich meist zu Uhrzeiten gehe, zu denen ohnehin nicht (mehr) allzu viel los ist, haben wir zwar bei jedem Spaziergang garantiert Menschenbegegnungen, aber meist im aushaltbaren Maß. Ich wollte da einfach mal wissen, wo wir so stehen und wie er damit umgeht, wenn ich mal teste. Solang es Einzelpersonen waren und der Abstand groß genug, klappte es eigentlich sogar ganz gut. Tatsächlich wurden die Leute nach relativ kurzer Zeit recht uninteressant, wenn ich sie ihm gezeigt hatte. Er wirkte sogar teils fast irritiert, wenn ich ihm eine Person weiter benannt hab, die er schon gesehen und beobachtet hatte. Da hat er dann immer gleich nochmal rumgeguckt, ob irgendwo noch jemand ist. Mal schauen, wir tasten uns mal mit aller Vorsicht in die Richtung vor. Und wenn die böse, böse Straßenbahn wieder vorbeikommt, wenn wir über die Straße wollen, dann wird die auch benannt und wir gehen ein Stück weg. Hat er heute ebenfalls schön angenommen.


    Zum Thema Schnüffeln: das ist bei uns auch unterschiedlich. Er ist halt ein junger Kerl, in Parks ist es also durchaus oft geruchsmotiviert. Er benutzt es aber auch sozusagen als "Beschwichtigungssignal", sehr schön zu erkennen, wenn er dabei den "Gruselfaktor" weiter beobachtet. Als Zwangshandlung hab ich's bisher nicht beobachtet, jedenfalls nicht aus Umweltstress. Wenn er sich quasi zwanghaft festschnüffelt, kann ich davon ausgehen, dass er eine besonders gut duftende Stelle (meist Hündinnenpipi, evtl. auch in der Läufigkeit) gefunden hat. Kommt aber jetzt auch nicht dauernd vor.


    Ja, ich rede auch mit Marley. Ich hab einfach auch das Bedürfnis, ihm gelegentlich Feedback zu geben. In einem anderen Kontext habe ich von einer anderen Trainerin mal Tipps zur Leinenführigkeit bekommen, die im Prinzip aus "nimm die Leine kurz und lauf einfach, egal, was er macht" bestanden. Das hab ich nach wenigen Spaziergängen wieder aufgegeben, weil Hund und ich irgendwie nur noch gestresst waren. Hund wusste nicht, warum er jetzt plötzlich streckenweise an so kurzer Leine laufen soll und zog fast permanent, und ich marschierte da im Stechschritt stumm neben ihm her und war total gestresst, weil ständig Zug auf der Leine war. Also hab ich wieder angefangen, stehen zu bleiben, wenn er anfing zu ziehen. Bei Umorientierung gab's mindestens ein Lob, bei Gelegenheit auch gern ein Leckerlie. Innerhalb kurzer Zeit hatte Marley verstanden, was ich da eigentlich von ihm wollte. Bei Aufregung zieht er immer noch relativ schnell mal, aber zumindest ist das Prinzip jetzt klar. Von daher: einfach stumm bleiben und hoffen, dass Hundi schon kapiert, was das alles soll ist irgendwie auch nicht so meins.

    Die Trainerin kennt zumindest unsere Wohnsituation nicht, das stimmt. Sie hat gesehen, dass hinsetzen und gucken lassen aus einer gewissen Entfernung funktioniert. Das muss nicht einmal ewig weit sein, so ca. an die 5-10 Meter, je nach Umgebung und "Gruselreizen". Aber auch diese Entfernung können wir im Alltag eben oft nicht einhalten.
    Bisher führen wir ihn an entgegenkommenden Menschen einfach mit größtmöglichem Abstand vorbei, am liebsten so, dass wir zwischen Hund und Mensch sind. Je nach Bürgersteigbreite ist der größtmögliche Abstand trotzdem relativ gering. Er guckt dann etwas misstrauisch und geht vielleicht mal ein bisschen schneller, bewältigt das aber insgesamt recht gut, je nach Person, die da entgegen kommt, reagiert er kaum. Wenn Leute hinter uns laufen, gehen wir irgendwo, wo möglichst viel Platz ist, an den Rand und lassen die Leute vorbei, sonst dreht er sich permanent um und zieht wie ein Ochse. Wenn eine Straße dazwischen ist, guckt er, je nachdem, was sich auf der anderen Seite tut. Bei einfach laufenden Einzelpersonen interessiert er sich schnell nicht mehr, eine laute Kindergruppe wird immer wieder angeguckt, aber ohne, dass er zu fliehen versucht, da will er einfach ein Auge drauf haben, um nicht überrascht zu werden. Wenn eine ganze Gruppe uns entgegen kommt oder sowas Gruseliges wie eben Rollatoren o.ä. weiche ich auch öfter mal auf die andere Straßenseite aus. Das entscheide ich dann je nach Situation und Gefühl.
    Letztlich laufen wir auch meist nur so viel an der Straße entlang wie eben nötig, um in den nächsten Park zu kommen. Da ist er dann meist schon sehr viel entspannter. Er behält zwar auch dann ganz gern immer mal die Umgebung im Auge, aber kann sich auch um die "üblichen Hundesachen" kümmern. Wenn er irgendwo eine besonders gut duftende Stelle entdeckt hat, kann er übrigens auch starke "Gruselreize" erstaunlich gut ignorieren.