Beiträge von Jadra

    @Mejin: Ich kann mir vorstellen, dass du frustriert bist, wenn sie immer gedanklich so weit weg ist. Mir geht's mit Marley phasenweise auch so, wobei sein dauerndes "Gegend scannen" ja aus seiner Unsicherheit motiviert ist. Es macht mich dann aber gelegentlich auch wahnsinnig, dass ich ihm nicht wirklich helfen kann, wenn ich kaum zu ihm durchdringe. Allerdings hilft uns die Zeit, es ist wirklich schon deutlich besser geworden.
    Wenn du schreibst, sie rennt so gern: spielt ihr manchmal auch Rennspiele mit ihr? Das sind bei Marley Spielchen, die auch draußen mal ganz gut klappen. Futterdummy apportiert er eigentlich gern, hat aber draußen meist nicht die Ruhe dafür und findet es nicht spannend genug. Da klappt es für uns besser, wenn wir über Geschwindigkeit gehen und eine "körpernahe" Belohnung benutzen, also entweder kurz etwas zerren oder einfach was Leckeres ins Hundemaul rein, sobald er uns eingeholt hat - Hauptsache, er kann sich lang genug drauf konzentrieren. Allerdings muss ich auch zugeben, dass Marley einfach anders gestrickt ist als Zoey. Der blüht oft regelrecht auf, wenn er erstmal im "Arbeitsmodus" ist und bringt einfach schon eine gute Portion Kooperationsbereitschaft/Will to please mit.


    Ich muss mich aber gerade mal über meinen Jungspund freuen. Ich bin gestern beim Mantrailing wieder fast geplatzt vor Stolz! :herzen1: Er war supermotiviert und konzentriert, ist gleich zu Beginn seinen bisher längsten Trail gelaufen und hat uns demonstriert, dass wir uns manchmal lieber doch einfach auf ihn und seine Nase verlassen sollten... Die Trainerin hatte die Versteckperson in den Wald geschickt und ihm gesagt, wo er hingehen soll - allerdings hat die Versteckperson gleich zwei Pfade übersehen, die in den Wald abbogen und sich dann einfach ganz woanders versteckt, als die Trainerin dachte. Marley lief also den Weg entlang, kam an den ersten Pfad, bog kurz ab, blieb nach zwei bis drei Metern kurz stehen, schnupperte kurz und stellte fest, dass er hier falsch ist. Zurück auf den Weg, an der nächsten Abzweigung genau das gleiche Spiel. Ich bin also davon ausgegangen, dass er immer noch auf der Spur ist. Leider war das die Abzweigung, die die Versteckperson eigentlich hätte nehmen sollen... und wir haben den Hund irritiert, anstatt uns einfach drauf zu verlassen, dass er die Richtung schon ausgeschlossen hatte. Letztlich haben wir die Versteckperson natürlich trotzdem wiedergefunden - genau in der Richtung, die Marley eingeschlagen hatte...Er hat das also großartig gemacht! Nur wir nicht ganz so sehr :hust: Den letzten Trail lief er dann übrigens mit der gleichen Zuverlässigkeit und Zielstrebigkeit wie die vorherigen, obwohl wir sogar wieder ein Stück den gleichen Weg zurück mussten, den wir vorher schon gegangen war. Er bog aber ohne zu zögern an genau der richtigen Abzweigung ab. Wir haben da wirklich ein richtig tolles Hobby für ihn gefunden =)

    @Talis: Achso, dann hatte ich dich falsch verstanden. Eine deftige Ansage jedes Mal wurde dir ja schon vorgeschlagen. Sollte das nach längerer Zeit immer noch keinen Erfolg bringen, wäre kommentarloses Wegnehmen noch eine Möglichkeit. Marley hat/hatte solche Anwandlungen auch gelegentlich und will damit meist Aufmerksamkeit heischen. Da ist ihm mitunter auch negative Aufmerksamkeit recht, auch wenn er sich dann manchmal unwohl fühlt. Es ist allerdings langweilig für ihn, wenn ich ihm einfach nur das "Diebesgut" wegnehme und nicht weiter auf ihn eingehe.

    Macht er das, während er alleine ist oder sobald ihr wiederkommt? Ich vermute mal eher, in eurer Abwesenheit, oder? Könnt ihr gefährdete Sachen einfach hundesicher verstauen? Ansonsten hat bei uns räumliche Begrenzung beim Alleinebleiben sehr geholfen. Wenn Marley nur im Wohnzimmer ist, ist er meist sehr viel ruhiger und schläft die meiste Zeit. Kann er in den Flur, z.B., weil die Tür nicht richtig zu war, findet man mit deutlich höherer Wahrscheinlichkeit geschredderte Pappkartons oder so.
    Wenn das Problem unmittelbar mit dem Alleinebleiben zusammenhängt und sonst nicht auftritt, kann ich dir übrigens noch den Lonely Barkers-Thread empfehlen, da fühlt man sich sehr gut aufgehoben ;)

    Gesundheitlich durchchecken ist erstmal eine gute Idee.


    Insgesamt kann es auch sein, dass eure Hündin erst nach der ersten Zeit mit euch ihre "Probleme" auspackt. Das ist bei Tierschutzhunden ja kein unbekanntes Phänomen, wie du vielleicht auch schon gelesen hast. Die brauchen meist erstmal mehrere Wochen bis einige Monate, bevor sie richtig angekommen sind. Oft werden erst dann Probleme sichtbar, in eurem Fall vielleicht auch noch durch zeitlichen Zusammenfall mit der Läufigkeit. Mit der Empfindlichkeit der Hundedamen in dieser Zeit kenne ich mich allerdings nicht aus, habe einen Rüden...
    Ich würde es gesundheitlich abklären lassen, wie andere es ja auch schon schrieben, und solang nach Möglichkeit immer die gleichen Gassistrecken laufen, wenn sie sich da so offensichtlich sicherer fühlt.
    Wie läuft das Füttern eigentlich ab? Ich hab schon von Hunden gelesen, die aus Unsicherheit nur nachts gefressen haben, weil sie sich nur da sicher genug fühlten (und allein waren). Ihr also auch nachts das Futter zur Verfügung zu stellen, wäre für euch vielleicht auch eine Option.


    Das alles ersetzt natürlich den Rat von Experten nicht, also erstmal Tierarzt und dann ggf. Trainer. Sind nur "Erste-Hilfe-Maßnahmen", die mir spontan einfallen, mit denen man ihr den Alltag vielleicht erleichtern (und Futter in sie hineinbekommen) kann, bevor ihr richtig geholfen wird. Und wenn sie viel rumliegt und schläft: lasst sie das einfach tun, solange ihr keine Diagnose habt. Vielleicht braucht sie das einfach im Moment.

    @Angilucky2201: Ich kann dir das nachempfinden. Ich ertappe mich auch immer wieder dabei, dass ich selbst, wenn ich ohne Marley unterwegs bin, sehr schnell mitbekomme, wenn sich potentielle Angstauslöser nähern - obwohl das in den Momenten total überflüssig ist. Ich hab auch schon bei plötzlichen Geräuschen in der Nähe den Gedanken gehabt "Oh, hoffentlich hat Marley sich jetzt nicht erschreckt" - während Marley kilometerweit entfernt im sicheren Zuhause war... :xface: Da muss ich echt was dran tun.

    Auch von uns allen Geburtstagswuffis der letzten Zeit noch alles Gute! :birthday:


    Ich hab vorhin gefühlt eine halbe Tube Leberwurst in meinen Hund gepumpt... der arme Kerl hatte eine Zecke quasi an den Kronjuwelen und reagierte schon auf Berührung beim Nachgucken empfindlich :verzweifelt: Also musste das fiese Biest mit vereinten Kräften raus. Dank Leberwurst hat er superbrav still gehalten und gar nicht gemotzt; ich weiß nicht mal, ob er es überhaupt richtig mitbekommen hat xD


    Ansonsten hatten wir neulich ein interessantes Experiment und sind mal in städtischer Umgebung mit einer Bekannten aus der Hundeschule und ihrem Hund Gassi gegangen. Der andere Hund und Marley sind nicht unbedingt Kumpels, aber es war sowieso als Leinenspaziergang geplant. Marley hat den anderen relativ schnell ignoriert und überall rumgeschnüffelt, während der andere sehr lang gebraucht hat, bevor er Marley nicht mehr ständig anstarrte. War für beide Hunde jedenfalls eine gute Übung, denn Marley wirkte insgesamt sicherer und entspannter durch den anderen Hund, und der durfte mal üben, dass nicht jeder andere Hund toben, spielen oder - im Zweifelsfall - kloppen bedeutet xD

    Ich würde der Sache noch etwas Zeit geben, deine Hündin ist ja noch gar nicht richtig bei dir angekommen. Ist die Kastrationswunde schon so weit verheilt? Kenne mich da nicht mit aus, aber ich würde da im Zweifel Rücksprache mit dem Tierarzt halten, ab wann sie frühestens mit anderen Hunden ohne Bedenken toben darf.


    Wenn du ihr Hundekontakte ermöglichen möchtest, aber keine Gassigruppe bei FB oder hier findest und auch sonst kaum Leute mit Hund kennst, wäre die Hundezone durchaus auch eine Möglichkeit, Leute kennen zu lernen. Ich würde sie allerdings nicht gleich mitten ins wilde Geschehen schmeißen, sondern mal rausfinden, wann möglichst wenige Besucher in der Hundezone sind. Wenn sie dann etwas länger bei dir ist, könnt ihr mal gucken, ob ihr eine Zeit erwischt, in der vielleicht sogar mal nur ein einzelner Hund auf dem Platz ist, höchstens aber eine kleine Gruppe von 2-3. Dann auch, gerade wenn sie etwas ängstlich ist, am besten vorher kurz mit den Haltern sprechen.
    Ich hab hier auch so ein schüchternes Kerlchen sitzen (allerdings eine Ecke älter als deine Hündin). Der findet andere Hunde total klasse, ist aber bei Erstkontakt manchmal auch etwas unsicher. Dadurch ist er schon ein paar Mal zum Mobbingopfer geworden, sodass wir immer etwas genauer hinschauen, mit wem Kontakt okay ist. Und gerade fremde Gruppen verunsichern ihn. Es ist ok, wenn es mit einem oder zwei Hunden losgeht und dann noch ein paar dazu kommen, wobei er sich da auch mit jedem Hund mehr immer ein Stück weiter zurückzieht. Daher verabschieden wir uns aus anwachsenden Gruppen meist auch recht bald. Ein "klassischer Hundewiesen-Hund" ist er also nicht, wobei man auch immer darauf achten sollte, dass dieses häufig praktizierte statische Rumstehen auf Hundewiesen gelegentlich eine Eigendynamik entwickeln kann, die nicht für jeden Hund angenehm ist. Gemeinsames Spazierengehen ist da oft wesentlich entspannter.