Beiträge von Jadra

    Dann berichte ich auch mal wieder. Insgesamt bin ich ganz zufrieden mit unserem Bub, er wird mutiger und hat z.B. auf dem Hundeplatz überhaupt keine Angst mehr, selbst wenn da Leute sind, die er noch nie gesehen hat (sogar bei Männern geht's da) :dafuer: Er ist nur im "realen" Leben sehr schnell abgelenkt und kann sich schwer umorientieren, aber da arbeiten wir gerade dran.
    Gestern war nur was, was mich runtergezogen hat, obwohl ich nicht einmal dabei war. Mein Freund ist auf der Straße doof angequatscht worden... Man sieht Marley seine Angst bzw. seinen Stress ja oft schon sehr deutlich an. Und jemand aus der Nachbarschaft war wohl der Meinung, Sprüche klopfen zu müssen, er müsse ja aufgrund von schlechter Haltung so gestresst sein... :shocked: Eigentlich sollte man auf sowas gar nichts geben, ich weiß, aber irgendwie... da bemüht man sich Tag für Tag, übt mit dem Hund, recherchiert, sucht Möglichkeiten, ihm den Stress zu nehmen (ist manchmal schon richtig verzweifelt, wenn es gerade doof läuft) und dann wird einem auf der Straße quasi unterstellt, man würde den Hund schlecht behandeln, sonst wäre er nicht so ängstlich :rotekarte: Boah, das trifft irgendwie doch sehr, auch wenn die Person das überhaupt nicht beurteilen kann :xface:

    Wir melden uns auch mal wieder zurück und sind weiter mit dabei.


    @physioclaudi: Wenn's dich tröstet, ich habe gerade auch eine Phase, in der ich das Gefühl habe, das Training mit Marley einfach nicht gebacken zu bekommen. Und bei mir sind's garantiert nicht die Wechseljahre ;)
    Eigentlich läuft es gar nicht schlecht zur Zeit, aber ich verkrafte es im Moment ganz schlecht, dass Marley draußen so auf alles andere fixiert ist... Hauptsächlich hat er drei Gründe, warum er nicht auf mich achtet: 1. Er hat Angst vor etwas oder jemandem in Sichtweite. Kann ich verstehen, wird uns noch eine Weile begleiten, arbeiten wir dran. 2. Es ist weit und breit nichts und niemand zu sehen, der oder das Angstauslöser sein könnte, aber er muss die Gegend scannen, denn es KÖNNTE ja gleich jemand kommen! Für mich persönlich der größte Nervfaktor... :motzen: Und 3. Er ist mal "normaler" Junghund und schnüffelt sich an interessanten Pipistellen fest.
    Ich denke, in ein paar Tagen bin ich da wieder besser drauf. So lange darf mein Freund die Morgendrunden erledigen xD

    @Schmuh: Das ist ja echt blöd. Vollstes Verständnis für deine Reaktion. Vielleicht findet ihr ja trotzdem noch eine Hundeschule, wo es euch gefällt.


    @Juliaundbalou: Marley ist auch manchmal ein A*sch zu jüngeren Rüden; da meint er plötzlich, er könnte einen auf dicke Hose machen. Bei uns hilft es, wenn wir nicht stehen bleiben, sondern zusammen mit dem anderen HH ein Stück gehen. Verkürzt die erste Pöbelzeit jedenfalls nochmal ziemlich. Vielleicht hilft euch das ja auch?


    @oregano: Ist doch logisch, dass Frodo und Legolas sich so gut verstehen. Die sind ja schon dem Namen nach "Gefährten" xD Uns fehlt leider ein passender "Bob" zum "Marley", aber ein (leider etwas entfernt wohnender) Rüde steht auf der Beliebtheitsskala schon ziemlich weit oben.


    Ich war heut superzufrieden mit dem Hundetier! :smile: Beim Mantrailing lief es das letzte Mal nicht so gut (zu viel Ablenkung in dem Gebiet), aber diesmal war es richtig toll! :dafuer: Marley sprang schon auf eine Weise aus dem Auto, dass ich gleich den Eindruck hatte, er ist heute gut drauf. Hat dann auch erstmal die Trainerin angefiddelt und einige der Anwesenden (Frauen; eine kannte er noch gar nicht) vorsichtig angeschnüffelt. Klar ist fiddeln noch nicht das "Endziel", aber allemal besser als der "Oh Gott, die frisst mich bestimmt gleich auf"-Blick, den er sonst so gern drauf hat... Dann durfte er erstmal meinen Freund suchen (bei fremden Leuten fällt ihm das noch sehr schwer) und war supermotiviert bei der Sache, hat sich auch wenig ablenken lassen und hatte einfach total Bock aufs Suchen. Hinterher hab ich mich dann nochmal versteckt und auch da war er super dabei. Die Trainerin war schon ganz erstaunt, wie zielstrebig er teilweise gelaufen ist. Hach, das war so schön! :smile:

    @U und M: Na, das klingt doch ganz gut bei euch :smile:


    Gestern hatte Marley wohl nicht so richtig Bock aufs Alleinebleiben. Kann sein, dass er es nicht eingesehen hat, weil ich ja den Tag davor die ganze Zeit weg war und nachmittags jemand zum Sitten bei uns war. Jedenfalls hat er sich gestern ein paar Dinge vom Tisch gemopst und minimal was zerstört (Pappe...), als er ca. eine gute Stunde alleine war. Da er nach der ersten Begrüßung, während ich kurz im Bad war, noch einen Bleistift vom Tisch geklaut hat, bin ich ziemlich sicher, dass es Frust bzw. "keinen Bock haben" war. Davon lass ich mich aber jetzt nicht verrückt machen.
    Heute hatten wir dann eine Premiere: mein Freund und ich sind gemeinsam weggegangen und rund 2,5 Stunden unterwegs gewesen. Marley hat sich in der Zeit eine Decke vom Sessel gezerrt und die Jogginghose meines Freundes in seine Box gezogen und war halt riesig aufgeregt, als wir wieder da waren. Ob er Lärm gemacht hat, kann ich nicht sagen, wir haben nicht überwacht. Insgesamt bin ich aber trotzdem recht zufrieden; wenn ich mich so an die letzten Male erinnere, wo wir beide gemeinsam etwas länger weg waren, sah die Wohnung danach eindeutig schlimmer aus xD Ich glaube, er wird schon noch eine Weile brauchen, bis er wirklich in jeder Situation total entspannt alleine bleibt, aber ich denke, er/wir bekommt/bekommen das hin.

    @ricci: Oh nein, wie doof! Das tut mir echt Leid für euch. Ich drück die Daumen, dass es nur ein vereinzelter Rückfall war! :streichel:


    @U und M: Vielleicht hatte sie auch einfach einen schlechten Tag? Ich glaub, ich würde es mal mit dem Filmen probieren, dann kannst du sehen, ob deine Einschätzung stimmt. Falls sie doch andere Gründe haben sollte, hättest du außerdem vielleicht einen anderen Ansatzpunkt, was du trainieren könntest/müsstest. Wobei ich deine Scheu vor dem Filmen durchaus verstehe... als mein Freund und ich uns die "Videoüberwachung" mal geteilt haben (bevor wir das Training neu aufgebaut haben), war ich total aufgelöst und verzweifelt, weil ich in der Stunde, in der ich dran war, mehrmals gesehen hab (ohne Ton), dass Marley heulte. Dann konnte ich nicht weiter beobachten, also hat mein Freund übernommen. Eine ganze Zeit später schrieb er mir eine SMS mit dem - sinngemäßen - Inhalt: "Ich weiß nicht, was du hast, der liegt seit Stunden auf dem Sofa und pennt!" Danach wollte ich nicht mehr überwachen... ich bin dann eh zu weit weg, um irgendwie einzugreifen, falls was ist, und ändern kann ich es dann auch nicht. Aber vielleicht wäre eine Aufnahme in eurem Fall trotzdem nicht schlecht, weil du dann eben besser einschätzen könntest, ob es wirklich "nur" Frust bzw. Kontrolle ist. Musst ja dann nicht ständig die Kamera benutzen ;)


    Sehr zu meiner Erleichterung lief es heute gut. Marley hat sich nach der Morgenrunde unterm Bett verkrochen und ließ sich nicht einmal mit Leberwurst mehr rauslocken... ich musste aber dringend los. Also Wasserschüssel ab ins Schlafzimmer, Tür zu. Im Schlafzimmer ist er aber noch nie längere Zeit allein gewesen. Videoüberwachung war da auch nicht, deshalb kann ich nicht sagen, ob er zwischendurch Krach gemacht hat. Aber als mein Freund ca. 2,5 Stunden später heimkam, lag Hundi schlafend unter dem Bett und das Schlafzimmer stand auch noch... Ich gehe also davon aus, dass er es gut weggesteckt hat. So ein braves Tier! :cuinlove: Bin echt stolz auf ihn und sehr zufrieden!

    @Hummel: Danke, auf so einen Hinweis habe ich gewartet. Mein Bauchgefühl sträubte sich nämlich auch sehr gegen "Leine ab und macht das mal unter euch aus, Jungs"... Aber mir fehlt da einfach die Erfahrung, daher freu ich mich über Tipps von erfahreneren Hundehaltern. War halt auch nicht das lautstarke, aufgeregte Gepöbel, das ich schon kenne und das zwar Lärm macht, aber nur Sabber hinterlässt... War schon eine unangenehme Situation.

    @Mejin: Ich kenne zumindest in Ansätzen das Gefühl, in der Hundeschule "nicht so weit" wie die anderen zu sein. Bei uns liegt es ganz einfach daran, dass unser Hund ein "3in1"-Paket ist :hust: (Mindestens 3...) Zu Hause ist er eigentlich inzwischen echt super, bekommt nur noch ganz, ganz selten Pöbelanfälle, arbeitet super mit, wenn wir was mit ihm machen, ist verschmust, fiept mittlerweile auch kaum noch rum... ein richtiger Schatz eben. Draußen dagegen ist er nur am Scannen, weil er eben so ein Schisser ist. Da ist er oft kaum ansprechbar, Übungseinheiten müssen ganz kurz sein und mit Leckerlies belohnt werden, die er ohne kauen schlucken kann (und da bin ich schon froh, dass er inzwischen doch relativ häufig Leckerlies nimmt, der Stresspegel also schon gesunken ist). Da ist wirklich immer noch ganz viel Management dabei, aber immerhin machen wir Fortschritte. Und dann gibt es den "Hundeschul-Marley". Der ist teilweise rotzfrech, zeigt gern mal die Stinkekralle, pöbelt auch schonmal rum... dort hat er eben keine Angst und benimmt sich manchmal wie die Axt im Walde, so richtig vollpubertär. Inzwischen funktioniert wenigstens das zwischen den Übungen Ablegen besser, aber auch da ist er weit davon entfernt, entspannt minutenlang stillzuliegen oder gar zu sitzen... Auch wenn ich bei uns die Mischung aus Hibbeligkeit, Pubertät und Unsicherheit als Hauptursache sehe (und ich daher Hoffnung habe, dass es besser wird...), darfst du dich doch ein bisschen weniger allein mit dem Problem fühlen ;)


    Jetzt muss ich mich aber noch ein bisschen ausheulen. Ich glaube, wir sind heute ziemlich knapp an der ersten Beißerei vorbeigeschrammt... Wir waren zu Besuch bei Verwandten meines Freundes, und es waren auch noch andere Leute da. Die haben einen jungen Rüden in Marleys Alter, einen Ridgeback-Mix. Die beiden kennen sich von Welpenbeinen an, sind aber charakterlich recht unterschiedlich. Bisher sind sie gut miteinander ausgekommen, ich würde sie aber eher nicht als dicke Kumpels bezeichnen. Spielen ging schon, aber sagen wir, wenn Marley den Labrador aus der Nachbarschaft entdeckt, ist er sehr viel mehr in positiver Stimmung xD (Heute wollte er so unbedingt hin, als der vorm Haus stand, dass er über einen Gartenzaun gesprungen ist, aber das ist eine andere Geschichte :hust: ).
    Nunja, die beiden Jungrüden hatten sich länger nicht gesehen und standen heute wieder voreinander. Erstes Beschnüffeln, beide etwas steif. Dann legte der andere Marley den Kopf in den Nacken. Beide angespannt, langsam gingen auf beiden Seiten die Nackenhaare hoch und einer von beiden, ich weiß nicht wer, hat gegrummelt. Wir haben sie dann auseinandergerufen, was zum Glück funktionierte. Aber schön war die Situation nicht. Ich hab jetzt schon Bammel vor der nächsten Begegnung... Ich hoffe, dass ein gemeinsamer Spaziergang da vielleicht helfen könnte, aber gleichzeitig bin ich auch nicht sicher, ob ich die zwei ohne Leine zueinander lassen möchte... :verzweifelt: Marley ist gerade sowieso nicht ganz einfach mit anderen jungen Rüden, aber er ist dabei vor allem laut, polterig und unhöflich (und wird dann von dem anderen weggeholt), ich habe aber bisher nicht den Eindruck, dass er ernsthaft an einer Prügelei interessiert ist. Andererseits ist er aber auch kein Hund, der sich prophylaktisch jedem unterwirft. Wenn ein anderer Hund es also mal ernsthaft auf Streit anlegen würde, glaube ich nicht, dass Marley einfach kuscht. Uaah, ich mag da gar nicht dran denken... :verzweifelt:

    Marley musste die Woche einmal mehr vier Stunden allein bleiben. Hat geklappt. Bin sooooooo stolz auf den Hundebub und hoffe einfach, dass es so weitergeht. Seit ich mir aber nicht mehr so einen riesigen Kopf mache, sind wir auch beide deutlich entspannter bei der ganzen Sache.

    Wenn du so gar keine Ahnung von Hunden hast, den Hund aber auch nicht abgeben möchtest, könntest du dir vielleicht auch einen Hundesportverein suchen. Die sind oft bei weitem günstiger als ein professioneller Trainer, und du hättest wenigstens Ansprechpartner mit Hundeerfahrung. Klar könntest du auch Bücher wälzen und versuchen, dir etwas Wissen auf diese Weise anzueignen, aber ich denke, eine persönliche Betreuung wäre hilfreicher für euch. Vieles liest sich einleuchtend, aber wenn man versucht, das in die Praxis umzusetzen, kommt man doch nicht unbedingt alleine weiter.


    Sollte es doch auf eine Abgabe hinauslaufen, gibt es übrigens auch die Möglichkeit der Außenvermittlung über ein Tierheim. Das Tierheim würde ihn dann in seine Vermittlungsliste aufnehmen, der Hund könnte aber, meines Wissens nach, bis zu einer Weitervermittlung bei dir bleiben. Dann bliebe ihm zumindest der Tierheimaufenthalt erspart. Natürlich würde eine erneute Abgabe ihn erst einmal verwirren und durcheinander bringen, aber wenn er in sachkundige, fähige Hände geriete (darauf kann man dann mit Hilfe des Tierheims achten), könnte er davon auch sehr profitieren und noch viele schöne Jahre haben. Er ist ja noch recht jung, da ist noch viel zu machen. Eine Abgabe ist übrigens auch keine Schande; da haben schon Menschen aus anderen Gründen ihre Tiere weggeben müssen. Du brauchst dich nicht schuldig fühlen, wenn du dich der Sache nicht gewachsen fühlst. Ich wünsche dir jedenfalls viel Kraft für die Entscheidung und den weiteren Weg, welcher auch immer es wird.