Beiträge von Jadra

    @DOJO2: Ich finde deine Beiträge jetzt nicht irgendwie grundsätzlich schlecht oder so, aber mir fehlt hier in diesem Thread von deiner Seite aus manchmal ein bisschen das "Verständnis" für die Individualität von Hund und Halter. Kann das gerade irgendwie schlecht ausdrücken, daher versuche ich mal, es etwas zu erläutern: Ja, es gibt in der Hundeerziehung mehr als Leckerchen, sehr viel mehr sogar. Dessen ist sich aber auch jeder, der positive Verstärkung durchdacht einsetzt, bewusst. Verstärkung ist, was der Hund als solche betrachtet, nicht, was der Mensch so definiert. Leckerchen funktionieren nur bei vielen Hunden sehr gut und deshalb finde ich es nicht richtig, die Anwendung als grundsätzlich falsch zu betiteln. Wichtig dabei ist in meinen Augen, dass man eben nicht lockt, sondern dass der Hund nach gezeigtem Verhalten belohnt wird. Über Leckerchen, wems gefällt und bei wem es funktioniert, aber eben auch über Lob, Streicheleinheiten, Schnüffelerlaubnis, Spiel... was auch immer der Hund als Belohnung empfindet. Leckerchen sind da nur EINE Variante, aber genauso legitim wie jede andere wirksame Belohnungsform auch.


    Was jetzt die Sache mit der Individualität von Hund und Halter angeht: jeder Hund ist ein Individuum, jeder Mensch ebenso und daher ist auch jedes Mensch-Hund-Team individuell. Wenn ein Hund auf Futter besonders gut anspricht, dann würde ich persönlich das nutzen. Wenn er mehr auf Umweltbelohnungen oder Spiel steht, dann eben das. Ich persönlich finde auch Clickertraining eine sehr gute Variante, ich selbst bin aber zu blöd/ungeschickt, um mit Clicker, Leckerlies und Leine zu hantieren und hätte dadurch im Alltag ein miserables Timing xD Deshalb lass ich das. Ebenso gibt es eben Menschen, die durch ihr eigenes Wesen weniger "gut" auf ihren Hund einwirken können als andere. Als Beispiel: jemand hat einen sehr nach außen fokussierten und hibbeligen Hund und neigt selbst zu Nervosität/Unruhe. Dieser Mensch KANN mit seinem Hund nicht so umgehen wie jemand, der beispielsweise in sich ruht und immer klar und ruhig in seiner Ausstrahlung ist. Das wäre toll und man kann an sich arbeiten, aber ein Knöpfchen dafür gibt es eben bei den meisten Menschen nicht.
    Anderes Beispiel, wenn man etwa mit verbalen Ansagen arbeiten will (hast du jetzt nicht direkt geschrieben, mir geht's nur ums Beispiel): da gibt es Hunde, die das schulterzuckend abtun und andere, die bei einem zu lauten Wort quasi zusammenbrechen.


    Was ich damit sagen will: es gibt nicht DIE Methode, um seinen Hund zu erziehen. Jeder Hund verdient es, dass sein Halter sich intensiv genug mit ihm auseinandersetzt, um seine Bedürfnisse zu kennen und angemessen darauf reagieren zu können. Außerdem hat jeder Halter so seine Stärken und Schwächen und sollte nicht versuchen, im Training etwas einzusetzen, was ihm selbst nicht liegt. Das ist aber kein Hinderungsgrund für eine enge Beziehung zwischen Hund und Halter, man muss nur eben die für DIESES Team passende Lösung finden. Was für mich dabei nicht in Frage kommt, ist körperliche oder psychische Gewalt, aber wenn ich dich richtig verstehe, ist das für dich auch keine Option. Viele Leute arbeiten mit positiver Verstärkung, manche verteilen auch mal verbale Ansagen, manch einer nutzt hauptsächlich seine Körpersprache. Bei manch einem, gerade bei unerfahrenen Haltern, dauert die Sache mit der Erziehung etwas länger, bei anderen geht es schneller.


    Wenn ein Hund, wie im hier geschilderten Fall, nicht wirklich auf seinen Halter achtet, dann würde ich persönlich als erstes gucken, ob ich meine Beziehung zu diesem Tier verbessern kann, indem ich mich "interessant" mache, mich mit dem Hund aktiv beschäftige, mit ihm arbeite, spiele, schmuse etc. Damit meine ich nicht betüddeln von vorne bis hinten, aber dem Hund zeigen, dass es Spaß macht, körperlich und geistig bei mir zu sein. Wie ich das anstelle, hängt aber dann, wie oben geschrieben, eben von Hund und Halter ab.

    Wir haben ja eigentlich mit Marley, abgesehen von seiner Angst, wenig wirkliche Probleme. Alltag läuft inzwischen ziemlich gut. Heute Morgen allerdings hat er meine Geduld auch teilweise auf eine harte Probe gestellt. Gerade bei den Schwiegereltern auf dem Land zu Besuch, also denkt man sich, man gönnt dem armen Stadthündchen eine schöne große Freilaufrunde. Klappte anfangs auch gut, aber je länger wir unterwegs waren, desto größer wurde der Radius. Abruf... naja, so leidlich geht's schonmal. Gegend scannen klappt aber noch viel besser. Rumrauschen, sich nur schwer zu einem gemeinsamen Spiel überreden lassen... phasenweise ging's dann einigermaßen, aber es wurde immer schlimmer statt besser. Manchmal beruhigt er sich, wenn er eine Weile rumrasen durfte, aber heute nicht. Irgendwann reichte es dann aber, da kam die Leine dran und auf der guten halben Stunde Rückweg auch nicht mehr ab. Stattdessen gab's erst eine ganze Weile Stop'n'Go, damit er nicht an der Leine zog. Zum Glück war ich warm genug angezogen, ich hab nämlich zwischendurch sehr lang gewartet, bis ein Blickkontakt kam. Irgendwann ging's dann eine Weile ganz gut, da dachte ich, ich kann ihm ja ein bisschen mehr Freiheit gönnen. Also Leine verlängert (es leben mehrfach verstellbare 3,5 Meter... xD ). Nach einiger Zeit: zack, Hundi gedanklich wieder sowas von weg... Gut, dann probieren wir es mal ein Weilchen im Fuß. Oh, sieh an, das klappt ja ganz gut. In Ordnung, willst du nochmal schnüffeln gehen? Marley? Hallo? Hund? Schnüffeln, nicht ziehen und nicht den Kopf wieder in die Wolken schießen! Da ging's dann doch den Rest der Strecke im Fuß. So extrem im Außenfokus war er schon lang nicht mehr. Vielleicht liegt's wirklich am Wetter.

    Was longieren angeht . . . . Meine Trainerin hatte ich auch mal darauf angesprochen. Sie meinte (ist nur O-Ton, ich habe keine Ahnung, ob es stimmt) dass Longieren nichts für Pudel sei. Sie seien zu intelligent dafür und es würde ihnen zu schnell langweilig werden.

    Die Trainerin, die in unserer Hundeschule den Longierkurs gibt, führt einen Großpudel und longiert auch mit dem. Ich würd sagen, das kommt sehr auf den Pudel an. Nur um mal eine (wenn auch nicht eigene) direktere Erfahrung einzuwerfen.


    Ich hab hier auch so einen Hibbel sitzen (beim ZOS fährt er bisher auch noch extrem hoch, schlimmer als bei vielen Tricks). Hab jetzt aber auch nicht mehr an Vorschlägen als die, die schon kamen, lese aber dafür interessiert mit ;) Was wir ansonsten im Moment noch üben ist Impulskontrolle. Da kann ich aber nicht so genau sagen, ob es was an seiner Hibbeligkeit ändert. Mir fällt nur auf, dass er in letzter Zeit zu Hause sehr viel ruht/schläft, mehr noch als früher. Aber ob das jetzt daran liegt... find ich bei einem jungen Hund mitten in der Entwicklungsphase schwer zu beurteilen. Schaden tut's ihm aber definitiv auch nicht.

    Was machst du denn mit ihm, was dich als "spannender" als die Umwelt qualifizieren könnte? Wir haben zur Zeit mit einer ähnlichen Situation zu tun, wobei es nicht ganz so arg ist, aber mein Hund ist auch noch recht jung (19 Monate), sodass ein Teil seiner Abgelenktheit auch am Alter liegt. Außerdem ist er ein ziemlicher Schisser, sodass er draußen oft nach potentiellen "Gefahren" Ausschau hält.
    Bei uns ist in den letzten Monaten einiges besser geworden, weil wir vermehrt mit ihm spielen. Das sind durchaus Spiele, die genau darauf ausgelegt sind, seinen Fokus auf uns zu vergrößern, aber selbst nach kurzer Zeit haben wir schon Fortschritte gemacht, weil er einfach immer öfter und mehr Spaß mit uns hatte. Prinzipiell ist also alles, was er gern macht, dafür geeignet; Voraussetzung ist natürlich, dass es in irgendeiner Weise mit dir zu tun hat. Wenn er gern Tricks lernt, bring ihm welche bei, wenn er gern Zerrspiele spielt, mach das mit ihm. Ausgenommen ist für mich in dem Kontext Bällchen werfen, weil das in meinen Augen zu viel Junkie-Potential hat und außerdem der größte Spaß für den Hund von dir weg stattfindet.
    Du kannst übrigens auch Übungen, die er gut beherrscht, unter steigender Ablenkung in der Wohnung machen. Kann er z.B. noch zuverlässig Sitz oder Platz oder sonst ein Grundkommando, wenn sein Lieblingsfutter in Reichweite steht? Läuft er brav bei Fuß über ausgestreute Leckerchen drüber? Da muss man natürlich langsam anfangen, damit Hundi begreift, was gerade gefragt ist. Außerdem sollte man versuchen, zu vermeiden, dass der Hund einfach Leckerlie-Staubsauger spielt, also die Leckerlies kontrollieren. Das geht halt anfangs am besten, wenn es nur ein einziges ist. Da kann ich dir aber auch gern noch mehr zu möglichen Vorübungen schreiben; Hunde haben, wie Menschen auch, am meisten Spaß an Dingen, in denen sie erfolgreich sein können, und das klappt am besten, wenn man verstanden hat, was gefragt ist.
    Ihr habt aber keine Probleme mit Angst vor Fahrrädern oder LKWs oder so?

    ehrlich gesagt versteh ich auch nicht, warum sofort immer zum trainer geraten wird.

    In diesem Fall fände ich den Gang zum Trainer durchaus angebracht, weil Sorgen wie "nutzt Training bei einem dreijährigen Hund überhaupt noch was?" für mich ein Zeichen sind, dass ein ganz grundsätzliches Verständnis für Hunde im Allgemeinen fehlt. Das meine ich überhaupt nicht böse, aber da besteht in meinen Augen einfach Bedarf zum Nachbessern, was vor Ort unter sachkundiger Anleitung mitunter schneller und nachhaltiger passieren kann als wenn man sich erst durch zig Erziehungsratgeber und Foren liest. Zumal gerade ein Forum immer auch ein Ort ist, an dem sehr widersprüchliche Meinungen zu einem Thema herrschen können. Das verwirrt oft mehr, als wenn man sich mal ganz direkt mit einem Experten auseinandersetzt. Wenn man sich keinen professionellen Hundetrainer leisten kann, dann gibt es vielerorts immer noch Hundevereine, die deutlich kostengünstiger sind. Auch da sollte man zwar drauf achten, dass man nicht an die "alte Schule" gerät, die versucht, den Hund mit körperlicher "Überlegenheit" in Form zu pressen, aber ich denke, es gibt inzwischen eine ganze Reihe von Vereinen, in denen gewaltfreier Erziehung der Vorzug gegeben wird.


    Was den hier geschilderten Hund angeht: Ja, der braucht definitiv Grenzen. Aber ich denke auch, ihm sozusagen nur noch das Atmen zu erlauben, schießt über das Ziel hinaus. Es braucht ein paar klare, einfache Regeln; muss ja für die Familie umsetzbar sein. Ich würde auch keine Ressourcen (Spielzeug, Knabberkram) mehr offen herumliegen lassen; die werden hier auch zugeteilt und "verwaltet". Ebenso Futter nur zu bestimmten Uhrzeiten, nicht rund um die Uhr zur Verfügung stellen (falls das nicht ohnehin schon normal ist). Beim Füttern gäbe es dann die Möglichkeit, ein Verhalten abzufragen, klassischerweise z.B. ein "Sitz", bevor der Napf auf den Boden gestellt wird, und der Hund darf dann erst auf Freigabe dran.
    Bei mir trüge der Hund auch, wie gesagt, Geschirr und Hausleine; zur allerhöchsten Not würde ich mir noch einen stabilen Gartenhandschuh o.ä. bereitlegen - nicht, um dem Hund gegenüber grob zu werden, sondern um im Zweifelsfall unempfindlicher gegen seine Attacken zu sein. Bett und Couch sollten in meinen Augen auch erstmal gestrichen werden. Im Klartext: jedes Mal, wenn der Hund auf eins dieser Möbelstücke raufspringt, würde ich ihn an der Hausleine bestimmt, aber nicht grob, wieder nach unten befördern. Ebenso, wenn er Frustattacken fährt: Hausleine in die Hand, Hund wegbringen auf seinen Platz, gegebenfalls dort anleinen (aber bitte nur, solang die Menschen dabei sind, den Hund unbeaufsichtigt anbinden birgt Verletzungsgefahr).
    Nichtsdestotrotz finde ich auch positive Beschäftigung mit dem Hund wichtig. Kleine Spielchen, Futter suchen lassen, ruhig auch schmusen. Solang der Hund dabei ruhig bleibt, ist alles in Ordnung. Er darf auch weggehen, wenn es ihm zu viel wird. Nur bei Schnappanfällen o.ä. würde ich das Spiel abbrechen (dann ist aber auch das Spielzeug weg!) und den Hund ggf. wieder auf seinen Platz verfrachten. Wichtig fände ich dabei, dass diese Abbrüche möglichst unemotional rüberkommen. Für den Hund sollten sie nur Information sein: wenn du dich so benimmst, ist der Spaß vorbei. Geichzeitig muss er aber eben auch immer wieder die Möglichkeit bekommen, sich angemessen zu verhalten. Wenn man ihm nur verbietet, was er nicht darf, lernt er dadurch auch nicht, was in Ordnung ist.


    Übrigens sollte die Familie der TE sich wirklich auch nochmal vor Augen halten, dass auch ein kleiner Hund eben ein Hund ist, der entsprechend behandelt, gefördert und gefordert werden möchte. Ich kenne eine Chihuahua-Hündin, die regelmäßig Dummytraining betreibt und auch sonst genauso behandelt wird wie ihre größeren vierbeinigen Mitbewohner. Mir ist selten ein so entspannter, gelassener und absolut nicht kläffender Chihuahua begegnet. Im Übrigen hoffe ich, die TE liest hier überhaupt noch mit; letztlich will hier niemand ihr oder dem Hund Schlechtes, im Gegenteil.

    @Mia2015: Ja, an Auswandern hab ich auch gedacht :lol:
    Mir kam's auch etwas wie Werbung vor (vielleicht verkaufen die Bücher und Outdoorkurse sich nur schleppend ;) ). Aber ich glaub auch tatsächlich, sein Leben ist gar nicht so sehr auf "Aussteigen" und Selbstversorgung pur ausgerichtet, sondern eher auf "Entschleunigung" und Unabhängigkeit von anderen Personen/Chefs etc. Muss man nicht mögen, der "Tippimann" ist sicher Inszenierung, aber offenbar ist er ja auch glücklich mit diesem Leben. Was du ihm ja genauso gönnst wie ich ;)

    Doch, da war ein Ofen im Zelt. Frieren wird der im Winter wahrscheinlich nicht.


    Zum Thema, dass er in einem Privatwald wohnt (hatte vor einigen Seiten mal jemand angesprochen): ich glaube, eine andere Möglichkeit gibt es einfach in Deutschland nicht wirklich. Wildcampen ist meines Wissens nach verboten, dann wohl erst recht ein dauerhafter "Wohnsitz" im Wald.


    Aber abgesehen davon, dass die Folge in der Tat nicht wirklich was mit dem "Hundeprofi" zu tun hatte (wobei ich Rütters Faszination für das Feuermachen ohne Feuerzeug schon irgendwie sympathisch fand ;) ) : wie hättet ihr euch denn seine Nahrungsversorgung vorgestellt? Jetzt mal wirklich aus Neugier. Zumindest im Winter gibt der Wald keine pflanzliche Nahrung her, sich im Sommer nur von dem zu ernähren, was man wild findet, dürfte auch nicht einfach sein. Wenn man keinen Jagdschein hat, fällt die Fleischbeschaffung auch als Möglichkeit weg (und wäre ja auch sonst an gewisse Vorschriften/Schonzeiten etc. gebunden). Für Angeln braucht man ebenfalls eine Erlaubnis, die sich dann auch oft nur auf bestimmte Gewässer erstreckt (und ebenfalls großenteils mit Schonzeiten verbunden ist). Was bleibt denn dann noch an realistischen Möglichkeiten, außer Gemüseanbau im eigenen Garten und Einkaufen? Oder wird's dann jetzt endgültig zu OT? Dann können wir das auch gern lassen, waren nur so meine Fragen, die mir beim Durchlesen der Reaktionen hier durch den Kopf gingen.


    Dass das Thema eigentlich gar nichts mit Hunden zu tun hatte, da kann ich nur zustimmen. Unterhaltsam fand ich persönlich es trotzdem, wenn auch auf anderem Gebiet.

    Ja, unterm Bett war auch immer Marleys Lieblingsplatz. Jetzt steht allerdings was davor, schon seit einigen Monaten. Der Herr Schisser hat sich nämlich mit Vorliebe dort verkrümmelt, wenn man mit ihm raus wollte bzw. kam morgens überhaupt nicht drunter vorgekrochen, weil er wusste, dass wir dann irgendwann rausgehen (unabhängig davon, ob wir sofort raus wollten oder ihm ohnehin noch Zeit gelassen hätten). Er hat mich ein paar Mal echt in die Bredouille gebracht, weil ich nicht jeden Tag ewig Zeit hab, darauf zu warten, dass er doch mal rauskommt. Rauslocken ging nicht, rausziehen war auch nicht gut... zum Einen konnte er sich sehr weit zurückziehen, weil das Bett an drei Seiten an der Wand steht und ich zu klein bin, um an ihn ranzukommen, wenn er ganz hinten in der Ecke liegt, zum Anderen hat er einen Versuch, ihn rauszuholen, dann mal mit Knurren quittiert (was ich ja auch prinzipiell verständlich fand, aber gut war's trotzdem nicht). Zum Dritten hab ich mich selbst immer bescheiden gefühlt, wenn ich ihn "rauszwingen" musste :verzweifelt: Aber die Situation, in der er mich dann angeknurrt hat, war der Punkt, an dem ich mir gesagt hab, dass wir mit ihm genug Baustellen und Managementmaßnahmen haben und uns allen nicht das Leben zusätzlich schwer machen müssen durch das täglich nervige Ritual von "wie bekomme ich den Hund unter dem Bett vor"? Ab dann war der Zugang zur "Betthöhle" blockiert. So sehr ich ihm auch seine Höhlenvorliebe gönne - ich find's ja eigentlich sehr niedlich -, diese Aktionen haben unseren Alltag einfach so unnötig schwer gemacht und teilweise wirklich die Stimmung getrübt. Dann doch lieber den Zugang verstellen und den Tag nicht gleich mit einem schlechten Gefühl auf beiden Seiten beginnen.


    Das ganze sah dann übrigens so aus und war mit ziemlich viel Arbeit für Hundi verbunden, weil der Bettrand sehr viel niedriger war als die Mitte und er alles andere als leicht raus- und reinkriechen konnte :lol:


    (Edit: Ich bin auch mehr als einmal nachts wach geworden, weil Herr Hund bei seiner Rumrobberei unterm Bett ans Lattenrost gestoßen ist. Aber er wollte ja nicht einsehen, dass er eigentlich doch ein bisschen zu groß für das Plätzchen ist xD )

    Willkommen im Forum! :winken:


    Bist du sicher, dass sie draußen nicht pinkeln möchte wegen anderer Hunde? Ich würde eher vermuten, das liegt allgemein daran, dass sie noch sehr unsicher ist. Wenn sie sich umschaut, hält sie vielleicht auch nicht zwangsläufig nach anderen Hunden Ausschau, sondern will allgemein ihre Umgebung im Auge behalten. Eine Woche ist ja zeitlich noch gar nichts, sie wird noch sehr viel damit zu tun haben, ihre neue Umgebung kennen zu lernen und sich an all das zu gewöhnen, was sie nie kennen gelernt hat. Das kann Monate dauern, bis sie wirklich angekommen ist, möglicherweise noch länger. Ich habe zwar selbst keinen Hund aus dem Auslandstierschutz, habe aber schon öfter gehört/gelesen, dass gerade solche Hunde sich aufgrund ihrer Unsicherheit anfangs draußen kaum oder gar nicht erleichtern (können). Ich fürchte, da wirst du einfach noch Geduld haben müssen, gerade Unsicherheit/Angst braucht Zeit, bis sich das legt.
    Mal aus Neugier: Wie kommst du eigentlich darauf, dass ihr "Problem" mit anderen Hunden zu tun hat? Du hast da ja vermutlich mal Beobachtungen in die Richtung gemacht, nehme ich an? Und laufen bei euch in der Gegend so viele Hunde rum, dass sich daraus ein direkter Zusammenhang ergeben kann?


    Insgesamt würde ich dir raten, ihr ganz viel Zeit zum Ankommen zu lassen. Am besten gehst du die nächsten Wochen immer die gleichen kleinen Runden mit ihr draußen, das hilft ihr bei der Eingewöhnung. Sie braucht auch jetzt noch nicht massenweise Hundekontakt (viele Hunde "brauchen" das nicht, jeden Hund begrüßen zu müssen; da würde ich eher auf einige wenige, dafür aber wiederkehrende Bekanntschaften mit netten, souveränen Hunden setzen). Ein strukturierter Tagesablauf, der für sie vorhersehbar ist, kann ihr ebenfalls helfen. Das muss jetzt nicht auf die Minute getaktet sein, aber wenn sie eine grobe Orientierung hat, wann am Tag was passiert, hilft ihr das sicher sehr. Lernt euch erstmal in Ruhe kennen und gib ihr die Zeit, die sie braucht. Viel Erfolg und eine schöne Zeit mit ihr :smile: