Beiträge von Jadra

    Dritte Amtshandlung: Im Notfall Haltetechnik der Leine ändern. Für's Management, solang die Leinenführigkeit noch nicht passt: Beide Hände an die Leine und selbige direkt vor den Bauch halten. Gibt deutlich besseren Halt als mit ausgestrecktem Arm hinter dem Hund herrennen zu müssen, und im Notfall kann man sein eigenes Körpergewicht besser zum Einsatz bringen, indem man sich umdreht und in die andere Richtung geht. Sicher keine schöne Dauermaßnahme, aber allemal besser als hinter dem eigenen Hund herzustolpern und nicht mehr anhalten zu können.
    Ich denke aber, mit den dreien wird das ganz gut klappen. Ein bisschen Anleitung und Übung, ein besseres Bewusstsein für gemeinsame Aktivitäten und dann bekommen die das schon hin.


    Beim Zaunproblem war mir, als habe die Sängerin gemeint, am schlimmsten sei das Gekläffe, wenn sie nicht da sei, um die Hunde zurückzupfeifen. Wieso lässt sie die beiden dann überhaupt allein im Garten? Können die im Haus nicht allein bleiben? Und für die Zeit, in der sie gemeinsam mit den Hunden draußen ist: Schleppleine an die Hunde und jedes Mal einkassieren, wenn sie randalieren. Daneben eventuell wirklich einen vernünftigen Sichtschutz an den Zaun. Wasserflasche ist da meines Erachtens auch nicht nötig.

    @Ashy: Die Videos sind ja toll! Voll cool, wie Cinna das alles schon macht.
    Ich filme ab und an mal, aber mit sowas coolem kann ich noch nicht wirklich aufwarten. Wir arbeiten ja immer noch an Marleys größter "Schwachstelle", die nunmal seine Angst vor Menschen ist. Ich nehme euch also gern was von Cinnas "Schwachstelle" ab :lol: Aber mir hat das Programm extrem viel gebracht. Ich hab mir auch vor einigen Monaten schon "Ruff Love" und "Shaping Success" gekauft, und gerade von "Shaping Success" bin ich extrem angetan. Wir bleiben definitiv dran. Fortschritte gibt es natürlich auch schon zu verzeichnen. Auch wenn wir draußen in unserer üblichen Umgebung oft nicht ganz so viel üben können (ich kämpfe da noch um jedes bisschen "D" von SGs "D.A.S.H." xD ), zeigen sich durchaus deutliche Verbesserungen in ruhiger Umgebung. Wenn wir auf dem Feld unterwegs sind, hört er doch inzwischen ein ganzes Stück besser. Neulich hab ich ihn gestoppt, als er Vögel aufscheuchen wollte, obwohl wir nicht oft dazu kommen, das zu üben. Der Gruselfaktor Hausflur nimmt immer mehr ab, nicht zuletzt, weil wir inzwischen nach jedem Spaziergang noch ein bisschen "Crate Games" (ohne Box) an der Wohnungstür spielen. Das macht er wirklich toll. Er springt inzwischen auch selbstständig in die Badewanne (wobei ich da ein anderes Video als Vorlage benutzt hab, aber auch hier hilft Recallers mir beim weiteren Ausbau), nur das Baden selbst müssen wir noch üben. Schisserchen hat Angst vor dem Wasserstrahl... :headbash: Insgesamt bin ich mit seiner Entwicklung also sehr zufrieden, auch wenn sie durch die anderen Voraussetzungen ganz anders läuft als bei euch. Das tollste an der ganzen Sache ist aber immer noch, wie viel Spaß Marley dabei hat, mit uns zu spielen und zu arbeiten. Voll schön :smile: Im Moment kann ich mir auch vorstellen, gleich die nächste Runde Recallers ebenfalls mitzumachen... :D

    Ganz ehrlich: wenn auch die Trainerin das sagt, würde ich das mit dem Chip wirklich probieren! Das ist ja das Gute bei Rüden, dass es durch den Chip die "Kastra auf Probe" gibt. Klar kann es sein, dass manches Verhalten dadurch schlimmer wird, aber du wirst es nie herausfinden, wenn du es nicht ausprobierst. Und vielleicht hilft es euch ja. Fühl dich mal ganz fest gedrückt; ich glaube, jeder hier versteht, was für ein Albtraum das ist, ernsthaft über die Abgabe des geliebten Hundes nachdenken zu müssen :( : :streichel:

    Ein Ritual für das Alleinbleiben könnte euch aber durchaus helfen. Das muss auch kein großes Brimborium sein. Bei uns ist es z.B. so, dass wir, wenn wir spazieren waren und der Hund danach allein bleiben soll, erstmal wenigstens eine halbe Stunde zwischen Spaziergang und Verlassen der Wohnung verstreichen lassen. Die Zeit braucht er einfach, um runterzukommen und wirklich zu entspannen. Wenn ich dann gehe, verabschiede ich mich mit den immer gleichen Worten und einer kurzen Streicheleinheit, mache danach die Wohnzimmertür zur (Marley hat allein nur das Wohnzimmer zur Verfügung, das hilft ihm beim Entspannen) und gehe. Er weiß dann Bescheid, dass ich für eine Weile weg bin, aber wiederkomme. Das Ritual dauert nicht lang, Hund weiß Bescheid und es ist auch relativ egal für ihn, was davor passiert ist, also z.B. wann wir zuletzt draußen waren (so lange ich ihm seine halbe Stunde Ruhe in meiner Anwesenheit gönne), wann es zuletzt Futter gab und ob ich vorher in der Wohnung gewirbelt, geputzt, gekocht oder auf dem Sofa gesessen und gelesen habe. Auf manche Hunde kann es also durchaus beruhigend wirken, wenn sie ein kleines Ritual haben, mit dem das Alleinbleiben eingeleitet wird. Vielleicht ist das für euch auch einen Versuch wert.

    @Millemaus: Sowas in der Richtung habe ich auch schon vermutet. Sollte das der einzige Grund sein, würde ich, ehrlich gesagt, mal sozusagen eine "Kosten-Nutzen-Rechnung" aufmachen, ob eine Kastration in diesem Fall nicht auch ohne medizinischen Grund eine Möglichkeit wäre. Ich bin eigentlich kein Kastrationsfreund, jedenfalls nicht "einfach so", und ob man Jordi damit einen Gefallen tun würde oder ob das Risiko nicht zu groß wäre, dass sich andere Verhaltensweisen verschlimmern, kann ich natürlich auch nicht beurteilen. Es war nur eine Überlegung, die mir in den Kopf schoss. Ich beneide dich, @ricci, wirklich nicht um deine Situation; mir tut es immer total Leid, wenn ich lese, wie gestresst es bei euch oft abläuft :verzweifelt: Und so, wie sich der letzte Eintrag hier liest, stehen ja im Moment fast nur blöde Optionen zur Debatte, wenn sich keine Betreuung findet: den Job aufgeben und sich was anderes suchen, sodass Jordi nicht so viel allein sein muss oder - das Damokles-Schwert und worst-case-Szenario - Jordi hergeben. Sorry, @ricci, wenn ich das so schreibe, ich will echt nicht noch zusätzlich in Wunden stochern :( Aber bei den Optionen - ja, wenn die Betreuung einzig oder auch nur hauptsächlich an der Kastra hinge (was ich natürlich auch nicht sicher weiß), würde ich darüber sehr ernsthaft und vielleicht mit Unterstützung eines Verhaltenstierarztes und/oder kompetenten Trainers nachdenken. Ach Schei***, ihr tut mir sooooooooo Leid! :( :streichel:

    @ricci: Ohje, das tut mir wirklich Leid! :( : Ich teile deine Einschätzung, dass es am Stress liegt, dass er plötzlich so nach vorne geht. So ein Mist :dagegen: So einen richtig guten Rat habe ich jetzt auch nicht, aber mir fiel gerade ein, dass es bei uns in der Umgebung das eine oder andere Tierheim gibt, das auch mal Hunde zur Tagespension nimmt. Klingt jetzt erstmal sicher schrecklich, aber eigentlich läuft das in den Tierheimen meines Wissens nach ähnlich wie in anderen Hundepensionen auch. Ich kenne auch mindestens einen privaten Tierschutzverein, der sich mit Pensionsgästen zusätzlich finanziert. Was ihr vermutlich ja braucht, ist jemand, der sich mit nicht ganz einfachen Hunden auskennt und sich ein Kaliber wie Jordi auch zutraut. Eventuell findest du da noch zusätzlich ein paar Möglichkeiten, wo du fragen könntest.


    Haben die vom Hundekindergarten dir eine genaue Begründung gegeben, warum sie Jordi nicht nehmen wollen?


    Ich drücke euch soooooooo sehr die Daumen, dass ihr eine praktikable Lösung findet!

    Ich würde auch raten, mal beim Tierarzt Schmerzen ausschließen zu lassen, falls nicht schon geschehen. Das war auch mein erster Gedanke. Überforderung könnte es natürlich auch sein. Was macht ihr denn so in etwa mit ihr?


    Beim Lesen hört man natürlich nicht, ob ihr das "Tshh" je nach Situation unterschiedlich aussprecht, aber ich könnte mir vorstellen, dass es für sie verwirrend ist, wenn der Laut einmal zur Beruhigung und einmal als Verbot eingesetzt wird. Kannst du in der Richtung irgendwas an ihrer Reaktion ablesen?


    Wie nimmt sie es eigentlich an, wenn du sie auf ihren Platz bringst? Bleibt sie dann liegen oder läuft sie nach kurzer Zeit doch wieder hinterher?

    Eine Stunde ist für den Anfang reichlich ambitioniert. Ich würde dringend davon abraten, testweise nochmal so lang oder gar länger wegzubleiben. Im schlimmsten Fall habt ihr einen Hund, der die ganze Zeit gestresst ist und randaliert, und die dadurch gemachten negativen Erfahrungen auszubügeln dauert meist viel länger, als von Anfang an das Alleinebleiben als etwas aufzubauen, was überhaupt nicht schlimm ist. Ich würde ihn die nächste Zeit nur für Trainingszwecke allein lassen und die Zeiten auch entsprechend kurz halten. Eine Minute ist für den Anfang möglicherweise sogar das Maximum; viele Leute fangen teils im Sekundenbereich an und gehen wieder rein, bevor der Hund überhaupt das Fiepen anfängt. Dass es Protest ist, bezweifle ich mal; der Hund kennt euch und seine neue Umgebung noch kaum und weiß schlicht nicht, dass ihr immer wieder kommt. Ob er jetzt richtige Verlassensängste hat, kann man natürlich aus der Ferne nicht beurteilen, mindestens aber hat er noch Stress, wenn er allein sein muss. Das solltet und wollt ihr ja abstellen.


    Abgesehen vom langsamen Steigern gäb's für mich zwei Punkte, die ihr im Auge behalten könntet: Kauartikel und Begrüßung/Verabschiedung. Beides ist nicht falsch, so wie ihr es macht. Es kommt aber auf den Hund an, wie er damit umgeht. Hier gibt's beim Alleinebleiben grundsätzlich keine Kauartikel mehr, das haben wir ausprobiert und es hat nur dazu geführt, dass unser Hund sich eine andere Beschäftigung gesucht hat, wenn er mit dem Knabberkram fertig war - in der Regel hat er was kaputt gemacht. Manchen Hunden hilft der Kaukram, bei manchen ist es kontraproduktiv; da muss man wirklich auf den Hund gucken. Was die Verabschiedung und Begrüßung angeht: auch das ist meiner Meinung nach eine individuelle Entscheidung. Klar sollte man kein riesiges Brimborium drum machen. Wir fahren aber mit einem kleinen Abschieds- und einem ebenfalls kleinen Begrüßungsritual ganz gut. Hund weiß dann Bescheid, dass wir gehen und hebt schon lange nicht einmal mehr den Kopf. Das müsst ihr also für euch entscheiden.


    Ich würde euch jetzt erstmal raten, ganz langsam weiterzutrainieren, evtl. auch erstmal im Haus, sodass der Hund dann erst kurz, später auch länger mal in einem anderen Raum ist als ihr, idealerweise in dem Bereich, in dem er auch später allein bleiben soll. Dann auch mal kurz das Haus verlassen. Grundsätzlich macht ihr es schon richtig, auch wenn ich anfangs tatsächlich mal noch kürzer wegbleiben würde als eine Minute. Sperrt ihn bitte auch nicht mehr allein ein, wenn ihr im Garten seid. Seine Reaktion zeigt ja, dass ihn das stresst; ihr macht es euch so nur schwerer.


    Ansonsten gibt es übrigens einen ganzen Thread für Probleme beim Alleinebleiben: Lonely Barkers - die Alleinbleib-Selbsthilfegruppe


    Das Wichtigste: Habt Geduld! Euer Hund ist gerade in einem ohnehin nicht einfachen Alter, in dem im Gehirn sehr viel Umbauarbeit stattfindet. Dazu der Ortswechsel, neue Bezugspersonen... an all das hat er sich noch nicht wirklich gewöhnt; es kann sein, dass es noch Wochen oder gar Monate dauert, bis er richtig bei euch angekommen ist. Übt dosiert, stresst ihn nicht noch zusätzlich durch eine zu hohe Erwartungshaltung. Selbst Hunde, die früher schon einige Zeit allein bleiben konnten, können gerade in dem Alter nochmal "Rückfälle" haben. Ihr schafft das schon, aber nehmt euch und vor allem dem Hund den Druck raus.