Beiträge von Jadra

    @physioclaudi: Ich weiß ja nicht, was du für Kotbeutel benutzt, aber trotzdem ein kleiner Tipp: Ich hatte in letzter Zeit sehr oft so kalte Hände, dass ich immer eine Ewigkeit im Park rumstand und versucht hab, mit klammen Fingern die Kotbeutel zu öffnen. Wahnsinnig ätzend. Seit einigen Wochen mache ich es daher so, dass ich mir vor dem Gassi kurz ne Minute Zeit nehme, um die Beutel schonmal zu öffnen und dann einfach zusammengeknüllt in die Tasche zu stecken. Das macht's für mich erheblich einfacher; vielleicht erleichtert es dir deine Aufgabe wenigstens ein bisschen ;)
    Übrigens, falls es dich tröstet: wenn es so windig ist, ist Marley auch immer ein bisschen "out of order". Der Wind scheint ihm dann direkt durchs Hirn zu wehen ;)

    @Boomerang: Ein spielerischer Angriff ist aber immer noch Teil von Spiel, genauso wie gegenseitiges Verfolgen Teil von Renn- oder Jagdspielen ist, ebenso wie es bei einer echten Jagd wäre. So wie @DOJO2 es geschrieben hat, las es sich, als würden Hunde aus einer Spielverbeugung heraus ernsthaft angreifen - was wohl ausgesprochen selten der Fall sein dürfte (Ausnahmen wird es wohl für jede Regel geben, und dass es auch mal kippen kann, ist hier wohl auch jedem klar). Wobei ich fast fürchte, dass der TE eine Spielattacke als echten Angriff werten würde, denn wenn es kein Spiel sein kann, muss es ja ernst gemeint sein... :pfeif:



    Die Einen sagen das Hunde Spielen und andere behaupten das es sich nur um Handlungen handelt , die gefestigt werden . Handlungen die Genetisch im Hund verankert sind .

    Wer sagt denn, dass Spielhandlungen nicht genetisch veranlagt sind? Irgendwo muss die Genetik da doch mitgemischt haben, sonst gäbe es doch so "universelle" Spielsignale nicht, wie etwa das Spielgesicht oder eben die Spielverbeugung. Dann müsste es doch zwischen verschiedenen Rassen auch deutlich häufiger knallen, weil sie aneinander vorbeikommunizieren würden.


    So, und jetzt kann ich nicht anders: Da ist es, das wilde Tier, dass keine Ruhe mehr findet und so aggressiv ist, dass es beim Raufen mit Herrchen sogar anfängt zu knurren (was seltsamerweise ganz anders klingt als sein Warn- oder Drohknurren... :hust: ) :

    Eine Box muss nicht per se Strafe sein. Im Gegenteil, in Ruhe aufgebaut kann ein solcher Rückzugsort für einen hibbeligen Hund durchaus beruhigend wirken. Wichtig ist, dass man sie da nicht einfach reinstopfen darf!


    Euer Tagesablauf wäre wirklich mal ein guter Ansatz; muss nicht total exakt sein, aber wenigstens eine grobe Übersicht, wie die meisten Tage bei euch laufen. Eventuell prasseln zu viele Reize auf sie ein, sodass sie nicht zur Ruhe kommt. Klingt extrem stressig bei euch, vor allem für den Hund. Schwerpunkt sollte für euch sein, dass der Hund lernt, zur Ruhe zu kommen, dann könnten sich schon viele Dinge erledigen oder zumindest bessern. Atmet auch mal selbst tief durch; wenn ihr total angespannt seid, pusht das euren Hund möglicherweise zusätzlich.


    Insgesamt klingt das für mich nicht nach "psychisch krank" sondern nach "haltlos überfordert und total gestresst", was bei der Vorgeschichte auch nicht verwunderlich ist; zudem steckt sie gerade in der Pubertät, was ohnehin keine einfache Zeit ist. Ich finde es gut, dass ihr sie nicht aufgeben wollt und wünsche euch gute Nerven! Schau dich auch lieber nochmal nach einer anderen Hundeschule um, die jetzige Trainerin macht wirklich keinen besonders hilfreichen Eindruck, zumindest nicht für euch. Bachblüten finde ich persönlich zwar nicht schlimm (kenne nur den Gebrauch bei Menschen), sie werden aber euer Problem nicht lösen. Statt einen brauchbaren Tierheilpraktiker dafür zu suchen und Geld dafür auszugeben, würde ich tatsächlich erstmal in eine weitere Trainermeinung investieren. Viel Erfolg!

    @LeoniLisa: Das kann ich mir vorstellen, dass das spannend für dich zu beobachten war. Schon interessant, was die Fellnasen da für feine Antennen haben.
    Marley begegnet Fremden eigentlich immer erstmal skeptisch, aber man kann deutliche Unterschiede feststellen, wie schnell er sich an bestimmte Personen gewöhnt. Das hängt dann ganz stark von deren Verhalten ab. Normalerweise kommt er im Schnitt mit Frauen schneller klar als mit Männer, mein Vater war aber einer der ersten aus meiner Familie, in dessen Nähe er sich gewagt hat. Der einfache Grund: mein Vater mag Hunde zwar prinzipiell, ist aber kein allzu großer Tiernarr und hatte absolut keine Probleme damit, Hundi total links liegen zu lassen. Ideal für Marley. Mein Bruder dagegen hätte das Welpi beim ersten Treffen am liebsten durchgeknuddelt. Hat er natürlich nicht, er wusste ja, dass Marley Angst hat. Aber er konnte ihn einfach nicht so konsequent ignorieren. Bei ihm hat's also deutlich länger gedauert.


    Marley entpuppt sich übrigens ab und an auch als guter "Therapiehund" für Leute, die Angst vor Hunden haben, weil er eben erstmal Abstand hält und sich selbst bei Annäherung anfangs noch schnell zurückzieht. Eine Freundin, die vor vielen fremden Hunden erstmal mindestens Respekt hat und eigentlich nicht so der Hundemensch ist, hat mal gemeint, sie und Marley würden sich einfach gegenseitig therapieren xD Mittlerweile kommen die zwei auch nach einer kurzen Aufwärmphase immer echt gut miteinander aus. (Nichtsdestotrotz würde ich Marley natürlich gern den Stress ersparen, den er durch seine Angst oft hat, aber da ich den "Aus"-Knopf dafür noch nicht gefunden hab, freu ich mich einfach an den positiven Seiten. Und bei Besuch ist er zum Glück insgesamt wirklich unproblematisch.)

    Hui, also, dass Spiel zu Aggression führen soll, ist wirklich mal eine steile These. Ich würde jetzt eher mal das Gegenteil behaupten: viele Hunde zeigen (ritualisiertes) Spielverhalten, etwa die klassische Spielaufforderung (Vorderkörpertiefstellung), um eine angespannte Situation zu entspannen. Spielansätze werden gezeigt, um dem anderen die eigene Harmlosigkeit zu verdeutlichen und Aggression zu vermeiden! Natürlich kann ein Spiel mal kippen, gerade unter Hunden, die sich nicht so gut kennen. Es gehört aber, neben dem einfach zum Spaß ausgeführten Spiel, durchaus auch zu deeskalierenden Verhaltensweisen von Hunden. Das kann aber nur funktionieren, wenn den Hunden klar ist, dass bestimmte Verhaltensweisen, eine bestimmte Körpersprache ihrer Artgenossen als "nicht aggressiv" einzustufen sind/ist.


    Zum Thema, wieso ich mir sicher bin, dass mein Hund Spaß hat: ich seh es in seinem Gesicht. Er "lacht" mich quasi dabei an, Ohren aufmerksam aufgestellt, ein freudiges Strahlen in den Augen, Rute erhoben, aber dabei nicht steif und angespannt. Und wenn ich an seinem Knotentau riechen und es ihm kommentarlos wiedergeben würde, würde er es mir entweder wieder hinhalten oder es fallen lassen und davon marschieren, um sich entweder eine andere interessante Beschäftigung zu suchen oder sich irgendwo hinzulegen und möglicherweise noch ein Motzbrummen von sich zu geben (Achtung, schon wieder Interpretation eines Menschen: ich bilde mir ein, ein entspanntes Seufzen meines Hundes von einem unzufriedenen Brummen unterscheiden zu können...). Lustiger ist es für ihn definitiv, wenn ich mit ihm um die Beute raufe. Sonst würde er es wohl auch kaum immer wieder probieren (Stichwort: es lohnt sich für ihn).



    Stimmt , es gibt keine wirkliche Definition für das Wort " Spielen " .
    Genau so wenig kann niemand behaupten , das Hunde alle Handlungen die sie zeigen , als Spiel sehen .
    Der Mensch behauptet , dies oder jenes sei " Spiel " .

    Übrigens hat niemand hier behauptet, dass ALLE Handlungen eines Hundes Spiel seien. Aber aus diesem Abschnitt ergibt sich für mich noch die Frage: woher nimmst du das Wissen, dass du sagen kannst, dass Hunde bestimmte Handlungen NICHT als Spiel betrachten? Offenbar sind Menschen deiner Meinung nach ja nicht in der Lage, zu beurteilen, dass ein Verhalten für einen Hund Spiel ist. Wieso ist das also umgekehrt möglich? Worauf begründet sich das?


    Ich habe allerdings auch den Eindruck, du hängst dich sehr an dem Begriff "Spiel" auf. Offenbar bestreitest du ja nicht, dass ein Hund eine Aufgabe freudig ausführen kann, sprichst ihm also ein gewisses Gefühl von Freude oder Zufriedenheit zu. Warum ist es dann so ein Problem, wenn ein Hund ein bestimmtes Verhalten zeigt, einfach, weil er dabei dieses zufriedene Gefühl empfindet? Ohne tieferen Zweck dahinter, einfach um des Gefühls Willen, eben weil es Spaß macht. Denn genau das ist "Spiel" doch in erster Linie: eine Handlung, die dem Ausführenden Freude bereitet und die er tut, um diese Freude zu empfinden! (So gesehen kann man natürlich auch behaupten, dass ein Mensch, der bei seiner Arbeit sehr viel Spaß empfindet "spielt" - aber wenn man solche Leute mal nach ihrer Meinung dazu fragt, sagen sie einem auch tatsächlich häufiger mal, dass es für sie keine Arbeit sei...)


    Übrigens schließen sich spielen und lernen auch nicht gegenseitig aus, im Gegenteil. Ein Menschenkind lernt ja z.B. auch durch Spiel. Wenn meine kleine Nichte auf mich zurennt und sich in meinen Arm stürzt, dann wieder wegläuft, Anlauf nimmt und wieder angerannt kommt, dann ist das für sie eine tolle Motorik-Übung, bei der sie lernt, ihre Gliedmaßen auch bei größeren Geschwindigkeiten gut zu kontrollieren. Gut sichtbar daran, dass sie eben ab und zu hinfällt. Aber: sie macht es nicht, weil sie dadurch ihre Fähigkeit zu laufen verbessert. Sie macht es, weil es ihr Spaß macht, weil es für sie ein lustiges Spiel ist. Dass sie nebenbei auch noch was lernt, fällt ihr gar nicht auf. Wieso sollten jetzt also junge Hunde/Welpen, die miteinander kabbeln und sich gegenseitig jagen, dies mit einer Intention von "ich übe jetzt körperliche Auseinandersetzung/Jagen" tun? Ist es nicht viel wahrscheinlicher, dass sie einfach Spaß dran haben?
    Und meinst du nicht, dass Hunde, die klären wollen, wie sie zueinander stehen (was ja Kräftemessen wäre), das in einer Weise tun würden, die eine Wiederholung ausschließen oder zumindest unwahrscheinlich machen würde, eben weil Sinn und Zweck dahinter nicht der Spaß an der Sache wäre? Ebenso Beutekampf: Ich hab mal zwei Tierheimhunden bei ihren Interaktionen zugesehen. Der Rüde war ein sehr sozialer, freundlicher Geselle, der mit anderen Hunden gut konnte. Aber bei Spielzeug hörte der Spaß für ihn recht schnell auf. Es begann mit einer Zergelei mit einer Hündin, mit der er gut auskam, aber relativ schnell beanspruchte er das Spielzeug für sich, indem er sie kurz und deutlich mit gesträubtem Nackenfell anknurrte. Da ist ein anfängliches Spiel tatsächlich etwas gekippt. Aber als sie das Spielzeug los ließ, war die Sache für ihn auch schon wieder erledigt. Ein Hund, der um Beute kämpft, hat also durchaus Möglichkeiten, seinen Anspruch durchzusetzen, vor allem, aber nicht nur, bei ungleichen Größenverhältnissen.
    Und genau das verwundert mich bei deiner Argumentation auch irgendwie immer: Fällt dir nicht auf, dass es bei deinen Thesen von Kräftemessen und Beutekampf keinen Grund gäbe, dass ein körperlich überlegener Hund einen unterlegenen gewinnen ließe? Was hätte der stärkere Hund davon, sich selbst so zurückzunehmen, wenn er doch eigentlich nur demonstrieren wollte, wer der stärkere ist bzw. wenn es ihm nur um das Erobern der Beute ginge? Das könnte er in vielen Fällen doch wirklich leicht. Zahlreiche Hundehalter können aber regelmäßig beobachten, dass genau das nicht passiert. @l'eau hat diese Frage ja auch schon mehrfach gestellt, aber bisher habe ich von dir keine Antwort dazu gelesen. Dabei würde es mich wirklich interessieren, welchen Grund du dafür vermutest.

    Dass es noch schwer fällt, kann ich gut verstehen. Ich würde aber auch davon abraten, dich auf diesen Gedanken zu versteifen. Sollte es nämlich dann doch nicht möglich sein, wäre die Enttäuschung für euch um so bitterer. Und da sind eben auch wirklich die begleitenden Umstände zu bedenken, gerade auch Stichwort Fremdbetreuung. Selbst wenn ihr mit dem Hund klar kämt, ist noch nicht gesagt, dass andere Leute das auch täten.
    In eurem Fall lautet die Frage also nicht nur "passt dieser Hund in mein Leben bzw. bin ich dieser Aufgabe gewachsen" sondern auch "kann ich diesen Hund im Notfall jemandem anvertrauen"? Keiner hier kennt deine Eltern, aber würdest du ihnen zutrauen, auf einen Hund aufzupassen, bei dem du wahrscheinlich schon sehr viel an dir und mit ihm arbeiten müsstest, damit es zwischen euch einigermaßen harmonisch ist? Und es kann immer mal sein, dass man auf Hilfe angewiesen ist. Was, wenn dann auch noch deine Eltern ausfallen bzw. einfach mit dem Hund nicht zurechtkommen? So einen Hund wirst du dann nur schwer irgendwo unterbekommen. Und da ist dann einfach die Frage, die du dir stellen musst, ob du dir wirklich all diese Schwierigkeiten und Hürden "antun" möchtest. Vom Unsicherheitsfaktor, ob das überhaupt jemals umsetzbar wäre oder der Hund nicht letzten Endes doch wieder sein Zuhause verlieren würde ganz zu schweigen.


    Ich glaube dir, dass diese Entscheidung unheimlich schwer für dich war und ist und finde es bewundernswert, wie reflektiert du an die ganze Sache herangegangen bist. Liest man nicht oft. Aber ehrlich gesagt glaube ich, du hast für dich und diesen Hund bereits die richtige Entscheidung getroffen. Es ist toll, dass du ihn weiter auf seinem Weg unterstützen willst. Aber nach allem, was ich in diesem Thread gelesen habe, habe ich starke Zweifel, dass ihr miteinander wirklich glücklich werden würdet. Manchmal passt es leider, leider einfach nicht. Lies dir nochmal deine eigenen Begründung für die Abgabe durch. Die sagt eigentlich schon alles.


    Lass die ganze Sache noch ein paar Tage sacken, die Entscheidung ist ja noch nicht lang gefällt. Aus dieser für euch gerade sehr emotionalen Situation heraus solltet ihr da nicht dran rütteln, dafür habt ihr den Kopf nicht frei genug. Ich wünsche euch alles Gute!

    Bei uns kam mal der Klassiker: "Da ist Border Collie mit drin? Dann muss der ja immer schön auf der Hundewiese mit dem Ball ausgelastet werden!" :headbash: Ja, nee, sicher...
    Ebenfalls sehr schön, aber nicht rasse-, sondern verhaltensbezogen (Hundi ist ein ziemlicher Schisser): "Der dominiert dich gerade" als Welpi, das noch kaum nen Monat bei uns war (also ca. 3,5 Monate alt), sich auf meinen Arm geflüchtet hat, als ich in einer für ihn beängstigenden Situation neben ihm hockte. Oder "aaaach, wenn der vor was Angst hat, muss er da einfach durch, dann lernt der das schon!" Jo, Angst beeinträchtigt ja zum Glück auch nicht die Lernfähigkeit... :stock1: Das schönste: sämtliche dieser Kommentare kamen von Hundehaltern... :headbash:


    Ansonsten wurde uns gegenüber das Klischee vom "großen bösen schwarzen Hund" noch nie ausgesprochen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass genau dieses Klischee dafür verantwortlich ist, dass nie jemand zu uns kommt und versucht, sich streichelnd auf Hundi zu stürzen - und in dem Fall bin ich über dieses Vorurteil mehr als glücklich, denn es erleichtert Schisserchen und uns das Leben ungemein :lol:

    Es gibt da einen Punkt, wozu das gut ist: es macht Spaß! Ja, ehrlich! Mir und meinem Hund! Und ja, da bin ich mir sicher. Warum sollte er sonst ein Spielzeug anschleppen und mir in die Hand drücken, wenn er zergeln will? Er hatte die "Ressource" ja vorher schon, kein Grund, sie an mich abzutreten. Klar, so kann er sie mir eventuell abjagen - um sie mir dann erneut zurückzubringen... Warum sonst sollte er das tun, wenn nicht, weil es ihm in irgendeiner Weise lohnend erscheint? Und was sollte bitte für einen Hund lohnend daran sein, einem Menschen unaufgefordert ein blödes Knotentau in die Hand zu drücken? Doch wohl nur die darauffolgende Interaktion mit diesem Menschen, die die meisten von uns wohl als "Spiel" betiteln würden. Klar kann man das je nach Ausprägung auch anders betiteln. Ein "Jagdspiel" beinhaltet natürlich Jagdelemente, beim Raufspiel wird gerauft. Aber ist es deswegen weniger "Spiel"?


    Sicher gibt es auch Spielarten von Hunden, die nicht gut vereinbar sind. Mein Hund zieht beispielsweise mit anderen Hunden Rennspiele dem Raufen vor. Wenn ein anderer Hund ihm zu viel rauft, will er nicht mehr mitmachen. An solchen Punkten hört das Spielen unter Hunden sicherlich auf, aber eben unter genau diesen Individuen. Trotzdem wird er bei nächster Gelegenheit auf ein angebotenes Rennspiel (mit dem gleichen oder einem anderen Hund) gern wieder einsteigen.


    Übrigens, wenn mein Freund mit unserem Hund Raufspiele spielt, dreht der Jungspund gern mal hoch. Auf ein einziges Wort meines Freundes stellt er seine Raufhandlungen aber sofort ein und ist wieder ein netter, kuscheliger Vierbeiner. Auch ein aufgeputschtes Spiel folgt immer noch Regeln - und der Hund lernt bei diesem Spiel, sich auch in hoher Erregungslage noch an die Regeln zu halten. Trotzdem ist das "Nebeneffekt" und nicht Sinn der ganzen Aktion. Die findet statt, weil Hund und Herrchen Spaß dran haben. Daher ist es auch in meinen Augen immer noch Spiel.



    Und wenn ich für jedes mal wo von Hundebesitzern oder Hundebesitzerinnen alles verschönt wird wenn der Hund sie ernsthaft anknurrt oder zwickt nur einen Euro bekommen würde ,
    hätte ich mindestens eine Million .
    .

    Dass es zahlreiche Menschen gibt, die nicht einschätzen können, was bei ihrem Hund noch Spiel ist und was schon Ernst, bestreitet hier doch niemand. Das wird doch alle naslang in diesem Forum bemängelt, dass in vielen Fällen des "Oh, die spielen aber schön!" gar kein Spiel stattfindet. Das heißt aber doch noch lange nicht, dass Hunde generell und nie spielen.


    Natürlich gibt es Hunde, die nicht so viel Wert auf Spiel legen wie andere. Manche kennen es schlicht nicht und haben deshalb kein Interesse daran. Andere (wohl viele erwachsene Hunde) mögen nicht mit ihnen unbekannten Hunden spielen. Wieder andere spielen tatsächlich lieber mit ihren Menschen als mit Artgenossen. Die Hündin meiner Schwiegereltern mit ihren 12 Jahren hat keine Lust mehr, mit meinem knapp 21 Monate alten Jungspund zu spielen. Kann also manchmal auch altersbedingt sein. Gibt bestimmt noch mehr Fälle, aber vom Verhalten von Individuen kann man doch nicht auf das Verhalten einer ganzen Spezies schließen.


    Aber mich würde es doch sehr und ernsthaft interessieren, was du eigentlich auf den zahlreichen (tollen) Bildern hier im Thread siehst? Was tun die Hunde auf diesen Fotos deiner Meinung nach?

    Wenn Marley eine "Zieh-Attacke" hat, geh ich je nach Situation unterschiedlich damit um. Manchmal bekommt er so einen "Anfall" wenn wir in einen ruhigeren Weg abbiegen, teils ohne dass vorher was besonders spannendes war. Gelegentlich spult er auch etwas hoch, obwohl die Situation für ihn eigentlich nicht neu ist. Da bleibe ich dann mit ihm stehen und warte, bis er wieder ansprechbar ist bzw. schicke ihn hinter mich. Wenn keine akute Gefahr droht (und er eigentlich die Chance hat, das auch zu erkennen), mag ich mich nicht ziehen lassen.
    In anderen Momenten, wenn uns etwas für ihn Bedrohliches begegnet (z.B. ein Kinderwagen oder ein Fahrrad mit Anhänger), weiche ich nach Möglichkeit aus und lasse ihn aus größerer Entfernung gucken, oder, wenn es zu eng ist, sehe ich einfach nur zu, dass ich schnell dran vorbeikomme. Das kann entweder durch Ansprache, Signal "Let's go!" und Vorbeijoggen sein, gelegentlich zieht er dann aber auch. Da gehe ich dann einfach schnell ein paar Schritte hinterher und wenn der Abstand wieder groß genug ist, bleibe ich wieder stehen und warte, dass das Hundehirn wieder bei mir ist.
    Wir sind allerdings auch wohnortbedingt relativ viel an Straßen unterwegs, sodass die für ihn generell kein großes Problem sind; ist also wirklich meist in zeitlich relativ überschaubaren Situationen mal schwieriger, die sich ganz gut managen lassen. Wenn die Straßen sehr stark befahren sind, Laster, Straßenbahnen o.ä. vorbeifahren, sind sie schon noch stressig für Marley, allerdings kann man hier an den meisten größeren Straßen gut auf breite Grünstreifen ausweichen. Da wir ihn hier grundsätzlich am Geschirr führen, müssen wir uns auch wegen möglichem Würgen keine Sorgen machen.


    Ich lese diesen Thread übrigens immer wieder sehr, sehr gern. Klar tut es einem Leid, wenn man von "Rückschritten" oder blöden Situationen liest, aber ich finde es toll, wie sich hier auch gemeinsam über Fortschritte gefreut wird und dass man immer das Gefühl hat, nicht allein mit manchen Problemen zu sein. Schöne "Selbsthilfegruppe" hier :smile: Danke dafür! :bussi:

    Da ist man mal wegen Feiertagen und Urlaub ein paar Tage nicht im Forum und schon bräuchte man Stunden, um in diesem Thread wieder auf dem neuesten Stand zu sein xD Ich hoffe, ihr habt alle die Weihnachtstage gut und unbeschadet überstanden und eure Jungspunde haben hoffentlich nicht allzu viel Weihnachtsschmuck zerdeppert... :ugly:


    Ich muss mich hier gerade einfach mal öffentlich freuen. Marley hat uns zu Weihnachten geschenkt, dass er zur Zeit echt gut hört. Klar, "perfekt" ist es noch nicht, aber wenn das alles unter größerer Ablenkung irgendwann so klappt wie im Moment bei unseren schönen Feldrunden, dann bin ich sehr zufrieden. Rückruf funktioniert zur Zeit ziemlich gut, Orientierung an uns ist auch gut gegeben. Neulich setzte er an, einem Vogel hinterher zu sausen, ließ sich aber sofort stoppen und schaute dann nur. Einmal hatte er eine Spur in der Nase und lief los, aber auf einen Pfiff meines Freundes hin drehte er auf dem Absatz um und kam zurückgesaust :dafuer: . Gab natürlich Leberwurstparty. Außerdem ist er im Moment für seine Verhältnisse sehr mutig mit fremden Menschen. Also auch da mal wieder eine spürbare Besserung! :bindafür: Ich gehe zwar nicht davon aus, dass das jetzt stetig so weiter geht und es keine schwierigeren Phasen mehr gibt, aber man merkt dann doch manchmal, dass sich all die Zeit und Arbeit, die man investiert, auszahlt :smile: Und das ist ein schönes Gefühl!


    Außerdem sind wir noch auf Verwandtschaftsbesuch, wo es eine Hündin gibt, die gerade wohl am Beginn der Läufigkeit steht. Marley ist deutlich interessiert, aber nicht übermäßig aufdringlich und größtenteils entspannt. Frisst normal, kann noch denken, lässt sie in Ruhe, wenn sie ihn nur anguckt... guter Junge! =)