Danke für eure Rückmeldung. Habt ihr denn mögliche Alternativvorschläge? Wir können auch weiter managen, kommen ja jetzt schon seit einiger Zeit ganz gut durch den Alltag. Entspannt ist aber leider trotzdem was anderes, und ich würds gern mal gezielter angehen.
Beiträge von Jadra
-
-
Ich schließe mich euch auch mal an, bin ja auch so eine Wattebauschlerin. Vor allem habe ich gerade eine konkrete Frage zum Thema Zeigen&Benennen, und hier haben ja, glaube ich, einige Erfahrung damit. Marley hat Angst vor fremden Menschen. In den meisten Fällen ist er bei Begegnungen draußen skeptisch und misstrauisch, aber nicht panisch. Nun hat uns eine Trainerin den Tipp gegeben, ihn bei Begegnungen abzusetzen und gucken zu lassen. Prinzipiell ein guter Gedanke, hilft ihm oft sehr. Problem: wir leben in der Stadt und haben relativ viele Begegnungen und auch nicht jedes Mal wahnsinnig viel Platz, um auszuweichen. Nun war meine Idee noch, ob ich das Absetzen und Gucken um Zeigen&Benennen ergänze. Mit Z&B habe ich schonmal ein bisschen angefangen, aber nur gelegentlich, ist also noch sehr ausbaufähig.
Praktisch könnte es jetzt also bei uns so aussehen: wenn wir beim Spaziergang Menschen begegnen (ich würd's nur bei Frontalbegegnungen machen bzw. wenn ich Leute, die hinter uns gehen, vorbei lasse), würde ich soweit wie möglich an den Rand gehen, ihn absetzen und mittels Z&B Leckerchen "reinstopfen", bis die Menschen vorbei sind, anfangs vielleicht sogar noch ohne das Absetzen, falls er das noch nicht hinbekommt. Meine Frage wäre dabei: ist es sinnvoll, das so zu machen, obwohl dabei zumindest anfangs potenziell sein Wohlfühlabstand unterschritten wird? Bei "wirklich gruseligen" Sachen (Kinderwagen, Rollatoren, Krücken, Menschengruppen etc.) würde ich eher die Straßenseite wechseln, um mehr Abstand reinzubringen, aber Menschendichte und beschränkte Ausweichmöglichkeiten machen es extrem schwierig bis unmöglich, bei jeder Begegnung den Wohlfühlabstand zu halten, teilweise reicht, je nach Reiz, das Wechseln der Straßenseite kaum aus.
Der Rat der Trainerin war eben, ihm das Hinsetzen und Gucken sozusagen als Alternativverhalten zu "Flucht" beizubringen. Er fällt zwar bei weitem nicht jedes Mal in den "bloß schnell weg hier"-Modus, ist aber schon auch froh, wenn wir am "Gruselfaktor" vorbei sind. Andererseits nimmt er es ganz gut an, wenn man ihm sagt, was er in solchen Situationen tun soll. Die Trainerin selbst meinte noch, wir sollten in den Momenten vielleicht auch gar nicht groß loben, damit wir keine Aufregung, sondern erst später dann Entspannung bestätigen, aber für den Alltag halte ich das für relativ schwierig bei uns, weil einfach nur sitzen und gucken bei möglicherweise eigentlich "zu wenig" Abstand zu Anfang extrem schwer für Marley sein dürfte. Bis ich da also mal irgendwann was zu loben hätte, könnte es eine Weile dauern. Und Marley einer schwierigen Situation auszusetzen, ohne ihm Feedback zu geben... vielleicht denke ich da zu menschlich, aber das kommt mir unfair vor. Daher die Idee mit dem Z&B.
Ich freu mich über Kommentare und Anregungen - und sorry für den Roman...
-
Da es etwas OT ist, mal kurz im Spoiler:
Auf den ganzen Verpackungen egal welches Futter steht viel zu viel an Menge drauf, die ein Hund bekommen soll.
Für diesen Thread ist der Hinweis der Futterreduzierung natürlich richtig, aber die oben zitierte Aussage stimmt so einfach nicht. Kommt immer auf den Hund an. Wenn wir nur so viel füttern würden, wie auf der Verpackung angegeben ist, würde unser Hund vom Fleisch fallen. Ich würde die Angaben als Richtwerte sehen und von Hund zu Hund schauen, ob er mehr, weniger oder genau diese Menge braucht.
-
Ja, vielleicht sieht man das in der nächsten Folge besser. Kann ja auch sein, dass es kein "offizieller" Testhund ist; was da hinter den Kulissen passiert, sieht man ja doch nie. Allerdings kann ich mich gerade nicht daran erinnern, dass der Rütter so eine Situation im freien Gelände mal bei einer ersten Einschätzung provoziert hätte. Hatte bisher den Eindruck, dass er Testhunde eher als Ablenkung an der Leine oder eben mit Zaun dazwischen auf dem Trainingsgelände hat, aber so ganz ohne Training einfach irgendwo im Gelände den Hund reinbrettern lassen, schien mir bisher nicht sein Mittel der Wahl... naja, wer weiß. Gewundert habe ich mich über die Nicht-Reaktion der Golden-Besitzer allerdings auch.
-
Also, zumindest vom Vorschau-Ausschnitt her habe ich nicht den Eindruck, dass der Goldi (der wirklich bilderbuchmäßig auf die Provokation einsteigt) ein ausgesuchter Testhund war. Sieht eher nach einer relativ zufälligen Begegnung aus. Bin mal gespannt.
-
Was ich heute positiv fand: dass der Rütter mal noch ein paar Takte zu "Hunde allein im Garten" gesagt hat und dass er erst ein Rückruf-/Aufmerksamkeitstraining mit den Hunden von Anna-Maria eingeleitet hat, bevor er mit der Sprühflasche kam. Die find ich zwar immer noch nicht besonders toll, aber er benutzt sie zumindest nicht ohne einen gewissen Kontext.
Was mir nicht gut gefiel: "Bällchen werfen bis Jersey schielt". Allerdings scheint das Tier ja nicht wirklich einen Hang dazu zu haben, sich zum Balljunkie zu entwickeln, sonst wäre sie das wahrscheinlich jetzt schon. Jersey ist allerdings wirklich ein netter Hund. Ich würde nur ab und an auch mal loben und/oder belohnen, wenn sie an der Leine von selbst den Blickkontakt zu den Besitzern sucht. Aber man merkt ihr auch einfach an, dass sie gern was mit ihren Menschen macht und es gern annimmt, wenn was angeboten wird, vor allem eben bei der Leinenführigkeit. Da ist sie ja wirklich total aufmerksam. -
@Czarek: Alles eine Frage der Gewöhnung Am Anfang fand ich es auch seltsam, wenn mein Rüde auf dem Rücken lag und gestreichelt werden wollte, natürlich mit schön auseinandergeklappten Beinen, oder wenn ich, als das mit dem Tropfen anfing, eben mal nachgucken musste, ob alles in Ordnung ist. Aber manchmal sind Untersuchungen eben nötig. Einmal hatte der arme Kerl sogar eine Zecke an den Kronjuwelen... die hätte ich ohne hingucken ja auch nicht gefunden Für mich ist es eigentlich inzwischen ähnlich wie das Aufsammeln von Kacke: sicher nicht mein liebstes Hobby, aber es muss eben sein und dann wird's halt auch erledigt Bei einer Hündin könnte es passieren, dass ich zweimal im Jahr ständig hinterherputzen müsste. Würde mich nicht mehr und nicht weniger stören als das gelegentliche Aufwischen von Flecken meines Rüden, denk ich. Aber ist natürlich individuell, wie man das jeweils empfindet.
-
Marley tropft zum Glück nur phasenweise. Wenn er draußen total tolles Hündinnenpipi findet, haben wir mal wieder etwas damit zu kämpfen, aber es legt sich auch von selbst weitestgehend wieder. Er hält sich auch recht gut sauber. Klar, er tropft auch schonmal auf den Boden, wenn es gerade wieder schlimmer ist, aber es ist zum Glück wirklich nicht massiv. Das war mal anders... als es losging mit der Geschlechtsreife hat er wochenlang ständig getropft. Hab auch schon überlegt, wie wir das wohl hinbekommen, weil er Spülen echt doof findet und Kastra für uns ohne extrem triftigen Grund nicht in Frage kommt. So wie es aussieht, ist es aber glücklicherweise kein Dauerproblem.
-
Aber wenn der Chip anfängt zu wirken, lässt ja sicherlich auch sein sexuelles Interesse nach. Vielleicht klappt es dann doch mit der Hündin. Ich drücke euch soooooooo sehr die Daumen! Und Kopf hoch: jeder Hund kann einen schlechten Tag haben. Ich kann total nachvollziehen, dass dich die ganze Situation schlaucht und fertig macht. Aber vielleicht geht's morgen ja schon wieder besser.
Hilft bei euch eigentlich "Alleinbleiben light"? Also, dass Jordi mal längere Zeit allein in einem anderen Raum ist? Bei uns hat sich dadurch ganz viel getan. Auf die Weise kann ich Marley auch sehr regelmäßig bzw. täglich ohne großen Aufwand allein lassen und auch die Zeiten erstmal so weiter ausdehnen. Er überträgt das zum Glück sehr gut. Außerdem hatte ich in seiner "Heulphase" mal die Möglichkeit, ihm klar zu machen, dass ich Heulen doof finde. Da war es allerdings auch aus Frust/Langeweile: ich war im Arbeitszimmer und nach nicht einmal einer Stunde (die Zeit hat er damals eigentlich schon locker geschafft) fing er im Wohnzimmer an zu heulen. Ich bin sofort rüber und fand ihn auf dem Sofa liegend (also noch nicht einmal unruhig umhertigernd) und heulend vor. Hab ihm ein paar Takte im entsprechenden Ton gesagt und bin wieder gegangen. War eine super Gelegenheit, um ihm zu sagen, dass Heulen nicht erwünscht ist. Aber ging natürlich auch nur so, weil ich a) sofort reagieren konnte und b) es tatsächlich kein echtes Stress- oder gar Angstheulen war. -
@Samirax3: Ärgere dich nicht, dass es diesmal nicht so gut geklappt hat. Wenn Marley aufgeregt ist, hab ich manchmal immer noch das Gefühl, wir hätten noch nie im Leben Leinenführigkeit geübt... In der Hundeschule war es auch oft so, dass er total toll und aufmerksam mitgemacht hat und dann in der nächsten Stunde plötzlich völlig out of order war, sich benommen hat wie der Rüpel schlechthin und einfach gar nichts klappte So ist es eben manchmal. Das wird schon.
Wir haben heute mal ins Longieren reingeschnuppert. War wirklich super. Marley hat sich kaum mal ablenken lassen, obwohl er sehr aufgeregt war. Er hat aber sehr gut zugehört und fand es scheinbar auch toll, obwohl es ja eigentlich nur "neben Frauchen im Kreis laufen" war. Aber andererseits hat er auch ordentlich Leckereien dafür bekommen, und anstrengend war es trotzdem für ihn. Wir werden da jetzt erstmal eine Weile dabei bleiben und mal gucken, wie er sich so macht.