Beiträge von Jadra

    Also, ob Zuchtmiete jetzt üblich ist oder nicht, so, wie die Dame das in der Sendung erzählt hat, klang das eher nach "die soll mal Welpen haben"... Vielleicht war es auch das, was den Rütter so geärgert hat; ich zumindest weiß nicht, was er zu dem Zeitpunkt über die Umstände genau wusste (genaueres über die Züchterin z.B.). Sollte er in dem Moment auch nicht viel schlauer gewesen sein als der Ottonormal-Zuschauer, fände ich seine klaren Worte gegen die ganze Geschichte sehr angebracht. Hätte sie einfach sachlich erklärt, dass ihre Hündin eine Zuchtzulassung hat, anständig untersucht ist und zur Zuchtmiete bei der Züchterin ist, hätte er es ja persönlich immer noch blöd finden können, aber dann hätte es nicht so verantwortungslos geklungen, wie es nun in den Ohren auch vieler Zuschauer offenbar rüberkam.


    Insgesamt hat die Neufi-Halterin sich keinen Gefallen damit getan, wie sie immer versucht hat, ein bestimmtes Bild von sich und ihren Hunden zu vermitteln. Schon in der letzten Folge: Ihre Versuche, Betty im Park mit "Platz" und "Bleib" an der Stelle zu halten, waren völlig überflüssig und sollten wohl nur beweisen, wie toll die Hündin doch hört... Ist dann eben doof, wenn es so daneben geht. Und diesmal auch: letztes Mal wurde ihr gezeigt, wie sie den Hund am Harness mit beiden Händen führen soll, diesmal hält sie ganz "lässig" die Leine in einer Hand, als wäre die Sache jetzt total geritzt. Wenn ich den Hund schon mit zwei Händen nicht halten kann, dann doch wohl erst recht nicht mit einer... das Risiko wäre mir viel zu groß gewesen. Und sobald was nicht nach Plan klappt, wird sie hektisch, ruckt rum etc. Klar, dass man in manchen Situationen schonmal in alte Muster zurückfällt, aber bei ihr wirkte es immer wie "das muss jetzt klappen, die Kamera ist dabei". Und das kommt in meinen Augen irgendwie doof rüber. Sie hat sich den Rütter ja geholt, weil sie Hilfe brauchte. Dann darf sie doch auch dazu stehen, wenn es nicht immer perfekt klappt. Dafür trainiert man ja. Es ist zwar verständlich, dass man im Fernsehen eine "gute Figur" machen will, aber ihre Art, die Probleme dann sozusagen überdecken bzw. runterspielen zu wollen, hat sie mir nicht sympathischer gemacht.
    Insgesamt fand ich das Ergebnis aber auch nicht besonders befriedigend. Sicher, der Hund ist deutlich leinenführiger als am Anfang. Ist bestimmt ein großer Schritt. Aber von sicherem Freilauf für alle Beteiligten ist man da weit entfernt. Und das finde ich schade bei einem Hund, bei dem das vom Wesen her eigentlich kein großes Problem sein sollte; er ist ja nicht in Angriffsmanier auf andere Hunde los. Wenn er sicher abrufbar wäre, wär das kein Problem. So bleibt zu hoffen, dass die Besitzerin entweder allein ordentlich weiter trainiert oder ihren "Trampelteddy" nie mehr im Park ableint... und bei beidem hab ich bei der Frau Bauchschmerzen. Ich find's schade, dass der Rütter da nicht drangeblieben ist. Finde den Fall unabgeschlossen.

    Ich finde die Idee an und für sich nicht schlimm, aber ich denke, das muss man vom Hund abhängig machen! Meinem würde ich mit sowas nämlich auch keinen Gefallen tun, weil er Schiss vor Fremden hat. Bei einer gemeinsamen Runde mit Bekannten, von denen er sich auch schon streicheln ließ und mit denen er keine Probleme hatte, haben wir das mal kurz gemacht und dabei das gleiche festgestellt wie du: Marley war super artig und lief perfekt an der Leine - weil er den anderen Menschen, trotz grundsätzlicher Sympathie, nicht wirklich einschätzen konnte und dann lieber mal keinen Unfug gemacht hat. In der Hundeschule wäre es aber anfangs undenkbar gewesen, die Leine aus der Hand zu geben. Selbst bei den Rückruf-Übungen, bei denen der Trainer alle anderen Welpen/Junghunde festgehalten hat, während die Besitzer sich ein Stück entfernt haben, war das nicht möglich. Marley hätte einen Herzkasper bekommen, wenn wir ihn dazu gezwungen hätten. Und unser Trainer hat's auch nie verlangt.
    Ich lasse auch keinen unserer Freunde hier mit Marley alleine raus, auch wenn die drinnen gut miteinander klarkommen. Einfach, weil nicht nur der Hund die Menschen schlechter kennt, sondern auch der Mensch den Hund nicht so einschätzen kann. Einzige Ausnahme: meine Schwiegereltern auf dem Dorf dürfen ihn mit ihrem Hund mit auf die Runde nehmen, weil dort viel weniger Angstauslöser unterwegs sind als hier und Marley sie mag und gut genug kennt.


    Fazit: Ich finde, sowas kann man machen, wenn der Hund unkompliziert ist, aber gerade mit einem unsicheren Hund würde ich es nicht wollen. So gut der Gedanke dahinter auch gemeint sein mag, ich denke, ein unsicherer Hund hat in so einer Situation eher Stress als dass er lernt, dass andere Menschen auch harmlos sind. Vor allem heißt es nicht, dass er diese Erkenntnis generalisiert, nur weil die anderen Leute auf dem Hundeplatz ihm nichts tun (eigene Erfahrung...). Daher bringt's in meinen Augen nicht wirklich was.

    @Enie88: Ich verstehe gerade den Zusammenhang zwischen den Zäunen und dem Alleinebleiben nicht. Hat er jetzt wieder mehr Platz und kommt damit nicht klar? Dann würde ich es einfach wieder mit eingeschränktem Raum probieren. Bei uns war es übrigens auch so, dass Marley am Anfang einigermaßen klargekommen ist, aber dann mit ca. 7-8 Monaten gar nichts mehr ging. Wir haben dann zum Glück pausieren können bzw. immer, wenn wir beide weg mussten, konnten wir jemanden aus dem Freundeskreis überreden, auf ihn aufzupassen. Beim Neustart hat es dann unheimlich geholfen, ihn räumlich einzuschränken. Vorher durfte er in Flur, Küche und Wohnzimmer, jetzt hat er nur noch das Wohnzimmer. Inzwischen hat er dabei ganz gut gelernt, abzuschalten und einfach zu schlafen.

    Yeah, Spooky Period Nummer 4! :ugly: Hatte ich mal erwähnt, dass Marley sowieso ein Schisser vor dem Herrn ist? :headbash: Nee, ernsthaft, manchmal kann das echt anstrengend sein. Seit 2-3 Tagen ist er wieder deutlich sensibler draußen, läuft wieder Bögen um abgestellte Fahrräder (obwohl er die seit über einem Jahr fast täglich sieht), zieht teilweise wie ein Ochse und hatte vorhin auch noch Angst vor dem Backofen... der hat ihn noch nie geschockt... Gut, er lief gerade und pustete warme Luft raus, und eigentlich bin ich auch ganz froh, dass er nicht an dem Teil interessiert ist, aber ignorantes Desinteresse wäre mir lieber als Schiss... Jetzt haben wir also wieder deutliche Ablenkung draußen durch gut duftende Pipistellen und extreme Ablenkung durch "Oh mein Gott, ein Mensch! Warum gibt's denn sowas hier! Oh Mist, da steht ein Fahrrad! Hab ich da was gehört?! Ach du meine Güte, eine Mülltonne!" :headbash:
    Aber gut, wir haben schon zwei solche Phasen gemeinsam durchgemacht, da werden wir diese auch noch überstehen. Und ich bin inzwischen wesentlich gelassener. Dann "stehen" wir halt öfter mal spazieren statt zu gehen, damit Herr Hund genug Zeit hat, all die gruseligen Dinge anzugucken und einzuordnen, bevor er sich wieder dran erinnert, dass ich noch am anderen Leinenende hänge... xD

    Marley fängt bisher das Rammeln hauptsächlich aus Stress an. Er hat es jetzt lange nicht mehr gemacht, vor ein paar Wochen das erste Mal seit Monaten wieder, aber da war er über "müde" schon hinaus und im "blöd"-Modus. Ein paar wenige Male hat er das bei einem jüngeren Rüden gemacht, da war es schlicht Mobbing. Ich unterbinde das hier; wenn ich sehe, dass es stressmotiviert ist, sehe ich zu, dass ich ihn aus der Situation hole.


    Im Moment sind die Abendrunden manchmal etwas nervig. Hier scheinen auch wieder viele läufige Hündinnen unterwegs zu sein, sodass Marley sehr gern schnuppert und Pipi leckt. Ein bisschen darf er das auch, weil er sich dann auch meist problemlos weiterschicken lässt. Das Schnuppern stört mich auch gar nicht großartig, aber er ist dauernd am Markieren :muede: Auch das wäre nicht weiter wild, aber gerade auf der Abendrunde möchte ich ihm doch gern die Möglichkeit geben, die Blase nochmal etwas zu leeren. Und wenn immer nur der "Markier-Strahl" kommt, kann das seeeeehr lange dauern... wenn das nicht bald wieder besser ist, stelle ich mir demnächst den Timer auf 10 Minuten und gehe dann wieder rein, egal, wie viel er dann schon gemacht hat. Wenn nachts die Blase zu sehr drückt, erleichtert er sich vielleicht auch mal wieder, ohne ständig auf seinen "Markiervorrat" zu achten... :headbash:

    Komme zwar auch nicht aus der Gegend, aber hast du denn bei den Anzeigen bei immobilienscout etc. immer nur den Zusatz "Hund erlaubt" vermisst oder stand da meist explizit dabei, dass Hunde nicht gestattet sind? Viele Vermieter schreiben das meiner Erfahrung nach gar nicht in die Anzeige rein, da muss man dann direkt nachhaken. Wenn einfach gar keine Info in der Anzeige zu finden ist, würd ich mal Kontakt aufnehmen und nachfragen.

    mir ist nicht klar was hier unter einer "Schelle" verstanden wird


    aber eins ist mal sonnenklar, Menschen werden nicht angeknurrt, aus die Maus

    Ehrlich gesagt finde ich solche Pauschalaussagen ein bisschen bedenklich. Wenn ein Hund knurrt, dann kommuniziert er in erster Linie. Wenn man ihm das Knurren verbietet, kann es gut sein, dass er "ohne Vorwarnung" zur nächsten Stufe, nämlich Beißen, übergeht. Klar sollte es nicht sein, dass der eigene Hund einen anknurrt, aber ich find's gerade bei sowas immer ganz wichtig, den Kontext zu beachten. Mein Jungspund hat mich auch schon angeknurrt. Völlig klar, wenn ich blöd genug bin, ihn in für ihn stressigen Situationen zu bedrängen... Meinen "Willen" habe ich dann trotzdem bekommen, da ich ihm mehr Raum gegeben und eine Leine zu Hilfe genommen habe, um ihn dorthin zu bekommen, wo ich ihn haben wollte. War für ihn dann in Ordnung. Und dass er mich angeknurrt hat, ist sehr selten vorgekommen und jetzt schon lang nicht mehr, weil ich aus den Situationen gelernt habe und sie jetzt vermeide.


    Ein Anstupsen des Hundes wenn er meint, er hätte ewig Zeit für die Durchführung eines erlernten und gefestigten Kommandos ist in meinen Augen übrigens was ganz anderes als einen möglicherweise aus Unsicherheit knurrenden Hund zu maßregeln...


    Was die Übungen und Aufgaben zur Selbstsicherheit angeht, stimme ich dir zu. Trotzdem würde ich in diesem Fall nicht auf einen Trainer verzichten wollen, damit der vor Ort einschätzen kann, wo denn das Problem des Hundes überhaupt liegt.

    Tierarzt und Trainer sind gute Hinweise. Wenn euer üblicher Tierarzt außer Kastration keine Vorschläge hat, holt euch bei einem anderen eine zweite Meinung. Erstmal gucken, ob der Hund körperlich gesund ist, erst dann kann vernünftig trainiert werden.


    Für eine Verhaltensanalyse würde ich mich nach einem guten, positiv arbeitenden Trainer umschauen. Manches von seinem Verhalten liest sich wie Unsicherheit (z.B. das geduckte, langsame Rankommen beim Rufen), aber das sollte sich wirklich mal jemand vor Ort anschauen. Um bestimmte Situationen erstmal kurzfristig zu entschärfen, würde ich wohl eine Hausleine benutzen. Damit kann man den Hund auch mal von A nach B bringen, ohne ihm dafür zu nahe kommen zu müssen. Langfristig aber wirklich Hilfe ins Haus holen, wir können hier alle nur spekulieren, was die Ursache ist.

    Hach, was habt ihr alle süße Hunde :smile:


    @ricci: Hmm, schade, das ist dann natürlich alles schwierig. Das mit dem "jeder kümmert sich um seinen Hund" find ich aber prinzipiell auch gut. Wir haben in der Verwandtschaft auch jemanden mit Hund in ähnlichem Alter wie Marley. Die beiden werden sehr unterschiedlich erzogen, und am Anfang war das auch nicht immer so klar mit dem "jeder mit seinem". Mittlerweile hat es sich aber eingespielt, dass wir uns auch so gut wie gar nicht mehr über Hundeerziehung unterhalten. Ist entspannter so. Außerdem sind die beiden Hunde total unterschiedliche Typen, die brauchen auch einfach jeder was anderes. Ich drücke dir jedenfalls die Daumen, dass ihr einen Weg findet, wie ihr trotzdem noch gemeinsam spazieren gehen könnt. Wäre ja sowohl schade für eure Hunde als auch für deine Mutter und dich.